Guten Abend,
ich melde mich, weil ich für mich nicht mehr weiterkomme mit meiner sogenannten Beziehung. Ich entschuldige mich jetzt schon für den langen Text.
Mittlerweile bin ich im 8. Jahr mit meinem Partner zusammen, er geht langsam auf die 50 zu, ich bin 37.
Die ersten paar Jahre war auch alles weitestgehend schön mit uns - Höhen, Tiefen, Abenteuer, alles gut! Damals mit Anfang 30 hatte ich noch ganz schön was aufzuarbeiten, mittels Coaching usw. Das ist mir auch gut gelungen (sagen Freunde, Coach selbst...) und ich bin richtig aufgeblüht.
Jetzt sind die Dinge jedoch anders. Ich sage es mal ganz nüchtern: Der Sex in den letzten 3-4 Jahren war ok-gut, und es war doch immer mal wieder ein Highlight. Seit 1,5 Jahren jedoch haben wir einfach GAR keinen Sex mehr! Das ging los, nachdem ich letztes Jahr beschloss, nach fast 19 (!) Jahren die Pille abzusetzen, nicht wegen Kinderwunsch, sondern wegen diesem blöden Gefühl des Fremd-Bestimmt-Fühlens. Wir wollen übrigens beide keine Kinder. Seitdem herrscht Flaute. Komplett. Ich frage mich, ob hier ein Zusammenhang besteht.
Mit ihm reden kann ich nicht mehr, er blockt ab oder wird gleich laut, wenn man nur Kleinigkeiten anspricht.
Beispiel von heute: Ich habe eine Nebenwohnung seit Kurzem. Es fehlt noch das Bettzeug. Im Gästezimmer liegen aber noch Decken und Kissen rum, da meinte ich, die könnten doch in die neue Wohnung, da wir eh nie jemanden im Gästezimmer schlafen haben. Da flippte er total aus und meinte, warum und wozu, dann ist das Bett so zerhackt und nicht mehr fertig hergerichtet. Ich fragte nur: Für wen denn? Wer schläft denn hier? Da stapfte er aus dem Zimmer und schnarrte mich an: Ich habe hier keinen Bock, das zu diskutieren. Nimm den Krams einfach mit, dann ist gut. So Situationen haben wir öfter, immer zu anderen Themen.
Letztlich hat er Bettdecken, Kissen, Laken und Bettwäsche bestellt. Vor ein paar Stunden jammerte er noch rum, dass einige Rechnungen (nicht wenig...) für das Haus offen seien und man zusehen müsse, wie wir das bezahlt bekommen. Verstehe ich nicht!?
Ich verdiene zudem mehr Geld als er. Hat er ein RIESEN Problem mit.
Im Frühling saßen wir einmal zusammen und da meinte er, dass er mega unglücklich ist mit mir. Ich sagte ihm, dass es mir auch so geht. Er könne sein Leben nicht wegen mir führen, unser neuer Hund sei mein "Hobby", bei dem er mich unterstützen müsse und er habe keine Lebensfreue mehr, nur sein Lieblingshobby mache ihm noch Spaß. Beim Thema Sex meinte er nur, er hätte da kein Bedürfnis mehr. Fand ich komisch, da Sex ihm eigentlich immer wichtig war.
Da gingen bei mir die Alarmglocken an, später revidierte er seine Aussagen und meinte, er meinte das ja nicht so dramatisch.
Ich schlug daraufhin eine werd-wieder-glücklich-Challenge vor, bei der jeder für 2-3 Wochen einfach mal macht, wonach ihm/ihr ist. Das fand er ganz gut. Nur - sein Leben führt er seitdem ja trotzdem nicht, alles ist ihm zu teuer, oder das Wetter passt nicht, oder sonst etwas...die anderen Vorwürfe stimmen ja auch nicht. Wir haben unseren Wuff zusammen ausgesucht und er wollte den so wie ich (es sei denn, er hat es nur gespielt). Er könnte locker sein Leben leben, dafür müsste er aber aktiv werden. So schafft er es seit 3-4 Jahren nicht, seinen Bruder zu besuchen (der wohnt nicht mal 200km weit weg). Aber - dafür kann ich ja nichts.
Ich würde mir wünschen, dass er Dinge tut, die ihm Spaß machen!
Seitdem der Diskussion im Frühjahr führen wir eine Beziehung, die eher eine Wohngemeinschaft gleicht. Das klappt ganz gut. Aber Beziehung kann man das eher nicht nennen. Wir reden über Hund, Essen, Welt, Wetter und Autos, aber sobald man etwas persönlicheres anspricht, blockt er ab, verschließt sich und/oder wird laut (im defensiven Sinne, er beschimpft nicht, sondern versucht sich zu wehren oder so, und kapituliert: "Dann nimm die Decken mit!", "Ich will das nicht diskutieren", "Dann mach es doch einfach"). Wenn man versucht, einen Sachverhalt zu klären, wird er ruppig, ist beleidigt und will Dinge nicht klären. Probleme löst er, indem er sie totschweigt und nach einiger Zeit so tut, als wenn nichts gewesen wäre.
Oft verdreht er mir auch Worte im Mund, sodass er eigentlich immer als Opfer dasteht (was er natürlich verneint). Er zieht sich nun ziemlich oft zurück, ist nicht mehr hilfsbereit und 2x ist es nun vorgekommen, dass er, wenn ich z.B.: aus einem Kurzurlaub zurückkam (Urlaub ist für ihn ja rausgeschmissenes Geld, braucht kein Mensch), er ganz spontan zu einem Kumpel fuhr, angeblich war immer etwas vorgefallen. Davor und danach ist er manchmal wochenlang nicht weggewesen. Als ich im Kurzurlaub war, hat er nur gearbeitet (im Büro, später am Haus) und hatte nicht mal Zeit, was vernünftiges zu essen. Manchmal denke ich, er ist 12!
Ich weiß ehrlich gesagt nicht (mehr), was mit meinem Partner los ist! Aber ich empfinde ihn zusehends als distanzierter und verschlossener. Seine Kindheit war gar nicht einfach und eigentlich hätte er diesbezüglich eine Therapie nötig, verneint er aber. Er blockt vieles ab und redet einfach nicht.
Ob er eine Andere hat, weiß ich nicht. Eigentlich hat er dafür zu wenig Zeit und auch keine Nerven, aber ich weiß es nicht.
Ich frage mich jetzt aber mit 37 - will ich das noch? Kann sich sowas noch wieder einrenken? Ich bin jemand, der gern eine neue Chance gibt, aber langsam finde ich es echt weird...
Ich freue mich über eure Beiträge und Ratschläge, vielleicht gibt es ja hier jemanden, dem es ähnlich wie mir geht oder ging...
Was ist bloß mit meinem Partner los?
Hm, wenn ich das so lese, dann frage ich mich ernsthaft warum ihr noch zusammen seid. Warum bist du noch bei ihm? Ist es das, was du dir von einer Beziehung erhoffst?
Es kann schon sein, dass dein Partner Probleme hat. Depressiv ist, Dinge nicht auf die Reihe bekommt. Nie gelernt hat über Gefühle zu sprechen, keine Ahnung hat warum es ihm so schlecht geht und was sein Anteil daran ist. Keinen Antrieb hat, was zu verändern. Alles gut und schön. Daran könnte man als Paar arbeiten.
Aber willst du das? Sollte er nicht wenigstens mit eigenem Antrieb seine Probleme lösen wollen? Stattdessen macht er es sich leicht und gibt dir für alles die Schuld. Du bist Schuld dass er keine Hobbies hat, seinen Bruder nicht besucht, whatever. Hast du das Gefühl, er wäre dankbar, wenn du ihn jetzt aus diesem Loch ziehst? Und möchtest du selber das? Liebst du deinen Mann noch? Liebt er dich?
Vielleicht habt ihr euch unterschiedlich entwickelt. Du hast dich reflektiert und bist gewachsen, er verdrängt seine Probleme und ist zunehmend frustriert von seinem Leben. Vielleicht sind darüber die Gefühle erkaltet und vielleicht ist dann für dich eine Trennung besser.
Versteh mich nicht falsch, ich sage nicht, werd den los, der ist nur Ballast. Aber er scheint halt selber null ändern zu wollen. Du trägst nicht die Verantwortung für sein Leben und sein Glück und darfst dir halt auch mit 37 einen Partner wünschen, mit dem es ein bisschen schöner und leichter ist.
Liebe Laniluna,
vielen Dank für deine Antwort! Nach vielem Nachdenken und weiteren Ereignissen sprichst du mir aus der Seele und all die Fragen, ob ich das alles will, ob er mich wertschätzt u.a., muss ich mittlerweile öfter mit "Nein" beantworten...leider.
Liebst du ihn denn noch? Klingt total ausweglos. Vielleicht könnte euch eine Paartherapie helfen wenn ihr wirklich daran arbeiten wollt. Aber mir scheint das eher einseitig und zwar dass du es willst.. hat er eine Krise? Wenn ihr das schon eine Weile so lebt ist das wirklich ziemlich trostlos. Frag dich einfach Mal, wie lange du das so noch aushalten würdest.
Alles Liebe
Hallo,
Paartherapie hatte ich tatsächlich auch schon vorgeschlagen, aber hat er verneint. Kostet zu viel. Gut, dann nicht.
Ja, trostlos ist es zeitweise schon, und auch anstrengend, da ich zu Hause, wenn er da ist, wenig bis gar nicht entspannen kann. Und das sollte man in seinem Zuhause ja eigentlich.
Hast Du ihn schon mal gefragt, ob er lieber wieder alleine leben möchte?
LG Moni
Liebe Moni,
ja, habe ich. Also auch, warum wir 2 (ich und Hund) noch bei ihm sind, wenn wir ihm im Weg stehen (das sagt er ja auch regelmäßig in seinen Ausrastern). Er ist ein Meister darin, keine eindeutigen Antworten zu geben. Es kommt dann "Keine Ahnung" oder auf die Frage, wie es denn weitergehen soll mit uns: "Weiß nicht, so wie bisher". GAAAAH!
Ich schätze, wenn ich ausziehe, kommt er mit dem Haus nicht mehr klar. Vielleicht hat er Angst, alles zu verlieren. Aber ist nur eine Vermutung, denn reden tut er ja nicht...
Vielleicht hat dein Partner ne depressive Episode, aber wenn er Therapie oder Hilfe ablehnt, wird’s schwierig.
Was mich aber stutzig macht - wieso hast du ne „Nebenwohnung“, wenn ihr scheinbar gemeinsam in einem Haus lebt und da sogar ungenutzte Zimmer sind? Und da Rechnungen reinflattern, die deinem Partner Sorgen bereiten?
Würde mein Mann ne Nebenwohnung haben und dafür unser (zugegeben, auch selten genutztes) Gästezimmer haben wollen, wäre ich auch irritiert.
Es ist schwierig, weil ihr nicht sprechen könnt. Da kannst du jetzt eigentlich nur überlegen, ob du es weiter hin nimmst oder eben nicht.
Was diese ominöse Nebenwohnung sein soll, würde mich auch interessieren.
Ich kenne Ferienwohnung oder eine Eigentumswohnung, die man vermietet. Aber wozu hat man eine Nebenwohnung?
Hallo,
es ist so, dass ich mir einen "Zweitwohnsitz" in meiner alten Heimatstadt zugelegt habe. Hier, wo ich wohne, habe ich einen guten Job, aber ich merke, dass ich hier nicht glücklich werde. Man merkt, dass man nicht von hier ist, so Gegenden gibt es ja. Meine Heimatstadt ist jedoch nicht allzu weit weg.
Da in meiner Heimat noch alte Freunde und eines meiner Elternteile leben, zieht es mich nun für Wochenenden und Freizeit dorthin. Ich möchte "meine Leute" wieder öfter sehen, und dort bin ich auch glücklich.
Ich schließe es auch nicht aus, an Tag X gänzlich zurückzukehren. Das dauert jedoch, da bin ich mir sicher.
Das Bettzeug aus dem Gästezimmer war als Übergangslösung gedacht, dass man nicht jedesmal Kissen und Decken mitschleppen muss. Demnächst hätte ich dann Decken und Kissen für die Wohnung in meiner Heimatstadt besorgt.
Er fand die Idee mit Zweitwohnsitz übrigens die ganze Zeit gut, bzw. hat er es so gesagt...schlimmstenfalls hat er alles nur vorgespielt. Aber - dafür kann ich nichts! Er hätte von vornherein sagen können, dass er das komisch oder blöd findet und dann hätte man noch einmal reden können.
Hallo
Die Beziehung ist gefühlt zum Ballast geworden. Nichts daran erfreut noch. Eine nörgelnde Partnerin, die mal dies, mal jenes fordert oder ihn zu irgendwas animieren will, weil sie denkt, nur so funktioniere Partnerschaft. Er möchte lieber alleine sein, die DInge mit sich selbst aus machen. Sich wieder frei fühlen. Nicht frei für andere Frauen sondern frei für sich selbst.
Manche Menschen sind nicht dafür gemacht, ständig immer jemanden an ihrer Seite zu haben. Sie haben Phasen, da sind alleine am Besten dran. Wie lange diese Zeit des Rückzugs dauert, weiß ich nicht. 6 Monate oder 3 Jahre.
Ich bin der Überzeugung, dass viele Paare, in denen einer von beiden sich emotional abkapselt, sich dennoch nicht trennen weil es ja vom Alltag her an sich gut läuft. Nur die Leidenschaft ist eben fort. Das Teamwork klappt noch ganz gut. Du bist mit 37 wohl noch zu jung, Dich mit einer gut funktionierenden freundschaftlichen WG zu begnügen.
Du wirst es erleben, wohin die Reise geht.
VG
Hallo,
vieles beschreibst du richtig gut! Kennst du vielleicht jemanden, dem es genauso ging?
Der Ballast, das nichts erfreut, dass er sich frei fühlen möchte - das trifft auf ihn voll zu!
Was auch stimmt: dass er sich dennoch nicht trennen möchte (bzw. nicht kann!?), weil ein Teil von ihm sehr an mir hängt. Das macht es schwer, einfach so zu sagen: Ich gehe. Weil ich das bei ihm wahrnehme.
Aber so, wie es ist, geht so vieles kaputt!
Danke für deine Nachricht!
Er ist ja auch im besten Alter für die Midlife-Crisis und von den "Symptomen" her passt das ja auch ganz gut. Ob es aber nun wirklich ein Grund ist oder nicht das kann am Ende jetzt auch niemand wirklich sagen.
Im Grunde gibt es halt nur zwei Möglichkeiten. Diese (hoffentlich nur) schlechte Phase irgendwie zusammen durchstehen oder du beschließt für dich das du das nicht mehr willst und gehst. Mehr Tipps kann man da am Ende eh nicht geben.
Hallo,
ja, da hast du wohl Recht! An Midlife-Crisis habe ich auch schon gedacht.
Das Problem ist ja auch, das wir solche "Phasen" schon öfter hatten, 2-3 Jahr im Jahr kommen so "Austicker" und die werden immer impulsiver, bzw. immer eindeutiger.
Ich für mich kann das nun langsam nicht mehr, das schreibe ich jetzt, nachdem vor 2 Tagen der letzte Ausraster war.
Ihr seid in ganz verschiedenen Lebensphasen. Das mal aus meiner ganz subjektiven Sicht einer Mittfünfzigerin und einem gleichaltrigen Partner.
Mit 37 waren mein Partner und ich ziemlich im Zenit unserer Kraft, hatten unsere emotionalen Achterbahnjahre hinter uns, ich auch sehr viel aufgearbeitet ähnlich deiner Schilderung. Wir waren total aktiv, haben Kurztrips gemacht, haben uns mit vielen Freunden getroffen, sind viel zu Kulturveranstaltungen und Co gegangen und haben eigentlich jedes Wochenende zu einem Fest des Lebens gemacht.
Mit 50 sind wir beide merklich ruhiger geworden. Haben unsere Nasen in unsere häuslichen Hobbies gesteckt, ich hauptsächlich all meine Kraft in den Garten, in dem er gemütlich grillt, liest und Vögel bestimmt. Unsere Katzen wurden älter, und es herrscht ein Wettbewerb, wer es gemütlicher haben will. Die Wehwehchen haben Einzug gehalten. Anscheinend gibt es so was wie Wechseljahre auch bei Männern, jedenfalls kommt mir das in meiner Umgebung so vor. So manche depressive Phase scheint sich breit zu machen, denn das Leben ist definitiv in eine seiner letzten Phasen gekommen. Wenn noch eine Veränderung her soll, dann bitte jetzt. Wir unterhalten uns oft darüber, ob wir noch mal gemeinsam eine große Veränderung starten.
In meinen Dreißigern hat das Leben das einfach gemacht mit uns, jetzt sind wir am Steuer, das Schiff ist aber auch einfach ruhiger geworden.
Blöd, wenn in all der Ruhe das Unterbewusstsein anklopft, das Äußere nicht mehr so ablenkt, und aber nix aufgearbeitet ist. Dann beobachte ich im Bekannten- und Freundeskreis eine gewisse Verstocktheit und schlechte Laune. Dann sind alle anderen blöd, das Wetter sch.... und die Politiker sind zum K..... und die Welt ganz schlecht. (Ich seh da auch so manches Problem, z. B. von rechts, aber füttere mit Nachrichten nicht meine Depression)
Will sagen: Ein Mann, der 50. geworden ist, nur noch muffelt und die Partnerin für alles verantwortlich macht, ringt u. U mit den Nebenwirkungen des Älterwerdens, spürt, dass die Kräfte nachlassen, findet evtl. keinen Weg da raus und ist evtl. auch unbewusst neidisch auf die Virilität, korrekter Vitalität, der deutlich jüngeren Partnerin? Bzw. fürchtet unterbewusst Ansprüche, die er nicht mehr erfüllen kann.
Leider kannst du das für deinen Partner aber nicht angehen. Da muss er schon selbst an seine negativen Stimmungen ran und eine bessere Lebensbilanz ziehen. Und anscheinend vergrault er dich lieber, als dass er ehrlich zu sich und dir ist. Anscheinend startest du einen langsamen Abgang mit Zweitwohnung und Trennungsgedanken, oder? Völlig verständlich. Ein Mann, der sich als total unglücklich mit mir bezeichnet, würde auch nicht mein Herz erwärmen.
Liebe Naima,
vielen Dank für deinen schön formulierten Beitrag! :)
Ganz zu Anfang unserer Beziehung waren wir wie ihr in euren 30ern! :) Jeder Minute Freizeit wurde wurde zu einem Feuerwerk.
Natürlich kehrt auch irgendwann eine Routine ein, dass ist ja auch alles fein.
Aber so, wie es jetzt ist, hat das damit nichts zu tun.
Leider will (oder kann!) er nichts an sich verändern. Er lässt sich voll und ganz hängen und es kann gut sein, dass er mich um mein Alter noch beneidet. Andererseits sagt er auch oft, dass er schon alles in seinem Leben erlebt hätte und keine großen Abenteuer mehr bräuchte. Er wirkt für sein Alter jung, wird eigentlich nie auf Ende 40 eingeschätzt, und nach außen hin ist immer alles gut.
Aber ich denke, in seinem Inneren sieht es ganz anders aus. Das kann ich jedoch nur vermuten.
Unglaublich. Ich kenne dieses Verhalten 1 zu 1 von zwei Männern in meinem Freundeskreis. Es sind auch zwei "Fünfiziger", die jeweils mit einer "Dreißigerin" verheiratet waren. Genau. Waren.
Beide sind ebenfalls launisch bis mürrisch geworden. Es gab wenig bis gar keine Intimität. Sie haben sich im eigenen Geschäft bzw. im Hausausbau vergraben. Es gab nur noch Vorwürfe, Selbstmitleid, kindisches Verhalten. Versuche der Ehefrauen, die Ehe zu retten, wurden ebenfalls rigoros abgeblockt mit laut werden und Raum verlassen. Sie haben partout nicht über Probleme gesprochen. Einer der beiden sagte schließlich seiner Frau, dass er absolut unglücklich sei. Aber das müsse er eben für die Familie ertragen.
Fakt ist: Einrenken kann sich so etwas nur noch, wenn es beide wollen. Alleine kämpfst du auf verlorenem Posten. Frag dich lieber, was du möchtest und ob du dir so dein Leben vorstellst. Eine Partnerschaft sollte im besten Fall eine Bereicherung für dich sein. Aber wie hier bereits jemand schrieb, eure Partnerschaft scheint nur noch "Ballast" zu sein.
Alles Gute für dich!
Hallo,
vielen Dank für den Beitrag! Wow! Ich hätte nie gedacht, dass es SO ähnliche Fälle gibt.
Ja, es entwickelt sich leider ins Gegenteil von Bereicherung. Und jahrelang (geschweige denn Jahrzehnte) - nein, das kann ich mir nicht vorstellen.