Beziehung existiert quasi nicht mehr seit Geburt

Hallo Miteinander,

Ich (31m) bin nun seit 4 Jahren mit meiner Frau (36) zusammen. Sie hatte bereits ein Kind (mittlerweile 6) mit ihrem Ex-Partner als ich mit ihr zusammengekommen bin.

Am Anfang unserer Beziehung wollte sie auf gar keinen Fall ein weiteres Kind und ich war fein damit obwohl ich durchaus auch mal eigene/leibliche Kinder wollte, aber mir reichte an und für sich der bestehende Sohn von ihr und ihrem Ex-Partner da er sich sowieso so gut wie gar nicht um ihn kümmert und ich somit in die Vaterrolle für ihn geschlüpft bin.

Nachdem unsere Beziehung längere Zeit wunderbar lief hat sich ihre Meinung geändert und es kam ein weiterer Kinderwunsch bei ihr auf. Ich habe mich zum einen natürlich gefreut, zum anderen jedoch meine Bedenken angebracht da ich von Freunden und Arbeitskollegen schon mitbekommen habe wie ein (weiteres) Kind eine Beziehung durchaus auch beeinträchtigen kann.

Meine Bedenken, das wir dann vllt gar keine Zeit mehr für uns/einander haben hat sie dann wegargumentiert und ich habe mich auf ihren Kinderwunsch eingelassen und mich auf ein Kind gefreut. Im Nachhinein betrachtet war das wohl ein Fehler...

Wir haben ein Haus und leben einen, würde ich sagen, gehobenen Standard den sie auch auf keinen Fall aufgeben wollte.

Im April ist unsere Tochter zur Welt gekommen. Meine Frau bleibt für 2 Jahre in Elternzeit und ich muss somit auch 100% arbeiten damit wir uns das Haus und unseren Lebensstandard leisten können. Ich fühle mich mittlerweile aber weitestgehend nur noch als Geld-Einbringer und unsere Beziehung existiert quasi nicht mehr.

Wir stehen morgens um 6 Uhr auf, sie duscht während ich auf unsere im April geborene Tochter aufpasse, dann gibt es Frühstück und dann bringen wir den Sohn mit dem Fahrrad zur Schule.
Danach gehe ich arbeiten. Um circa 18 Uhr komme ich nach Hause, dann wird gekocht und es gibt Abendessen und um 19/19:30 geht Sohnemann zusammen mit meiner Frau und unserer im April geborenen Tochter ins Bett.

Meine Frau schläft dann jeweils auch bereits ein und falls sie mal nicht einschläft spielt sie auf ihrem iPad spiele. Gemeinsame Zeit haben wir seit der Geburt keine mehr verbracht.
Ich dachte eigentlich, dass wenn ich dann Abends gleich Duschen gehe und auch mit ins Bett gehe könnten wir vllt weningstens dann noch ein wenig Zeit miteinander verbringen, mal einen Film oder Serie schauen oder sonst etwas. Das hat jedoch nie funktioniert und sie schläft immer gleich ein.


Ich habe mittlerweile angefangen Abends wieder mit Freunden eine Runde Overwatch oder mal 1-2 Runden League of Legends zu spielen da ich es nicht einsehe um 20/20:30 bereits zu schlafen und hier in der Gegend noch keine Freunde habe mit denen ich mich Abends mal treffen könnte (ich bin 300km weggezogen zu ihr).
Wenn ich das dann jeweils tue dann spielt sie öfter so lange an ihrem iPad irgendetwas bis ich duschen gehe und geht dann schlafen sobald ich unter die Dusche springe in der Hoffnung, dass wir vllt noch ein wenig Kuscheln können bevor sie einschläft.


Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass sie sich richtiggehend davor drückt Zeit mit mir zu verbringen :(.

Bearbeitet von Creamymute
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Einen Säugling nahezu 24/7 zu betreuen ist für viele (mich eingeschlossen) quasi Selbstaufgabe. Auch rein evolutionsbiologisch ist es nunmal so, dass das Gehirn auf das Versorgen des Säuglings fokussiert ist. Respekt an alle Mütter, die darüber hinaus in den ersten Monaten überhaupt noch was anderes hinbekommen. Ehrlicherweise sind das in meinem Bekannten- und Freundeskreis eher wenige.
Dass sie so früh im Bett liegt, kein Kuschel- oder Kontaktbedürfnis mehr zu haben scheint und auch beim Versuch eines gemeinsamen Abendgestaltung einschläft, ist doch ein Zeichen von Energielosigkeit. Für mich völlig verständlich.

Ich glaube, du beziehst da etwas auf dich, was überhaupt nicht gegen dich gerichtet ist. Es wäre sicher hilfreich, wenn ihr miteinander sprecht. Nicht vorwürfig und fordernd, sondern tatsächlich im Austausch, wie es euch geht. Natürlich kommst du gerade zu kurz, sie selber doch auch.
Für deine Partnerin ist im Bett Handy daddeln, bis das Kind sich wieder meldet oder daneben liegen, damit es ein-/weiterschläft kein Feierabend.

Versucht euch zu verstehen. Hört euch zu, schaut, was ihr noch zu geben bereit seid und wie ihr euch noch unterstützen könnt. Es sind ja oft auch kleine Gesten, die einen Unterschied machen können.

Ich kann dir versichern: Es wird leichter, umso älter euer Kind wird. Gerade ist es noch Mini - verpass nicht den Moment, wo auch du dich mehr in die Betreuung einbringen kannst und ihr euch gegenseitig wieder mehr Freiraum zugestehen könnt. Dann kann sich deine Partnerin auch mal aus 24/7 Mamarolle ausklinken und wieder mehr sie selbst und mehr bei dir sein.

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Und was sagt sie dazu, wenn du mit ihr sprichst? Ihr sagst, dass sie dir fehlt?

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Anscheinend nichts sonst würde er der Frage nicht aus dem Weg gehen

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Neben dem, dass du mit deiner Frau sprechen solltest, scheint dir doch der Hauptgrund klar zu sein (so oft wie du den wiederholst).
Deine Tochter ist erst im April geboren. Das erste Jahr ist nicht einfach. Und nicht jede Frau steckt das so einfach weg.

Du wirkst ziemlich trotzig (ich sehe es nicht ein,…). Keine gute Eigenschaft für einen frisch gebackenen Vater.

Sei geduldig, übe dich in Geduld, und tu auch du was dafür.

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Ich wirke trotzig weil ich nicht um halb 9 achlafen möchte und enttäuscht bin, dass sie wenn ich mich anderweitig beschäftige noch auf dem iPad spielt bis ich duschen gehe oder wenn ich früh mit ins Bett komme sofort schläft?

Mir geht es darum, dass wir absolut keine Zeit mehr miteinander verbringen!
Am Wochenende geht sie am liebsten zu ihrer Mutter und tratscht dort stundenlang mit ihr anstatt das wir als Familie mal etwas unternehmen.

Vllt ist das trotzig ja, aber ich bin einfach höchst unzufrieden mit meinem Leben so wie es nun läuft.

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Nochmal: was SAGT sie denn dazu in euren Gesprächen? Was tust du dafür?

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Bevor ich antworte, habe ich noch einige Fragen, deren Antworten nicht aus deinem Ausgangspost hervorgehen:

- Wie sah vor der Geburt eures gemeinsamen Kindes eure Tagesgestaltung aus?

- Wie verläuft denn aktuell euer Wochenende?

- Haben du und deine Frau in Ruhe darüber gesprochen, warum sie zur Zeit so distanziert ist?

- Habt ihr eure Wünsche an das Zusammenleben nach der Geburt vor der Geburt besprochen?

- Wie viel bringst du dich in die Erziehung und Versorgung beider Kinder ein?

- Welche Aufgaben in Haus und Garten übernimmst du?

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Meine Frage wäre auch wie viel der Care Arbeit du übernimmst, wie entlastest du deine Frau damit sie mehr Energie hat und nicht um 20.00 Uhr einschläft ? Kochst du ? Putzt? Machst Kinderarzttermine ? Nimmst ihr das Baby ab ?

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- wie war es vor dem Baby?
- kann man was am Tagesablauf ändern (wieso um 6 aufstehen / wieso bringt IHR den Sohn zur Schule?). Da besteht Optimierungsbedarf
- wo ist denn deine Geduld? Das erste Babyjahr wirbelt bei vielen alles durcheinander
- was tust denn du für euch? Welche Vorschläge hast du?
- wie laufen eure Gespräche bezüglich diesen Themas?
- wieviel übernimmst du?

Wir haben drei Kinder kurz hintereinander bekommen, und uns nie aus den Augen verloren. Wir haben vorher gesprochen und immer wieder wenn was war. Wir haben beide viel getan, um nicht nur Eltern, sondern auch Liebespaar zu sein.

Und nochmal: dein Baby ist im April geboren (hast du ja oft genug erwähnt). Das ist doch noch nicht zwingend eingependelt bei euch.

Redet. Sag ihr, was ihr fehlt. Und frag was du tun kannst um deine „alte Frau“ zurück zubekommen.

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Naja wie meine Vorredner schon sagten... Es ist trotzig.
Warum gehst du denn nicht zu ihr anstatt zu zocken?
Nehm ihr das ipad aus der Hand und sag * hey wollen wir einen Film zusammen gucken?*
Oder fang mit ihr Gespräche an.
Ich glaube sie denkt genau so wie du, dass DU kein Interesse hast.
Sie macht (so wie es sich anhört) alles alleine. Baby bespaßen, Haushalt etc.
Könnte man am Wochenende gemeinsam machen.

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Ich kann dich gut verstehen. Du hast auch ein Leben mit eigenen Bedürfnisse verdient. Denn du hast nur eins. Dauerhaft wirst du das nicht aushalten. Finde das immer ganz schlimm wenn Mütter nichts anderes als ihr Kinder im Kopf haben und die Zeit für eine Partnerschaft fehlt. Ich würde da auch mehr mein Ding durchziehen wenn Gespräche nichts bringen

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Ahhhhhhhh!

Du bist keine Mutter. Du hast keine Gefühle. Du kannst NICHT mitreden, wie es einer Frau geht die gerade ein Baby geboren hat und ich um Ei. Kind kümmert.

Dir ist schon ein 11-jähriger zu viel, der nicht mal dein Kind ist und 7 Tage die Woche bei euch ist. Du klappst da schon zusammen und verfluchst das Kind. Was glaubst du also wie es dieser Frau geht?!?

Das Kind ist das Kind von beiden.

Du kannst nicht mitreden.

Bitte zieh in deinen Pferdestall und umgib dich nicht mit Menschen.

Wir haben 3 Kinder und so viel Zeit gemeinsam. Aber hier ist ein BABY und ein Grundschulkind. Dich überfordert schon eins davon…was auf Abstand ist.

Pferdefrauen, die sonst nichts im Leben haben sind so weltfremd.

Bearbeitet von Alterfalteroh
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Dauerhaft?! 🤣 Das Baby ist noch frisch. Und er der Vater.

Ein Baby ist anstrengender als ein 11-jähriger der dir schon zu viel ist. Sie ist eine Mutter. Eine Frau mit Gefühlen (kennste nicht).

Ein (eigenes) kind ist kein Pferd, was man im Stall stehen lassen kann.

Hier ist auch der Vater gefragt (was du ja nicht so einsiehst).

Ich würde dir raten deinen Partnern mal deine Threads hier lesen zu lassen.

Bearbeitet von Keinensinn
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Euer Kind ist noch sehr jung und deine Frau verbringt fast die ganze wache Zeit alleine mit ihr.
Je nachdem wie einfach oder anspruchsvoll das Kind ist, schlaucht da wirklich.
Und wenn den ganzen Tag ein Säugling an einem hängt, hat auch nicht jede Frau mehr Lust auf kuscheln, sondern möchte es genießen den Körper für sich zu haben.

Das deine Frau erst einschläft, wenn du dich quasi bettfertig machst, ist doch eigentlich ein gutes Zeichen, da Sie erst schlafen kann wenn du ( bald) bei ihr bist. So als sicherer Hafen.

Das Problem sehe ich da eher, dass du Abends spät heimkommst und da so wenig Zeit ist.
Kann deine Frau eventuell das Kind alleine zur Schule bringen und du fängst auf der Arbeit früher an und kannst dementsprechend auch früher Feierabend machen?

Ich persönlich bin jedenfalls wirklich froh, dass mein Mann bei Frühdienst, um halb 4 schon zuhause ist und wir so auch unter der Woche noch Sachen gemeinsam machen können oder ich mir halt eine Auszeit von 2 Stunden nehmen kann.

Aber wie hier schon Viele schrieben: ihr müsst miteinander reden.