Hallo zusammen!
Erstmal möchte ich hier mein „Problem“ schildern. Es ist etwas kompliziert, ich versuche mich kurz zu fassen.
Mein Partner und ich sind seit 2 Jahren zusammen, wohnen zusammen und ich bin schwanger und bekomme noch diesen Monat das Baby.
Er arbeitet sehr viel und hat dementsprechend keine bzw. ganz wenig Zeit für mich. Das alleine belastet mich schon etwas. Ich versuche so gut es nunmal geht, das zu akzeptieren.
Nun ist es aber oft so, dass er nach der Arbeit am Abend noch „was trinken geht“, Bescheid kriege ich erst, wenn er schon beim ersten Bier sitzt und ich geduldig auf ihn warte.. er kommt dann meistens erst nach Mitternacht, manchmal auch erst gegen 3 Uhr.. ich bin es so leid, dass ich mein Leben an seines anpassen soll! Dass ich auf ihn warte, wenn er doch was trinken geht nach der Arbeit.
Ich vermisse unsere gemeinsame Zeit wirklich sehr und versuche, so oft es geht, was mit ihm zu unternehmen. Umgekehrt kommt nix. Wenn ich mich nicht bemühe, dann liegen wir in der Wohnung rum und schauen beide ins Handy stundenlang.
Bin ich hier in der Opferrolle? Oder ist mein Ärger berechtigt? Ich weiß vor lauter Hormonen nicht mehr weiter..
Bin ich in der Opferrolle?
Hat das ganze erst vor kurzem begonnen oder war er schon vorher so und du wusstest das bevor du von ihm schwanger wurdest? Wie hat er dir in dem Fall gezeigt dass er ein verantwortungsvoller Vater sein würde?
Er stellt seine Interessen immen in den Hintergrund. Und einfach weil ich ihn kenne, weiß ich, dass er ein guter Vater sein wird.
Das Ganze hat schon vor der Schwangerschaft angefangen. Da hatte ich auch ein anderes Leben, war auch viel draußen usw.
Ich weiß, dass es mir dann hätte klar sein müssen. Aber ich habe so gehofft, dass er das in den Griff bekommt, sobald ich auch nicht mehr trinken kann. Am Anfang der Schwangerschaft war er auch immer da, wir haben viel Zeit zusammen verbracht. Aber seitdem er so viel arbeitet, sehen wir uns nicht mehr, außer zum schlafen und wenn ich halt was plane.
Wo genau zeigt er dir denn dass er ein guter und verantwortungsbewusster Vater sein wird ?!?
Er ist ja nichtmal zuverlässig zu seiner schwangeren Partnerin oder kümmert sich angemessen um seine eigene Gesundheit...
"Er arbeitet sehr viel und hat dementsprechend keine bzw. ganz wenig Zeit für mich." --> wo genau soll dann Zeit für ein Kind sein?
"Nun ist es aber oft so, dass er nach der Arbeit am Abend noch „was trinken geht“, Bescheid kriege ich erst, wenn er schon beim ersten Bier sitzt und ich geduldig auf ihn warte.. er kommt dann meistens erst nach Mitternacht, manchmal auch erst gegen 3 Uhr.. " --> wie genau soll das gehen wenn er Verantwortung für ein Kind trägt? Wer kümmert sich dann abends/nachts um das Kind wenn er nicht zuverlässig ist?
Liebe TE, ich glaube leider, dass dieser Typ absolut kein guter Vater sein wird, er ist noch nichtmal ein guter Partner für dich.
Wie stellt er sich euer Leben mit Kind vor? Verzichtet er dann? Oder wartest du mit Kind halt auch bis 3 Uhr, weil er ja arbeiten geht?!
Ihr habt euch scheinbar recht schnell für Nachwuchs entschieden und euch noch nicht sehr gut gekannt.. Ich würde schon mal grundsätzlich besprechen, wie es laufen soll… und meine Konsequenzen daraus ziehen.
Ob du das Opfer bist? Wenn du dich dazu machst… Du könntest deine Situation ändern.
Wir haben viel darüber gesprochen, wie es weiter gehen soll. Er hat mir immer versichert, dass er da sein wird und uns an erste Stelle stellt.
Was soll ich machen? Mich trennen? Kurz vor der Geburt? Wobei ich nicht mal genau weiß, ob dass meine Entscheidung war oder die der Hormone?
Mir ist schon bewusst, dass diese Situation jetzt einfach sch*ise ist. Keine Ahnung, vielleicht hab ich mir einfach aufmunternde Worte erhofft..
Aber wie soll man dich aufmuntern?
Dein Partner verhält sich egoistisch und arschig. Das sind doch nicht deine Hormone?
Er führt ein Single-Leben und das, kurz bevor er Vater wird. Er erkennt den Ernst der Lage nicht.
Als Mutter kann ich nur sagen - ja, wenn er nicht mal ein Zipfel Einsicht hat und was ändern möchte, wäre für mich klar, was man von ihm als Partner und Vater erwarten kann und das würde ich mir nicht antun.
Ach du Arme, lass dich mal virtuell drücken! Du steuerst auf die Geburt zu und bist jetzt einfach mehr belastet, da gerät man schon mal emotional in die Opferrolle. Hormonell ist es auch nach der Geburt noch monatelang (muss nicht, aber kann) herausfordernd, bitte jetzt keine großen Entscheidungen treffen! Rufzeichen!
Deinem Partner jetzt sämtlichen Vaterfähigkeiten abzusprechen halte ich - sorry - für Quatsch. Viele Eltern wachsen erst ins Elternsein hinein, auch Mütter! Kann sein, dass er jetzt noch mal „Gas gibt“ vor der Veränderung und ihm das nicht einmal richtig bewusst ist?
Natürlich unterscheidet sich euer jeweiliger Alltag jetzt mehr als früher voneinander und das wird sich mit Kind noch verstärken. Aber das ist nur eine Phase und die neue Familie braucht Zeit, um in ihren Rhythmus zu kommen. Oft geht das nicht ohne Reibereien, das ist leider normal. Aber dieses Zusammenraufen trägt oft Früchte!
Bitte bleib mit deinem Partner im Gespräch. Sag ihm, bis wann du Bescheid brauchst, wenn er abends ausgeht (zb bis 17 Uhr, damit du nicht kochst o ä) Und vielleicht kannst du den gemeinsamen Couch-Abrnfen ja auch etwas abgewinnen. Mein Mann und ich lieben die sehr! Kopf hoch, das wird. Alles Gute!!
"Bitte bleib mit deinem Partner im Gespräch. Sag ihm, bis wann du Bescheid brauchst, wenn er abends ausgeht (zb bis 17 Uhr, damit du nicht kochst o ä)"
Klar, er kann sich ruhig mehrmals die Woche nach der Arbeit bis tief in die Nacht die Kante geben. Muss bloß vorher Bescheid sagen.
Der Mann hat offenkundig ein Alkoholproblem. Oder aber er ist gar nicht in der Kneipe sondern woanders. Und nein, beides würde ich an Stelle der TE nicht akzeptieren. Auch nicht, wenn er vorher Bescheid sagt.
Sehe ich genau so.
Ich würde ihn konfrontieren. Und nebenbei: welche Kneipe ist unter der Woche bis 3 Uhr geöffnet? Da würde ich die Biergeschichte nicht glauben.
Naja... es gäbe eine saftige Ansage und von seiner Reaktion würde ich mein Verhalten abhängig machen.
Wenn er nach der Arbeit "was trinken" geht und dann um Mitternacht nach Hause kommt, dann müsste er doch eigentlich beim Heimkommen sturzbetrunken sein. Oder sitzt er bis zum frühen Morgen in der Kneipe und trinkt Mineralwasser? Also meine Frage: In welchem Aggregatzustand kommt er nach diesen ausgedehnten Feierabendbieren nach Hause? Falls nüchtern: Warum glaube ich dann nicht, dass er die halbe Nacht "was trinken" war?
Es hat, dadurch dass er in der Gastro arbeitet, erst um 22:30 Uhr Feierabend.
Wenn er also um Mitternacht nach Hause kommt, ist er angetrunken, aber nicht sturzbesoffen. Ich habe keine Ngst, dass er mich betrügt oder so, ich rieche den Alkohol ja..
Ok, dass er erst um 22:30 Feierabend hat, wussten wir bisher ja nicht. Es las sich bis jetzt so, als würde er um 17 oder 18 Uhr einen trinken gehen und dann um Mitternacht nach Hause kommen.
Dann wartest du also auch nicht mit dem Essen, weil er sicher am Arbeitsplatz gegessen hat?
Du bist in einer sehr schwierigen Position.
Wenn du sagst, dass dein Partner oft in der Woche abends nach der Arbeit einen trinken geht, dann scheint er offensichtlich ein Problem mit Alkohol zu haben.
Bitte informiere dich in Ruhe über Alkoholismus und Co-Abhängigkeit, denn das könnte irgendwann die Zukunft für euch beide sein, wenn sich das so weiterentwickelt nach der Geburt. Ich glaube nämlich keine Sekunde, dass dein Partner auf einmal - wenn das Baby da ist - sich zum liebenden Papa entwickelt und Abends dich unterstützt, damit du auch mal zur Ruhe kommen kannst. Es kann gut sein, dass er mit dem Gedanken Vater zu werden, überfordert ist und versucht, der baldigen Realität davon zu laufen.
Bitte rede mit ihm. Er muss erkennen, dass er ein Problem hat. Von selbst wird dieses nicht weggehen. Es gibt viele Anlaufstellen für ihn. Dir rate ich nicht in die Co-Abhängigkeit zu rutschen und still und leise zu leiden, wenn dein Mann Abend für Abend einen trinkt. Alkohol ist eine Droge, die in unserer Gesellschaft viel zu sehr verharmlost wird.
Habt ihr eigentlich beide das Kind gewollt? Und böse, böse Frage: Hat er durch das Kind einen Vorteil, z.B. Aufenthaltsberechtigung in D?
Ja , wir wollten das Kind beide.
Wir kommen beide aus Südtirol, sind also beide italienische Staatsbürger.