Ich komme nicht mehr mit der psychischen Erkrankung meines Mannes klar.

Hallo ich bin mit meinem Latein am Ende.
Mein Mann und ich sind 10 Jahre verheiratet, er hat eine diagnostizierte ptbs (traumatische Kindheit) und kann überhaupt nicht mit seinen Emotionen umgehen.
Wenn er sich angegriffen fühlt (was sehr schnell der Fall ist) dreht er völlig durch, also wirklich wie ein Kleinkind.
Er bekommt entweder einen Wutanfall, mit Türen knallen, gegen Dinge schlagen, rumspringen, sich auf den Boden schmeißen, teilweise hat er sich dabei schon übel verletzt zB durch eine Scheibe geschlagen oder Hand gebrochen beim gegen die Wand schlagen, von Sachschäden fand ich jetzt Mal nicht an.
Oder es geht in die Trauer Richtung, mit weinen bis zum absoluten Hyperventilieren, Selbstmorddrohungen (ich bin mir ziemlich sicher, dass er das nicht ernst meint). Es ist wirklich grotesk und irgendwie auch sehr beängstigend bei einem Erwachsenen. Es ist sehr schwer ihn zu beruhigen, er war mir oder einem anderem Menschen gegenüber noch die gewalttätig, trotzdem ist seine Wut für mich verstörend. Er ist (nicht nur deswegen) seit Jahren in Therapie aber es bringt einfach gar nichts.
Er sieht sein Problem ja sogar. Nach seinen Anfällen ist er immer reumütig, sagt er hat ein Problem, er wird an sich arbeiten usw. Aber letztendlich passiert nichts.
Diese Anfälle kommen Gott sei Dank nicht oft vor.
Nun haben wir ein kleines Kind ( man kann sich jetzt fragen, wie kann man so dumm sein, mit so jemandem ein Kind zu bekommen. Es war nicht so wirklich geplant und ich liebe ihn, was soll ich sagen. Ich verdränge viel, sage mir es ist ja nicht seine Schuld, er ist krank..)
Jedenfalls hatten wir heute seit langem wieder so einen Wutausbruch und ich habe gemerkt, dass ich das meinem Kind nicht zumuten kann. Und ihn auch nicht trösten/ beruhigen kann, weil ich mein Kind ja vor ihm abschirmen muss. Ich hab mich quasi mit dem Kind eingeschlossen (es hat Gott sei Dank geschlafen) und ihn wüten lassen.
Er ist sonst ein liebevoller Vater, aber diese Wutausbrüche gehen gar nicht und ich weiss einfach nicht was man noch machen kann.

Er ist ja schon in Therapie, Medikamente lehnt er ab, ich weiss auch nicht ob das eine Möglichkeit wäre, weil er ja nicht durchgängig so ist. Ich passe schon sehr auf was ich sage, heute ist mir dann etwas rausgerutscht was er als Beleidigung aufgefasst hat. Aber das kann man von einem Kind nicht erwarten.
Heute kam in mir wirklich der Gedanke hoch mich zu trennen, aber das ist auch keine Option, er hat dann ja immer noch Sorgerecht und das würde ihn erst richtig wütend machen.
Wie gesagt ich kann mir nicht vorstellen, dass er unser Kind schlagen würde oder ähnliches aber alleine dieses Geschrei, ich würde das Kind niemals mit ihm alleine lassen wollen.
Das es dann jedes zweite Wochenende zum Vater muss würde mich kaputt machen. Wenn ich wenigstens dabei bin kann ich mein Kind besser schützen.
Mal davon abgesehen das ich meinem Kind den Vater auch nicht nehmen will.
Und eigentlich liebe ich ihn ja auch und er tut mir leid, dass er seinen Emotionen so ausgeliefert ist. Ich kann damit umgehen aber wie kann ich mein Kind schützen?

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Da seine psychische Krankheit diagnostiziert ist, kannst du aufgrund dessen begleiteten Umgang fordern. Du musst also keine angst haben dass er das kind alleine hat. Schlimmer als eine Trennung ist für ein Kind seine Kindheit mit so einem Menschen verbringen zu müssen. Du musst dein Kind schützen damit es nicht selbst eine ptbs bekommt wegen den Anfällen seines Vaters.

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Hi,
puh, ich finde schon, dass auch ein „kaputter“ Mensch eine Chance in einer Beziehung verdient und Hut ab, dass du das erträgst. Letztendlich ist er ja bereit an sich zu arbeiten, wenn er in Therapie ist.
Ihr seid jetzt im nächsten Level, von Paar auf Eltern, und da ist mit „er lehnt Medikamente ab“ halt nicht mehr. Da würde ich ihm das Messer auf die Brust setzen.
Alles Gute!

vlg tina

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Ein Kind sollte nicht unter solchen Bedingungen aufwachsen müssen, denn sonst wird auch dein Kind schwere psychische Schäden davon tragen. Das Kind wird älter und irgendwann wird ihn ein Wort des Kindes triggern oder das Kind kriegt seine Ausfälle mit, du wirst nicht immer darauf bauen können, dass dein Kind dann schläft und du dich mit ihm einsperren kannst (was sowieso schon absolut schrecklich ist, dass es soweit bereits gekommen ist). Auch jetzt kriegt dein Kind schon mehr mit, als es sollte.

Ich denke, wenn du wirklich mit ihm zusammenbleiben willst, dann muss er mehr tun, als jahrelang erfolglos in Therapie gehen. Wenn eine Therapie/ein Therapeut nichts bringt, dann ist sie evtl. einfach nicht die richtige oder reicht für sein Krankheitsbild nicht aus. Er muss auf jeden Fall das ganze von guten Psychiatern/Psychologen begutachten lassen und im Zweifel eben auch uU eine stationäre Therapie, Tagesklinik oder Medikamenteneinnahme zulassen.

Anders wird es nicht gehen und dazu sollte er als ein Vater, der für sein Kind das beste will, auch bereit sein.

Wie ist er denn im Job? Dort kann er sich doch vermutlich auch zusammenreissen? ich bin daher immer skeptisch, wenn ich solche Geschichten lese, ob diese Männer wirklich so hilflos ihren Emotionen ausgesetzt sind.

Bearbeitet von nurmut
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Medikation ablehnen ist halt nicht mehr möglich wenn er mit euch bleiben will.
SO würde ich keinesfalls weitermachen.

Entweder er lässt sich jetzt richtig helfen (Klinik) oder er muss gehen. Denn so ist die Situation untragbar und für ein Kind nicht zu verantworten.

Alles Gute 🍀

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ich stimme den anderen zu.

es ist jetzt ein kleines Kind mit involviert. Das hat es sich nicht ausgesucht. Du stattdessen entscheidest dich freiwillig dieses Drama mit zumachen. Euer Kind hat keine Wahl und muss mit diesem Stress aufwachsen wenn du nichts änderst.

Tatsächlich denke ich auch, er ist jetzt Vater und hat eine andere Verantwortung deswegen als bisher/früher, wo er nur für sich zuständig war (und du für dich). Deshalb MUSS er jetzt einen weiteren Schritt tun und sich medikamentös einstellen lassen. ODER aber er kriegt sich aufgrund des Kindes selbst in den Griff und es finden keine Ausraster mehr statt.

Ich kann dir von mir berichten: Ich bin nicht so wie dein Mann, aber durchaus konnte ich auch super an die Luft gehen und wurde auch laut. Mehr nicht. Aber reicht ja auch. Und ich hab mir dann gesagt, sowas gibt es jetzt einfach nicht mehr, weil ich es so nicht mehr will. Vielleicht schafft dein Mann das ja auch? Wenn er versteht und kapiert, dass er mit seinem Verhalten sein Kind verstört und kaputt macht, kriegt er vielleicht die Kurve. Ansonsten definitiv Medikamente/Therapie oder wirkich gehen und begleiteter Umgang. So würde ich mein Kind jedenfalls definitiv nicht aufwachsen lassen:
Im Zimmer verschließen vor den Attacken des Vaters!

Alles Gute für euch.