Mann überfordert mit Situation

Hallo
Ich bin seit einer Woche im Krankenhaus nach beginnenden Wehen, Blasensprung und geöffneter MuMu bei 5cm.
Obwohl alles danach aussah, dass meine Tochter letzten Sonntag mit 34+0 auf die welt kommt, hat sie es sich anders überlegt und seitdem bleiben wir wegen Infektionsrisiko im KH und warten, bis sie kommt/bis sie mit 36+0 kein Frühchen mehr ist.
Mir und der Kleinen geht es gut, aber mein Mann scheint das alles arg mitzunehmen.
Er schläft schlecht, arbeitet noch 100%, versucht jetzt im Haushalt noch das zu machen was ich die Woche uber als mache (komme 3x deutlich früher als er nach Hause von der Arbeit und habe eine Haushaltsroutine für mich etabliert, damit wir am Wochenende zusammen entspannen können).
Er ist ein eher gestresster schnell angespannter Mensch und scheint gerade mit der Situation nicht gut klar zu kommen.
Wenn er mich im KH besucht ist er oft down, hat beim ersten mal sogar fast geweint. Er ist sehr müde und ko. Vermisst mich. Ich würde ihm gerne helfen, aber ich muss bis zur Geburt im KH bleiben und werde regelmäßig überwacht mit CTG und Blutabnahme.
Jetzt hat er auch noch mit Magendarm/Durchfall zu kämpfen, ev. auch stressbedingt. Vielleicht ist ihm durch meinen Ausfall erst richtig bewusst geworden, dass sich unser Leben jetzt grundlegend ändern wird?

Haben eure Männer in eurer Krankenhauszeit auch mal so reagiert? Ich würde ihm gerne helfen, kann aber nicht...
(Mir ist absolut bewusst, dass es mit Kindern zu Hause sicherlich nochmal härter ist als Mann, wenn die Frau im KH ist. Aber vielleicht gibt es da schon eine gewisse Routine/hilfe durch Großeltern?)

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Unser drittes Kind kam bei 32+0. Da waren unsere anderen Kinder fast 4 und fast 2 Jahre alt. Im Kindergarten war nur die Große von 9-12 Uhr. Und ich war schon 2 Wochen vorher im Krankenhaus,…& 4 weitere Wochen.
Wir hatten keine Hilfe von außen, wobei das bisschen was angeboten wurde angelehnt wurde, weil mein Mann leider immer glaubt allen was beweisen zu müssen.

Ich denke, dass das Charaktersache ist. Mein Mann ist stressresistent, will allen beweisen was er für ein „Macher“ ist. Er hat damals bis 24 Uhr Hausarbeit gemacht, weil er weiß wie penibel ich bin und er alles richtig machen wollte. Er blüht also dann so richtig auf, weil er so erzogen worden ist, dass ein Mann nicht schwach sein darf. Völlig bekloppt und im Alltag (wir sind neuerdings selbständig) eher gefährlich.

Du kannst ihm da nicht helfen. Du musst auf dich und das Baby gucken, stress du dich nicht. Sag ihm, dass er dich nicht täglich besuchen soll. Dass der Haushalt ja nun nicht Tip top sein muss (wobei, was fällt bei einer Person alleine schon an?), und dass er auf sich aufpassen soll. Du und das Baby braucht einen gesunden Papa, der all das Neue genießen kann. Da wäre ein Zusammenbruch ja nun die Vollkatastrophe.

Dir und dem Baby alles Gute. Falls es dir hilft: unsere Kleine war gerade mal 1.500 Gramm schwer aber topfit. Wir mussten nur „aus Prinzip“ bis 36+0 bleiben.

Im Zweifel muss er Urlaub nehmen.

Bearbeitet von Blumenhaus
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Wenn dein Mann Single wäre, müsste er auch nach dem Job seinen Haushalt und seine Wäsche machen. Ich gehe stark davon aus, dass ihm Haushalt trotz Ehe nicht fremd ist und er eine Waschmaschine bedienen kann und nicht verhungert? Ggf hat er was Falsches gegessen und macht sich einfach Sorgen und kann deswegen schlecht schlafen?

Du solltest dich um dich und das Kind kümmern. Er wird bei seinen Besuchen sicher schnell merken, dass du in guten Händen bist und wieder runterkommen.

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Okay, ich kann ja nachvollziehen, das er etwas down wegen dir und eurem ungeborenen Kind ist, keine Frage....ja, da kann sogar mal ein Tränchen fließen. Ist immerhin eine emotionale Ausnahmesituation.

Ich habe Verständnis für Menschen, die sich in Kliniken völlig unwohl fühlen....egal ob als Besucher oder Patient.

Ich habe Verständnis, wenn es nach dem Job noch zu dir in die Klinik geht und er vorher noch die Sachen besorgen muß, die du da so haben möchtest. Also das da etwas Streß aufkommt.

Ja Himmel, sogar, das er dich vermisst.

Wofür ich überhaupt kein Verständnis habe, das sind deine Sorgen um ihn und wie er den Haushalt hinbekommt (oder eben nicht, das wäre peinlich, wirklich). Du liegst da in der Klinik, du bist Patientin und zerbrichst dir in der Situation den Kopf um einen erwachsenen Mann?

"Vielleicht ist ihm durch meinen Ausfall erst richtig bewusst geworden, dass sich unser Leben jetzt grundlegend ändern wird? " Diese Aussage lässt mich aufhorchen, denn immerhin kannst du auch mal ein Totalausfall mit Kind sein....das geht schneller, als man denkt. Und dann sollte es selbstverständlich sein, das er das wuppt.

Hör auf dir um ihn Sorgen zu machen, wirklich. Konzentriere dich auf dich, auf euer Kind.

Ach so, ich war so ein Totalausfall (in EZ) mit Kind. Nicht eine Sekunde hatte ich Zweifel, das mein Mann das nicht packt, im Gegenteil.....wer denn dann, wenn nicht er? Als Patientin macht man sich eh schon Sorgen um seine Gesundheit, da kann ich mir nicht auch noch den Kopf um meinen Mann zerbrechen, wirklich nicht.

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Wir hatten solche Ausfälle von mir nun schon ein paar mal…& keine Hilfe von außen. Bei jeder der drei Schwangerschaften musste ich ins Krankenhaus, alle drei sind Frühchen (alles gut gegangen). Nach den Geburten war ich mehrere mal immer und immer wieder wegen OPs im Krankenhaus (& danach ja auch nicht voll brauchbar). Unsere drei Kinder sind in weniger als 4 Jahren gekommen. Kindergarten erst mit 3 und dann bloß von 9-12. Also hatte mein Mann Haushalt, kleine Kinder, Arbeit und die Sorge um mich.

Was ich nicht an meiner Seite dann hätte brauchen können, ist noch ein Problem. Und dein Mann ist ja irgendwie eins. Genau dann muss ich doch das Gefühl haben, dass es zu Hause läuft. Wie hat er denn Arbeit und Haushalt als Single erledigt? Was fällt denn bei zwei erwachsenen Personen so groß an, wo auch noch beide nicht zu Hause sind? DAS schafft er schon nicht? Oder ist das nur ein Gefühl?

Dass er sich alleine fühlt und sich sorgen macht, geschenkt. So geht es dir ja sicher auch. Aber der Rest ist (sorry) schon lächerlich! Er ist ein erwachsener Mann!

Soll er sich aufgrund des Magen Darms mal krank schreiben und bitte von dir fern bleiben. Und dann ein paar Tage Urlaub nehmen. Mach dir keine Sorgen um ihn. Notfalls soll er dich eben mal nicht besuchen. Ein Häufchen Elend bringt dir ja auch nichts.

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Hi,
dass ihn die Angst um dich und euer Kind mitnimmt, geschenkt. Aber eine so heftige Reaktion deutet daraufhin, dass er sehr dringend etwas ändern muss.
Eueren Haushalt sollte er auch routiniert meistern können, warum fordert ihn das so? Super, jetzt kann er seine Routinen entwickeln, schließlich bist du bald mit Kind zu Hause, das heißt ja nicht automatisch, dass du den HH alleine für euch beide rocken musst.
Du verhältst dich ein bisschen wie eine Mama, machst dir Sorgen darum, dass Bubi den normalen Alltagsbelastungen eines erwachsenen Menschen nicht gewachsen ist.
Du bist aber seine Partnerin und solltest dich darauf verlassen können, dass du dich in Ausnahmesituationen vollumfänglich auf ihn verlassen kannst. Klar, ist es stressig, neben dem Alltagsgedöns noch zusätzlich ins KH fahren zu müssen, aber das sollte er dich auf keinen Fall spüren lassen, denn das ist SEIN Problem, nicht deins. Deins ist jetzt erstmal gut durch die Geburt zu kommen. Du musst ihm nicht helfen, er ist schon selber groß.
Alles Gute!🍀

vlg tina

Bearbeitet von tha.lia72
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Hallo,

mach dir keine so großen Sorgen, er wird das schon schaffen!
Schau das es dir im KH gut geht und konzentriere dich auf euer Baby.

Es ist auch ein guter Lernprozess, wenn man alleine zurecht kommen muss. Ich denke diese Situation hattet ihr noch nicht.

Bei uns ist es so, dass meine Mama meinen Mann helfen wollte, als unser Baby im Okt. geboren wurde und ich im KH lag.
Das empfand mein Mann schrecklich und sagte ihr, dass er es toll findet, dass sie sich einbringt, aber er vor allem am Wochenende selbst klar kommt. Sie kann gern einen Teil der Wäsche zum Waschen mitnehmen... Das hat sie auch gemacht.
Mein Mann hat es super gemeistert mit 2 Teenies (sein Sohn hatte Besuchswochenende) und unserer 5-jährigen.
Der Haushalt war definitiv im besseren Zustand als damals bei unserer 1. Tochter. ☝🏼🤣

Wir hatten vor einem Jahr die umgekehrte Situation, dass mein Mann einen längeren KH-Aufenthalt hatte.
Ich verstehe, dass es psychisch belastbar ist, wenn man nicht weiß, wie lange es dauert, bis der Partner wieder Zuhause ist...
Allerdings ist es bei euch klar, um was es sich handelt. 😉

Er wird das schon schaffen! Wenn er arbeiten geht und keine Kinder vorhanden sind, dann ist der Haushalt noch leicht. 😉
Vertrau ihn einfach! Du hast zur Zeit definitiv andere Sorgen!