was ist schon normal, nähe distanzbedürfnisse

Hallo,

also ich war schon immer jemand der viel Zeit für sich braucht und als ich damals ein Kind bekam, war meine größte Angst, nie mehr alleine zu sein. Nun sind sie größer und ich habe wieder Raum für mich :).

Nun bin ich in einer Beziehung oder Affaire (nein keine 3. Personen im Spiel) oder.. Liebschaft. Exclusiv, seit 1 Jahr und sehen uns 1-2 Tage in der Woche und in den Urlaubszeiten auch mal mehr. Ich merke wie wir nach längeren Pausen immer etwas Anlauf brauchen um uns wieder aufeinenander einzuschwingen. Wir reden auch drüber aber ich weiß einfach nicht ob ich das über Jahre so möchte. Andererseits, ein Mann der jeden Abend auf meiner Matte steht wäre für mich gar nichts. Also habe ich eigenltich was ich brauche und doch nicht genug.

Menschen sind ja unterschiedlich, die einen wollen sich jeden Tag sehen und arbeiten sogar zusammen, andere brauchen nciht so viel gemeinsame Zeit.

Ich finde einfach dass der Begriff Beziehung nicht passt, das ist für mich ein sehr konventionelles Bild, mit zusammenwohnen, also klassisch.. Affiare ist mir zu unernst.

Wie führt ihr Eure Beziehungen. Ausgenommen ihr habt Kinder, dann lebt es sich ganz gut zusammen.

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Hallo

eine Beziehung habt Ihr auf jeden Fall. Aber vielleicht nicht die klassische Partnerschaft, die irgendwie schon zu Beginn den Kern auf ein Maximum an Nähe, sprich Zusammenleben unter einem Dach, in sich trägt. Und wenn man dieses Maximum erreicht hat, merkt man, es war vielleicht doch zu viel die Guten.

Unsere Zeit lässt so viel Möglichkeiten an unterschiedlichen Lebensmodellen zu, ohne dass sich die Gesellschaft daran stört, das sollte man nutzen.

Ich zB habe vor 2 Jahren nochmal gebaut und solange mein Sohn hier bei mir lebt, würde ich keiner Frau mehr dauerhaft Asyl geben (notfall außen vor). Es hat in der Vergangenheit nicht funktioniert, mit mir kann man nicht zusammenleben, warum soll es also jetzt funktionieren. Ich brauche maximalen Freiraum und bin nicht kompatibel für ein harmonisches Zusammensein wenn man sich jeden Tag sieht. So schön das Sehen auch ist. Aber es ist besser, sich nach dem nächsten Wiedersehen zu sehnen als in routinierter Langeweile umzukommen.

Mein Bruder war 10 Jahre verheiratet bevor er mit seiner Frau zusammenzog, nach gut einem Jahr haben sie sich getrennt. Nicht jeder ist dafür geschaffen. Und Zusammenleben ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.

Ich würde diese Anläufe, die Ihr jedesmal braucht, nicht nur negativ betrachten. Je weniger Routinen, desto frischer bleibt die Beziehung. Ich möchte auch gar nicht alles von meiner Partnerin wissen, ich finde so bleibt sie interessanter. Aber wie gesagt, es hat Jahrzehnte gedauert, bis ich zu dieser Weisheit für mich gelangt bin.

BG

Bearbeitet von conquistador
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Vielelicht ist es das Gedankenkarusell was sich dann einschaltet, hat doch alles keinen Sinn und so.. Wirklich solche Gedanken habe ich. Oder.. ich bin ihm nicht so wichtig, wenn er nicht mal 2 Tage schafft sondern daraus dann einer wird. oder besser eine Nacht.
Ich weiß das ist ambivalent und nicht gut zu verstehen.

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Möglicherweise wäre ein Gespräch und eine Flasche Wein angebracht, mal zu klären, wer welche Perspektive auf das habt, was Ihr habt.

Vielleicht sitzt er in diesem Moment auch irgendwo, spricht mit einem Freund und sagt das Gleiche über Dich, dass Du es nicht schaffst, Dich mal 3 statt nur 2 Tage die Woche frei zu machen.

BG

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Ab Tag 1 sind wir jeden Tag zusammen. Die paar Tage die wir nicht zusammen waren, kann man an einer Hand abzählen (& lag an Krankenhausaufenthalten). 8 Jahre, dann kamen die Kinder. Und seitdem sind wir auch beruflich 24 Stunden zusammen.

So unterschiedlich kann es sein.

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Hallo,

wir sind zwei Kletten, die immer und überall zusammen sind und das seit 13 Jahren.
Sind kinderlos.

Wir sind auch Arbeitskollegen (unterschiedliche Abteilungen und Gebäude), verbringen jedoch jede Mittagspause zusammen. Wenn wir mal getrennt sind (Mann hat hin und wieder Dienstreisen) so schreiben wir uns und telefonieren jeden Tag.

Wir lieben es so und können uns das gemeinsame Leben nicht anders vorstellen.

Alles Liebe für dich.

Bearbeitet von smooth-jazz
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Wir führen eine Wochenend- und Fernbeziehung vornehmlich an den Wochenenden, an denen mein Sohn beim Papa ist. Urlaub haben wir, da beide an Schulen in unterschiedlichen Bundesländern, selten gemeinsam.
Wir telefonieren so gut wie nie, sind aber via Messenger eigentlich immer in Kontakt (also mehrmals täglich)… Zusammenleben können wir uns beide nicht vorstellen.
Ich hab’s versucht mit anderen Partnern, er auch, wir beide fühlen uns aber in geteilten Haushalten nie ganz zuhause und brauchen unsere ganz privaten Rückzugsräume.
Wir haben uns auch gegen jede Patchworkambitionen entschieden. Er hat Kinder, ich hab Kinder… die kennen uns, aber halt wirklich ohne große emotionale Bindung. Wir können aber gut Zeit miteinander verbringen, wenn das mal ansteht.

Sinnkrisen kriege ich eigentlich immer nur, wenn ich “uns” mit klassischen Konzepten vergleiche und denke, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen müssten, weil man das eben so macht.
Wenn ich nur auf mich höre, passt das aber eigentlich gerade ganz wunderbar so.
Ich habe viel Zeit für meinen Sohn, arbeite eh Vollzeit und brauche halt auch viel Metime. Wie ein Mann, stationär aufgenommen bei mir, da reinpassen sollte, wüsste ich beim besten Willen nicht.

Vielleicht ziehen wir irgendwann mal, wenn die Kids flügge sind, in eine Stadt, aber definitiv nicht zusammen. Das ist der Luxus, den wir uns leisten können und wollen: kein Streit über Haushalt, keine Alltagsroutinen, Rückzugsmöglichkeiten für beide…

Muss niemand verstehen von außen…

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Ich würde da gar nicht über "normal" nachdenken. Es muss so sein, dass es für euch beide passt. Mein Mann ist berufsbedingt oft länger weg, was mir deutlich schwerer fällt als ihm, aber das Bedürfnis nach Nähe an sich ist recht ähnlich. Wir sind beide sehr gerne zusammen, kleben aber nicht aneinander, auch weil sich unsere Hobbys und der Wunsch nach Ruhe sehr unterscheiden. Ist ja aber nicht schlimm, da finden sich Lösungen. Wichtig ist doch nur, dass keiner unglücklich ist.

Eine Freundin von mir lebt mit ihrem Mann im selben Haus, aber in getrennten Wohnungen (haben 2 Kinder). Anders würde die Ehe das vermutlich nicht überstehen, sie sind einfach nicht zum Zusammenleben gemacht. Das ist ungewöhnlich, aber wenn es für alle so gut funktioniert - warum nicht? Sie haben es am Anfang auch klassisch versucht und so viele sinnlose Kämpfe gehabt...damit geht es jetzt allen gut.

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Hi,
seit Fastnacht in einer neuen Beziehung.

Wir wohnen 45 km auseinander. Er hat eine super günstige Wohnung, fast Stadtmitte. Man ist in 15 min. in den Pubs und Lokalen. Er fährt mit dem Auto 10 min. auf die Arbeit.

Ich fahre 35 km von meinem Wohnort, entgegengesetzt auf die Arbeit. Habe ein eigenes Haus und bin eigentlich froh, daß der Kram von meinem Ex draußen ist. 2 Jungs, 14, 5 und 18 Jahre.

Wir sehen uns am Wochenende. Ist Donnerstags grillen auf der Werft, fahre ich dann auch dort hin, dann sieht man sich nochmal unter der Woche.

Wir haben uns, da ich so richtig Bronchitis habe, seit dem 16.10. nicht mehr gesehen. So ein Husten, mit manchmal brechen, tu ich so einer frischen Beziehung nicht an.

Wir waren zusammen 5 Tage auf einem Festival, wo es nur geregnet hat, mein 1. mit 51 Jahren. Er dachte "Oh Oh, mal schauen", vor allen Dingen die Klosituation, da nur Dixi, war voll ok. In Urlaub mit dem 14, 5 Jährigen, war wegen mir angespannt, da ich auf Jobsuche war. Aber grundsätzlich harmonieren wir.

Es steht aber außer Frage, daß er zu mir zieht. Soviel verdient er nicht, daß er 60 km x 2, jeden Tag auf die Arbeit fahren könnte. Er ist 54 Jahre alt, Jobwechsel, so einen alten Schreiner, dem die Knochen weh tun? Er ist 18 Jahre in der Firma, könnte nicht besser laufen, bis auf die Bezahlung.

Zu ihm ziehen, mit Kind/Kinder.......bräuchte er eine 3x so große Wohnung. Warum sollte ich Miete zahlen, wenn ich ein Haus habe. Vermieten, nein, kenn ich, hatte ich, lieber zünde ich die Bude an. Wieder bewerben.

Wir planen in Rente, auf dem Schiff zu leben, was er hat und im Winter, bei mir im Haus. Das würde dann anders aufgeteilt werden, so daß Sohn 1 und wir, jeder was eigenes hat.

Wir lassen es so laufen und es läuft gut. Ja, bisschen öfters sehen wäre toll. Aber so der eigene Herr sein abends, ist auch toll.

Am besten redet ihr nochmal miteinander, wie ihr es euch so in Zukunft vorstellt.

Gutes gelingen

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Zu deiner Frage, was normal ist, ich finde alles ist normal, solange es für euch normal und gut ist🤷‍♀️
Meine Beziehung ist komplett anders. Wir sind 11 Jahre zusammen, von Tag eins an war er fast jeden Tag bei mir und zog dann ziemlich schnell bei mir ein. Ich hatte schon ein kleines Kind und wurde relativ schnell schwanger. Wir hatten also nie wirklich Paarzeit oder Kennenlernzeit ohne Kinder. Ging zum Glück gut, die Kinder sind relativ groß und wir haben viel Zeit für uns. Wir wohnen zusammen und sehen uns daher jeden Tag (Dienstreisen haben wir nicht). Klar, jeder geht seinen Hobbys nach, trifft seine Freunde.. wir sind keine Kletten aber brauchen es halt uns jeden Tag zu sehen und im Kontakt zu sein. Hätte ich einen Partner, den ich nicht jeden Tag sehen möchte, wäre es für mich definitiv der Falsche. Aber so bin ich und das ist genauso normal wie deine Beziehung. Also wenn ihr glücklich seid, ist doch alles in Ordnung. Wenn dich das Gefühl beschleicht, dass irgendwas nicht stimmt, dann solltest du in dich gehen und überlegen, ob der Mann oder dieses Lebenskonzept immer noch das richtige für dich ist.

Alles Gute 🍀

Bearbeitet von CocoX
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Mein Mann und ich sehen uns seit fast 13 Jahren jeden Tag. Wir lieben es. Wir vermissen uns sehr schnell. Ihn auf Abstand halten könnte ich nicht, weil ich seine Nähe brauche sogar zum einschlafen. Wir schlafen tiefer und besser, wenn der andere da ist.
Und sogar die Kinder schlafen besser, wenn wir beide zu Hause sind.
Ich persönlich kann von mir sprechen, dass ich nur bei Leuten die Distanz wahre, die mir nicht emotional Liebe mäßig wichtig sind.

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Oh je, dann führe ich seit knapp 4 Jahren keine Beziehung. Wir wohnen nicht zusammen und haben es auch nicht vor. Höchstens 2 Wohnungen im gleichen Haus.
Mach es so, wie es für euch passt. Alles andere ist egal.