Partnerschaft/Ehe nach Geburt

Hallo ihr lieben,
Mich würde echt interessieren wie sich eure ehe nach der Geburt verändert hat.

Bei uns geht es gefühlt den Bach runter.. keine Zärtlichkeiten (von beiden Seiten), ständig genervt und mein Mann ist unserem Sohn gegenüber so besitzergreifend (nimmt ihn mir einfach aus dem Arm mit den Worten du hattest genug Zeit mit ihm)

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Ich liebe meinen Mann. Wir haben eine Hand voll Kinder zusammen bekommen. Wir helfen uns gegenseitig. Wir sind für einander da. Wir haben jede Woche Sex. Meist mehrmals. Manchmal sogar noch mehrmals am Tag.

Kinder müssen nicht der Abstieg einer Beziehung sein. Bei uns sind sie eine Bereicherung und festigen unsere Verbindung zueinander.

Wichtig ist hauptsächlich sich in den anderen hinein zu versetzen. Und danach auch zu handeln.
Sieht man der andere ist total geschafft und müde dann übernimmt halt der andere und lässt den anderen schlafen. So kann man Kraft tanken und mal abschalten. Das ist wichtig. Sonst bleibt oft vor Erschöpfung auch die Lust weg und Frust macht sich breit

Die größten Stichwörter die ich nennen kann sind: Wertschätzung, Kommunikation, gegenseitige Entlastung/ Hilfe, körperliche Nähe
Setzt ihr u.a. das beide um, dann wird die Beziehung eine glückliche...und das mit Kind(ern)

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> Die größten Stichwörter die ich nennen kann sind: Wertschätzung, Kommunikation,
> gegenseitige Entlastung/ Hilfe, körperliche Nähe

von mir eine Ergänzung:
Wohlwollen. Das Gegenüber will dir helfen, liebt dich, will Dir und Kind Gutes und wenn etwas Gesagtes mehrdeutig ist, dann ist es immer die bestmögliche und nie die beleidignde Auslegung. Klar könnte man beleidigt sein, wenn das Kind aus der Hand genommen wird oder es als Akt der Unterstützung sehen. Kommt auf die Umstände an, aber gerade, wenn man selbst kurz vor der kompletten Überforderung steht, sieht so etwas wie eine "feindliche Übernahme" aus. Mit mehr Wohlwollen und Offenheit wäre da womöglich schon vorher Raum, um den anderen direkt um Hilfe zu Bitten.

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Meine Ehe hat sich durch unsere Kinder gebessert. Mein Mann kann viel mit unseren Kindern anfangen, auch im Säuglingsalter schon. Anfangs beschwerte ich mich darüber etwas, weil er mir etwas wie ein Helikopter Vater vorkam, allerdings habe ich da wohl etwas überreagiert.

Es wird schon alles etwas sachlicher, auch im Liebesleben, aber da muss man zu zweit dran arbeiten, dass es besser wird, dann kann man das auch schaffen.

Denke, dass bei vielen die Enttäuschung wohl auch daher kommt, dass man ein Schlaraffenland erwartet, das gibt es halt so leider nicht.

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Wie alt ist denn das Baby?

Wir haben recht kurz hintereinander 3 Kinder bekommen. Mittlerweile alles Teenager.
Hätte eine Geburt unsere Ehe so sehr belastet, wäre sicher kein 2. oder 3. Kind dazu gekommen. Die Geburten/Kinder haben uns nur noch mehr gefestigt. Wir brauchen uns.

Allerdings haben wir von Anfang an alles daran gesetzt, auch noch Paar zu sein. In den Möglichkeiten die einem mit Baby/Kleinkind bleiben. Daher die Frage, wie als das Baby ist. Zwei Wochen oder ein halbes Jahr macht da ja schon einen Unterschied. Auch was deine Hormone angeht.

Mal umarmen, berühren im vorbei gehen, Kuss geben, nette Worte usw gehen ja problemlos auch nebenbei.

Habt ihr schon mal gesprochen?

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Leider lernt das heute keine mehr oder bekommt es gesagt: Die Partnerschaft ist so wichtig, wie euer Kind. Seht euch als Eltern von zwei Kindern, eure jr Baby und eure Beziehung. Beide brauchen Liebe und Aufmerksamkeit. Im Zweifel ist es vielleicht sogar fürs Baby langfristig besser, mal keine perfekte betreuung zu haben, denn als Trennungskind aufzuwachsen.

Sprecht zusammen. Erkennt, dass es derzeit schlecht läuft und ihr daran beide beteiligt seid, die Abwärtsspirale am Laufen zu halten. Wichtig: Keine Schuldzuweisung und keiner (auch du) schiebst keine Ausreden fürs Verhalten vor. Auch wenn du wirklich müde warst, hast du ihn abgewiesen statt zumindest kurz vor dem TV zu Knuddeln, weil du es ihm vom letzten Mal heimzahlen wolltest, richtig? Letztlich braucht es auch kein 'du hast...' 'aber ich sagte doch...'. Schaut nach vorn, denkt an euer kind und was euch früher verbunden hat.

Es war besch..., es ist besch... und künftig wollt ihr es besser machen.

Viel Erfolg. So früh erkannt und angesprochen könnt ihr noch so viel für Euch bewegen.

Bearbeitet von Cornelius83
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Versehentlich doppelt gepostet....

Bearbeitet von Cornelius83
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Bearbeitet von MANN1
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Ich würde sagen: Die Kinder waren die Feuerprobe 😄 Es gibt Phasen, wo einfach alles anstrengend ist, die man nur zusammen schaffen kann. Wenn beide sich gleichermaßen einbringen, mit einem gewissen Wohlwollen dem anderen gegenüber, wird das alles. Auch wenn es natürlich immer mal Momente gibt, wo man sich an die Kehle springen will.

Ich war am Anfang völlig auf unser erstes Kind fokussiert, ich wollte alles total richtig machen, tausend Artikel gelesen und Instagram und Co., jede freie Sekunde zur Optimierung von irgendwas genutzt. Das war nicht nur sinnlos, sondern wäre auch schädlich für unsere Ehe geworden. Dass es mit Kindern im Alltag oft praktischer und pragmatischer zugeht als ohne, ist klar. Die Momente für spontane Romantik werden weniger, also muss man der Sache auf die Sprünge helfen und in den harten Zeiten aktiv daran arbeiten, nicht nur Eltern zu sein.

Unsere Kinder stehen nicht über unserer Beziehung als Paar. Und neben echter Zeit zusammen im Sinne von Dates, die phasenweise schwierig und rar sind, spielt auch die körperliche Ebene eine große Rolle. Ich finde es immer wieder schade, wie oft Sex hier zu etwas degradiert wird, was meistens vom nervigen Mann eingefordert wird und nur ein Punkt von vielen auf der To-Do-Liste ist, gleich hinter "Spülmaschine ausräumen". Immer so ein bisschen mit dem Label "Naja, wer so eine primitive Bedürfnisbefriedigung braucht, es gibt so viel wichtigeres im Leben..." Aber gerade Sex ist so wichtig, weil er viele Funktionen erfüllt. Er macht Spaß, er schafft Nähe, er baut Stress ab...und er bedarf weder eines Babysitters noch akribischer Planung. Also unbedingt gucken, dass ihr das nicht vernachlässigt.

Was das besitzergreifend betrifft: Einfach drüber reden. Vielleicht stimmt das ja faktisch, wenn du in Elternzeit bist. Es ist auch kein Wettkampf 😉 Sofern es nicht wirklich ein großes Ungleichgewicht ist, würde ich mich freuen, dass er so involviert sein will. Und ansonsten ansprechen.

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Wir haben gelernt, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen, als sowieso schon.

Wichtig ist, dass man sich nicht nur dran klammert Eltern zu sein, sondern auch die Beziehung pflegt. Dazu ist es bei euch noch nicht zu spät.

Redet. Macht was. Verliert euch nicht aus den Augen.

Wie alt ist denn das Baby?

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Bei uns war’s echt mies, vor allem aber auch, weil wir so schnell schwanger wurden, ohne davor Paarzeit für den Beziehungsaufbau gehabt zu haben. Die ersten Jahre war die Frage für mich nicht OB Scheidung, sondern Wann. Dann hat sich die Dynamik total verändert und es geht uns heute nach über 9 Jahren sehr gut miteinander.