Mein Sohn ist jetzt 17 Wochen und der Papa von dem kleinen lebt 700 Kilometer weit weg und ist zum Teil alle drei Wochen da. Es ist für uns beide das erste Kind.
Jedes Mal wenn er da ist (jetzt eine ganze Woche), will er so viel Zeit wie möglich mit dem Kleinen verbringen, missachtet aber jedesmal meine Hinweise und fühlt sich dann total schnell beleidigt bzw belehrt.
Vielleicht tut es mir doch unbewusst weh wie er mich in der Schwangerschaft und im Wochenbett behandelt hat (daher auch die Trennung)- wobei ich für unseren Sohn eigentlich ein friedliches Verhältnis anstrebe.
Es fängt damit an, dass er überhaupt nicht zärtlich beim Wickeln ist, die Kleider so runter rupft und die Beine vom Kleinen zum Teil so an den Fesseln nach oben hält (habe schon mehrmals ruhig erläutert, wieso das nicht gut ist).
Dann hat er null Feingefühl dafür, dass der Kleine ihm gegenüber fremdelt, aktuell (er wird mobil) nicht auf dem Arm getragen werden will, den Blick abwendet usw. Er ist nicht mit dem größten Feingefühl gesegnet und bei Babys brauch man das nunmal.
ER will den Kleinen auf den Arm nehmen, also nimmt er ihn einfach. Dann noch total in komischen Haltungen oder Positionen (wo ich auch hundert mal sagen kann, dass er ihn nicht in Sitzposiiton auf den Schoß setzen soll). Es ist jetzt nicht so, dass der Kleine weint, aber er fühlt sich auch nicht sonderlich wohl ist mein Eindruck.
Dann nimmt er den Kleinen nachdem ich ihn gestillt habe und wir kuscheln und legt ihn direkt aus dem Arm in Bauchlage und guckt ihm wie so ein Forschungsobjekt dabei zu, wie lange er auf dem Bauch bleiben kann. Das wirkt halt alles so komisch und unliebevoll.
Ich kann mich in den Zeiten wo er hier ist kaum erholen und gehe immer nur ganz schnell duschen, weil ich meinen Sohn nicht mit ihm alleine lassen möchte.
Er hat sich schon in der Schwangerschaft nicht mit Säuglingspflege auseinander gesetzt und jetzt lebt er sein Leben und kommt alle paar Wochen und meint alles besser zu wissen. Vorhin hat er ihn von seinem Kissen (habe so ein orthopädisches gegen einen Plattkopf) runter gezogen und das Köpfchen ist auf die Erde (er hat nicht geweint oder so und ja, das wird meinem Sohn weil er mobil wird öfter passieren- aber kann man nicht achtsamer sein?!?)
Ich bin so wütend, weil ich ihn 10 Monate unterm Herzen getragen habe, ne schlimme Geburt hatte, meinem Sohn so viel liebe wie möglich gebe und dann kommt alle paar Wochen jemand und behandelt
Ihn meiner Meinung nach komisch.
Falls es wichtig ist: Ich habe das alleinige Sorgerecht (der Papa hatte vergessen bzw verpeilt, dass er das auch beantragen muss)
Mag nicht wie Papa vom Kind mit Baby umgeht
ER will den Kleinen auf den Arm nehmen, also nimmt er ihn einfach. Dann noch total in komischen Haltungen oder Positionen (wo ich auch hundert mal sagen kann, dass er ihn nicht in Sitzposiiton auf den Schoß setzen soll
Ja das hast du halt nicht mehr zu entscheiden und so schneller du dich damit abfindest desto besser, denn der Mann wird noch sehr lange in deinen Leben bleiben und noch viele Entscheidungen für dein Kind treffen, die du doof findest.
Das mit der Sitzposition ist so eine Empfehlung für die es z.B aber auch keine Studien gibt die sagen das eindeutig das und das passiert, es ist im Endeffekt also nur eine Meinung.
Ich weiß es ist schwer aber du solltest nicht gegen ihn kämpfen sondern halt mehr in die Akzeptanz gehen. Ich hab es erst kürzlich im Freundeskreis gesehen, später werden die Themen nicht weniger, Vater will das Kind ins Eishockey geht, Mutter nicht, ja da kann man dann natürlich lebenslang streiten
Und das gemeinsame Sorgerecht steht ihm zu, sobald er das beantragt, das ist für ihn kein Problem. Auch ein evtl späteres Wechselmodell ( wenn es die Gegebenheiten zulassen) das sind alles Dinge mit denen du dich jetzt auch schon mal anfreunden solltest, zum Wohle des Kindes
Er ist der Vater und hat ein Umgangsrecht. Um das wahrzunehmen, fährt er alle 3 Wochen 700 Kilometer. Dann will er natürlich seinen Sohn auf den Arm nehmen, ihn knuddeln usw. Er kommt doch nicht um zuzuschauen, wie du alles perfekt machst.
Ich behaupte mal, dass alle Väter anders mit ihren Kindern umgehen als die Mütter. Das ist ja auch nichts schlechtes, sondern kann sogar gut für's Kind sein. Dein Freund geht eben alles etwas robuster an als du. Mag sein, dass dein Herz dabei blutet, aber solange er eurem Sohn nicht schadet, musst du es wohl aushalten. Irgendwann wird dein Freund alleine Zeit mit eurem Kind verbringen, willst du dich währenddessen verrückt machen vor Sorge?
Du hast dich entschieden, ein Kind von diesem Mann zu bekommen. Er war ja wohl kein Unbekannter für dich. Nun wirst du bis zur Volljährigkeit eures Sohnes mit ihm verbunden sein. Wäre es dir lieber, er zahlt nur Unterhalt und hält sich ansonsten raus? Denke bitte auch an euer Kind, es wird vom regelmäßigen Kontakt mit seinem Vater profitieren, sofern der kein Unmensch ist. So hört es sich aber nicht an.
Das gemeinsame Sorgerecht kann der Vater auch jederzeit nach der Geburt beantragen und wird es auch bekommen, sofern es nicht dem Kindeswohl schadet.
Stell dir mal vor, es wäre umgekehrt. Und er sagt dir ständig, dass du alles falsch machst.
Er ist der Vater. Er macht es nach bestem Wissen und Gewissen. Ich lese jetzt nichts total schreckliches raus.
Ja, du hast den Alltag mit Kind und bist routinierter. Aber er muss seine eigenen Erfahrungen machen und seinen eigenen Weg finden und der wird anders sein, als deiner! Das ist hart für dich, verstehe ich.
Hinweise kannst du natürlich mal geben; aber er muss sie nicht umsetzen, solang er das Kindeswohl nicht gefährdet 🤷♀️
Ich kann verstehen, dass es sehr schwierig ist, wenn das kleine Baby regelmäßig Umgang zu jemandem hat, den man selbst am liebsten gar nicht mehr sehen würde.
Aber das ist ja nicht zu ändern, und wenn er alle drei Wochen so weit fährt, ist das zunächst einmal ja toll für das Kind.
Dein Baby weint nicht, also kann das fremdeln so wild nicht sein - auch kleine Babys zeigen durch weinen an, wenn sie sich jetzt völlig unwohl fühlen. Ich würde dir raten, eher weniger hinzuschauen als ständig dabei zu sein.
Beim Wickeln muss man in meinen Augen jetzt nicht besonders zärtlich vorgehen, solange man nicht völlig grob bzw verletzend ist, mir ist der Kopf meines Sohnes schon so auf die Fliesen geknallt, dass er ordentlich geweint hat, und beobachten wie sich das Baby in Bauchlage verhält, wie es kämpft und versucht den Kopf zu halten fand ich auch super spannend. Also von deinen Schilderungen ausgehend kommt mir da gar nichts schlimm vor.
Anstelle des Partners würde es mich hingegen sehr verunsichern, bei jedem Handgriff beobachtet zu werden. Gerade weil er weniger routiniert ist als du...Man kann ja so auch überhaupt nichts in Ruhe ausprobieren - für alle Neueltern ist es doch ein Lernprozess, der nur so funktionieren kann. Auch, wenn es mal weinen sollte, sollte er in meinen Augen selbst austesten dürfen wie es sich beruhigt. Ein Ratschlag ist bestimmt mal okay, aber womöglich funktionieren bei ihm auch Dinge, die bei dir nie klappen würden.
Versuch etwas los zu lassen. Bald wird er auch Mal alleine mit seinem Kind losziehen, könnte er ja auch jetzt schon Mal tun. Mir scheint dass überhaupt keine Gefahr für euer Kind besteht, dass er interessiert ist und sich einbringen will - wie häufig liest man hier von Vätern, die auf keinen Fall wickeln und auch sonst nicht nach dem Kind gucken. Wenn er zur Wickelkommode geht, bleib einfach sitzen. Sollte was Schlimmes passieren wirst du das hören. Ansonsten braucht er doch auch Mal Zeit mit dem Kind alleine. Und du musst lernen, Vertrauen zu finden. Du hattest das Kind zehn Monate immer bei dir, aber mit der Geburt beginnt das loslassen. Du solltest nicht ständig Fehler bei ihm suchen, sondern an dir arbeiten.
Das ist nicht leicht, ich habe unser Kind anfangs auch nicht gerne meiner Mutter gegeben, aber ab vier Monaten hatte er dann einen Vormittag mit ihr. Noch heute fällt es mir schwer, wenn ich sehe wie anders sie manches macht - er ist 3,5 Jahre und liebt die Oma sehr. Ich schaue einfach so wenig hin wie möglich. Und das solltest du auch tun.
Bitte hinterfrage, ob dein ständiges Kritisieren nicht die Rache fürs Verlassenwerden ist.
Ich könnte das sogar verstehen. Verlassenwerden kann traumatisch sein. Aber bitte bedenke, dass du mit dem Kritisieren Vater UND Kind schadest.
Das kam vielleicht falsch im Text rüber- aber ich habe mich getrennt.
Hey
Ich empfinde die Männer berühren generell die Kids etwas "grob". Also es sieht so aus... dich verletzt es wegen eurer Vorgeschichte und weil man als Mutter nicht sehen kann, wenn jmd das Kind komisch anpackt. Mir fiel es schwer zu sehen wie mein Mann die Kids wickelte...aber i-wann fing er auch Spaß mit denen zu machen.
Wenn er 700km fährt, so möchte er wirklich ein Teil seines Lebens sein. Versuche ihn als Unterstützung zu sehen, auch mal (es ihm sagen) im Nebenzimmer verschwinden bis der Kleine dich sucht.
PS: Es ist sehr oft schwierig/angespannt, wenn zwei Erwachsenen sich um Kinder kümmern. Der Vibe ist immer anders, als wenn man alleine sich um Kind/er kümmert.
Ja er legt zum Beispiel die Hand auf den kleinen Körper und wackelt das Baby so hin und her und sagt ,,kleiner Racker‘‘. Ich hab dann so eine Aversion, weil ich nicht mag, dass man mit Jungs so ,,grob‘‘ umgeht nur weil es Jungs ist (unser Sohn ist zudem sehr zierlich bzw zart) und zum anderen schreit er zwar nicht aber wendet schon den Blick ab und schaut die ganze Zeit zu mir- das bricht mir total das Herz, so doof es klingt.
Hallo TE.
Vorweg: ich gehr davon aus, dass er nichts wirklich gefährliches macht. In diesem Sinne:
Er macht es anders.
Anders ist nicht schlechter! Nimm dich und deinen Anspruch vom Podest.
Es ist wichtig, dass ein Vater es anders macht. Das macht Eltern aus. Das beginnt halt am Wickeltisch. Ist die Nackenmuskulatur erst mal so weit, wirbeln Väter das Kind spielerisch um sich herum oder werfen es auch mal in die Luft. Später schaukeln sie es höher und lassen es auf dem Spielplatz mal allein klettern oder an der 'Feuerwehrstange' rutschen. Dass Papa dabei erst mal unauffällig den Boden nach Steinen absucht und auch jederzeit in Reichweite ist, um zu fangen, mag dir nicht auffallen. Soll ja auch so unauffällig sein, denn das Kind soll glauben, es allein zu schaffen. Wissen, dass Papa in die Fähigkeiten des Kindes vertraut. Das schafft Selbstbewusstsein. Das brauchen Kinder ebenso zur Entwicklung, wie Kuscheln und Zuwendung.
Das alles ist noch nicht jetzt aktuell, aber am Wickeltisch geht es los. Also lass ihn machen, schau nicht hin, kritisiere nicht. Im Gegenteil könntest du kritisch überdenken, ob du nicht auf dem Weg zur Helikopter-Mutter bist?
> missachtet aber jedesmal meine Hinweise und fühlt sich dann total schnell beleidigt bzw belehrt.
Genau das einfach lassen.
Je mehr du die Kleinigkeiten einfach mal laufen lässt, desto eher nimmt er dich ernst, wenn du etwas wirklich Wichtiges sagst oder warnst. Andernfalls geht das nämlich im Rauschen (Dauer-Gemecker) unter.
Gilt nicht nur für Väter sondern auch für Kinder...!