Freunde/Bekanntschaften passen nicht...

Hallo,

Mein Mann und ich sind jetzt seit 7 Jahren liiert, davon 4 Jahre verheiratet und haben 3 gemeinsame Kinder.
Kennengelernt hatten wir uns damals auf einem Festival und stellten fest, dass wir zufällig aus der selben Region kommen.
Charakterlich waren wir schon immer sehr verschieden: Er introvertiert, ich extrovertiert. Den Kompromiss in der Mitte finden wir bis heute immer. Mal kitzel ich mehr aus ihm raus, in anderen Momenten holt er mich runter. Eine sehr harmonische Partnerschaft und seit 6 Jahren auch Elternschaft.
Was mich allerdings immer wieder irritiert ist welche Freundschaften und Bekanntschaften er pflegt und ich merke andersrum, dass es ihm mit meinen Freunden und Bekannten genauso geht.
Er passt 0 in meinen Kreis an Menschen und ich auch überhaupt nicht in seinen. So ist es immernoch so, dass wir Freunde allein treffen; auch weil man sich selbst einfach sehr unwohl fühlt.
Heute ist es mir nochmal total bewusst geworden. Wir hatten Laternenfest von unserem Sohn, der seit August neu in die Kita geht.
Meine Schwiegereltern und mein Mann begrüßten eine Familie freudig. Es war genau die Familie, die ich vom ersten Elternabend an in sehr schlechter Erinnerung hatte.(Ich war damals allein da, während mein Mann auf die Kinder aufpasste.)
Sie waren überheblich, ausgrenzend, die Mutti mit ihrer Freundin am lästern und damit in meinen Augen total falsch.
Ich hab meinen Mann dann darauf angesprochen und er meinte, dass er die Familie bereits seit Kindheitstagen kennt und sie zu ihm nie so waren und er nur Gutes sagen kann.
Beim Rundgang musste ich dann die ganze Zeit darüber nachdenken wie lange sowas wohl gut gehen kann mit 2 verschiedenen Freundeskreisen?! Geht es hier jemanden ähnlich?
Unsere Hochzeit haben wir damals nur im kleinen Kreis gefeiert (Corona), da gab es keine Schwierigkeiten. Aber als zb unsere Kinder geboren wurden und Freunde seinerseits zu Besuch kamen, fühlte ich mich oft wie nicht zugehörig und das obwohl es um meine Kinder ging; ihm wird es bei meinen Freunden nicht anders gegangen sein.
Wenn ich ihn darauf anspreche, meint er immer, dass wir 90% des Jahres unter uns wären oder auf der Arbeit und Freunde nur 10% ausmachen würden, deshalb käme er mit der Situation so klar.
Wie seht ihr das?

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Hallo du, manche haben keine gemeinsamen Hobbies, die nächsten verschiedenen Geschmack beim Essen und bei den nächsten passen die Freunde nicht zusammen.

Schade, aber kein Showstopper, finde ich.

Eine Beziehung heißt auch, dass man Kompromisse schließt.

Euer Kompromiss würde dann heißen, dass ihr eben, ganz anders als bei uns, nicht gemeinsam gewisse Freunde trefft, mit denen ihr euch beide super arrangieren könntet.

Dass man sich als Paar in manchen Sachen aufgrund verschieden ist, macht das Ganze sogar etwas interessanter aus meiner Sicht.

Stresst dich das denn so?

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Erstmal danke für deine liebe Antwort 🙂

Grundsätzlich stresst mich das eigentlich nicht, aber in Situationen, in denen es sich nicht vermeiden lässt (Geburtstag, Kitafest, Geburt...), fühle ich mich nicht zugehörig und meinem eigenen Mann gegenüber fremd. Da stört es mich also schon.

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Naja was spielts denn für eine Rolle ? Eure Beziehung läuft doch seit Jahren gut ?
Ist doch egal wies bei Anderen läuft und welche Wünsche die Anderen an eine Partnerschaft haben, wichtig ist doch wie wichtig euch Treffen mit gemeinsamen Freunden ist und das scheint ja kein so großes Thema zu sein?

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Hallo

also gar keinen gemeinsamen Bekannten- und Freundeskreis zu haben, finde ich auch sehr seltsam und selten obendrein.

Wenn beide Partner dem jeweils anderen Freundeskreis komplett in tiefer Abneigung gegenüberstehen, wird jede Party, jedes Treffen, wo man auf die jeweils andere Seite trifft zur mehr oder weniger unangenehmen Angelegenheit.

Klar, meine Partnerinnen hatten auch beste Freundinnen, die ich als Zahnschmerzen auf zwei Beinen empfunden habe, umgkehrt habe ich auch noch so Urgesteine aus der Jugend, die für die Partnerin einfach wahrgewordene Alpträume sind.

Aber dazwischen gab es immer wieder jede Menge Menschen aus ihrer oder meiner Entourage, die beiderseitig Sympathien fanden.

So gar keine gemeinsamen Freunde stelle ich mir auch seltsam vor. Was das wohl über Euch aussagt?

Und dass Ihr Euch beide dem Partner zuliebe etwas mehr an diese, als Unsympathen empfundenen Leute, heranwagt, käme nicht in Frage? Man muss ja nicht best buddies werden aber zumindest so weit nähern, dass man nicht gleich wieder Gedankenkrebs bekommt wenn man weiß, die rücken an oder laufen einem über den Weg.

VG

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Also gemeinsame Bekannte haben wir mittlerweile schon, aber eher halt so oberflächige Kontakte, wie zb Eltern der Freunde unserer Kinder oder Nachbarn. Ich rede von den Freunden,die es vorher schon gab oder Bekanntschaften aus der Zeit vor der Beziehung.
Ich arrangiere mich schon mit denen, wenn sie zb an dem Geburtstag meines Mannes da sind, aber würde sie niemals zu meinem einladen.
Und nein tatsächlich gibt es da nicht eine Person, mit der ich gerne rede. Ich merke auch, dass es andersrum auch wenig Interesse an mir gibt.
Mein Mann empfindet meine Freunde als viel zu laut und wild (sind sie auch🤷‍♀️😅) und kann das ebenfalls nur schwer ertragen, deswegen kommt er auch nicht gerne mit, wenn wir uns treffen.

Was meinst du denn was das über uns Aussagen könnte?

Bearbeitet von Charakteranders
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Was genau stört dich an seinen Freunden?

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Ich kenne das von meinem Mann und mir so nicht, wir können mit den meisten Freunden des anderen gut auskommen und mögen sie. Also so, dass man gerne auch mal einen Abend miteinander verbringt. Aber einer meiner Brüder hatte eine Partnerin, mit der wir alle nichts anfangen konnten - und sie mit uns auch nicht. Das verstehe ich bis heute nicht, denn irgendwie denkt man doch: "Wenn ich mich mit meinem Bruder bombe verstehe, und er versteht sich bombe mit seiner Frau - warum findet sie mich doof und ich sie auch? Das ist doch unlogisch!" Weiß bis heute nicht wirklich, woran das lag, blieb aber von Anfang bis Ende so. Gab es vor oder danach nie wieder mit Freunden oder neuen Familienmitgliedern.

Ich finde es seltsam, ja, und es würde mich insofern bisschen frustrieren, dass man nicht mal gemeinsam mit Freunden machen kann. Mir würde da viel fehlen. Aber wenn es euch beide grundsätzlich nicht stört, ist das doch alles okay...?

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Sind das denn so wirklich Freunde von deinem Mann oder eher "Bekannte aus Kindertagen"? Wenn er so introvertiert ist, hat sich sein Freundeskreis vielleicht nicht mit ihm weiterentwickelt?
Bei uns ist es ähnlich, oder noch schlimmer?!? Entscheide selbst:

Mein Mann hat gar keine Freunde. Er trifft sich NIE NIE NIE mit anderen ohne mich. Ok, ich gebe zu in den vergangenen 20Jahren war er tatsächlich 3mal bei dem Mann meiner Freundin zum Poker spielen eingeladen und er geht einmal im Jahr mit Arbeitskollegen Superbowl schauen und 2011 war er mal auf EINEM (dem einzigen ever) Junggesellenabschied.
Aber das ist auch wirklich wirklich alles.

Seine "Freunde" sind zwei Paare die wir seit 20Jahren kennen und nur gemeinsam treffen und das auch nur etwa einmal jährlich.
Ansonsten treffen wir ca. 2mal jährlich eine meiner Freundinnen mit Mann (und sonst treffe ich meine Freundinnen halt ständig alleine.)
Und das war es auch schon. Familie hat er leider auch kaum.

Mein Mann versteht sich gut mit meinen Freundinnen und deren Männern aber bekommt es nicht hin, Freundschaften zu pflegen. Dabei ist er nicht introvertiert.
Das stresst mich, weil das ganze Sozialleben quasi an mir hängt.

Darum beneide ich dich etwas, dass dein Mann wenigstens noch ein paar Kontakte hat, auch wenn sie dir nichts geben, so bringen sie doch deinem Mann zumindest neue Impulse.
Bei uns gibt es keinen neuen Input von seiner Seite.
Ich pflege meine Kontakte, er hat keine. Insofern erzähle ich ihm neues über xyz, er kann nichts sagen...
Das ist recht eintönig und schade, weil ich so eine weitere Dimension meines Partners wenig erleben kann....

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Klappt vermutlich, wenn man Leben und leben lässt? Mein Exmann und ich hatten sehr unterschiedliche Freundeskreise, kamen aber in beiden klar. Das war kein Grund für die Trennung.
Seine Freunde sind eher wohl situiert, erfolgreich im Leben, reden gerne über Politik und materielle Dinge, mein Freundeskreis geht gerne auf kleinere Konzerte, redet gerne über den Sinn des Lebens und anderen “Deeptalk”, ist an materiellen Dingen eher uninteressiert etc….
Ich fand’s eigentlich immer bereichernd, außerhalb meiner Komfortbubble mit Menschen zu reden und musste feststellen: Nicht jeder SUV-Fahrer ist moralisch durch und durch verdorben (😂). Mein Ex hat gelernt, dass nicht alle Menschen, die meditieren, eine homöopathische Haustheke haben.

Bleibt doch einfach neugierig. Ich find’s auch für ne Beziehung eher gut, wenn man nicht zu einer amorphen Symbiosemasse verschmilzt, sondern Reibungsfläche übrig bleibt.

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Hmm...ich lese nicht, dass du diesen Menschen wirklich eine Chance gegeben hast.

Du kennst sie nicht und zweifelst jetzt, weil du dich in ihrer Anwesenheit nicht zugehörig fühlst. Aber du kennst sie ja auch wirklich nciht.

Du kennst sie nicht, aber magst sie nicht, weil du einmal gehört hast wie sie lästern usw. Ich schwöre dir, ich bin ein sozialverträglicher Mensch, aber, wenn du mir im falschen Moment zuhörst....

Also warum passiert in deinem Kopf: Oh Gott, ich passe nicht mit meinem Mann zusammen. Er mag diese Menschen, die ich nicht kenne, aber nicht leiden kann, weil ich hörte wie sie untereinander XY sagten (ohne ja auch zu wissen warum sie gelästert haben...vielleicht war es sogar so richtig gerechtfertigt).

Und nicht: Hä krass..ich dachte die sind von scheiße...aber, er kennt sie schon sehr lange und ganz anders...sie können also wohl auch nett sein. Mal sehen.

Mein Eindruck:
Vielleicht wäre es hilfreich dem auf den Grund zu gehen, warum du dich immer gleich so ganz ausenvor und ausgegrenzt und nicht zugehörig fühlst...nur weil ihr wo seid, wo dein Mann Leute kennt und du nicht.
Und vielleicht solltest du mal objektiv überprüfen, wie schnell du zu Urteilen über Menschen kommst, die dann stehen und welche Chance zu bisher gegeben hast, dass du diese Menschen mal wirklich kennenlernst.

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Ich finde es sogar sehr wichtig, dass jeder seine eigenen Freunde hat. So hat man gemeinsame, die man auch gemeinsam trifft, aber eben auch Menschen, die man gerne/meist alleine aufsucht. Gerade bei Trennungen und weil man ein Leben vor der Beziehung hatte, ist das doch besonders wichtig und ein Teil des Lebens. Man verschmilzt nicht, wenn man heiratet, sondern bleibt ein eigenständiger Mensch.

Ja, ich treffe meine Freundinnen meist alleine. Aber nicht, weil das nicht zusammenpasst, sondern weil ich auch einfach mal alleine quatschen will, andere Interessen mit ihnen auslebe usw.

Hinterfrage dich mal, warum du dich nicht zugehörig fühlst? Wenn ihr doch so wenig mit Freunden zusammen seid, kann man da nicht die paar Stunden einfach nett verbringen? Hat ja dann vermutlich auch wenig Tiefe.

Vielleicht hast du die überhebliche Mutter auf dem falschen Fuss erwischt. Wenn dein Mann sie so lange kennt, kann er doch all die Jahre nicht wegen deinem 1. Eindruck über den Haufen schmeißen.

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„Beim Rundgang musste ich dann die ganze Zeit darüber nachdenken wie lange sowas wohl gut gehen kann mit 2 verschiedenen Freundeskreisen?! Geht es hier jemanden ähnlich?“

Ohje. Du misst dem viel zu viel Bedeutung bei. Verstehst du dich ansonsten mit deinem Mann gut und habt ihr eine harmonische Beziehung? --> Ja.

Dann such keine Probleme, wo keine sind.

Ich finde es sogar sehr gesund, wenn man eigenständige Freunde hat, die nichts mit dem Partner oder der Partnerin zu tun haben.

Ich gebe zu, dass eine scharfe hundertprozentige Abgrenzung mir auch spanisch vorkäme, aber wenn es ansonsten zwischen euch läuft, ist das doch echt egal, wen er mag und wen du, richtig? Richtig.