Hey ihr lieben,
seit knapp 4 Monaten bin ich mit meinem Freund zusammen. In letzter Zeit geht es mir nicht so gut, seelisch, dies liegt teilweise an meinen Lebensumständen (mein Kind lebt nicht mehr bei mir, ist nicht gesund und wohnt in einem Wohnheim, all das waren schwierige Monate für mich Anfang diesen Jahres, zwischendurch gibt es immer mal Probleme und Themen dazu die mich belasten, ich habe auch eine Therapeutin neuerdings). So bin ich zwischendurch auch einfach mal traurig, es fließen auch mal Tränen, nicht in seinem Beisein, aber wenn ich halt alleine bin. In letzter Zeit, seit ein paar Wochen ist meine Libido auf Null, mein Freund kommt immer an und möchte Sex haben, wir sitzen meist Abends auf dem Sofa, schauen einen Film, kuscheln und dann meint er über mich herfallen zu müssen. Gestern war die Situation unangenehm, ich hatte bevor wir uns trafen, viele Stunden davor schon erwähnt das ich sehr traurig bin, es war etwas vorgefallen bei meinem Kind, er rief dann auch gleich darauf hin an und wir sprachen darüber. Am Abend wollte er dann mit mir schlafen, ich sagte ich möchte nicht, er fragte mehrfach warum, ich erzählte ihm das ich seit Wochen keine Lust verspüre, es aber nichts mit ihm zu tun hat, bis dato haben wir immer gekuschelt, gestreichelt und uns geküsst. Aber mehr wollte ich gerade einfach nicht. Ich merkte wie er sauer wurde und sagte, also gehst du gleich nachhause. Mir macht das einfach Druck, er sagte wir haben jetzt 3 Wochen keinen Sex gehabt und es wäre ja mal wieder an der Zeit.
Ich weiß nicht wie ich die Situation einschätzen soll, finde das unsensibel, in meiner Beziehung davor hatte ich einen sehr verständnisvollen Expartner (nicht Kindsvater), wenn es mal Phasen gab wo es mir nicht gut ging, dann war dies kein Problem und er hat mir auch verständnisvoll erklärt das es nicht sein müsse und mich nicht so belagert. Nicht so der neue Freund, er belagert mich mit dem Thema regelrecht. Ich möchte aber auch nicht mit im schlafen müssen, damit er zufrieden ist und mich nicht verlässt. Er münzt das total auf sich, ich hätte keine Lust auf ihn usw.
Auch habe ich von Anfang an mit offenen Karten gespielt, ich wäre eventuell nicht bereit für eine Beziehung, wegen meiner Umstände, mich selbst zu finden usw. er wollte mich dennoch unbedingt.
Was meint ihr dazu?
Neuer Freund sauer wenn es keinen Sex gibt
Ihr habt wohl unterschiedliche Bedürfnisse und es erschließt sich ihm vermutlich auch nicht, wieso Sorgen um dein Kind deine Libido so völlig zum Erliegen bringen.
Ich bin jetzt auch nicht die Dauervöglerin, aber drei Wochen keinen Sex in den ersten vier Monaten kenne ich so nicht. Normalerweise sind die Verliebtheitshormine gerade im ersten Jahr stärker als sonstige Belastungen. Bist du so richtig verliebt oder suchst du eher Freundschaft, eine Schulter zum emotional Anlehnen?
Ansonsten kannst du nur offen sprechen und sagen, er muss sein Sexleben buchstäblich selbst in die eigene Hand nehmen und partnerschaftlichen Sex eher als die Ausnahme, nicht die Regel begreifen.
Alles Gute für dein Kind!
Guten Morgen,
liegt es denn wirklich an deinen Lebensumständen oder bist Du gar nicht so verliebt , sondern brauchst eher eine Schulter zum Anlehnen ?
Ich hab auch gerade ein Päckchen zu tragen . SlEx Schwiegervater gestorben , eigener Vater und Schwester Lungenkrebs und COPD im Endstadium, Mutter gerade mit Herzproblemen im Krankenhaus und Hausumbau. Frisch verliebt bin ich auch und könnte gerade trotzdem immer. Nach 4 Monaten kenne ich das so nicht. Ich wäre wahrscheinlich auch irritiert und würde deine Verliebtheit in Frage stellen
LG
Meinst du nicht das es da einen Unterschied gibt, wenn es das eigene Kind betrifft? Mein Kind ist nicht Erwachsen, zudem ist hier das Thema Suizidversuche ein Thema und nicht nur einmal. Da fällt es mir manchmal einfach schwer völlig und ganz abzuschalten. Ich empfinde da schon einen Unterschied zu den eigenen Eltern und sonstigen Bekannten, meine Mutter ist noch recht jung und auch schwer krank, da empfinde ich anders, es tut mir auch Leid, aber in einer anderen Form als das eigene Kind, ich gewichte das anders und kann damit ganz anders Leben und umgehen, es belastet mich nicht so sehr.
Nein ich kann da nicht frei durchs Leben vögeln derzeit, wir sind ja nun seit 4 Monaten zusammen und anfangs die ersten Monate hatten wir auch Sex, nun ist es aber anders. Und ich meine, es gehört einfach zum Leben dazu, es gibt Schicksalsschläge, jeden können sie treffen, wie auch immer geartet, es ist nicht immer alles Happylife. Ob das nun in der Verliebtheitsphase passiert, oder danach, es sucht sich niemand aus oder?
Dann musst du deinem Freund das genauso wie du es jetzt beschrieben hast sagen. Sag ihm, dass du gerade viele Probleme hast und dass du im Moment keinen Sex mit ihm haben kannst. Sag ihm dass er gar nicht erst versuchen soll den Sex zu initiieren. Dann soll er entscheiden ob er damit leben kann.
Ich bin ehrlich, ich an seiner Stelle könnte das in der Anfangsphase der Beziehung nicht und ich würde mich an seiner Stelle von dir trennen. Aber jeder ist anders.
Da sind auf der einen Seite deine Bedürfnisse, die du sehr wertschätzend beschreibst und dann sind da seine Bedürfnisse, die du mit „belagern“ „über dich herfallen“ und „müssen“ beschreibst.
Das gibt dem ganzen eine sehr deutliche Wertung und drückt ihn so ein bisschen in die Ecke von „immer nur rollig“.
Aber ich lese auch heraus, dass er eben nicht alles ignoriert, sondern mit dir über deine Sorgen spricht und dann Abends eben Lust auf dich hat. Letzteres ist doch auch ziemlich normal, gerade wenn man erst kurz zusammen ist.
Ich glaube also nicht, dass er deine Bedüfnisse nach Geborgenheit und Verständnis ignoriert, aber eben auch eigene Bedürfnisse hat. Die du aber umgekehrt ganz schön abkanzelst.
Du schreibst auch von deinem Ex-Partner und vergleichst. Es wird aber ja einen Grund für die Trennung gegeben haben. Du tust also gut daran, ihn nicht auf einen Sockel zu stellen, denn alles kann an dem ja auch nicht super sein.
Hey!
Wenn mir jemand mitteilt, dass ich ohne Sex nach Hause gehen könnte, wäre das für mich das Ende der Beziehung.
Mehr braucht man doch nicht zu überlegen.
Er setzt dich unter Druck und beide Wahlmöglichkeiten finde ich schrecklich: ohne Sex wirst du weggeschickt. Wenn du bleiben möchtest, sollst du Sex zustimmen, ohne ihn wirklich zu wollen.
Diese Einstellung würde mir reichen, dass ich mit diesem Partner nicht zusammen sein möchte.
Liebe Grüße
Schoko
Kann mich den anderen nur anschließen und frage mich auch ob er für dich jemand ist, bei dem du nur seelischen Ballast ablegen möchtest ?
Ich finde es okay, dass er nicht immer nur verständnisvoll reagiert und in der Verliebtheitsphase ist das halt wirklich ungewöhnlich 3 Wochen lang keinen Sex zu wollen. Überlege dir ob du ihn wirklich willst und ob du jetzt für eine Beziehung bereit bist, bei der du auch nicht nur nehmen möchtest
Ich habe von Anfang an offen gesprochen über meine Lebensumstände, diese bespreche ich nicht allumfänglich mit ihm, ginge auch gar nicht, da ich ihn dafür nicht lange genug kenne. Dafür habe ich gute Freunde und Familie um meinen Ballast zu besprechen wie du es nennst.
Auch habe ich ihm gesagt das ich eventuell nicht das geben kann was er erwartet, von Anfang an, ich erwarte nicht von ihm das er sich meiner Probleme annimmt, ich habe mit ihm auch am Anfang als wir uns kennenlernten gesagt das ich nicht sicher bin ob es gerade in mein Leben so passt und damit meinte ich nicht ihn als Menschen, was er auch weiß, sondern ob eine Beziehung in mein Leben passt. Von Beginn an kommuniziert, er hat dennoch nicht locker gelassen und wollte mich unbedingt kennenlernen.
Nur weil er nicht locker gelassen hat, bist du aber nicht frei von Verantwortung.
In deinem Text kommt es einfach extrem so rüber, als schiebst du ihm den Sündenbock zu und als erwartest du ( wie bei deinem Ex es war) ganz viel Verständnis. Er hat aber auch Bedürfnisse und es ist auch okay dann halt nicht immer nur Verständnis zu haben ( auch wenn er es nicht auf die feine Art kommuniziert hat)
Du hast halt irgendwie kein Verständnis für ihn, erwartest aber selber welches
Wie die anderen kann ich beide Seiten verstehen. Dich weil deine Libido aufgrund der Umstände gerade im Keller ist, ihn weil man eigentlich in der ersten Verliebtheitsphase besonders viel Sex hat.
Bist du denn verliebt in ihn?
Vermutlich ist es aktuell nicht der beste Zeitpunkt, eine Beziehung einzugehen.
Ja genau es ist nicht der Beste Zeitpunkt um eine Beziehung einzugehen. Ja ich bin verliebt, kann es aber nicht so auskosten in der derzeitigen Lage, dafür kann er nichts und ja er ist absolut frei von Sorge und Ballast und möchte diese Unbeschwertheit, aber die kann ich ihm so nicht geben und das wusste er eigentlich vorher, was es nicht besser macht, er wusste es vom ersten Tag an.
> und möchte diese Unbeschwertheit, aber die kann ich ihm so nicht geben und das wusste er eigentlich vorher,...
Kannst oder willst du nicht geben? Deine Umstände sind schwer und das macht eine gewisse Hürde vor dem Start verständlich.
Was aber hindert dich im Inneren? So abwertend wie du von deinem Partner und dessen Bedürfnissen sprichst, bist du hoffentlich einfach nur ahnungslos (dazu gleich) oder aber entweder kaltherzig von Natur oder so tief mit dem Kopf im Sand deiner derzeitigen Probleme, dass auch gute Worte nichts helfen.
Ahnungslos inwiefern? Du bist in guter Gesellschaft und hier in diesem Threat nicht die Einzige die annimmt, Sex sei eine Treibbefriedigung für Männer. Ja, auch aber nur zu einem sehr kleinen Teil. Der wesentlich wichtigere und auch beziehungstragende Teil ist, dass ein Mann beim Sex Kontakt zu den eigenen Gefühlen findet, weich wird, die Nähe zur Partnerin empfinden kann und es ist eine sehr wertvolle Form der Wertschätzung für ihn. Letztere vermisst dein Partner vermutlich auch im Alltag, so wie du hier über ihn herziehst. Um so bedeutsamer wird unterbewusst der Wunsch, von Dir gesehen, angenommen und gewertschätzt zu werden. Er sucht den Sex, um in den Kontakt mit seiner Liebe zu dir zu gelangen.
Umgekehrt würdest du doch sicher erwarten, dass sich dein Partner Zeit nimmt, um dir zuzuhören, dich zu trösten und mit dir durch die derzeit schwere Zeit zu gehen. Und damit hast du recht. Du fühlst dich gesehen, gehört und geliebt. Er umsorgt dich in diesen Momenten. Aber warum wertest du seinen Wunsch nach genau derselben partnerschaftlichen Nähe und Geborgenheit ab, nur weil diese nicht als Gespräch beim Tee daherkommt sondern sich mehr körperlich ausdrückt?
Andere haben es hier schon gesagt: Das harte und kategorische Ablehnen im Vorhinein ist eine sehr kalte Abweisung. Es gibt Tage, da geht es nicht anders und es gibt Tage, da hat man Lust und will es selbst. Dann sind da die große Mehrzeit der Tage, an denen man zwar gerade nicht direkt Lust hat, "heiß ist", es aber auf einen Versuch ankommen lassen kann und in den allermeisten Fällen findet sich die Lust schon oder es endet wenigstens mit einem gemeinsamen Kuschel-Nickerchen.
Wenn das nicht auf dich trifft, TE, dann halt nicht. Aber bitte hör auf, die Bedürfnisse deines Partner so herabzuwürdigen.
Du hast natürlich keine "Pflicht", dich auf Sex einzulassen. Er aber ebensowenig eine Pflicht, dir zuzuhören oder Trost zu spenden. Wem eine Beziehung und der Mensch an der Seite wichtig, dem wäre eben auch das Wohlergehen des Gegenübers bedeutsam. Das sehe ich bei dir nicht. Es gibt Lebensphasen, das kann man es nicht leisten. Hinterfrage dich also noch einmal, ob du nicht willst oder nicht kannst.
Ich kann auch beide Seiten verstehen.
Er liebt dich.. er will dich nah spüren und dir auf allen Ebenen zeigen wie sehr er dich liebt. Gerade in der Anfangsphase einer Beziehung kann man eigentlich auch nicht die Finger von einander lassen.
Dich aber auch auf eine Art und Weise das die Lust nicht so da ist.
Solch Phasen hab ich nach 20 Jahren Beziehung auch, aber da sag ich klipp und klar versuch es.. doch wenn ich nicht in Fahrt komme musst du mit leben eben nicht ran zu können.
Wobei oft die Lust beim Versuch kommt und du wirkst einfach sehr blockierend von Anfang an.
Denn auch Sex kann zur Entspannung in jeder Lebenslage dienlich sein. Auch in deiner ob es um Kind, Mutter, Vater oder sonst wen geht. Es leert den Kopf, es entspannt den Körper und den Geist..
Glaub auch nicht das er jeden Tag will wenn er meint Ihr habt nun seit 3 Wochen nicht..
Ich denke er wäre vielleicht mit 1-2 mal in der Woche zufrieden... nur du musst mit Ihm reden.
Du redest sehr abwertend über deinen Partner.. doch normalerweise solltet Ihr es schaffen auf Augenhöhe miteinander reden zu können.
Vielleicht musst du eine Entscheidung für euch beide treffen?
Anscheinend hat dein Freund einem Verzicht zugesagt, den er doch nicht leisten kann. Du schreibst, er hat keine tieferen Probleme und kennt deine Lage nicht. Dann gehe ich davon aus, dass er nicht wirklich wusste, worauf er sich eingelassen hat. Das passiert oft im Leben, da sollte man niemanden für verurteilen.
Und du hast dich auf eine Beziehung eingelassen, obwohl du dich selbst besser einschätzen konntest, in der Hoffnung, dass er deine Einwände wirklich versteht. Gut, jetzt seid ihr an einem Punkt, an dem ihr merkt, dass die Realität doch mit mehr Verzicht einhergeht. Und dein Freund schafft es doch nicht, dein Nein diskussionslos zu akzeptieren.
Wenn ihr jetzt so weiter macht, könntet ihr euch mehr verletzen als nötig.
Du baust ja schon ein negatives Bild von ihm auf. Vergleichst ihn mit deinem Ex, und dabei kommt er nicht gut weg. Da beginnt eine Negativspirale.
Vielleicht musst du jetzt wirklich Verantwortung übernehmen, da du weißt, dass du an einer Grenze bist. Entweder ihr macht eine Pause. Wenn ihr zusammen gehört, kommt ihr auch später wieder zusammen. Oder ihr trennt euch ganz. Es hört sich nicht so an, als hättet ihr als Basis eine gute Freundschaft. Daher ist die Variante, die Beziehung in eine freundschaftliche auslaufen zu lassen, wahrscheinlich keine gute.
Oder ihr passt gar nicht zusammen und du brauchst jemanden an deiner Seite, der Schwere und Schicksalsschläge nachvollziehen kann, weil er selbst solche Phasen durchgemacht hat.
Versuch mal, aus dem Urteil und Vergleich auszusteigen. Wenn du hoch über euch Zwei schweben würdest, wie würdest du die Situation rein rational beurteilen?
Alles Gute auch für deine Tochter. Es hört sich so an, als bräuchtest du jetzt viel Kraft für die Phasen, die noch kommen. Und als würdest du auch darum ringen müssen, wie viel gutes Leben du noch haben darfst in Zukunft, auch wenn deine Tochter mit dem Leben ringt. Ich hoffe, du hast auch professionelle Hilfe!
> Entweder ihr macht eine Pause. Wenn ihr zusammen gehört, kommt ihr auch später wieder zusammen. Oder ihr trennt euch ganz.
Ja ne. Entweder eine Bindung ist wichtig, dann mühen sich beide je nach aktueller Lebenslage mal sie mal er mehr oder eben nicht. Sich aber gar nicht zu kümmern und auch nicht in der Verantwortung dafür zu sehen, ist falsch. Und du beschreibst ja auch gut, die gedankliche Negativ-Spirale, in die TE einsteigt mit abwertenden Begriffen und den Vergleichen zum Ex. So dann bitte nicht.
Ich hatte mal eine Beziehungspause in meiner jetzt 20jährigen Beziehung. Am Anfang. Wir haben nach einigen Monaten gemerkt, dass wir zusammen gehören. Habe das schon bei mehreren Paaren als ziemlich heilsam erlebt.
Du bist recht rigoros, finde ich.