Schwanger und Mann ohne Job

Liebes Forum,

Ich hoffe mein Anliegen ist hier ok, möchte gerne anonym und mal was von der Seele reden.

Ich bin in der 32. Ssw mit unserem absoluten Wunschkind. Was mir gerade große Sorgen bereitet, mein Mann hat vor ner Weile seinen Job verloren.
Zum Hintergrund: er war immer ehrgeizig, hat sich hoch gearbeitet und die Kündigung hat ihn schwer getroffen, anfangs war er sehr deprimiert und planlos. Man muss dazu sagen, er hat sich beruflich etwas umorientiert, kam aus der Gastronomie und wollte etwas familienfreundlicheres machen und stand da auch kurz vorm Burnout. Der neue Job hat ihm gut gefallen, aber wegen Umstrukturierungen musste er gehen, trifft ja meist die Neuen...

Nun sind Bewerbungen offen, aber je näher die Geburt kommt, desto mehr stresst es mich. Bin leider total ungeduldig und finde er könnte auch etwas mehr hinterher sein. Keine Ahnung wie es mit Elternzeit aussieht, wird er Zuhause sein können wenn das Kind da ist...
Und das Finanzielle. Bisher war es noch okay da ich gut verdiene, aber in absehbarer Zeit bekomme ich nur Elterngeld. Wir müssen auch noch einige Dinge besorgen, so langsam wäre ein zweites Gehalt wieder gut. Zudem haben wir anfangs des Jahres ein Grundstück übernommen und wollen noch bauen. Ich versuche zu sparen und er muss sein Erspartes benutzen.

Vielleicht stresst es mich auch zu sehr, aber ich muss leider oft weinen. Mein Mann weiß von den Sorgen, nimmt mich in den Arm und sagt es wird schon alles. Aber ich kann da grad gar nicht von weg. Ich zeig es auch nicht immer vor ihm, das macht die Situation auch nicht besser.

Vielleicht habt ihr ein paar aufmunternde Worte oder andere Sichtweise für mich, um damit besser klar zu kommen.
Danke❤️

Bearbeitet von SchwangerUndSorgen
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Ich weiß nicht ob dir das hilft aber vielleicht muss man sich auch immer mal vor Augen führen wie gut wir es hier haben.
Weder du noch dein Kind werdet hunger leiden, wie andere Menschen es tagtäglich müssen. Weder du noch dein Kind müsst draußen schlafen wie viele andere Kinder, ihr seid in Sicherheit und Wärme.
Weder du noch dein Kind seid ohne medizinische Versorgung, wie viele andere Frauen die ihre Kinder zur Welt bringen müssen. So könnte ich das endlos weiter machen.
Rein rational gesehen habt ihr also doch alles, dein Mann bekommt ja wahrscheinlich ALG 1 und kann somit doch wahrscheinlich die wichtigsten kosten decken, Babysachen kann man viel gebraucht kaufen und anfangs braucht es eh noch nicht so viel. Ich bin in einem ärmeren Land zur Welt gekommen und meine Eltern hatten all diese Annehmlichkeiten wie Baby Björn Wippe etc nicht, theoretisch sind dass schon Luxusprobleme.

Bearbeitet von Samara
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Tatsächlich hilft das schon. Wenn ich es wirklich rational überlege, dann wird es auch wahrscheinlich irgendwie werden. Wir haben auch viel schon gebraucht besorgr. Nur stresst mich dieses ungewisse einfach grad so furchtbar. Aber ja, es sind im Vergleich eher Luxusprobleme, da hast du recht.

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Wäre ein Umdenken des klassischen Elternzeit Modells (Frau daheim, Mann arbeitet) etwas? Dass du nach dem Mutterschutz direkt oder nach 1-2 Monaten wieder arbeiten gehst und der Mann bleibt in voller Elternzeit?

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Tatsächlich in meinem Job wenn ich stillen möchte eher schwierig umzusetzen. Aber ist ein Gedanke wert.

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Klingt hart und funktioniert nicht bei jeden:

Du könntest abpumpen vorher und dir stehen gesetzliche Stillpausen zu. Außerdem kann ich aus den Erfahrungen meines Umfelds sagen, dass Stillen (trotz großem Wunsch es zu tun) nicht immer klappt und man dann auf Flasche übergehen muss.

Je nachdem was du machst, könntest du evtl teilweise Homeoffice vereinbaren oder dein Partner kommt regelmäßig zum Füttern mit dem Baby vorbei.


Ich kann sehr gut verstehen, dass es dich zur Weißglut bringt, dass es bei deinem Partner so zäh vorangeht. Mich würde es auch total kirre machen. Ist wohl auch dem 3. Trimester "Nestbautrieb" geschuldet und die Hormone tun ihr übriges.

Aber ich kann mir vorstellen, dass es auch für deinen Partner sehr belastend ist und sein Ego ganz schön geknickt ist.

Ich wünsche euch alles Gute

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Ich würde versuchen deinem Mann die Sorgen mal in einem ruhigen Gespräch sehr nahe zu bringen. Es geht ja nun nicht mehr nur um euer beider Zukunft. Ich denke ein gewisses Sicherheitsgefühl braucht jeder.
Versuch den Gedanken etwas los zu lassen, aber rede mit deinem Mann besonders mit großem Nachdruck dass es für euch sehr wichtig ist, das er wieder beruflich auf die Beine kommt.

Du bist sicher schon zuhause. Biete ihm in der Bewerbungsphase deine Hilfe und deinen Rückhalt an.


Liebe Grüße und alles gute

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Eigentlich weiß er wirklich um meine Sorgen. Wir haben zusammen auch Lebenslauf und Anschreiben verfasst, er weiß dass ich ihm immer helfe und er sich auf mich verlassen kann. Wir sind wirklich ein gutes Team. Ich weiß gar nicht warum er da nicht ein bisschen mehr hinterher ist. 😕

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Ich verstehe deine Sorgen!

Aber wartet ab. Bauen könnt ihr auch in 2 Jahren noch, das würde ich jetzt erstmal echt nach hinten schieben und schauen, dass es JETZT läuft.

Elternzeit wird theoretisch möglich sein, praktisch würde selbst ich nicht in einen neuen Job starten und sofort Elternzeit nehmen 😅 entweder ihr überbrückt und er startet in den neuen Job dann z.B. 4 Wochen nach Entbindung (und kann ggf. später noch Elternzeit nehmen, das ist ja sehr lange möglich). Oder er fragt, ob er da Urlaub bekommt oder oder. Das kann man dann aushandeln. :)

Alternativ kann man überlegen, ob du wieder arbeiten gehst und er die Betreuung des Kindes übernimmt. Das wäre durchaus auch möglich. Dann bezieht er EG und du Gehalt. Natürlich erst nach dem Wochenbett.

Zusätzlich könntest du schauen, ob ihr für den Kindergeldzuschlag berechtigt seid. Das ist nicht die Welt, aber vielleicht auch ne kleine Entlastung.

Du siehst - es gibt verschiedene Lösungsansätze, irgendwas wird sich finden!

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Für kinderzuschlag bzw. Staatliche Hilfen ist voraussichtlich durch das Grundstück zu viel Vermögen da. Wäre ja noch schöner 😅

LG aus dem Jobcenter

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Das ist so nicht korrekt. Selbst mit Eigentum kann einem was zustehen.

Es wird ja immer nur für 6 Monate bewilligt und ist eben dafür da, zu unterstützen und sonst keine weiteren staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen zu müssen.

Liebe Grüße ins Jobcenter!

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Eine wirklich doofe Situation, dass tut mir leid für euch.

Mein Mann war nach dem Studium fast ein Jahr arbeitslos, ich kenne das. Wichtig ist das du optimistisch bleibst und deinen Mann unterstützt und aufbaust. Schaut zusammen in die Stellenanzeigen und sprecht darüber wie es weiter gehen könnte.

Schließt sich eine Tür öffnet sich eine neue, und jeder Wechsel ist eine Chance. Er wird nicht arbeitslos bleiben auf Dauer. Babys brauchen nicht viel, kauft einfach gebraucht was noch fehlt. Und genießt ein bisschen die gemeinsame freie Zeit, dass ist immer paradox. Wenn man arbeitet will man unbedingt mehr Zeit für sich..hat man keine Arbeit und Zeit will man unbedingt Arbeit..

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Er weiß, dass er sich auf mich verlassen kann und ich hab ihm auch bei Lebenslauf und Anschreiben geholfen. Leider fällt es mir grad manchmal echt schwer ihn immer zu unterstützen weil ich gerade so oft geknickt bin und er eher mir sagen muss, dass es wieder besser wird. Ich verstehe halt auch nicht, warum er nicht ein bisschen mehr Gas gibt mit Bewerbungen etc. Und manchmal sagt er mir auch nicht alles, weil er mich nicht noch mehr deprimieren möchte. Echt schwierig.

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Kann er nicht zumindest vorübergehend zurück in die Gastronomie, dort wird doch überall händeringend Personal gesucht, was ja auch einen gewissen Verhandlungsspielraum für euch mit sich bringt hinsichtlich Arbeitszeiten. Parallel bewirbt er sich weiter in der Wunschbranche.
Alternativ musst du eben früher wieder arbeiten gehen.
Ich war in einer ähnlichen Lage und bei meinem Kind auch nach 6 Monaten wieder Vollzeit arbeiten. Ich hätte mir eine längere Elternzeit gewünscht, aber es war Corona, mein Mann selbständig in einer Branche, die in der Zeit vollkommen brach lag. Da musste also mein (gutes) Gehalt dringend wieder her.
Gestillt habe ich, bis mein Sohn 1,5 Jahre alt war. Das ging, weil das Kind da schon mit der Beikost angefangen hatte und sich die Muttermilch halt geballt holte, wenn ich wieder da war (ja, auch in der Nacht).
Klar hatte ich mir das anders vorgestellt gehabt und war manchmal auch enttäuscht und wütend auf meinen Mann, dass er sich so gar nicht umschaute und z.B. vorübergehend einfach mal irgendeinen Job annahm, wobei dies in der Coronazeit ja nochmal schwieriger war wegen der ganzen Einschränkungen.

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Hier bei uns gibt’s so viele offene Jobs.. in der Gastronomie sowieso..
Wäre ein Übergangsjob keine Möglichkeit? Je nachdem wie lange er Geld bekommt - ev sogar mal nur Teilzeit.. einfach zum Aufbessern der Familienkassa?
Und nebenbei weiterbewerben

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Wäre ggf was ganz anderes übergangsweise für ihn was? Aldi an der Kasse? Ich hörte zumindest mal, dass die Discounter nicht so schlecht bezahlen wie man denkt. Ich kenne da aber die beruflichen Vorraussetzungen nicht. Würde aber denke ich auch erstmal gucken, da was anderes zu bekommen in der Nähe oder übergangsweise, wenn's in seinem Job nichts gibt.

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Momentan geht es noch und die Ausstattung kriegen wir auch noch hin. Spätestens Anfang des Jahres wird es doof und dann wäre ich auch für eine Übergangslösung. Ich hoffe ich kriege ihn überzeugt falls es so weit kommt. Manchmal ist er ziemlich stur 🙈

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Ähm...leider konnte ich ohne Brille nicht alles lesen....Aber ich verstehe, dass du dir Sorgen machst. Manchmal kann die Bewerbungszeit lange andauern. Wie sieht es denn damit aus, dass er sich erstmal etwas zur Überbrückung sucht, und sich dann, wenn er ein Gehalt beisteuert, sich wieder auf die Suche nach einem Beruf macht? Leider steht irgendwann nämlich einfach Absicherung an erster Stelle.

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Beim letzten Wechsel im Job ging es ziemlich problemlos. Vielleicht waren wir auch etwas blauäugig dieses Mal. Richtig doof wird es, ja nachdem wann das Kind kommt, schätzungsweise ab Februar. Da muss dann spätestens was her und wie du sagst wenns nur zum Übergang ist. Ich hoffe er sieht das dann auch so!