Hallo an Alle,
wie seht ihr die Konstellation von einem sehr vermögendem Mann (bzw. Frau) und einer normal verdienenden Frau (bzw. Mann)?
Sie sind nicht verheiratet und haben keine Kinder, leben aber zusammen.
Sie macht 95% des Haushaltes, muss aber nichts zur Haushaltskasse beisteuern. Für beide ist das so in Ordnung.
Der Mann fährt gerne und oft in schöne Hotels und exklusive Destinationen. Die Frau kann sich das nur teilweise leisten.
Sollte er dann die restlichen Urlaube auch noch übernehmen, obwohl sich die Frau das eigentlich nicht leisten kann? Oder sollten beide auf den Urlaub verzichten?
Wie seht ihr das als Außenstehende? Bin gespannt!
Mann sehr vermögend - Frau nicht
Alles kann nichts muss.
Ist natürlich schön wenn der Partner davon profitiert, sollte aber nicht erwartet werden und ist auch nicht selbstverständlich.
Ich sehe in dieser Konstellation bloß die Gefahr dass die Beziehung nicht auf Augenhöhe sein könnte, der Partner in eine Abhängigkeit rutscht etc.
Da fehlen ein paar punkte.
Was bedeutet nichts in die haushalts kasse? Kein einkauf, keine rechnung dort oder da mal? So richtig gar nicht? Dann verstehe ich nicht warum kein geld für den urlaub da ist.
Und als paar kommt es darauf an ich und mein partner haben nach 1 jahr den ersten gemeinsamen urlaub geplant den ich mir auch nicht leisten konnte da das mein gesammter gehalt war und wir auch noch nicht zusammen wohnten.
Er hat meinen urlaub übernommen.
Wenn es mann und frau egal ist alleine in den urlaub ja dann halt alleine. Für mich wäre das nichts in einer beziehung eine beziehung sollte aus geben und nehmen bestehen. Und nicht aus gier und neid..
Für mich gibt es da kein richtig und kein falsch.
Die Fragen hier wären:
- warum ist die Frau zu Hause und zahlt nichts in die Haushaltskasse
- was wurde vereinbart
- will der Mann nicht dass die Frau arbeitet, hat die Frau keinen Bock oder ist es abgesprochen
- wenn das von beiden der Wunsch ist, wie läuft das denn mit anderen Ausgaben
Ich sehe das schräg und es wäre unter meiner Würde.
1. Vermögen und Einkommen ist nicht das gleiche. Das Vermögen sollte keinen Einfluss auf die Beziehungsfinanzen machen (abgesehen von Wohneigentumskäufen oder anderen sehr grossen Anschaffungen).
2. Wenn keine Kinder vorhanden sind finde ich es äusserst befremdlich nicht in gleichen Teilen zu arbeiten und Haushalt zu machen. Er nutzt sie in diesem Beispiel aus.
3. Gemeinsame Ausgaben können fair Anteilig zum Einkommen aufgeteilt werden.
„Wenn keine Kinder vorhanden sind finde ich es äusserst befremdlich nicht in gleichen Teilen zu arbeiten und Haushalt zu machen. Er nutzt sie in diesem Beispiel aus.“
Das verstehe ich nicht. Warum nutzt er sie aus, wenn er (fast) alles bezahlt?
Grundsätzlich finde ich, dass beide arbeiten gehen sollten und beide sollten sich paritätisch Care-Arbeit teilen. Wenn eine/r mehr verdient, ist das sein/ihr eigener Gewinn.
„Vermögen und Einkommen ist nicht das gleiche. Das Vermögen sollte keinen Einfluss auf die Beziehungsfinanzen machen (abgesehen von Wohneigentumskäufen oder anderen sehr grossen Anschaffungen).“
Finde ich auch, aber die Frage ist wie man an Vermögen und wie man an Einkommen gekommen ist. Hier wäre Kontext wichtig. Geerbtes Vermögen halte ich für diskussionswürdig verteilbar. Vermögen, das aufgrund harter Anstrengungen angehäuft würde, halte ich für schützenswert. Graufälle sind vermutlich eher die Realität und machen es komplexer.
Allgemein sehe ich aber nicht, warum man, wenn eine/r mehr verdient, daran als minderverdienende Person paritizipieren dürfen sollte, wenn diese/r sich das aus freien Stücken erarbeitere und es kein sittenwidrig hohes Einkommen ist (also wenn eine/r bspw. 50.000 Euro brutto verdient oder der oder die andere 150.000 Euro – diskutabel, aber auf gesellschaftlicher Ebene und nicht auf Beziehungsebene fände ich eher, ob jemand 35.000.000 Euro verdienen darf und das nur für sich behalten darf).
Er nutzt sie aus, sofern sie nicht vertraglich festgelegt haben wie sie für Karriere- und Rentenausfälle kompensiert wird.
Wenn sie keine weiteren Ausgaben hat, warum hat sie kein Geld für den Urlaub? Wo geht das ganze Geld dann hin? Wenn sie es für Sinnlosigkeiten ausgibt, würde ich ihr nicht den Urlaub finanzieren.
Bei uns ist es: Heirat und dann ein gemeinsames Konto finde das Leben so viel unkomplizierter.
Deins, Meins stört doch in einer Partnerschaft.
1. Man muss doch nicht heiraten, um ein gemeinsames Konto zu haben
2. Man kann ein gemeinsames Konto haben und trotzdem seine eigene Konten behalten
Ich habe oft eher den Eindruck das Paare mit nur einem gemeinsamen Konto sich gegenseitig Meins & Deins vorhalten da sie ja konkret sehen wofür der andere das "gemeinsame" Geld ausgibt.
Wir haben keine gemeinsamen Konten.Aber ich habe auf das Konto von meinem Mann Zugriff und verwende es für Ausgaben, die wir abgesprochen haben. Meine persönlichen Ausgaben finanziere ich von meinem Konto. Es geht meinen Mann nichts an, was ich ausgebe. Es ist doch wichtig, dass jeder auch sein eigenes Geld hat und es für das ausgeben kann, was er möchte.
Hallo
da gibt da keine goldene Regel. Im Idealfall sind sich beide einig, zB, er bezahlt, einfach weil er es kann und er ein generöser Mensch ist. Und sie kann es annehmen. Auch das will ja gelernt sein denn es soll Menschen geben, die wären da einfach zu stolz oder hätte sonstwie ein ungutes Gefühl, solche Großzügigkeiten anzunehmen.
Und wer da sonst noch was wann wie im Haushalt macht, ist eigentlich unerheblich.
Ich bin bestimmt nicht vermögend, verdiene aber schon gut und es war für mich immer klar, dass meine Freundinnen eingeladen oder subventioniert werden, wenn es eine eklatante Lücke gibt.. Denn was nützt der schönste Urlaubsort ohne die Dame, die man gerade so gerne hat?
Andererseits könnte ich selbst das nie annehmen. Da ist meine persönliche Einstellung, entweder ich verdiene es selbst oder ich muss verzichten. Von einer Frau aushalten lassen, no way. Death before dishonour.
VG
"Andererseits könnte ich selbst das nie annehmen. Da ist meine persönliche Einstellung, entweder ich verdiene es selbst oder ich muss verzichten. Von einer Frau aushalten lassen, no way. Death before dishonour."
Und wenn das nur temporär wäre - oder gar Krankheit mit rein spielte?
Mein Mann und ich kamen relativ früh zusammen. Er hat sehr viel zeitigen eigenes Geld verdient als ich, zudem musste ich mein Gehalt eines Nebenjobs komplett daheim abgeben. Da hat er natürlich viel unserer Freizeitaktivitäten gewuppt.
Nach der Eltern Zeit verdiente ich viel mehr als er, da er aufgrund des nicht vorhandenen Betrezungsplatzes zuhause bleiben musste. Dass ich daheim geblieben wäre, hätte bei meinem Job keinen Sinn gemacht.
Da hab ich also fast alles allein gezahlt. Lange verdiente ich dann noch viel mehr als er, inzwischen ist es fast auf den Eur genau gleich h 😂
Aber zu keinem Zeitpunkt hat sich einer vom anderen "ausgenommen" gefühlt oder in seinem Ego gekränkt oder sonst irgendwas. Für mich gehört das auch nicht in eine ernsthafte Partnerschaft.
Solange beide bemüht sind, keiner sich auf dem anderen ausruht und es kein unfaires Ungleichgewicht gibt, würde ich als weiblicher Part echt verletzt sein, wenn mein Mann da ein Ego-Problem draus machen würde...
Hallo,
Da ich weder verheiratet war noch so ewig lange in einer Beziehung, kann ich da keine Antwort aus der Praxis geben.
Aber ich kann mir in etwa vorstellen, dass man irgendwann so symbiolisch miteinander verschmolzen ist, dass es keine Rolle mehr spielt, wer wann was wo wofür bezahlt.
Und nur fürs Protokoll: Hier geht es um Unverheirstete ohne Kinder und wer den Urlaub zahlt. Nicht um Eheleute, die schon sehr lange zusammen gemeinsame Kasse machen und eine Familieneinheit bilden.
Ich bevorzuge übrigens das Wort Unabhängigkeit statt Ego.
VG
Ich kenne mehrere solcher Situationen "sehr genau".
Eine mir nahestehende Frau ist quasi seit Schulabschluss Privaterin und hat nie gearbeitet, aber viele Immobilien und sehr sehr, sehr hohes Depot und lebt quasi von Zinsen und Dividenden. Der Mann kommt aus mittelloser Handwerksfamilie mit vielen Kindern.
Eine andere Frau hat auch geerbt (aber im "normalen" Rahmen) und einen sehr sehr prestigereichen Job mit sehr sehr hoher Bezahlung. Der Mann hat normal ne Ausbildung nach Hauptschulabschluss.
In der dritten Situation hat der Mann ein sehr vermögendes Unternehmen geerbt und ausgebaut. Die Frau hat eine Ausbildung im Einzelhandel gemacht.
In allen 3 Fällen folgten aber innerhalb von 2 Jahren nach Kennenlernen Kinder. Unterschiede machen die alle drei nicht. Es gibt eine gemeinsame Haushaltskasse und Ende. Urlaube machen ebenfalls alle Paare zusammen und haben es auch vor den Kindern gemacht. Im Alltag gibt es also kein Deins und Meins.
Die Vermögenswerte (Unternehmen, Immobilien etc.) laufen jedoch jeweils auf die Person die sie geerbt bzw. erwirtschaftet hat.