Bin nur noch Luft :(

Hallo zusammen,

vor 4 Monaten ist unser Mädchen auf die Welt gekommen. Alles ist gut verlaufen, ich habe meine alte Figur zurück, Stillen klappt wunderbar und sie ist dazu ein absolutes Wunschkind von uns beiden. Mein Partner macht als Vater auch einen super Job!

Nun zu meiner Sorge, die ich einfach nicht loswerde... Ich fühle mich wie Luft in unserer Dreierbeziehung...

Hier ein paar Beispiele aus dem Alltag, um es zu verdeutlichen:

Mein Mann kommt von der Arbeit. Ich begrüße ihn und frage ihn, wie sein Tag war. Er antwortet mit einem Wort "Anstrengend". Ich frage noch etwas. Er antwortet wieder nur mit einem Wort, den Blick aufs Smartphone gerichtet. Gespräch beendet. Er wendet sich als nächstes zu unserer Tochter, strahlt sie an und fragt sie, wie ihr Tag war, was sie gemacht hat und ob sie Spaß hatte. Ach, so liebend gern hätte ich mich mit ihm ausgetauscht, aber wieso hat er mich denn nicht gefragt, wie mein Tag war, sondern nur unser Baby, was nichts anderes macht als schlafen und essen?

Anderes Beispiel: Unsere Tochter weint. Sie möchte gestillt werden und ich bereite alles vor. Mein Mann nimmt sie plötzlich in den Arm und verläßt mit ihr den Raum. Als er wieder kommt, sagt er zu ihr: "Und, ist die Mama endlich fertig?", wendet sich zu mir und sagt: "Die Kleine wartet". Ich saß bereits mit entblößtem Busen dort und habe auf ihn gewartet, schließlich hat er den Raum mit der Kleinen verlassen...

Drittes Beispiel, klassisch: Küsse und Berührungen gibt es für die Kleine zuhauf, ich muss damit nicht mehr rechnen. Umarme ich ihn, kommt eine halbherzige Umarmung zurück die sich fremd anfühlt. Kommt er nach Hause, gibt es keinen Kuss mehr, den es sonst gab. Die Kleine wird abgeknutscht. Ein Kompliment habe ich seit der Geburt auch nicht mehr gehört. Stattdessen verwendet er nun exakt die gleichen Kosenamen, die er mir sonst gab, bei unserer Tochter und mich nennt er nur noch beim Vornamen. Auch das war vor der Geburt nicht üblich bei uns. Ach, und falls es interessiert: Ja, ich gebe ihm weiterhin Komplimente und bin aufmerksam. Für mich hat sich nach der Geburt nichts geändert, was das betrifft.

Was ich den ganzen Tag mache ist Stillen, mich um das Baby kümmern, sie in schwierigen Zeiten trösten, ihre Windel wechseln und ihr Nähe geben. Ich gebe so unglaublich viel Nähe, Liebe und Geduld für unsere Tochter und nehme jede schlaflose Nacht in Kauf, damit sie sich niemals allein fühlt. Doch ich fühle mich trotz unseres Babys immer einsamer... Wie Luft eben. Wie eine Milchkuh. Ich möchte auch gern etwas Liebe bekommen, das ist doch in einer Liebesbeziehung das A und O.

Wir sind beide natürlich müde und bei einem kleinen Baby bleibt für romantische Gefühle wenig Zeit. Aber dass es sich so sehr verändert, hätte ich nicht gedacht. Reden bringt nicht viel, er reagiert auf alles merkwürdig distanziert. Er verbringt sogar den ganzen Tag in einem anderen Zimmer und wenn ich zu ihm gehe, verlässt er nach kurzer Zeit den Raum...

Finden wir uns als Liebespaar wieder?

Was kann ich in der Zwischenzeit tun, um mein Bedürfnis zu erfüllen, ohne jemanden zu etwas zu zwingen, wofür er vielleicht gerade nicht bereit ist?

Ich freue mich über gut gemeinte Ratschläge und besonders Erfahrungsberichte von Menschen, die ähnliches durchlebt haben.

Ich grüße herzlich!

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Mir fehlt im ganzen Text die Antwort auf die Frage, ob du das schon mal darauf angesprochen hast? Das wäre doch der allererste Schritt, das ist wichtiger als die Antworten, die du hier bekämst.

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Naja, irgendwas wird sie wohl daran hindern , das Gespräch, zu suchen , was ich gut verstehen kann. Etwas ,was mein Partner mir plötzlich nicht mehr geben würde, möchte ich, so zu sagen, nicht , erbeteln" . Er soll es von alleine machen, sonst ist es praktisch wertlos .
Ob das ihr Beweggrund ist, weiß ich natürlich, aber das ist so ein Detail, das mich , definitiv, beschäftigt hätte , als meine Beziehung noch ,,jung" war . Heutzutage ist es mir ,im Grunde genommen egal, wo mein Mann seine Energie reinpackt. Wir sind uns unseres Zusammenhalts sicher .

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Hallo meine Liebe,

ja, genau so ist es. Es ist plötzlich weg und ich möchte es nicht erbetteln. Wenn er nicht mehr das Bedürfnis hat, dann bringt es auch nichts, ihn damit zu konfrontieren... Er soll es von selbst machen und nicht, weil ich ihn daran erinnern muss. Man kann einen Menschen nicht zwingen. Vielleicht wirklich blöd, so ein Thema hier zu posten, obwohl ich es sowieso nicht bei ihm ansprechen kann...

LG

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Hallo du,

ich stimme Destiny über mir absolut zu. Mensch, den hätte ich längst mal gefragt, welche Laus ihm über die Leber gelaufen ist und was mit ihm los ist. Der Plan kann ja nicht sein, zu warten, bis sich das von alleine bessert.

Wenn das schon geschehen ist - was sagt er dazu?

Liebe Grüße,
DieKati

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Ergänzung:

Nein, bis jetzt habe ich das noch nicht angesprochen. Ich habe wohl gedacht, dass dies eintreffen kann, sobald ein Kind auf die Welt kommt... Man ist das fünfte Rad am Wagen, das Kind braucht die ganze Aufmerksamkeit, man entfernt sich als Paar. Frau wird zu Mutter, Mann wird zu Vater. Mir ist nicht klar, wie ich dieses Thema bei meinem Mann ansprechen soll, ohne, dass es falsch rüber kommt...

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Hallo du,

ich würde es sachlich, direkt und in Ich-Botschaften verpacken.

Sprich über deine Beobachtungen, die Gefühle, die sein Verhalten bei dir auslösen, und frag ihn, wie er das sieht und wie das Problem aus seiner Sicht gelöst werden könnte. Verzichte dabei auf Vorwürfe - ich weiß, das ist immer leichter gesagt als getan, wenn man emotional aufgewühlt ist.

Das sollte hoffentlich etwas Klarheit in die Sache reinbringen.

Ich wünsche dir gute Gespräche und dass du herausfindest, was dahintersteckt.

Liebe Grüße,
DieKati

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War dein Partner bei der Geburt dabei? Wie empfand er die Geburt? War da alles okay? Hat ihn was schockiert? Hatte er Angst? Vielleicht hat er dadurch irgendwie eine Blockade?

Er scheint grade sehr auf eure Tochter fokussiert, was ja auch schön ist und unterschätzt vermutlich völlig, wie sehr du vereinsamst. Er spricht täglich mit anderen Erwachsenen, während du „nur“ das Baby und ihn hast und dann will er nicht mal reden. Das ist hart.

Dir empfehle ich, dass du mehr raus kommst. Besuche vielleicht Kurse (Pekip, Krabbelgruppen, Kanga…). Die sind in dem Alter natürlich hauptsächlich für die Mama, aber das ist ja nicht minder wichtig! Soziale Kontakte sind für Menschen essenziell 😅 dann „erlebst“ du auch was und bist nicht so auf ihn angewiesen und „seine“ Erlebnisse.

Ansonsten, sprich in Ruhe mit ihm. Sag ihm, dass du liebst, dass er ein toller Vater ist, du ihn aber so sehr als Partner vermisst. Wie ihr euch näher kommen könnt. Vielleicht hilft es 😊

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Danke für die lieben Ratschläge.

Es ist eine gute Idee, mal mehr raus zu kommen. Mit einem jungen Baby nicht immer leicht, doch ich sollte es mehr probieren. Ob meinem Mann klar ist, dass ich vereinsame, wüsste ich gern... Er hat ja weiterhin sein altes Leben (im übertriebenen Sinne, natürlich ist er jetzt auch Vater) während mein Leben komplett abhängig ist von Babys Bedürfnissen und ich mich nicht mehr frei bewegen kann...

Liebe Grüße

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REDE mit ihm, mehr kann man nicht raten.
Ohne Stress, bei einem guten Essen. So kann man doch nicht weiterwursteln.
LG

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Ist es ausgeschlossen, dass er sich fremdverliebt hat? Ist nur so ein Gedanke der mir kam. Finde das Verhalten dir gegenüber schon sehr eigenartig. Raum verlassen wenn du reinkommst, lieblose Umarmungen, plötzlich beim Vornamen nennen....

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Der Gedanke kam mir auch🤔
Ich würd die Augen offen halten...

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Das solltest du offen kommunizieren.
Wenn dann immer noch nichts sich ändert, würde ich auf das Lied von Miley Cyrus verweisen "I can buy myself flowers'. Schenke dir selbst Aufmerksamkeit indem du dir was Schönes kaufst, das dann dein Mann merkt. Das können Blumen sein. Dann kannst du ihm sagen, dass du dir selbst die Aufmerksamkeit geschenkt hast, die du von ihm dir erwünscht. Es könnte auch etwas anderes sein, dass dir im wahrsten Sinne des Wortes "Freude" macht...😉

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"Stefan, ich vermisse deine Nähe, dass du mich mal in den Arm nimmst, dass wir Paarzeit haben. Wie geht es dir damit?"

Auch Stefan kann ein paar Stunden mit dem Kind sein, damit du mal raus kommst.

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Frag ihn mal, wie er eure Beziehung zueinander aktuell sieht, vielleicht bekommst du eine überraschende Antwort...
Vielleicht fallen ihm diese Dinge gar nicht auf, z. B. hab ich meinem Mann auch öfter darauf hingewiesen, dass er mich nicht fragt wie mein Tag war, Antwort: "Du kannst doch von dir aus einfach erzählen, ich hör ja zu." 😅 für ihn ist das Konzept Fragen eher abstrus, er erwartet dass ich selbst alles erzähle was mir auf der Seele liegt, denn schließlich ist es MIR ja wichtig.
Ich will deinen Mann da jetzt nicht in Schutz nehmen, aber Männer sind halt manchmal etwas "doof" (nicht böse gemeint)

Auf jedenfall solltet ihr miteinander reden, es gibt auch so ein Kartenspiel wo Fragen für den Partner draufstehen, wenn das Baby am Abend schläft könnt ihr es euch ja zum Ritual machen dass jeder von euch dem Anderen 2 Fragen stellt 😊 das kann euch wieder näher bringen, ohne dass man selbst über schwierige Fragen nachdenken muss.

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