Er macht mich wahnsinnig

Ich weiß mir langsam nicht mehr weiter zu helfen und meine Gedanken spielen Karussell.

Mein Partner bringt mich teils so richtig auf die Palme.
Er trödelt vor sich hin, zeigt wenig Eigeninitiative, wartet immer bis ich etwas sage um dann sauer zu sein/ reagieren. Oder er sagt, Mama macht das schon...

Am Wochenende hat es geknallt. Wir sind mit unserem Kind zu den Verwandten nach Köln gefahren. Dort angekommen hat er zwar das Bett für den kleinen hergerichtet aber alles was Trinken, Essen und wickeln anging, ist an mir hängen geblieben. Selbst als wir Samstag Abend Daheim wieder ankamen, weder die Taschen ausräumen noch sonst was. Ich war da schon sauer, weil er sich lieber bei seinen Eltern hingesetzt hat. Dann Sonntag früh, der kleine hat faxen gemacht, wollte nichts trinken und essen. Laut meinem Partner war die Flasche zu heiß, er hat alles weggeschüttet, als ich meinte warum er das macht und nicht abkühlen lässt, pfefferte er den Verschluss in die Spüle und dampfte ab. Dabei erwähnte er, ich solle mich um den kleinen alleine kümmern. Lies sich am Sonntag nicht blicken weiter, abends war er bei seinen Eltern gesessen und hat Biers getrunken. Ich war/bin echt sauer, sagte ihn meine Meinung und ging ins Bett.

Seitdem rede ich nicht mehr mit ihm und habe auch keine Lust bisher ihn weiter darauf anzusprechen.

Ich fragen mich warum er so ist, geht es um seine Arbeit oder Daheim um Haus/ Garten ist er so selbstständig und denkt mit. Geht es um Haushalt, Wäsche, dem kleinen muss man ihn dran erinnern oder er verlässt sich auf mich. Er trödelt herum, zieht es in die Länge oder ihm fällt was anderes ein.
Selbst eine volle Windel riecht er angeblich nicht, behauptet das Kind sei müde aber hat Durst usw.
Zwar alles Kleinigkeiten aber mit der Zeit macht es mich einfach nur noch wütend, da ich das Gefühl habe mich nicht auf ihn verlassen zu können.
Im Gegenzug kann ich mich da auf die Omas verlassen, diese erkennen sowohl ne volle Windel als auch seine Müdigkeitsanzeichen oder Hunger/ Durst.

Man fühlt sich wie Alleinerziehend, obwohl man zusammen wohnt. Ich denke mir mittlerweile, ob es nicht besser ist eine Wohnung zu suchen und mit Kind auszuziehen. Viel ändern würde sich bzgl. Kind erziehen und Haushalt ja nicht.
Auf der anderen Seite frage ich mich, ob es einfach teils solche Männer gibt, die verpeilt sind?

Im Moment ist meine Lust bzgl. Familienleben, als auch Urlaube nicht wirklich vorhanden, eher sind diese für mich belastend. Ich habe eher das Gefühl hier nun auch ein 'Riesenbaby' zu haben bzw. ihn plötzlich erziehen zu sollen...?!
Dabei ist unser kleiner ein richtiger Sonnenschein, pflegeleicht und wie viele sagen ein echtes Anfängerbaby.


Musste dies mal loswerden, um ich etwas leichter zu fühlen.

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Schwank aus meinem Leben*:

Ich habe das Kind, kein Problem, bin ja nicht blöde. Ziehe es an, sogar das Wetter per App gecheckt, Frühstück lecker, alles fertig, pünktlich, läuft! Haustür offen, Schuhe an - Frau zu Kind: "die Hose geht nicht heute ist Wüstensturm (Anmerkung: nein). Und dies muss mit, und Mütze auch und sind Blaubeeren im Rucksack? Sandalen??"

Zeitplan im Eimer, Stimmung auch.

Beim nächsten mal frage ich nach: was soll das Kind heute anziehen? Sie sauer: das musst du alleine hinbekommen, ich muss ja auch immer alles alleine machen.

Findest Du Dich hier irgendwo wieder?

Er trödelt? Gönne es ihm und mach es nicht zu deinem Problem
Zeigt wenig Eigeninitiative? Du machst es möglich
Warum kippt er die Flasche weg? Nicht Dein Bier. Sein Ziel: Kind ist satt

Trefft Vereinbarungen wie "Von 8 bis 16 Uhr hast du das Kind. Ich mach Abendessen, Rest Du.". Dass das Kind den Tag überleben sollte muss man nicht erwähnen.

*Disclaimer: meine Frau ist klasse, ihr Mann hat echte Macken.

Bearbeitet von Inaktiv
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Vielleicht kannst du mal ein bisschen näher die Situation erläutern. Lebt ihr im Haus der Schwiegereltern? Seid ihr beide berufstätig? Kümmert sich die SM auch um euren Haushalt? ("Mama macht das schon.") War dein Mann denn anders, bevor ihr Eltern wurdet?

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Ja die SE wohnen mit im Haus aber machen nicht unseren Haushalt.

Mit Mama macht das schon meint er mich.

Bevor wir Eltern wurden war er regelrecht besessen einen sauberen Haushalt zu haben. Nun verlässt er sich da auch komplett auf mich und ihn stört es auf einmal nicht mehr.
Mich schon und habe es ihm auch gesagt, daraufhin hat er dann etwas gemacht aber war auch zeitgleich sauer.

Wir sind beide berufstätig, ich jedoch noch in Elternzeit.

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Keine Ahnung ob es so sinnvoll ist bockig zu sein.

Ich lese da ein bisschen raus, dass du gern möchtest, dass er die Ding so tut wie du es willst.

Lass ihn diese blöde Flasche doch unkommentiert weg schütten. Geh weg, wenn er das Kind hat, lass die beiden allein. Lass ihn entscheiden.

Wenn du mehr erwartest, dann formuliere klar was du erwartest. Das wann ist allerdings dann sein Bier.

Ich schreibe das, weil ich auch der Meinung war alles besser zu können. Weil ich auch der Meinung war, dass der Vater doch mal von allein xy sehen könnte... Wir sind nicht mehr zusammen.

Geh in dich: was war vor dem Kind schon so, was hätte sich durch das Kind ändern müssen und was erwartest du aber nur, weil du dich durchs Kind geändert hast.

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Das sehe ich so ähnlich. Wenn er derzeit berufstätig ist und sich daneben um Haus und Garten kümmert, während du in Elternzeit bist, dann finde ich es ehrlich gesagt nicht so völlig unfair, wenn du dich vorrangig um Haushalt und Kind kümmerst und ich finde es auch etwas eigensinnig, immer wieder darauf zu beharren, dass ihr euch diese Arbeiten teilt und er dabei alles genau so macht, wie du es richtig findest.
Zeigst du ihm eigentlich deine Anerkennung für das, was er in Haus und Garten tut? Interessierst du dich für das, was er im Job erlebt? (Ja! Das ist ein genau so wichtiges Thema wie die korrekte Zubereitung des Fläschchens!) Tritt mal einen Schritt von deinen Vorstellungen zurück und gehe einen Schritt auf ihn zu. Sonst sitzt er bald nur noch bei seinen Eltern.

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Ich finde es nicht okay die TE als Hausfrau dahin zu stellen, nur weil sie in Elternzeit ist und der Mann arbeitet. Sie ist trotz allem noch Frau und auch Mutter, welche irgendwann wieder arbeiten gehen wird. Klar ist sie daheim, aber hat auch neben Haushalt noch ein Kind, das manchmal mehr Arbeit ist und Aufmerksamkeit verlangt. Denke sie macht den überwiegenden Teil daheim, damit ihr Mann die Möglichkeit hat mit dem Kind Zeit zu verbringen.

Auch als berufstätiger Mann kann man sich die Zeit für sein Kind nehmen und so wie ich das heraus gelesen habe, verlässt er sich in vielen Punkten auf die Frau und gibt ihr die Schuld wenn etwas nicht parat liegt oder gemacht ist. Das finde ich schon unfair.

Ich an TE Stelle würde aufpassen, nicht komplett in eine Schublade geschoben zu werden, da es sonst auch Probleme geben wird, wenn sie das Arbeiten wieder anfängt. Dann hat sie neben Beruf den Haushalt und das Kind.

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Hat dein Partner denn Zeit alleine mit eurem Kind? Er muss lernen es selbst zu versorgen ohne (mehr oder weniger) hilfreiche Tipps von dir. Also geht doch regelmäßig einen Tag am Wochenende ohne Kind raus und er und euer Kind können sich eingrooven ohne, dass er sich sorgt von dir getadelt zu werden. Da wird einiges schief gehen am Anfang, aber das wird, Übung macht den Meistee. Auf Arbeit schafft er es ja auch.
Oder teilt die Aufgaben genau auf. Wenn ihr einen Ausflug macht, dann ziehst du das Kind an und er packt die Taschen.
Im Haushalt würde ich ihm einen kompletten Themenkomplex übergeben, den er sich dann selbst organisieren muss. Zb einkaufen/kochen/Küche aufräumen oder Wäsche sammeln/waschen/aufhängen/vverräumen. Du redest ihm nicht rein und er ist verantwortlich, dass der Bereich läuft.

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Ja hat er, sogar regelmäßig und trotzdem ist es dann so, dass ich plötzlich der 'Depp' bin sobald ich Daheim bin.
Sei es er hat Kleidung (Body, Mütze, Socken) nicht gefunden oder aber keine Zeit gehabt, da etwas angeblich dazwischen kam und den kleinen zu Oma...

Selbst bei Ausflügen zieht er es so hin, dass es am Ende an mir hängen bleibt. Sonst würde unser kleiner ohne Wickeltasche, Kleidung etc. unterwegs sein und dies kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.

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Aber so wie ich es verstehe, bleiben Haus, Garten und Berufstätigkeit derzeit an ihm "hängen". Oder sagt er auch "Schatz, ich habe jetzt die halbe Hecke geschnitten. Jetzt bist du dran."
Also: Was ist so furchtbar schlimm daran, wenn du die Wickeltasche packst und den Kleinen anziehst?

Ich gehe mal davon aus, dass ich mit dieser Auffassung ziemlich allein dastehe. Aber diese Vorstellung, dass Hausarbeit und Kinderbetreuung unbedingt möglichst gleich aufgeteilt werden müssen, auch wenn einer berufstätig ist und daneben noch andere Dinge für die Familie tut und der andere nicht, leuchtet mir nicht ein. Wenn du auch wieder arbeitest, sieht die Sache natürlich ganz anders aus. Ebenso, wenn er Elternzeit nimmt. Aber im Moment ist eure Arbeitsteilung eben die, dass du in Elternzeit bist und er arbeiten geht.

Bearbeitet von Blaumeise1
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Das kommt mir sehr bekannt vor.

Bei mir ist es nämlich recht ähnlich. Der Elan den ich bei einzelnen Dingen mit einbringe hängt davon ab wie "zuständig" oder "verantwortlich" ich mich fühle. "Nicht zuständig" fühle ich mich grob ausgedrückt bei Dingen die meistens meine Frau macht und wo es EXAKT so gemacht werden muss, wie, wo, wann und warum SIE es will.

Fängt bei jedem Handschlag eine Diskussion an, werde ich gefragt WARUM ich das so mache und nicht anders und "das macht ja gar keinen Sinn", sorry aber da hab ich auch keinen Bock mehr. Soll SIE einkaufen gehen, oder die Wäsche machen, ich halt mich da raus UND ich achte da auch nicht mehr drauf.

So richtig als "Hausmann" fühlte ich mich in jener Woche als sie wegen Corona im Schlafzimmer lag und alles an mir hing. Da ging mir alles entspannt von der Hand, und selbst den Umgang mit den Kindern fand ich weniger stressig. Einkaufen gehen? Kein Problem. Was vergessen, oder die Wurst mal nicht Fair-Traid-Bio-von veganen handgestreichelten Kühen, ja mei da geht die Welt nicht unter.

Kurz, ich konnte mal alles ohne Kontrolle auf MEINE Weise machen. Ja und das ist dann schon ein wesentlich anderes Gefühl, als wenn einem - übertrieben ausgedrückt - so ein Feldwebel im Nacken hängt der einen ständig belehrt, ermahnt zurechtweist und schumeistert.

Von demher kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Wenn er was macht, dann halt dich raus! Kein Warum, wieso, weshalb, kein genervten, missbilligenden Blicke, kein Geschnaufe, kein Genörgel. Und wenn er jede Milch einzeln aus dem Auto holt, seine Sache, seine Entscheidung.

Bearbeitet von Hammersbald
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Sehe das ähnlich. Das Problem vieler "moderner" Frauen ist nicht mehr, dass Männer keine Hausarbeit mehr machen oder das ablehnen, sondern, dass es dann bitte penibel genau wie bei einem selbst zu erfolgen hat. Und da wird gern der Feldwebel-Ton eingeschlagen. Das ist alles nur noch albern.

Kann den Herrn nur raten, bei Hausarbeit und Kinderbetreuung aktiver zu sein und den eigenen Stil hier beizubehalten und auch zu vertreten.

So die eine oder andere Dame der Schöpfung muss hier von ihrem hohen Ross herunter geholt werden.

Bearbeitet von Lynx
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Für mich klingt dies eher so, als wolle sich der Mann der TE geschickt aus der Kindererziehung raushalten und sucht sich eher die 'schöneren Dinge' raus.

Glaube nicht, dass die TE ihren Mann im Umgang mit dem Kind bevormundet oder hinter ihm steht und Anweisungen gibt, sowie es hier einige vermuten.
Jedoch kann ich gut nachvollziehen, dass die TE da schon verärgert ist und am Ende die Dinge selbst in die Hand nimmt.
Und sicherlich wird niemand erfreut sein, wenn man nach Hause zum Kind und Vater kommt, feststellt, dass die Windel voll 💩 ist, der Vater aber angeblich nicht mitbekommen hat, da wäre niemand glücklich drüber! Das Kind am wenigsten...

Es ist von keinem Mann bzw. Vater zu viel verlangt, seinem Kind die Bedürfnisse zu erfüllen, eine Wickeltasche zu packen, zu wickeln, anzuziehen etc., das müssen in meinen Augen beide Eltern erfüllen und auch können. Bei dem wo das Kind ist, der kümmert sich drum und sorgt dafür.

Da macht es für mich auch keinen Unterschied ob die TE in Elternzeit ist und der Vater arbeitet, beide wollten das Kind, beide sind für ihr handeln verantwortlich, beide sind fürs Kind zuständig.

Vlt. liege ich aber auch falsch, jedoch sehe & verstehe ich es so.

Bearbeitet von mamboy