Ein Beitrag von meiner Freundin, die vieles durchmachte.
Es geht um einer meiner Freundinnen, sie ist 25 und zwei fache Mama. Sie musste ziemlich vieles schlimmes durchmachen, wie jeder würde ich behaupten. Sie wurde hochschwanger geschlagen, vergewaltigt, missbraucht von einem ihrer Partner. Ganz zu schweigen von ihrem Familienhaus. Sie war bereits in Therapie. Sie ist jung, aber hat den Glauben verloren das sie jemand jemals so lieben wird wie sie ist mit den zwei Kindern. Hat jemand Erfahrung und kann darüber berichten? Zb dass man dachte es gibt nichts mehr und auf einmal dieser eine Mann/Frau kam im Leben ?!
Gibt es wirklich Liebe ?
Natürlich gibt es wirklich Liebe. Ich hab auch schon schlimme Dinge erlebt in Beziehungen, aber mir wurde dann auch klar, dass ich solche "schlechten" Männer erkennen muss, und aussortieren muss. Man muss einfach rechtzeitig erkennen, ob man sich da mit dem Falschen einlässt. Wie erkennt man das? Es gibt Listen mit "red flags". Grundsätzlich sollte man nicht zulassen, dass jemand die eigenen Grenzen überschreitet. Meist verstehen solche Männer ja auch, dass das nicht okay ist, was sie da machen. Aber sie machen es, wenn die Frau nichts dagegen sagt.
Zunächst muss man zusehen, dass es ein Mann ist, der ehrlich ist, keine Spielchen spielt, keine aggressive Persönlichkeit hat. Die beste Art um das herauszufinden - seine Freunde, seine Geschwister, seine Eltern wissen das. Natürlich werden das nicht alle ehrlich sagen. Aber oft hört man ja schon etwas bevor man richtig zusammen ist. Vielleicht kennt man sogar eine Ex von ihm.
Vor allem - man muss schon den Richtigen finden. Die meisten machen den Fehler, nicht die Geduld zu haben und dann eben einen "Falschen" zu nehmen. Man muss diese Männer kategorisch aussortieren. Keine zweiten Chancen! Jemand, der dich einmal mit Schimpfwörtern tituliert oder schlägt oder ähnliches - das ist kein Zufall. Der IST einfach so. Und damit kein geeigneter Partner - aussortieren. Leute ändern sich auch nicht grundlegend. So habe ich schliesslich nach meiner Scheidung mit Anfang 40, mit drei Kindern, doch noch den Richtigen gefunden.
Du brauchst dringend Hilfe.
Die Therapie hat nicht geholfen, da sollte weiter eine in Anspruch genommen werden. Ich finde sogar, gar ganz dringend.
Bei einer erfolgreichen Therapie hätte man keinen Partner an seiner Seite akzeptiert, der einem eine Vergewaltigung „verzeiht“, der sich immer wieder voll laufen lässt und sich immer wieder trennt.
Und alleine der Satz, dass sie schlimmes erlebt hat, aber das hätten ja alle, spricht Bände.
Hol dir Hilfe! So schnell wie möglich. Dir zu Liebe. Und vor allem der Kinder zuliebe, die eine Mutter brauchen, die stark ist, das Leben liebt. Die Vorbild ist. Sie bekommen gerade großen Mist als normal vorgelebt…& schauen sich das ab. Will man das die Kinder genauso leiden und leben?
Und ja klar gibt es echte Liebe!
Liebe gibt es natürlich auf dieser Welt - Ich nehme Mal an, du meinst gegenseitige wertschätzende Liebe.
Bei der hatte ich selbst bis vor vier Jahren starke zweifen wegen sehr schlechter Erfahrungen.
Ich bin nach längerer Reflexion zu dem Entschluss gekommen, dass es diese wirklich geben kann, wenn beide Parteien zum einen mit sich selbst im reinen sind und zum anderen - was meiner Meinung nach am wichtigsten ist - ein wirklich sozial-emotionales-wertschätzendes Wesen aufweist bzw ehrliches Sozialverhalten gelernt hat und danach lebt.
> Sie ist jung, aber hat den Glauben verloren das sie jemand jemals so lieben wird wie sie ist mit den zwei Kindern.
Was ist die Frage?
Gibt es echte Liebe?
Ja, schau dir Paare an, die mit 70 Händchen haltend in der Abendsonne sitzen. Liebe ist kein Gefühl oder nicht nur. Es ist Vertrauen, Fallen lassen können, du selbst sein dürfen. Es ist auch mehr als die Summe gemeinsam durchstandenener Erfahrungen und mehr als Bindungshormone.
Gibt es einen Partner für deine Freundin?
Das kann dir keiner sagen. Jeder Mensch ist wert geliebt zu werden. Aber lässt sie es zu? Kann sie selbst lieben - jeder Mensch möchte ja auch, dass die Liebe erwiedert wird. Kann man ihr vertrauen, auf sie bauen, sich verlassen oder muss jeder Partner stets in Obacht sein? Kann sie mit dem üblichen Auf und Ab, das jede Beziehung mit sich bringt, umgehen oder ist alles mit ihr sofirt ein Drama?
Bitte empfehle ihr professionelle Hilfe.
Also "wenn man denkt, es gibt nichts mehr" und dann "kommt die/der Eine ins Leben" ist die Beziehung - sollte sie gesund geführt werden - m E. zum Scheitern verurteilt. Denn es gäbe von Anfang an ein krasses Ungleichgewicht und ein Mangel an Augenhöhe. Abhängigkeitsstrukturen sind da eigentlich vorprogrammiert.
Das Schicksal und die verständliche Krise deiner Freundin tut mir leid. Es macht sicher sehr viel Sinn, sich ein gutes Unterstützungsnetzwerk aufzubauen, um in ein sicheres, selbstwertstarkes Leben zurückzufinden.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Liebe gibt. Aber die allein, heilt auch nicht alle Wunden. Dass ist auch nicht die Aufgabe von Partnerschaft.