Hallo liebe Forumsteilnehmer😌🙋🏻♀️,
in der Hoffnung auf den ein oder anderen Tipp wende ich mich mal an Euch.
Situation:
Ich ,w, Mitte 30 bin seit dem letzten Frühling mit einem liebevollen und selbstlosen Mann liiert, 10 Jahre älter, geschieden, die Ehe war für ihn recht traumatisch aufgrund der Exfrau ,die tatsächlich diagnostizierte Narzisstin ist und ihn regelmäßig zuhause verprügelt hatte, die 2 Kinder aus der Ehe haben leider viel zu viel mitbekommen und befinden sich in einer kindertherapeutischen Wohngruppe(Sorgerecht wurde der Exfrau entzogen),mein Partner selbst war auch in einer speziellen psychosomatischen Klinik für ein Vierteljahr, da sich das Ganze mit der Scheidung körperlich recht negativ ausgewirkt hat.
Soweit so gut, wir beide verstehen uns gut, haben unendlich viel Vertrauen zueinander und ich habe wahnsinnige Gefühle für ihn🩷.
Ich selbst bin hinsichtlich Ex- Beziehungen mit Männern selbst sehr vorgeschädigt und nun überrascht, dass es jetzt auch wirklich mal einen Mann gibt, der mir guttut .
Nun das große Aber:
Im Alltag gibt es Situationen, die ihn total triggern. Beispiel:
Ich bin ein Mensch der sehr viel nachdenkt ,dementsprechend sehe ich hinsichtlich der Mimik auch so nachdenklich aus, zugegebenermaßen wirkt das tatsächlich recht grimmig .
Er meint dann lmmer, seine Exfrau habe genauso "böse" geguckt bevor sie früher dann explodiert ist und ihn beschimpfte & schlug.
Einerseits verstehe ich das ,andererseits verletzt mich es sehr, wenn er von mir das denkt und /oder Angst bekommt. Er sagt ja selbst, ich sei eine liebevolle und emphatische Frau ,so würde ich mich übrigens auch selbst beschreiben, ich bin manchmal sogar zu weich und möchte es jedem Recht machen-vielleicht kennt jemand ja in diesem Kontext auch den psychologischen Begriff "People Pleaser" .
Am Wochenende hat mich mein Partner gefragt ob die Reparatur, welche er für mich in der Wohnung veranlasst hat, auch wirklich passt und zwar mehrmals.
Ich sagte ja und meinte das passt wunderbar und bedankte mich .
Er fragte nochmal und ich wurde leider etwas stinkig und erwiderte "Mensch ich hab es jetzt schon 5 mal bejaht ,nun ist gut, bin ja schließlich kein Papagei "
Er meinte ,das ist noch die Unsicherheit, seiner Exfrau war nichts gut genug und sie wäre sofort ausgerastet, wenn was nicht passte .
Wieder versetzte mir das einen Stich, denn ich möchte nicht mit der Exfrau verglichen werden .
Er meinte er vergleiche doch gar nicht, er ist einfach nur so mega unsicher.
Hat jemand einen Ratschlag, wie ich solche Situationen besser meistern kann?
Abgrenzung ist klar, aber vielleicht noch den ein oder anderen Tipp hinsichtlich der Formulierung meinerseits, wenn ich ihm sage, "Ich verstehe dies absolut, aber hey ,ich bin nicht so wie deine Exfrau und möchte Dich immer nur gut behandeln "
Ich habe ihn nun gebeten, sich wieder in Therapie zu begeben, weil ich ihm da nicht helfen kann außer ihm wieder sagen, dass ich es gut meine mit ihm.
Danke für Eure Ratschläge 🧸🩷
Hat jemand Tipps/kennt das jemand?
Kann 'Smooth Jazz' nur zustimmen.
Mein Freund, der mich nun immerhin eineinhalb Jahre kennt, hat eine Schlammschlachtscheidung ohnegleichen hinter sich, vor 13 Jahren, er landete fast auf der Straße, seine Ex war kaufsüchtig.
Als ich mir vor einigen Monaten etliches Neue für meine Wohnung kaufte (wir wohnen nicht zusammen) freute er sich nur sparsam über alles...neuer Bodenbelag in zwei Räumen, neue Lampen, Spiegelschrank fürs Bad, Vorhänge usw., also keine Riiiesenausgaben. Ich bemerkte das sofort und erklärte ihm lieb, aber doch ernst, dass ich mir das schon leisten könne, auch trotz dass ich in Urlaub war o.ä. und dass ich ganz sicher wegen sowas keine Schulden hätte.
Er ist nach seinen Erlebnissen unwahrscheinlich sparsam geworden, das blieb einfach hängen- und ich verstehe ihn...auch aus eigenen Erfahrungen aus meiner ersten Ehe raus.
Ob Dein Partner nochmal Therapie braucht, weiß ich nicht.
Verständnis und liebevolle Gespräche, gerne auch eindringliche, helfen ihm sicher aber auch.
Er wurde terrorisiert und GESCHLAGEN..... hallo? Einer Frau würde hier auch ein lebenslanges Trauma samt Verständnis zugestanden, ist bei einem Mann wirklich nichts anderes.
LG Moni
Hallo Moni,
danke für deinen Beitrag!
Selbstverständlich sollte auch einem Mann viel Verständnis nach solchen leider sehr schlimmen Erfahrungen im zwischenmenschlichen Kontext
entgegengebracht werden-
,hier eben auch ,weil es die Mama seiner Kids ist ,Ist es nochmal schlimmer wie ich finde, denn die Kinder leiden unheimlich und brauchen beide Therapie.
Fühlt sich dein Freund mittlerweile wohler in deiner Wohnung?
Alles Gute!
Liebe Grüße
Ach ums Wohlfühlen ging es garnicht, er fühlte sich von Anfang an sauwohl und heimisch bei mir 😎.
Ihn wunderten wohl nur meine gehäuften Anschaffungen vor einigen Monaten etwas.....😂 dass ich das alte Zeug aus den Endachtzigern/Neunzigern einfach nicht mehr sehen konnte, verstand er dann aber schon.
Seine Exfrau kaufte recht wahllos ein und er zahlte oft ihre Schulden, damit sie nicht ganz abrutschte..... bis es eben nicht mehr ging.
Aber mir musste er noch nie was zahlen☺ bin autark.
LG
Auch ich kann den anderen nur zustimmen.
Bei mir sind es erlernte Verhaltensweisen/Strategien aus der Kindheit, die manchmal noch hervorkommen. Und ich bin nun 34.
Manches sitzt tief und bedarf viel Geduld.
Aber wo ich zustimme, ist bei der Therapie. Die würde ich ihm ebenfalls anraten.
Dennoch, fühl dich nicht verglichen mit seiner Ex. Das tut er ja tatsächlich nicht.
Sein Verhalten ist einfach nur geprägt und die Umprägung dauert.
Er sollte wirklich nochmal in eine Therapie.
Auch wenn du es gern möchtest, kannst du dies nicht ändern. Dass dich diese "Vergleiche" verletzen, ist nachvollziehbar.
Allerdings hat er wirklich schwer gelitten und da kannst du nichts weiter tun, als Verständnis aufzubringen.. Die Therapie sollte ihm helfen, damit abzuschließen.
Ansonsten ganz ganz ganz viel kommunizieren.
Zb. wenn du "sauer" wirst, weil er dich schon zum 100. mal nach deiner Meinung fragt, dann zähle innerlich bis 3 und sage sowas wie "Ich verstehe, dass du verunsichert bist und mir schwer glauben kannst, wenn ich dir sage, dass mir das wirklich passt, aber ehrlich gesagt macht mich das etwas stutzig, dass ich mich ständig wiederholen muss. Du kannst dir sicher sein, dass ich dir nur zusage, wenn ich es wirklich so meine."
Ich denke, wenn du deine "Wut" ausformulierst, ist es für ihn leichter damit umzugehen. Genauso sollte es aber auch andersrum sein; dass er dir zB. sagt, dass ihn deine Antwort verunsichert, weil du es vielleicht komisch betont hast oder so.. und dann kann man es jeweils klarstellen, wie es gemeint war :)
Ich wünsche euch alles Gute! und vor allem viel Kraft bei der Heilung <3
Mein jetziger Mann war auch mit einer totalen Horrorfrau verheiratet vor mir, eine richtige Psychopathin, die auch sehr aggressiv war und auch schon mal auf ihn los ging.
Ich habe am Anfang auch Probleme erlebt, dass er empfindlich reagierte. Aber das dauerte nur einige Monate, dann hatte er verstanden, dass ich nicht so bin. Er erzählte mir, dass er das selbst gemerkt hatte, und sich gesagt hat, dass er das nicht machen sollte. Er hat also selbst sein Verhalten korrigiert. Und wir hatten nie wieder Probleme damit.
Irgendwie denke ich auch - man kann die Probleme von früher nicht an einem neuen Partner auslassen. Wenn das passiert, dann ist er eigentlich noch nicht bereit für eine neue Beziehung. Sicher, es kann ja sein, dass er empfindlicher ist als mein Mann. Oder schon in der Kindheit kein Urvertrauen entwickeln konnte. Dann ist es vielleicht ein längerer Prozess. Aber er muss auch Verantwortung übernehmen. Er kann durchaus sein Verhalten etwas selbst regulieren.
Mein Exmann hatte damals auch immer gesagt, er hat kein Vertrauen zu Frauen wegen seiner Mutter. Aber irgendwann fand ich dann auch - warum lässt er das an mir aus? Er kennt mich und ich bin nicht wie seine Mutter. Ausserdem hat er ja nie versucht das therapieren zu lassen. Was ich meine - Verständnis gut, aber nicht wenn es der Partner ausnutzt. Er ist da auch in der Verantwortung.
Da kann ich auch mitgehen....😒 Mein verstorbener Mann wurde von seiner Exfrau betrogen, sie verließ ihn nach 17 Jahren über Nacht mit dem Mann, den beiden Töchtern und sämtlichem (!) Hausrat....
Als wir uns kennenlernten, war er recht eifersüchtig, weil er dasselbe nie wieder erleben wollte...okay, verständlich, aber ich arbeitete nunmal bei der Bundeswehr....Frauen Fehlanzeige 😎
Ich schlug ihm dann ganz ernst ein gegenseitiges Versprechen mit Handschlag vor: Ich würde immer absolut ehrlich zu ihm sein - und er säuft nicht....wie mein erster Mann... Ich hielt meines ein....ihn musste ich schon mehrfach daran erinnern,,aber er fing sich immer wieder - und das funktionierte dann doch 35 Jahre lang.
Die Partner müssen wirklich auch ihren Teil dazu tun, dass Vergangenes vergangen bleibt....und nicht mehr zuviel Raum bekommt.
LG Moni
Hallo Du,
Vielen lieben Dank für deine Tipps und deiner Erzählung bzw. dass Du von deiner Erfahrung berichtest!
Wahnsinn, dass das Thema Gewalt in Partnerschaften doch recht häufig vorkommt- gut finde ich ,dass seit Jahren auch immer mehr Unterstützung für Männer angeboten wird, denn es gibt durchaus etliche Frauen, die ihre Aggressionen nicht kontrollieren können und eben nicht immer nur die Unschuldslämmer sind!
Ich finde deine Sichtweise respektive deine Ratschläge sehr hilfreich!
Danke Dir 🥰!
„Hat jemand einen Ratschlag, wie ich so eine Situation besser meistern kann?“
Ich würde dir raten:
Vergleiche DICH nicht mit der Exfrau, sondern beziehe seine Aussagen über seine Erfahrungen auf IHN selbst.
Nicht er vergleicht dich mit ihr - du selbst ziehst diesen Vergleich.
Versuche, wenn die Exfrau Thema wird, die Aussage nicht auf dich selbst, sondern auf IHN zu beziehen. Es hat nichts mit dir zu tun, sondern mit ihm:
Er wurde jahrelang malträtiert, unterdrückt und das prägte sich natürlich tief ein.
ER ist dadurch einfach total verunsichert.
Akzeptiere, dass seine Geschichte ihn geprägt hat und er in manchen Situationen anders reagiert als die Norm.
Vielleicht könntest du es als „Macke“ sehen ( haben wir nicht alle unseren „Dachschaden“, der durch negative Erlebnisse geprägt wurde? Der eine mehr, der andere weniger? ), jedenfalls hat es nichts mit dir oder dem Vergleich zu tun.
Er braucht manchmal einfach mehr Bestätigung, als die Norm.
Einfach, weil er gar nicht kennt dass er auch mal was gut gemacht hat…Lob ist ihm vermutlich fremd, er wartet auf den Haken…
Vielleicht sagst du zukünftig nach dem 1. Mal nachfragen einfach mit einem Augenzwinkern ganz lieb dazu: „Es gefällt mir sehr gut, das hast du prima gemacht…und du brauchst auch nicht nochmals fragen.“
Und zum Alltag:
Wenn du merkst, er wird unsicher weil bei ihm alte Muster hochkommen und er erfahrungsgemäß gleich mit einer Explosion rechnet, obwohl du nur nachdenkst…könntest du auch ruhig sagen: „du weißt, ich denke nur nach, es ist alles ok.“
Du kennst ihn und seine Muster, achte einfach etwas auf ihn.
Umso länger ihr zusammen seid, umso sicherer wird er werden, umso mehr wird er seine Unsicherheit ablegen können und die Situationen werden weniger werden.
Akzeptanz und etwas Geduld sind der Schlüssel. Dieser Mann ist es sicherlich wert.
Hallo,
Dir auch vielen lieben Dank!
Du sagst es, "einen an der Dattel "haben wir alle und hey ,die kleinen Macken machen einen Menschen ja auch liebenswert 😅.
Auf jeden Fall probiere ich deine Tipps mal aus!
Und ja, ER ist mir es wert 💗!
Liebe Grüße