Was soll ich meiner Freundin glauben?

Meine verheiratete Freundin gibt an, einen schlechten Ehemann zu haben. Das erzählt sie sogar in der Nachbarschaft herum. Meine Freundin berichtet, er würde sehr gereizt und inkonsequent mit den Kindern umgehen, weshalb die Kinder Entwicklungsschwierigkeiten hätten. Wenn mein Mann und ich dabei sind, können wir das überhaupt nicht bestätigen. Im Gegenteil, wir erleben, dass die Freundin ihrem Mann in den Rücken fällt, seine Autorität untergräbt und ihn teilweise sogar vorführt. Natürlich sprach ich ihr Verhalten ehrlich im Zweiergespräch an. Ihr Mann würde sich vor Fremden nur verstellen, deshalb bemerken die Nachbarn das auch nicht. Die Geschichten werden inzwischen immer wilder. So hätte der Mann zum Beispiel vier Türen und eine Kommode aus Wut beschädigt. Allerdings hatte sie mir vorher erzählt, dass es der Sohn gewesen wäre. Darauf hin meinte sie, dass der Sohn bereits Züge wie der Vater hätte, beide würden zerstören. Dann würde ihr Mann sich zu wenig in den Alltag einbringen und macht täglich eine Mittagspause. Der Mann geht vollzeit arbeiten, kümmert sich um die Haustiere, die er nicht wollte. Pflegt das Erdgeschoss, den Garten, macht die Wocheneinkäufe, kümmert sich um die Finanzen, Autos, Müllbeseitigung, räumt das meiste auf, was auch nicht richtig sei, da es zu wenig wäre. Sie arbeitet an zwei Tagen, gleicher Beruf wie er, für fünf Stunden. Sie stellt nur die Waschmaschine an, pflegt ihr Schlafzimmer und zwei Badezimmer. Oftmals kocht sie Mittagessen, aufräumen, putzen und eindecken ist wieder sein Part. Meine Freundin wollte weniger arbeiten, um mit den Kindern zu spielen zu können. Er sollte nun auch die Badreinigung übernehmen. Mein Vorschlag war, sie solle doch mal ein Stundenkonto anlegen und auswerten, wer mehr arbeitet. Sie meinte, sie hätte wohl Erwachsenen ADS, deshalb schaffe sie zu wenig. Ich könnte die Liste von Vorkommnissen unendlich fortfahren. Sie hat immer unterschiedliche Diagnosen parat, warum etwas nicht so richtig funktioniert, bei ihr, ihren Kindern und auch der Ehemann wird diagnostiziert. Experten aufsuchen könnte sie nicht, da ihr Mann das angeblich verweigern würde. Wie soll ich ihr da noch helfen? Ich würde mich ja nur blenden lassen. Als ich fragte, warum sie sich nicht scheiden ließe, kam prompt die Antwort, sie wollte das finanziell abgesicherte Leben nicht verlieren. Jetzt frage ich mich, was bezweckt sie mit ihren Anschuldigungen? Was soll ich tun? Mein Mann trifft bereits Vorhersagen bezüglich des Verhaltens meiner Freundin und die treffen zu. Alles, was ihr Freude bereitet, wird von ihr durchgeführt und alles, was mit Anstrengung verbunden ist, wird ihrem Mann zugemutet. Seine Kinder hören überhaupt auf ihren Vater und ich habe sogar schon Beleidigungen gehört.

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Die Frage ist, warum lässt sich der Mann nicht scheiden?
Wenn du dir sicher bist, dass sie die Tatsachen verdreht, würde ich gegenhalten, wäre das meine Freundin.
Sie wird so reden, um von ihren eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken und sich einreden, dass sie das arme Opfer ist, dann bedauern sie alle und sie kann ihr Ding weiter durchziehen.
Spiel du da nicht mit.

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Danke, für deinen Beitrag. Ich halte schon immer dagegen, aber sie sagt, ich würde mich blenden lassen. Deine Frage, warum er noch nicht seine Koffer gepackt hat, haben wir uns auch schon oft gefragt. Er ahnt wohl nichts. Ich traue mich nicht, ihn anzusprechen. Er ist viel älter als ich und ich weiß nicht, ob ich hinterher die Blöde bin.

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Hm, ganz direkt drauf ansprechen würde ich ihn wohl auch nur, wenn ich ebenfalls gut mit ihm befreundet wäre.
Ich würde bei passender Gelegenheit mal unverbindlich fragen, wie es ihn geht und wie das Familienleben so schmeckt und dann mal sehen wie er reagiert.

Du sagst er ist viel älter, vielleicht sieht er deine Freundin als seine kleine Prinzessin und verwöhnt und ‚dient‘ ihr gerne? Vielleicht sieht er das als Lebensaufgabe?
Oder er hält einfach durch für die Kinder.
Das kann man von außen nicht beurteilen.

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In meinem Kopf spukt diesbezüglich der Gedanke an häusliche Gewalt ggü dem Ehemann. Das die Frau ihren Mann erniedrigt und er es sich gefallen lässt

* sie führt ihn vor
* widerspricht sich in Demolierungen
* redet ihn schlecht
* er muss alles machen und ist nie gut genug

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Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Das würde irgendwie einen Sinn ergeben. Er ist meiner Meinung nach sogar schon der Prügelknabe der Kinder. Die Tochter verwendet das gleiche Vokabular der Mutter und auch sie hat ihren Vater bei einer Grillparty schon vorgeführt, wodurch mein Mann und ich peinlich berührt waren. Ich ärgere mich, dass ich da den offenen Konflikt gescheut habe. Das wäre ja der beste Aufhänger gewesen.

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Vllt. würde es Euch helfen Euch das nicht als Aufgabe anzunehmen. Bastelt ja Eure eigene Trash-Show. Block den Müll (wenn sie sich wieder dran hochzieht) und wenns makaber wird (Grillparty), kann man auch einfach seine Sachen packen und eine Grillparty verlassen. Wär mir zu bunt mir sowas reinzuziehen. Offenbar is die Schamgrenze schon sehr tief gelandet.

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Hast du dir vielleicht mal die Gedanken gemacht, dass deine Freundin doch die Wahrheit sagt? Ich meine, du bist ihre Freundin, nicht seine. Nach außen sieht vieles anders aus, als hinter den Türen. Wenn es meine Freundin wäre, würde ich mal genauer zuhören und schauen.

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Oh ja, ich wollte ihr zu gerne glauben, das wäre mir viel einfacher gefallen, denn schließlich ist sie meine Freundin. Aber nein, ich habe das über einen längeren Zeitraum beobachtet. Sie schildert mir Situationen völlig anders, als ich sie wahrgenommen habe. Sie erklärt und diskutiert dann solange, bis ich meinen Mund halte. Das geschieht aber nur mit Themen, die ihre Familie betrifft. Sie kreiert ihre eigene Welt.

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Wenn das alles so wäre wie sie sagt, dann müsste sie unbedingt Hilfe holen...wenn nicht für sich, dann für ihre Kinder.
Das würde ich ihr sagne. Liebe FReundin, du sagst mir, dass deine Kinder schlecht behandelt werden und schon Verhaltensauffälligkeiten zeigen...es ist dein Job die Kinder da raus zu holen bzw. Hilfe zu holen.

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Lass dich nicht zur Beteiligten machen. Am Ende ziehst du den kürzeren.

Deine Freundin jammert gerne und die Wahrheit lässt sich wahrscheinlich irgendwo in der Mitte finden;ist ja auch immer eine Frage der Sichtweise.
Ich zb würde lieber das ganze Haus putzen anstatt 2 Bäder, weil ich das viel aufwendiger und stressiger finde 😉
Sollte deine Freundin tatsächlich ADS haben, dann werden ihr die alltäglichen Dinge tatsächlich auch schwerer fallen, lässt sich aber von uns nicht beurteilen.
Deshalb distanziere dich von der Ehe und deren Problemen bis zu dem Zeitpunkt andem du vllt feststellt,dass du Hilfe holen musst, weil Gewalt/Misshandlung/Vernachlässigung besonders im Bezug auf die Kinder vorhanden ist.

Mein Tipp an dich: Wenn deine Freundin zum jammern kommt, weise sie darauf hin, dass es dir zu viel wird. Sag ihr das du das nicht beurteilen kannst und sie das mit ihrem Mann besprechen soll.

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Die Frau ist stinkend faul und unselbständig.

Frag sie, ob sie Hilfe braucht und wie die Hilfe aussehen könnte. Aber lass dich nicht ausnutzen. Meine Freundin wäre sie nicht, wahrscheinlich eher der Mann.