Mein Mann möchte Abstand. Wir haben zwei kleine Kinder. Die jüngste hat gerade Eingewöhnung in der Krippe. Die zweit davor war eigentlich fast nur anstrengend. Sehr schön aber super anstrengend.
Jetzt wird es bei mir besser, weil ich kurze Zeit am Tag etwas für mich machen kann. Ich renoviere Seiten Wohnung, Keller, was so seit Ewigkeiten gemacht werden muss. Und fühle mich toll, weil ich endlich was erledige, abhaken kann und ein Ergebnis sehe.
Jetzt hat mir mein Mann gesagt er braucht Abstand und möchte in zwei Wochen in unsere Gästewohnung ziehen. Vorher ist sie noch vermietet. Gestern wollten wir noch eine größere Investition tätigen. Er hat die ganze Nacht darüber nach gegrübelt und heute Morgen mir eine Nachricht geschrieben, dass wir erstmal nichts gemeinsam ausgeben sollten. Habe dann nachgehakt und er hätte also gerne Abstand. Was das genau bedeutet und ob es eine Trennung ist weis er noch nicht. Wir hatten immer wieder Streit und in letzter Zeit lief es wirklich nicht rund. Ich bin die nörgelnde Hausfrau geworden die zu viele Regeln aufstellt. Er der Ehemann der nie redet und mir nicht mal sagt, wenn er krank ist. Also scheinbar schon aber ich verstehe ihn einfach nicht.
Ich bin bin wie in Watte. Schwanke zwischen Trauer und Ohnmacht und Wut. Will keine Trennung. Frage mich wie viel Pause und Freiheit ich ihm geben soll. Wie viel ich die Kinder alleine machen soll. Ich hasse Unklarheiten. Aber will auch keine Trennung. Wie überlebe ich die nächsten Tage/Wochen? Wie bleiben unsere Kinder unbeschadet?
Beziehungspause mit Kindern - Ratlos
Das klingt leider nach dem traurigen "Klassiker".
Schade, dass ihr sowas nicht mal in einem persönlichen Gespräch klären könnt. Bei einer Beziehung die so stabil ist (?) dass man sich für 2 (!) Kinder entscheidet solche Sachen per WhatsApp anzusprechen - da frage ich mich wie es dazu kommt.
Ich würde dringend eine Paartherapie anstreben und am Kommunikationsverhalten von euch beiden arbeiten. Da scheint mir noch sehr viel Luft nach oben zu sein und daher ist vielleicht noch nicht alles verloren.
Dann würde ich überlegen, ob er beruflich kürzer treten kann, du wieder richtig (!) beruflich einsteigst und ihr die Familie dank auf Augenhöhe führt. Da ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür wo beide Kinder in der Kita sind.
Ich fange gerade wieder an zu arbeiten. Meinem mann wurde die Arbeitszeit Reduzierung vor ein paar Wochen abgelehnt.
Eine partnership haben wir begonnen. Hatten den ersten Termin und seitdem hat er Wochen gebraucht um den Fragebogen auszufüllen. Jetzt müssten wir uns zusammen setzen und unsere Antworten gemeinsam besprechen und/oder einen Termin beim Therapeuten ausmachen. Aber irgendwie bekommen wir das mit den zwei Mäusen nicht hin. Nachdem ich sie ins Bett gebracht habe bin ich zu fertig und mein Mann kann da auch nicht wirklich mehr anstrengende Sachen machen. Frage mich ehrlich gesagt, wie der erste Termin schon 2 Monate her sein kann und wir einfach keine Zeit finden konnten. Vielleicht liegen beider unserer Prioritäten nicht darauf. Oder uns fehlt die Kraft. Bin gerade auch erschrocken.
"Ich bin die nörgelnde Hausfrau geworden die zu viele Regeln aufstellt. Er der Ehemann der nie redet und mir nicht mal sagt, wenn er krank ist."
Denke ihr beide werdet klären müssen, inwiefern diese beiden Beschwerden stimmen und was ihr dagegen unternehmen könnt. Sehe das bei Euch eigentlich recht positiv, weil Du ja in zwei Sätzen schon einmal die großen Probleme benennen kannst. Viele können das nicht. Ihr hingegen wisst ja schon einmal, wo ihr ansetzen müsst.
Als Auszeit würde ich eine, höchstens zwei Wochen akzeptieren. Weil bei mehr würde es für mich schon schwierig werden, wie man das alles verargumentieren und die Unsicherheit heraus nehmen soll.
Hallo
vor ein paar Tagen schrieb hier eine Frau, die sich ihren Mann zurück wünscht, so wie er einmal war.
Vielleicht geht es Deinem Mann genauso. Vielleicht bist Du tatsächlich mutiert von der einst so bezaubenden jungen Frau zu einem ewig nörgelnden Hausdrachen, der wenn, nur noch Zuneigung und Aufmerksamkeit für den Nachwuchs übrig hat und den Erzeuger als lästiges Störschwein betrachtet, der, wenn er nicht wenigstens arbeiten gehen würde, schon längst einen traurigen Platz in der Abstellkammer bei Wasser und Brot zu fristen hätte. Und die sich lieber irgendwelchen Reparaturarbeiten im Haus widmet, statt zu bemerken, wenn ihr Mann vielleicht gesundheitlich angeschlagen ist.
Es kann so sein, muss nicht.
Jedenfalls wärst Du nicht die Erste, die sich nach der Geburt von Kindern stark verändert hat und ihren Partner aus dem Haus oder gleich auf den Friedhof getrieben hätte.
Wie auch immer. Wenn er sich den Abstand wünscht, solltest Du ihm nicht im Weg stehen. Mitunter braucht es Distanz um einen klaren Blick zu bekommen. Dass es Dich verunsichert, ist klar, niemand bleibt gerne im Ungefähren. Aber vielleicht nutzt Du die Zeit ebenfalls um nachzudenken, wann es ungefähr anfing, sich so zu verändern, dass Dein Mann jetzt diesen Entschluss fasst, und Abstand benötigt.
Alles Gute.
VG
Ja ich bin definitiv so geworden. Finde ich auch selbst schrecklich. Nicht jeden Tag, nicht in jeder Situation. Aber wie ändert man das so einfach. Bin einfach enttäuscht und ich wünsche mir auch meinen lebenslustigen kommunikativen mit vielen Leuten redenden und auch mal Initiative für Aktionen, Urlaub etc zeigenden Mann wieder zurück.
Danke für deinen Rat. Ich versuche mal drüber nachzudenken, wann es anfing. Und mir für mich Klarheit zu bekommen.
"Aber wie ändert man das so einfach."
Ob das einfach ist, weiß ich nicht. Manchmal bedarf es längeren Nachdenkens um zu erkennen, was wirklich wichtig ist. Und bestimmt haben Deine Veränderungen nicht zur Absicht gehabt, Deinem Partner zu schaden oder ihn zu vernachlässigen. Du hast eben Deine Prioritäten geändert und manches ist Dir vermutlich gar nicht wirklich bewusst gewesen. Man hat nun mal diese Alltagsroutinen und man verliert sich. Man hat so viele Rollen zu spielen, in manchen ist man gut, in anderen eine Katastrophe.
Irgendwo hast Du geschrieben, dass Du bald wieder arbeiten gehst. Vielleicht ist das schon ein Schlüssel zum Erfolg. Du begegnest wieder anderen Menschen, arbeitest nicht nur als Muttertier und die Menschen dort sehen Dich in erster Linie als Frau und Mensch und nicht in der Rolle, die Dich momentan so einnimmt.
BG
Aus dem Bekanntenkreis kenne ich Fälle, wo der Mann Abstand brauchte - in 99% der Fälle war da eine andere Frau im Spiel....
Du schreibst von Streit und aus den Augen verloren etc dazu noch die harte Zeit mit dem Baby/Kleinkind. Ich würde erstmal in Ruhe versuchen herauszufinden, ob es jemanden dritten gibt ... Und dann entsprechend handeln. Und für dich als Strategie - er distanziert sich, also musst du dich doppelt distanzieren - den Spruch neulich von einem Psychologen gehört auf YouTube...
Ja, eine schwere Situation. Aber nicht einmalig. Ich wünsche dir viel Kraft.
Hat ja nicht lange gedauert, bis jemand wieder einen bösen, bösen Fremdgeher wittert und die TE noch zusätzlich verunsichern muss.
Und von den 100 Fällen, die Du kennst, war ja wenigstens ein Mann dabei, der nur einfach Abstand brauchte. Was stimmte mit dem denn nicht?
VG
Waren nicht 100 Fälle, sondern war ja eine Prozentangabe 😂.
Ansonsten, na ja, einen Verdacht hätte ich schon, dass es hier eine dritte Person gubt. Dass der Mann so plötzlich ohne weiteres und Vorwarnung Abstand braucht - da muss die Frau sich schon sehr blöd anstellen.
Gruß
Für mich ist das wieder so ein Fall wo ich mir denke- ach mensch FRAU, was tust du nur, wenn du kleine Kinder hast?....
Ich habe meine Kinder tatsächlich im vollsten Wissen bekommen, dass ich niemals nur Mama sein will.
Der Druck ist enorm, als Frau kann man vieles mal so machen, was als Mutter nicht mehr gesellschaftlich geduldet ist, wenigstens so lange die Kinder klein sind.
Ich habe mich nie daran gehalten und bin damit mehr als gut gefahren.
Ich bin in erster Linie eine Frau, die halt Kinder hat.
Hausdrache, Muttilein etc, no way.
An deiner Stelle würde ich mich genau darauf besinnen.
Du willst keine Trennung.
Du willst aber sicher auch nicht, dass dein Mann bei dir bleibt, weil du "Mutter seiner Kinder" bist.
Dass euer Kleinstes gerade Eingewöhnung hat, eröffnet dir neue Zeitfenster. Nimm die wahr!
Geh raus aus dem Haus, zum Frisör, zur Massage, zu allem, wozu du Lust hast (und ich meine damit auch "Lust hättest", wenn die Kids nicht da wären).
Sei die Frau, die du gerne sein willst ❤️
Ich finde es immer so traurig, wenn eine Frau ihr Leben prä-kids schleifen lässt oder sogar vergisst.
Daran denkst du bitte in nächster Zeit.
Wie die Kinder unbeschadet bleiben?
Warte ab, mach dein Ding, sei ein Vorbild und wenn es wirklich zur Trennung kommt, geh offen und ehrlich damit um, dem Alter angepaßt.
Ich drücke dich sehr fest und wünsche dir alles Gute ❤️
So richtig schleifen lassen hab ich mein Leben nicht. Habe Neues ausprobiert. Engagiere mich in mehreren Vereinen ehrenamtlich. Versuche regelmäßig Kontakt zu Freunden zu halten. Immer mal wieder essen gehen nur mit meinem Mann initiiert. Aber ja, ich bin auch wirklich gerne Mama und gehe in der Rolle auch gut auf. Hier habe ich eventuell dich etwas zu viel Fokus drauf gelegt. Und ihn zu wenig sein lassen.
Aber die Idee mit der Massage etc greife ich auf. Danke dir für die Denkanstöße.
Er will ne Pause von euch als Paar und das kann ja durchaus hilfreich sein.
Trotzdem würde ich ihm sagen, dass er keine Pause vom Vater-Sein nehmen kann. Also wie stellt er es sich vor? Wann betreut er wie die Kinder? Holt sie ab/bringt sie zur Kita? Quasi einfach einen „Umgang“ regeln.
Und dann besprecht, wie ihr die Pause nutzen wollt. Jeder notiert, was er gerne ändern würde? Wann sprecht ihr euch aus?
All das darfst und solltest du erfragen!