Mein Freund macht fast nichts im Haushalt und ist nur am arbeiten

Hallo zusammen,

ich stecke derzeit in einer ziemlichen Krise.
Mein Freund (33) und ich (24) wohnen seit eineinhalb Jahren zusammen und es hat sich eingeschlichen, dass ich rund 80% im Haushalt alleine erledige. Er ist im Profisport tätig und dort sehr eingespannt. Zu einem großen Teil auch unbezahlt.

Wäsche waschen und Einkaufen erledige praktisch nur ich. Die Male, die er die Spülmaschine hat laufen lassen und ausgeräumt hat, kann man an einer Hand abzählen. Wenn er kochen soll, ruft er mich entweder ständig, es gibt Nudeln mit Pesto aus dem Glas oder Lieferdienst. Wäsche zusammenlegen ist eine Katastrophe, alles ist knittrig irgendwie zusammen geschmissen und dann draußen liegen gelassen.
Auch die „typisch männlichen“ Aufgaben wie Dusche reparieren, Glühbirnen wechseln und so weiter mache alle ich.

Ich arbeite ebenfalls (mache mich gerade selbstständig) und studiere noch dazu. Die Zeit, die ich für fast den gesamten Haushalt für zwei abzweigen muss, fehlt mir dann bei der Arbeit und dem Studium.

Ich hab ihn schon mehrfach drauf angesprochen, aber er wird direkt wütend, sagt er würde dafür andere Dinge für mich machen (z.b. zur Apotheke gehen, wenn’s mir schlecht geht). Er scheint das Problem nicht verstehen zu wollen.

Trotz Heiratsplänen denke darüber nach, mich zu trennen. Er ist sonst ein sehr lieber Mann, sensibel, großzügig und mit Beschützerinstinkt.
Aber wenn sich nichts grundlegend ändert, möchte ich nicht so die nächsten 50 Jahre verbringen, vielleicht noch mit Kindern.


Ich wäre sehr dankbar über Ratschläge!

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Hallo ,

wie hat er es denn gemacht bevor ihr zusammengezogen seid ?

Frauen haben ja meistens ein größeres Bedürfnis einen geregelten Haushalt zu haben.

Versuch mal weniger zu machen . Mach Deine Wäsche , kauf für Dich ein bzw. nur das Nötigste und lass auch mal was liegen .

Dann hat er keine saubere Wäsche , Geschirr steht dreckig in der Spülmaschine, Deckenlampe funktioniert nicht etc.

Und dann besprecht das ganze nochmal.

Es kann ja nicht sein , daß Du die Zeit von deiner Arbeit abzwackst und er unzahlte Arbeit macht.
Männer sind ja duchaus lernfähig *g*

LG
Tina

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Wenn er seinen Teil zum Haushalt nicht selbst erbringen möchte, kann er jemanden auf seine Kosten einstellen.

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Kann ich auch ein Lied von singen. Ich glaube, Männer machen das nicht mit Absicht. Die sehen das einfach nicht. Da nützt auch der rat nix, dass du selbst nicht mehr so viel machen sollst -> auch das sehen die nicht.
Ich kann dir keinen Rat geben. Ich hab mir auch jahrelang den Mund fusselig geredet und nichts hat sich geändert. Getrennt hätte ich mich aber nur deswegen auch nicht.

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Oh doch. Denn genau das habe ich bei meinem Mann am Anfang unserer Beziehung gemacht und auch gesagt, dass ich nicht seine Putze bin und entweder er hilft mit oder kann gern als Single alles komplett alleine wieder im Haushalt machen.
Weiß nicht, warum man als Frau sich sowas immer bieten lässt und mit macht. Hätte er sich nicht grundlegend geändert, hätte ich ihn definitiv verlassen.
Mein Vater macht genauso viel wie meine Mutter. Und genau so eine faire Beziehung wollte ich auch und nichts anderes.

Warum lässt man sich ausnutzen, weil man denkt Männer sind zu blöd um im Haushalt was zu machen? Was machen denn alle Single Männer? Verwahllosen die Männer in deinen Augen, weil sie ohne Frau nichts auf die Reihe bekommen?

Bearbeitet von Rosa1986
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Muß denn bei einer Frau der Haushalt immer perfekt sein? Gibt im Leben doch viel schoeneres als Hausarbeit. Frauen sollten lockerer werden, und nicht bei jedem Staubkoernchen einen Putzanfall bekommen oder ihren Partner maßregeln.

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Naja, also mein Partner arbeitet teilweise auch echt lang. Wenn er da ist, möchte ich, dass er Zeit mit den Kindern hat. Wir reden hier von 18/19 Uhr. Seine Wäsche mache ich nicht mehr, da die Körbe nie ausgeräumt wurden. Insofern sehe ich da keine Notwendigkeit mehr, die zu waschen. Ich hab teilweise die frische Wäsche einfach unten komplett unter die Kleiderstange gestopft. Tja nun muss er die irgendwie noch selbst machen.
Aber im Rahmen seiner Möglichkeit hilft er im Haushalt. - auch ohne, dass ich was sagen muss. Es wird MAL die Spülmaschine ausgeräumt und mal der Müll ausgebracht, und am Wochenende auch runde Ecken gesaugt 😀
Für mich auch viel (mit arbeiten einkaufen Kinder Haushalt etc.) aber ich mach gewisse Dinge lieber selbst und sie sind dann nun mal (gut) erledigt.
Alles andere mache auch ich, von Versicherungen, Öl bestellen bis hin zu was an die Wand bohren. Und ich bin stolz drauf. Ich brauche keinen „Mann“ 🤷🏽‍♀️
Meine Freundin hat das wie folgt gelöst und zu ihrem Mann gesagt „ich leiste hier den Großteil im Haushalf und erwarte von dir, dass du hier täglich auch Zeit X investierst. Möchtest du das nicht, holst du eine Reinigungskraft.“ - hat er gemacht. Die kommt
Einmal die Woche und macht Grundreinigung

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Wir haben hier drin mal wieder einen von der Sorte. Im Job megawichtig, grosse Nummer, unersetzlich, zuhause kriegt er nicht mal Spaghetti gekocht. Allenfalls würde ich noch ein moderiertes Gespräch mit einem Paartherapeuten oder einer Paartherapeutin empfehlen. Wenn das nichts bringt, du bist 24, du hast dein Leben noch vor dir, ich würde mir das nicht die nächsten fünfzig Jahre antun...

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Wie viel arbeitest du und wie viel arbeitet er ?

Wenn er 40 Stunden arbeitet und du zb nur 20 denn würde ich mal n Gang zurück Schrauben 😅

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Du dichtest ihr also einfach an dass sie weniger arbeitet als er ..
Selbst wenn sie nur 20std arbeitet,sie studiert noch nebenbei und es ist trotzdem zur Hälfte auch sein Haushalt!

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Ich arbeite + studiere um die 40 Stunden die Woche; er von seinem Arbeitsvertrag her ebenfalls 40 Stunden, effektiv sind es aber eher 60 Stunden (unbezahlte Überstunden).
Ich persönlich würde es auch gar nicht einsehen, so viel extra zu arbeiten ohne jegliche Kompensation.
Aber ich sehe es halt auch nicht ein, dass ich dann alles, was deshalb bei ihm liegen bleibt abfangen muss. Ab und zu wäre das ja kein Thema, aber eben nicht dauerhaft

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Moin TE,

Ich kann dem Lebensstil deines Verlobten (Heiratspläne) nichts abgewinnen, hatte selbst eine Ehefrau deren Gründung und Selbständigkeit sehr das Familienleben zeitlich belastete und hatte schon immer den deutlich größeren Zeitanteil bei Haushalt und Kinderbetreuung als meine Ex.

Aber: Mir war das vorab klar. Ich kannte ihren Beruf und ihre Selbständigkeit hieß zumindest den Wegfall der Nachtschichten dafür dann halt 60+ h/ Woche. Ich habe mich auch oder trotz ihres Berufes für sie entschieden und habe mich nie wegen meiner Mehrbelastung beschwert. Die Trennung hatte andere Gründere als Nebensächlichkeiten, wie die Verteilung von Carearbeit.


Du schreibst:
> Er ist im Profisport tätig und dort sehr
> eingespannt. Zu einem großen
> Teil auch unbezahlt.


Ja, was denn nun?
Willst du einen athletischen und durchtrainierten Typ mit dem hohen Ansehen einer im Verein und Verband aktiven, lokalberühmten Profisportlers, dem du von der Zuschauertribüne anschmachten kannst? Dann lebe auch damit, dass im Profisport dieselben Regeln wie bei Selbstständigkeit - selbst und ständig. Bei solchen Tätigkeiten gehört das Ehrenamtliche halt dazu, denn ohne kommt man entweder nicht in Positionen oder behält diese nicht.
Du buchst mit deinem Athleten an der Seite zugleich die Rolle einer Ünterstützerin, jemand der den Rücken frei hält statt extra Probleme zu kreieren. Ein etwas größerer Teil Haushalt zB gehört dann dazu und das ist, mal ehrlich, ja auch kein Drama so ohne Kinder und mit durchschnittlichen Ansprüchen an Reinlichkeit und Kochkunst sind das vielleicht 5 bis 7 h/ Woche bei einer Wohnung. Bei Haus mit Garten dann je nach Jahreszeit bis 12 h / Woche dafür mit höherem Wohnkomfort.

Klar kannst du die kämpferische Widerspenstige machen. Seine Wäsche liegen lassen (1) oder nur für dich kochen (2).

Alternativ suchst du dir jemanden, der weniger Ambitionen im Außen zeigt und als Hobbykoch eine gemütliche Plautze angesetzt hat - sofern du so einen Mann dann attraktiv finden kannst.




(1) wtf soll es bringen, Wäsche nicht zu machen? Habe das nie kapiert. Ich bin froh, die Maschine voll zu haben. Mit Trockner sind das 2 Minuten mit Auf- und Abhängen vielleicht 10 Min Mehraufwand, für alle im Haushalt zu waschen. Das ist wirklich nur geeignet, um einen trotzigen Punkt zu machen


(2) Für sich allein zu Kochen spart genau 2 Minuten fürs Schneiden einer weiteren Portion Gemüse. Die Kochdauer verringert sich ja nicht. Frage an jene, die das vorschlagen: Was bringt das dann?

Bearbeitet von Cornelius83
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Also wenn es nach dir geht, soll sie alles akzeptieren, weil ist ja immer nur etwas mehr Aufwand für sie...Hallo? Der Herr kann auch seinen Teil beitragen. Wäre er Single müsste er das schließlich auch. Also wirklich

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> Also wenn es nach dir geht, soll sie alles akzeptieren, ...

Ne, sie sollte lediglich in der Realität ankommen.

> Wäre er Single ....

Ist er aber nicht.

Wäre sie Single müsste sie zB lediglich ca 4 h/ Woche in der Küche stehen statt 4:10 h, um täglich frisch Gekochtes auf dem Tisch zu haben, allerdings dann ohne ihren athletischen Nachtisch und ohne fesche Begleitung zur Sportlergala.

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Also wenn dir die Zeit zum Arbeiten oder fürs Studium fehlt kürze die Arbeit im Haushalt einfach. Und zwar genau um den Teil der ihn betrifft. So ganz auf Faulheit und ich stelle mich nur dumm genug an braucht er sich nicht berufen.

Ela

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> Aber wenn sich nichts grundlegend ändert, möchte ich nicht so die nächsten 50 Jahre verbringen, vielleicht noch mit Kindern.

Du hast die richtige Intuition. Das wird mit der Zeit (und Heirat/Kindern) nicht besser, eher schlimmer.