Zweifel in Beziehung

Hallo zusammen,

das hier ist mein erster Beitrag, und es könnte etwas länger werden. Ich danke schon jetzt jedem, der sich die Zeit nimmt, meine Geschichte zu lesen und mir seine Meinung mitzuteilen.

Zu mir:
Ich bin 23 Jahre alt und arbeite als Pfleger im Schichtdienst. Seit etwa einem Jahr bin ich ausgelernt, und momentan stehe ich an einem Punkt im Leben, an dem ich mich frage, wohin mein Weg überhaupt gehen soll. In den letzten Monaten habe ich häufiger darüber nachgedacht, was ich vom Leben erwarte und was mich wirklich glücklich machen könnte.

Vergangene Beziehungserfahrungen:
Vor meiner jetzigen Beziehung hatte ich nur eine ernsthafte Partnerschaft, die sich leider als sehr toxisch herausstellte. Ich verliebte mich in eine Frau, die ich schon Jahre zuvor online kennengelernt hatte. Nach langer Zeit und Distanz konnten wir uns schließlich treffen und führten für ein paar Monate eine glückliche Beziehung. Doch dann begann sie, sich zurückzuziehen und schickte mir widersprüchliche Signale – mal war ich ihr Traummann, dann brauchte sie wieder Abstand. Dieses ständige Hin und Her machte mir sehr zu schaffen und führte schließlich zu unserer Trennung im Frühjahr 2023. In dieser Zeit entwickelte ich eine Panikstörung und begann deshalb eine Therapie.

Im Sommer letzten Jahres schloss ich meine Ausbildung ab und hatte kurz darauf eine unverbindliche Beziehung, die eine schöne, aber doch eher oberflächliche Zeit war. Auch nach dieser Erfahrung hatte ich das Gefühl, dass mir in der Beziehung etwas fehlte, und es folgten nur kurze, unverbindliche Kontakte.

Meine aktuelle Beziehung:
Anfang dieses Jahres lernte ich meine jetzige Freundin kennen. Wir hatten sofort eine tiefe Verbindung – wir schrieben und telefonierten tagelang und verbrachten viel Zeit zusammen. Unsere Beziehung ist harmonisch, und ich bewundere sie für ihren Charakter. Wir haben viele gemeinsame Werte und Ziele, und sie ist für mich attraktiv. Anfangs fühlte sich alles ruhig und vielversprechend an, und ich wollte endlich eine stabile Beziehung führen.

Doch schon nach kurzer Zeit tauchten in mir Zweifel auf – es kamen immer wieder Momente, in denen ich mich fragte, ob das wirklich das Richtige für mich ist. Besonders, wenn wir zusammen sind, habe ich dieses diffuse Gefühl, dass „etwas fehlt“. Manchmal fühle ich mich sogar leicht unwohl, obwohl es objektiv gesehen keinen Grund gibt, unzufrieden zu sein. Es ist schwer zu erklären, aber es fühlt sich an, als würde ich nach einer Verbindung suchen, die etwas Tieferes oder Besonderes hat, und mir nicht sicher bin, ob das, was wir haben, genau das ist.

Manchmal merke ich auch, dass ich sie nicht immer gleich attraktiv finde, was mich zusätzlich verunsichert. Wenn wir Zeit zusammen verbringen, habe ich öfter das Gefühl, dass „etwas fehlt“ – ein schwer zu beschreibendes Gefühl, das mir keine Ruhe lässt. Ich frage mich dann, ob das echte Liebe ist oder ob ich vielleicht nie wirklich verliebt war.

Meine Frage:
Kennt das jemand von euch? Ist es normal, solche Zweifel zu haben, auch wenn die Beziehung objektiv gut läuft? Ich frage mich, ob solche Gedanken normale Unsicherheiten sind oder ein Hinweis darauf, dass ich vielleicht wirklich nach etwas anderem suche. Und wie würdet ihr „Liebe“ für euch definieren – ist eine Beziehung auch ohne das anfängliche Verliebtsein erfüllend und langfristig stabil?

Hier noch ein paar konkrete Fragen, die mich beschäftigen:

• Kann es sein, dass alles passt, aber trotzdem nicht das Richtige ist?
• Wie geht ihr mit solchen Gefühlen und Gedanken um?
• Wo zieht ihr die Grenze zwischen normalen Zweifeln und einem Zeichen, dass etwas Grundlegendes fehlt?

Ich habe meiner Freundin gegenüber offen über meine Zweifel gesprochen, und sie hat sehr verständnisvoll reagiert. Die Beziehung beenden möchte ich eigentlich nicht, aber ich frage mich, ob diese inneren Zweifel auf etwas Tieferes hindeuten könnten.

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten und für die Zeit, die ihr euch nehmt!