Dringend: Beziehung fast am Ende

Huhu

Mittlerweile ist einiges an Zeit vergangen, seit ich das letzte Mal in diesem Forum gepostet habe. Damals war ich noch schwanger und habe mir bereits große Sorgen um die Beziehung zu meinem Freund gemacht. Seit der Geburt unseres Kindes sind nun gut 8 Wochen vergangen und alle meine Sorgen von damals sind wahr geworden. Ich weiß auch gar nicht, wo ich anfangen soll...

Kurz zur Vorgeschichte:

- Wir sind beide Mitte 20 und finanziell noch nicht gut aufgestellt, da wir gerade unser Studium abgeschlossen haben.
- Die Schwangerschaft war ungeplant und trotzdem haben wir es nicht übers Herz gebracht, sie vorzeitig zu beenden. Wir haben uns gemeinsam auf das Baby gefreut und uns darauf vorbereitet, so gut es ging (auch mit familiärer Unterstützung)
- Wir haben uns das Jahr 2024 anders vorgestellt - abgeschlossenes Studium, Umzug in eine neue Stadt und damit in ein neues Leben, Einstieg ins richtige Berufsleben, Ausleben unserer Leidenschaften und erster Urlaub mit unserem hart ersparen Geld. All das ist ins Wasser gefallen.
- Das vorherige Jahr war bereits hart für uns und es fühlt sich an, als würde sich das Unglück dieses Jahr wiederholen.
- Ich hatte während der Schwangerschaft unglaubliche Angst davor, als Mutter "degradiert zu werden" (bitte verzeiht mir die überaus respektlose Beschreibung einer Mutter, damals hatte ich ein falsches Bild vom Schwanger- und Muttersein und dachte, man verliert an Attraktivität) und habe mir sofort Sorgen gemacht, wenn mein Freund weniger mit mir intim wurde. Daraufhin habe ich ihn öfter während der Schwangerschaft angesprochen und gefragt, warum er mich nicht will. Er empfand es als Druck meinerseits und hat unser Sexleben komplett eingestellt.
- mein Freund hatte während der gesamten Schwangerschaft den Verlust seines "Mannseins" erlebt, so wie er es beschreibt. Es belastet ihn stark, wie dieses Jahr bis jetzt verlaufen ist und dass er trotz Familie weder Arbeit noch Führerschein noch Geld hat und ich als seine Freundin dann auch noch von ihm verlange, dass er im Bett funktioniert. Ihm fehlte während der Schwangerschaft das Verständnis für ihn meinerseits.

Unser 8 Wochen altes Kind hat ein starkes Nähebedürfnis und wird dazu voll gestillt. So verbringen wir kaum noch unsere Abende gemeinsam und wenn wir mal eine Stunde haben, schauen wir entweder schweigend eine Serie zusammen oder streiten uns. Der Streit von gestern war jedoch so heftig, dass ich mich wahrscheinlich nicht mehr davon erholen kann und er auch nicht. Es hat sich einerseits herausgestellt, dass er weiterhin keine Lust mehr hat, mit mir zu schlafen, mich zu küssen oder mich zu umarmen. Ich habe weiterhin das Bedürfnis, da ich ihn liebe und ihn als Liebespartner vermisse. Im Verlauf des Gespräches erzählte er mir, dass ihm der Druck zum Sex in der Schwangerschaft traumatisiert hat und er mich nicht mehr als Frau sehen kann. Seiner Meinung nach braucht er Zeit und mehr Verständnis von mir. Ob er sich jemals davon erholt, kann er mir allerdings nicht sagen. Ich fragte ihn auch, ob er mich denn überhaupt noch liebt, woraufhin er sagte, dass er sich ehrlich gesagt nicht sicher ist. Er fühlt sich zudem dauerhaft erschöpft und müde und hat gerade so viele andere Baustellen, dass er nicht viel Kapazität für Liebe hat. Sein Leben fühlt sich an wie eine einzige Pflicht und unser Zusammenleben mit Kind bedeutet nichts als funktionieren müssen. Er hat hier keine Familie, ich schon, das macht es für ihn noch schwerer. Ich sagte ihm, dass ich mir wünsche, wir würden unsere Liebe nicht aufgeben, da wir das schwierige Babyjahr vielleicht sonst nicht schaffen. Wie sollen wir es denn ohne Liebe meistern? Wir müssen uns doch wenigstens noch umarmen können und können uns nicht täglich anschweigen. Es ist so einsam und die Stimmung ist jeden Tag so bedrückend. Gleichzeitig braucht mich unser Kind, doch ich fühle mich langsam immer leerer.

Er hat keine Lösung für das Problem und will es momentan auch nicht lösen. Ich habe mehrere Lösungen angeboten und wir haben uns für die Paartherapie entschieden. Er ist jedoch der Meinung, dass er eigentlich nicht mitkommen muss und ich allein gehen sollte, da ich das Problem verursacht habe. Immer wieder beschreibt er die Situation so, dass ich der Täter und er das Opfer ist und der Täter sich nicht wundern braucht, dass das Opfer Zeit zum Heilen braucht. Er ist weiterhin verletzt und kann mir nicht vertrauen. Er denkt, dass ich in Zukunft wieder Druck machen werde und Sex fühlt sich für ihn an wie eine Pflicht. Wenn ich sage, dass ich aus meinem Fehler gelernt habe, meint er, dass er nicht den Eindruck hat, ich hätte es wirklich verstanden und mich verändert. Laut ihm verändern sich Menschen nicht einfach so. Ich solle einen Weg finden, dass er mir verzeihen kann. Ich bin der Meinung, dass es nicht so einfach ist und wir uns damit nur immer weiter entfernen statt einen Schritt zuzugehen. Jedes weiß ich nicht, was er sich von mir wünscht und daher benötige ich Unterstützung von einem Paartherapeuten. Er sieht diesen Vorschlag teilweise als Beleidigung, da ich es nicht selbst hinbekomme, mein Verhalten zu ändern und seine Verletzung zu heilen.

Wir haben auch über die Trennung gesprochen und bereits überlegt, wie wir das am besten machen mit Kind.

Es ist so, so schrecklich. Was ist nur mit uns passiert? Wir waren davor 5 Jahre das absolute Traumpaar. Er war mein ein und alles, mein Held. Und in nur so einer kurzen Zeit habe ich die Befürchtung, dass wir die größten Feinde werden. Der Alltag ist trist und einsam, ich habe durch die Babybetreuung keine Zeit dafür, um mal eine Stunde auszusteigen. Aber in Wahrheit möchte ich nur weinen und schlafen, bis diese schreckliche Zeit vorüber geht.

Was kann ich nur tun? Ich will in Wahrheit nicht, dass wir uns trennen und er will es auch nicht. Aber die Gefühle spielen komplett verrückt, die Kommunikation funktioniert nicht mehr und wir sind beide so tief verletzt, dass wir uns nicht vergeben können. Löst das wirklich ausschließlich die Zeit, so wie er es sagt ? Wird es vielleicht besser, wenn wir endlich im Berufsleben angekommen sind, Geld haben und mehr Zeit für unsere Hobbys finden?

Vielen Dank an alle, die bis hier gelesen haben und sich Zeit nehmen zum Antworten.

Eure Licht123

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Euer Kind ist 8! Wochen alt. Die erste Zeit mit Baby ist verdammt anstrengend. Die ganze Umstellung, der Schlafmangel usw. für mich ist das der falsche Zeitpunkt für solche Diskussionen.

Ich würde euch raten mal auf Pause zu drücken. Stellt die Beziehungsthemen erstmal zurück. Kümmert euch um euer Kind und schaut, dass ihr Jobmäßig alles geregelt bekommt.

In ein paar Monaten setzt ihr euch dann nochmal zusammen und redet.

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Danke. Das zu hören war erfrischend. Vielleicht sind die ganzen Beziehungsthemen wirklich gerade fehl am Platz.

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Das kann ich unterschreiben. Die ersten 6 Monate mit Baby sind, sehr schön, aber auch massiv anstrengend. Vertagt eure Themen bis dahin. Beim ersten Kind ist auch irgendwie ein kleiner Schock da, was das jetzt bedeutet, sich dermaßen einschränken zu müssen. Das geht aber schnell vorbei. Und die Liebe zum Würmchen ist es allemal wert!

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Ich denke dass sich dein Freund unter Druck gesetzt fühlt, weil das Kind ungeplant war. Er hat Angst, dass ihr keine finanzielle Sicherheit aufbauen könnt. Die Sorgen wirken sich auf seine Libido aus. Stimmt das? Reicht sein Gehalt?
Ich weiß nicht, ob sich dein Körper stark verändert hat in der Schwangerschaft. Das könnte ein Grund sein, dass er sich nicht mehr zu dir hingezogen fühlt. Das hört sich schlimm an. Aber bei sehr oberflächlichen Menschen kann das sein. Sorry dass ich do ehrlich bin.

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Danke dir :)

Ja, es hat auf jeden Fall Auswirkungen auf seine Libido. Er hat erwähnt, dass er sich wie ein Loser als Mann fühlt.

Mein Körper ist glücklicherweise wieder genau der Alte, daran kann es nicht liegen... Es ist auf jeden Fall etwas seelisches, nix körperliches

Bearbeitet von Licht123
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Das könnte in Richtung depressive Verstimmung gehen, wie schon angemerkt wurde. Die Situation ist auch wirklich sehr belastend und ungeplant für euch.
Wäre er bereit für ein Gespräch mit einem Therapeuten, um das abzuklären?

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Hey du!
Es gehört sich nicht Ferndiagnose zu stellen.
Und trotzdem würde ich euch ans Herz legen, dass dein Freund mal mit seinem Hausarzt spricht, seine Situation schildert. Mir kam beim Lesen die Vermutung, dass er eine depressive Episode haben könnte.
Würde zum Alter, zu den Umständen und zu deiner Beschreibung passen.

Ob Paartherapie da richtig ist, bezweifle ich. Aber ich habe da selbst keine guten Erfahrungen, daher meine Skepsis.

Und ich möchte dir sagen, dass ich finde, du solltest dir den Täter Schuh nicht anziehen! Seine Bedürfnisse zu äußern ist kein Tätertum. Ziemlich unfair von ihm finde ich. Schon eher Täter Opfer Umkehr.

Alles Gute dir!

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Er hat es damit begründet, dass ich ja von ihm "erwartet" habe, dass er mit mir schläft und ich nicht gesehen habe, wie erschöpft er eigentlich ist. Für ihn fühlt sich Sex mit mir mittlerweile an wie eine Pflicht und dafür hat er keine Kraft. Und nun wünscht er sich, dass ich es schaffe, dass er mir das damalige Verhalten vergibt, indem ich mich ändere und ihm mehr Verständnis zeige. Seit dem sind mehrere Monate vergangen und er lehnt jegliche noch so unschuldige Berührung ab, das merkt man an seinem ablehnenden Blick oder seiner Bewegung. Ich bin einfach völlig ratlos.
Habe ihm gesagt, dass ich ihn nicht mehr sexuell anfassen werde, dass ich ihm Zeit gebe, auf mich zuzukommen und habe das Thema nie wieder angesprochen. Aber von ihm kam nix, es wurde eher noch viel weniger und irgendwann haben wir uns nicht mal mehr geküsst und umarmt. Ich weiß also nicht, wie er darauf kommt, dass ich ein Täter bin. Es spielt sich alles in seinem Kopf ab und die negativen Erinnerungen an die Vergangenheit hindern ihn daran, mir die Chance für eine Veränderung/Verbesserung zu geben. Das ist halt echt hart für mich und es ist eine unlösbare Situation, solange er mir nicht vertrauen möchte.

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"Er hat es damit begründet, dass ich ja von ihm "erwartet" habe, dass er mit mir schläft und ich nicht gesehen habe, wie erschöpft er eigentlich ist. Für ihn fühlt sich Sex mit mir mittlerweile an wie eine Pflicht und dafür hat er keine Kraft. Und nun wünscht er sich, dass ich es schaffe, dass er mir das damalige Verhalten vergibt, indem ich mich ändere und ihm mehr Verständnis zeige."

Irgendwas verstehe ich nicht. Wovon ist er denn so erschöpft? Und was hast du verbrochen, dass er dir "vergeben" will, wenn du dich änderst?

Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass es sich um einen narzisstischen, larmoyanten, unreifen Macho handelt, der gezielt gaslighting betreibt. Das heißt: Er benimmt sich egoistisch und verletzend und versucht dir einzureden, dass DU die Schuld daran trägst. Ganz, ganz übel. Hast du sowas mit ihm auch schon in anderen Situation vor der Geburt eures Kindes erlebt?

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Ich denke, Zeit ist einer von mehreren Faktoren. Man darf nicht unterschätzen, wie stark die Geburt eines Kindes eine Beziehung belastet. Vor allem, wenn es (noch) nicht geplant war. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Gesteht euch gegenseitig zu, dass das eine Ausnahmesituation ist und ihr beide Fehler macht. Viele. Gerade wenn man permanent zu wenig schläft, noch Altlasten mit sich herumträgt, keine Familie in der Nähe hat - die Nerven werden dünn. Sehr schnell. Ich bin grundsätzlich sehr nahe am Wasser gebaut, aber selbst für mich waren es ungeahnte Dimensionen - ich habe so oft und so viel geheult wie nie zuvor und niemals danach wieder.

Wichtig ist auch zu schauen, ob es eventuell Anzeichen einer Depression gibt. Auch Männer können sowas entwickeln. Speziell wenn sie sich unter Druck gesetzt fühlen, performen zu müssen. Sie sollen präsent sein und trotzdem viel verdienen. Sie dürfen nicht nur Vater sein, sondern bitte auch gleichbleibend intensiv Partner und Liebhaber. Sie sollen sich einbringen, aber nicht zu viel grübeln oder fordern... Es ist schwierig. Für alle.

Außerdem kann man schlecht beeinflussen, wie man sich fühlt. Ja, dein Mann hat momentan das Gefühl, ein Opfer zu sein, dem etwas angetan wurde. Das klingt sehr dramatisch, aber wenn er das tatsächlich so stark empfindet, kommt man da schwer alleine raus. Ich würde das einfach so stehenlassen und vereinbaren, dass ihr zumindest zur ersten Sitzung gemeinsam geht. Und danach weiterschaut. Ich könnte mir vorstellen, dass es ihm vielleicht doch ganz gut tut und er evtl. aktuell die Befürchtung hat, dass man ihm dort nur sagt, dass er sich nicht so anstellen soll und die Fehler bei ihm liegen. Aber darum geht es ja nicht, sondern darum, gemeinsam einen Weg zu finden. In den meisten Fällen haben ja beide so ihre Baustellen.

Es ist hart, das glaube ich dir, aber ich würde nicht so schnell aufgeben. Nehmt den Druck raus, holt euch Hilfe und versucht, nicht die Verbindung zueinander zu verlieren. Das geht auch eine ganze Weile ohne Sex oder Küssen, aber irgendeine Art von Nähe, von gemeinsamer Zeit, von Kontakt braucht man. Nur vielleicht momentan "niedrigschwellig", damit Entspannung in die Situation kommt.

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Unglaublich wertvolle Worte. Du bringst es so schön auf den Punkt. Besonders dieser Absatz hat mich inspiriert, weiter zu denken:

"Ja, dein Mann hat momentan das Gefühl, ein Opfer zu sein, dem etwas angetan wurde. Das klingt sehr dramatisch, aber wenn er das tatsächlich so stark empfindet, kommt man da schwer alleine raus. Ich würde das einfach so stehenlassen und vereinbaren, dass ihr zumindest zur ersten Sitzung gemeinsam geht. Und danach weiterschaut."

Das kenne ich auch gut von mir. Wenn ich denke, ich bin das Opfer, dann ist es ganz schwer, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Und wie du erwähnst, haben am Ende eigentlich beide Baustellen. Niemand ist ganz ausschließlich schuld an einer Situation und es ist mein größter Wunsch, dass man ihm das klar macht bei dem Erstgespräch. Nur so können wir auf Augenhöhe miteinander kooperieren. Aber ich bin nicht die Person, die ihm sagen kann, dass er nicht ausschließlich Opfer ist.

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Du musst nicht perfekt sein du darfst Fehler machen.

Beziehungen laufen nicht immer rund, man redet, entwickelt sich weiter, gibt Zugeständnisse, verzeiht, rauf sich wieder zusammen...


Was ist mit ihm, ich höre nur du du du....
Ich tue mir schwer mit der Vorstellung, dass du ihn traumatisierst weil du mehrmals das Thema Sex angesprochen hast.
Sollte hier nicht mehr vorgefallen sein würde ich aufpassen das er sich nicht einfach in ein Thema verbeist, in dem er weis das du einen Fehler zu gibst. Um sich nicht mit den anderen Baustellen befassen zu müssen in welchen er auch mit "Schuld" trägt.

Konzentriere dich auf dich und das Baby, lass dich nicht schlecht reden und steig auf diese Vorwürfe nicht mehr ein. Biete ihm Hilfe an wenn er hilfe braucht aber brich aus dieser Abhängigkeit aus. Dieses Betteln um Liebe hilft, denke ich nicht weiter, konzentrier dich auf dich.
Und wenn er Gespräche anfängt gib ihm Konter. Liebesentzug ist ja für dich vielleicht auch traumatisierend. Lass dich nicht zum Täter abstempeln diese Opfermentalität bringt ihn nicht weiter.

PS: Er ist erwachsen, er sollte seine Sachen auf die Reihe bekommen Job, Führerschein...das sind seine Themen. Auch hier bist du nicht Verantwortlich zu machen.

PPS: Ich denke auch es könnte eine Depression haben oder er steuert auf eine zu.

Bearbeitet von Inaktiv
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> Und wenn er Gespräche anfängt gib ihm Konter.


???
Du meinst, gib dem Gesprächen Raum als Chanche, euch auszutauschen?

Konter klingt aggresiv. Weil schon jeder Konflikt der Menscheitsgeschite mit Vergeltungsschlägen gelöst wurde?

TE,
Kopf hoch. Das erste Jahr mit Baby ist Mist.
Versucht euch, zumindest nicht weiter zu verletzen wäre mal ein Anfang.

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Vielen Dank. Ich bin auch für offene und verständnisvolle Gespräche. Verletzungen machen doch alles noch härter, als es in der Babyzeit sowieso scheint.

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Hm schwierig… du Arme, fühl dich mal von mir gedrückt!
Wie sollst du ihn denn heilen? Ich würde fragen, ob ich pusten soll, wenn mein Mann mir sagen würde ich soll mir was einfallen lassen, damit er heilen kann.

Wenn es umgekehrt wäre und er dich körperlich bedrängen würde, würde hier im Forum allerdings die Hölle losbrechen.
Wenn er also Raum braucht muss du ihm den geben, so schwer es dir wohl fällt.
Wenn eure Wohnung groß genug ist, würde ich wohl eine Wohngemeinschaft mit getrennten Betten vorschlagen, dann kann jeder sich mal zurückziehen und er kann sich trotzdem ums Kind kümmern.
Das funktioniert aber nur, wenn ihr nicht schweigend auf Zehenspitzen durch die Wohnung schleicht.
Nach 6 Monaten setzt ihr euch zusammen und entscheidet wie und ob es weitergeht.
Bis dahin kann er sich sammeln und bei dir ist der Hormonhaushalt wieder etwas besser im Lot.
In der Zeit wird nur gesprochen, aber nicht angefasst, es gibt glaube ich sogar eine Sexualtherapie die so ähnlich funktioniert.
Für mich klingt er auch als wäre er in einer depressiven Phase, wenn dem so ist muss er aber alleine zur Therapie.

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Klingt interessant und einen Versuch ist es wert 🤔 Abstand hilft ja oft extrem dabei, druck zu nehmen und wie viele schon sagten, sollten wir im 1. Babyjahr nicht unsere Probleme in den Vordergrund bringen.

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Hallo abschließend an alle, die auf diesen Post geantwortet haben und sich gemeinsam mit mir die Zeit genommen haben, um nach Lösungen zu suchen.

Ich werde es wie folgt angehen:

1) Soweit möglich, eine räumliche Trennung ansprechen und diese für einen längerem Zeitraum fortführen, damit wir beide Dampf ablassen können.

2) Der Vergangenheit nicht hinterherlaufen. Unsere Beziehung wird nie wieder so wie damals und das ist okay.

3) Zur Paartherapie gehen. Mir ist klar geworden, dass wir die Situation ohne eine dritte, neutrale Person nicht lösen können, ohne, dass einer von uns zu kurz kommt.

4) ich konzentriere mich nur noch auf mein Baby und rede weiterhin respektvoll mit meinem Partner. Solange er mich als einen Täter sieht, sehe ich keinen Grund darin, ihn in der Annahme zu bestätigen, indem ich bedürftig bin, mich entschuldige und die ganze Schuld auf mich allein nehme.

5) Ich bespreche erstmal keine Beziehungsprobleme oder Sorgen mehr mit ihm. Zu groß ist das Risiko, dass er mir im aktuellen Zustand die Schuld dafür gibt und sich noch mehr unter Druck gesetzt fühlt. Ich werde ihm aktiv mitteilen, dass wir für diese Themen auch gerade nicht in der richtigen Verfassung sind und erstmal abwarten sollten, bis sich unsere Lebensumstande verbessert haben.

6) in ca. einem halben Jahr schauen wir, wie sich die Situation verändert hat. Hat sich nichts verändert, ist die Beziehung vorbei.

Ich danke allen für die lieben Glückwünsche und für eure Zeit!

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Sorry, aber was ist dieser typ für ein weinerlicher Loser? Du der Täter und er das Opfer? Lächerlich.

Ich würde mich direkt trennen und beim nächsten Mann auf mehr macherqualitäten achten.

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Kannst du kurz erklären, was du meinst mit Druck zum Sex in der Schwangerschaft? Das verstehe ich nicht. Hast du ihm Druck gemacht in der Schwangerschaft mit ihm zu schlafen?

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Entschuldige, jetzt habe ich den Abschnitt gelesen. Gab es denn daraufhin auch Intimität oder hat er zu gemacht?

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Ja, er hat sich von mir unter Druck gesetzt gefühlt. Ich habe öfter mal nachgefragt, warum er mich immer abweist und nicht mehr mit mir schlafen möchte. Auch habe ich öfter versucht, es zu initiieren mit Küssen etc., das war ihm jedoch auch schon zu viel. Er wollte einfach nicht mehr und hat sich gefühlt, als würde ich es von ihm erwarten. Vielleicht habe ich ja den Eindruck gemacht, doch so genau erinnere ich mich nicht mehr, da dies nun schon mehrere Monate her ist. Bis heute haben wir keine Zärtlichkeiten mehr ausgetauscht, nur manchmal darüber gesprochen, warum es nicht mehr dazu kommt. Er fühlt sich wie beschrieben von diesen Situationen "traumatisiert" und hat einfach keine Lust mehr, mit mir zu schlafen.

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