Mein Mann möchte auf nichts verzichten..

Hallo Zusammen..

Ich brauche dringend ein paar Meinungen...
Übertreibe ich vielleicht..?

Mein Mann und ich haben ein 3 Monate alte Sohn. Er war ein absolutes Wunschkind.

Schon während der Schwangerschaft hatte mein Mann die Einstellung, wenn das Baby da ist, muss man so weiter machen wie vorher auch.

Er ist vollzeit arbeiten und nach der Arbeit ist er auf jedenfall bereit mal den kleinen zu nehmen.
Er macht alles wirklich ganz toll.

Aber er versteht z. B. nicht, warum ich mir wünschen würde, dass er momentan nicht mehr groß weggehen und saufen soll wie früher... Ich habe ihm das schon paar mal gesagt, dass ich mir wünsche, dass er bei mir ist und wir das zusammen machen. Wir wollten beide ein Kind.
Darauf hin war er beleidigt und genervt und meinte "darf ich jetzt nie wieder groß weg und trinken oder wie?"
Ich wünsche mir nur, dass wir zusammen gehen und wir zusammen wieder nach Hause gehen..

Anderes Beispiel:

Kürzlich war ein Geburtstag einer engen Freundin. War eine große Haus Party.
Er wollte natürlich unbedingt dabei sein und wie sonst auch deftig saufen bis spät nachts. Ich musste nach knapp 3 Stunden gehen, weil der kleine müde war und mittlerweile viele Leute da waren und es laut wurde.
Er blieb natürlich bis zum Schluss (5 Uhr morgens)

Ich war traurig, dass ich als einzige so früh gehen musste und er nicht mit mir kam.

Oft meint er, einfach abgeben an die Omas. Das passt schon. Aber er war da gerade mal 2 Monate alt! Und ich Stille ihn komplett und ich bringe es nicht übers Herz ihn schon abzugeben..

Nun ist im November ein Konzert in der Schweiz, wo er unbedingt mit unseren engsten Freunden hin möchte. Er würde sich wünschen, dass ich auch mitkomme.
Ich liebe diese Band auch.

Aber da ist er dann gerade mal 4 1/2 Monate alt! Ich bringe es einfach nicht übers Herz ihn so früh abzugeben und das noch am abend/über Nacht!
Ich kenne keinen der sein Kind so früh abgegeben hat.
Und jetzt will er demnächst noch zu den horror nights im Europapark. Und immer mit der Einstellung "an die Flasche gewöhnen und an die Omas abgeben.

Mich macht das wirklich traurig..
Ich weiß er willst alles immer noch so haben wie vor unserem Kind, gechillt und noch alles erleben können.

Auch immer noch lange weg sein oder deftig saufen gehen und dann erstmal am nächsten Tag den kleinen nicht nehmen weger seinem kather danach. Aber wir haben uns beide für ein Kind entschieden.

Und ich habe wirklich gehofft, er würde mich dabei unterstützen und mitmachen auch mal auf Sachen verzichten zu können. Es macht mich ja jetzt schon traurig, wenn unsere Freunde zu Besuch da sind und ich über die Hälfte des Abends nicht dabei sein kann, weil ich den Kleinen ins Bett bringen muss. Er denkt zwar immer ich habe alles im Griff und es ist für mich einfach und und. Aber für mich ist es auch immer wieder mal anstrengend gerade wenn er mal eine Phase hat oder so. Oder die Nächte wo ich mehrmals wach sein muss. Daran denkt er irgendwie nie..

All das habe ich ihm gesagt... Aber irgendwie keine wirkliche Reaktion.
Er will das Leben wie er es hatte nicht kurz ruhiger legen, sondern alles genau so weiter machen wie bisher. Ich verzichte seit der Schwangerschaft auf so vieles und er schaft es jetzt nicht mal für ein paar Monate, bis unser Kind mal alt genug ist bei den Großeltern für mehrere Stunden oder über Nacht zu bleiben...

Fazit: übertreibe ich? Sollte ich entspannter sein und ihn einfach weiter machen lassen? Oder wie ist es bei euch so?

Freue mich sehr über eure Meinungen.

1

Ohne Worte...ihr wolltet beide ein Kind, also solltet ihr euch auch beide darum kümmern (und nicht schnellstmöglich versuchen es an die Omas abzugeben)
Mein Mann hat genauso wie ich die Nächte durchgemacht (ohne Alkohol mit brüllendem Kind im Arm).
Niemals wäre er auch nur auf die Idee gekommen mir die ganze Arbeit zu überlassen.

2

Ich finde nicht, dass du übertreibst. Aber wenn du mal ehrlich bist, war das doch absehbar.

Ein Mega Party Sauftyp wird doch nicht plötzlich ein HomeDad auf Knopfdruck mit Schwangerschaft.

Und ich bezweifle, dass er vorher super super rücksichtsvoll war.

Hätte hätte, ich weiß, aber es war doch klar.

Was willst du tun? Er sieht es nicht ein. Ihm ist es (somit du) egal. Ihr als Paar/Familie seid ihm egal. Anders kann man das nicht sagen.

3

Hallo liebe Laura,
Du übertreibst in keinster Weise, und was du von deinem Mann verlangst, ist überhaupt nicht zu viel verlangt.

Die Geburt eines Kindes ändert das Leben der Eltern. Man muss erst mal massiv als Individuum und als Mensch zurückstecken. Der Kern deines Berichts ist für mich folgender:
‚ Und ich habe wirklich gehofft, er würde mich dabei unterstützen‘ .
Tja, hoffen kann man viel, was hast du denn mit ihm vorab besprochen?

Mir scheint, nicht so viel und ich befürchte, dass sich der Mann auch nicht wirklich ändern wird.
Er erinnert mich an die Generation meiner Eltern oder Großeltern, wo 99% der Kinderarbeit an der Frau hängen blieb.
Die Zeiten haben sich geändert und euer Modell ist leider nicht mehr ganz zeitgemäß.

Kann man einen vier Monate alten Säugling einen oder zwei Tage abgeben? Geht sicher - auf die Idee wären wir bei unseren Kindern nicht gekommen - ich als Papa hätte keine ruhige Minute gehabt.

Dein Mann scheint mir - reine Ferndiagnose - etwas unreif und vielleicht auch überfordert mit der Situation.

Da hilft nur viel Geduld, Reden und vlt Verständnis!

4

Nein, du übertreibst nicht. Was ist das denn?

Klar möchte auch mit Kind jeder mal Zeit für sich, für Hobbies oder Freunde. Aber diese Zeit ist a) sehr rar und muss b) für beide möglich sein. Was ist denn mit dir? Kannst du wenigstens in den Stillpausen mal für 2 Stunden mit einer Freundin nen Kaffee trinken? Warum machst nur du die Nächte? Warum ist klar, dass du dich ums Kind kümmerst wenn ihr Besuch habt? Und ganz ehrlich, mit einem Mann der "deftig saufen" für Freizeitgestaltung und den Inbegriff von Freiheit hält, hätte ich kein Kind bekommen.

Ich check das nicht wie ihr lebt. Als unsere Tochter da war kam auch mal Besuch, logisch, wir hatten ja ein Leben. Aber dann war sie dabei und irgendwann hat sie einer von beiden hingelegt. Ihr Papa hat sich genauso nachts gekümmert, der wäre auch nie auf die Idee gekommen sie irgendwo stundenlang abzugeben um Party zu machen, schon gar nicht über Nacht.

Dein Partner wirkt mega unreif und hat scheinbar null Bock auf Familienleben. Was hat der sich denn vorgestellt? Sein Leben geht so weiter wie bisher und du kümmerst dich rund um die Uhr? War das vorher so vereinbart? Und wenn ja, warum? Wenn das doch gar nicht das ist, was du willst? Was wird denn wenn du wieder arbeitest?

Keine Ahnung was da jetzt hilft. Ich versteh nicht warum man über sowas vorher nicht redet. Wenn man sich zusammen ein Kind wünscht, dann spricht man doch darüber was auf einen zukommt und wie man das alles gestaltet? Und man kennt sich doch und sieht wie der andere sein Leben lebt.

Du hast gehofft dass er jetzt bei Feiern gern und selbstverständlich mit dir nach Hause geht wenn das Baby nicht mehr kann, weil ihr ein Team und eine Familie seid. Und so wäre es für mich auch normal. Oder dass halt einer noch bleibt, aber dann nicht bis morgens getrunken wird und vor allem beide mal dran sind mit nem Abend. Jetzt stellt sich raus, dass er so nicht ist. Dass er ein Vatermodell aus dem letztrn Jahrtausend leben möchte. Da kannst du jetzt nur ernsthaft mit ihm reden, quasi die Gespräche nachholen die ihr vorher hättet führen sollen. Nicht rumnörgeln an einzelnen Abenden, sondern sich mal wenn das Kind schläft in Ruhe hinsetzen und sagen "Stefan, ich hab mir unser Leben mit Baby so nicht vorgestellt und so will ich das auch nicht. Ich möchte dass wir uns gleichberechtigt um das Kind kümmern." Usw. Vielleicht versteht er, das Vater sein in 2024 irgendwie anders ist als so wie er das gerade macht.

Bearbeitet von Laniluna
5

Ich bin geschockt (wie so oft, wenn ich lese, was manche hier für schreckliche Partner haben). Sorry, aber wie dumm kann man sein, zu glauben, dass es nach der Geburt direkt(!) und genauso weiter geht wie früher. Mir fehlen da echt die Worte...
Mein Mann würde so etwas nie machen. Er rennt immer um uns herum und schaut, dass es uns gut geht. Das mache ich natürlich auch bei ihm. Wir achten aufeinander, auf unsere Tochter aber auch auf unsere Paar-Beziehung. Natürlich geben wir uns auch kleine Auszeiten aber nie in dem Ausmaß.
Es scheint, als hat er keine Lust, ein richtiger Vater zu sein, genauso wenig ein guter Partner.
Es tut mir leid für dich, aber ich bezweifle, dass er sich langfristig ändern wird.

Bearbeitet von mariellah
6

Also ein bisschen extrem finde ich euch beide. Mein Mann und ich machen das immer so dass einer von uns länger auf der Party bleiben darf, wieso sollten denn auch beide nach Hause gehen und nicht wenigstens einer Spaß haben ?
Auch sowas wie Konzert sollte natürlich auch als Mama/Papa mal drin sein.
Deinen Partner finde ich aber auch extrem egoistisch weil er das Baby scheinbar immer abgeben will und nicht versteht das man natürlich auch irgendwo mit einem Baby zurück stecken muss. Ich finde seine Ansichten komisch und frage mich schon ob er sich denn nie mit der Entwicklung eines Kindes auch nur annähernd auseinander gesetzt hat, zu sagen dass du doch abstillen sollst damit du weg gehen kannst ist einfach dämlich

7

"Schon während der Schwangerschaft hatte mein Mann die Einstellung, wenn das Baby da ist, muss man so weiter machen wie vorher auch. "
Hat er vor der Schwangerschaft auch schon so geredet? Denn mal ehrlich, er klingt ja nach jemandem, der wirklich noch nicht so weit für die Vaterrolle und die Verantwortung war. War das Baby wirklich der Wunsch von euch beiden? Das ist schwer vorstellbar.
Für mich bedeutet diese Aussage auch, das es dabei nicht um euer Leben gehen soll, sondern nur um seins. SEIN Leben soll so weiter gehen wie vorher und das macht er jetzt ja auch.

"Er ist vollzeit arbeiten und nach der Arbeit ist er auf jedenfall bereit mal den kleinen zu nehmen."
Ist ja nett, aber nicht mal das reicht....."...bereit, den Kleinen zu nehmen." klingt einfach nur lächerlich, sowas bieten Menschen aus dem Umfeld an, die mal auf das Kind aufpassen wollen. Von einem richtigen Vater erwarte ich da viel mehr.

Also nein, du übertreibst nicht, aber ich vermute du hast dir den falschen Vater für das Kind ausgesucht....der ist noch nicht soweit.
Falls du mit der Hoffnung gespielt hast, das er evtl, durch ein Kind ruhiger wird, das klappt doch nur in Filmen.

Bearbeitet von Butterstulle
8

Deine größte Sorge ist, dass du bei nächtlichen Saufgelagen nicht dabei sein kannst...? 😳

Ich werde das nie verstehen, wie man Alkohol so normal finden kann.

Der Typ ist ein Arsch.

Aber auch dich kann ich nicht verstehen. Ja, ich bin auch mal traurig, wenn ich wo nicht hin kann. Aber nicht im Ansatz hätte ich deshalb ans Abstillen gedacht 😵‍💫

Mit wenigen Wochen konnte ich den Kleinen übrigens auch noch fast überall zu jeder Uhrzeit hinschleppen. Jetzt ist mein Kleiner fast zwei und das geht nicht mehr. Vieles richtet sich nach seinem Tagesablauf. Das war als Baby noch nicht so.

Wir sind hier übrigens dennoch der Meinung, dass unser Leben so weiter zu laufen hat wie vorher... Wir haben alle unsere Hobbies noch, gehen lediglich seltener hin oder planen etwas anders.

Allerdings gehören ständige Saufgelage auch nicht zu unseren Hobbies 😵‍💫

9

Das ist schön heftig. Schade dass du schon inaktiv bist .. Warum eigentlich?

Zu deinem Mann.. Er ist eine Enttäuschung und ein Egoist. Er überlässt dir die ganze care Arbeit und haut ab und lebt sein Leben ohne Rücksicht auf Verluste.

Er ist kein guter Vater und kein Partner fürs Leben. Leider erkennt Frau das oft zu spät.

Wenn er sich nicht grundlegend ändert bleibt dir nur noch die Trennung.