hallo,
es geht eigentlich nicht wirklich um den mann oder meine freundin. die beiden sind erwachsen und man könnte sagen, jetzt ist das kind in den brunnen gefallen.
sie sind auf polen aber schon sehr lange in deutschland, er beruflich nicht unerfolgreich.. sie eine fleißige frau.. mir geht es um die kinder. sie haben 4, zwei sind schon ausgezogen, der sohn im alter meines sohns ist sehr oft bei uns, ein höfliches kind und trotzdem mache ich mir sorgen, sowohl um das kind als auch um den kleineren bruder aber auch meinen sohn. ich habe angst, dass (jetzt sind sie teenies und probieren viel aus), dass irgendein einfluß auf meinen sohn überschwappt. um ehrlich zu sein, hat meine freundin mir nie vom alkoholproblem ihres mannes erzählt, das hat mir mein sohn erzählt und der weiß es von seinem freund selbst. ich habe dann gesagt, dass er das nicht herumerzählen soll und seitdem bin ich auch großzügiger was übernachtungen angeht. scheinbar flüchtet dieses kind. er sagt zwar der vater sei nicht gewalttätig, es gibt ja verschiedene formen der veränderung unter alkohol.
ich weiß auch nicht was ich hier für einen rat suche.. vielleicht steckt jemand in ähnlicher situation und kann ertwas berichten?
schönes wochenende und lg
der mann meiner freundin trinkt zu viel
Ich habe einen sehr großen Bekanntenkreis über die Jahre, in dem etliche Männer sind, die nach SUBJEKTIVER Meinung "zuviel"trinken, bei jedem Einzelnen würde ich ohne Bedenken meine Kinder spielen oder übernachten lassen. Immerhin gibt es Bundesländer, in denen Bier flüssiges Brot darstellt oder ein Köm zum Essen nicht nur bei Asozialen ausgeschenkt wird.
Ich bin absolut kein Fürsprecher für Alkoholiker, hasse aber auch eine "vorsorgliche Kriminalisierung" von Menschen, die Bier und Wein als Getränk genießen, wo ich auch dazugehöre - und nein, ich saufe nicht und belästige ganz sicher niemand, auch schlechten Einfluss sagte man mir bisher nicht nach.
Die Freundin hat kein Problem, auch das Kind spricht von keinerlei Gewalt, also, was willst Du? Probleme herbeireden, wo offenbar keine sind? Dein Teenie kann das Rauchen, Dampfen und Trinken wohl eher bei seinen Kumpels lernen, wie ich das sehe - und wie ich es bei meiner Enkelin seit Jahren erlebe - und nein, auch sie säuft trotzdem nicht.
LG Moni
Da dein Kind wahrscheinlich überall mit Alkohol in Kontakt kommen wird, ist dein wichtigster Ansatzpunkt, mit deinem Kind über den angemessenen Umgang mit Alkohol zu sprechen. Das bleibt dir ohnehin nicht erspart.
Wahrscheinlich wird dein Kind trotzdem negative Erfahrungen machen. Dafür ist es wichtig, dass er dich als offen und jederzeit ansprechbar empfindet.
Was den Konsum des Vaters des Freundes betrifft, kannst du sicher sein, dass dieser nicht mehr unbedenklich ist, denn sonst würde das Kind nicht versuchen, dem auszuweichen.
Das der Vater im Beruf gut zu funktionieren scheint, steht dem nicht entgegen.
Ich finde es gut, dass du dem Sohn eine Rückzugsmöglichkeit gibst.
Problematisch ist aber das Schweigegebot, das du verhängt hast. Was genau bezweckst du denn damit?
Sie schreibt " scheinbar flüchtet dieses Kind..."
Keiner weiß genau, was wirklich los ist..... Jugendliche haben oft genug ihre eigenen Ansichten.
Ganz sicher, wie Erwachsene eben auch.
Was ist verkehrt daran, das Kind zu unterstützen?
Wenn es deine Freundin ist, dann sprich mit ihr.
Hey!
Wie alt sind dein Sohn und sein Freund denn?
"um ehrlich zu sein, hat meine freundin mir nie vom alkoholproblem ihres mannes erzählt"
Vermutlich genau deswegen: "ich habe angst, dass, dass irgendein einfluß auf meinen sohn überschwappt"
Was soll denn passieren, wenn ihr euren Sohn ordentlich erzogen und aufgeklärt habt, er seine Grenzen kennt und euch als gute Vorbilder sieht? Dann müsste er doch gefestigt sein. Außerdem sieht er, welches Leid Alkohol verursacht.
Was sollte denn deiner Meinung nach überschwappen? Ein Problem wäre für mich, wenn man meinem Kind dort Alkohol anböte wie Cola oder Wasser. Davon schreibst du aber nichts. Finden denn dort überhaupt Treffen statt oder kommt der Junge immer zu euch?
"es gibt ja verschiedene formen der veränderung unter alkohol." Ja, genau.
"vielleicht steckt jemand in ähnlicher situation und kann ertwas berichten?"
Ich war damals in der Rolle des Freundes deines Sohnes. Wir haben als Teenies auch experimentiert, aber mein Vater war immer sehr darauf bedacht, dass kein Alkohol auf dem Tisch steht und wir nichts trinken. Meine Mutter war die Alkoholikerin.
Bis zu einem Zeitpunkt konnte ich noch Besuch einladen, danach eskalierte ihre Sucht so, dass permanent die Stimmung schlecht war, alle gereizt, meine Eltern lauthals stritten und wir nie genau wussten, in welchem Zustand sie ist, wenn wir nach Hause kommen. Ich habe mich sooo oft in Grund und Boden geschämt.
In der 10. Klasse habe ich mich bei den Experimenten meiner Mitschüler ausgeklinkt, weil Alkohol mir nichts gab und ich nicht so enden wollte wie meine Mutter.
Mein Rat wäre: macht so weiter wie bisher. Ladet den Jungen zu euch ein und behandelt ihn ohne Vorurteile. Was soll auf euren Sohn überschwappen?
Wenn ich wüsste, dass bei Freunden meiner Kinder Zustände wie bei mir zu Hause herrschten, würden meine Kinder dort nicht übernachten. Aber ich wäre damals auch nicht auf die Idee gekommen, Freundinnen zur Übernachtung einzuladen.
Deine Freundin würde ich an deiner Stelle nicht ansprechen.
Liebe Grüße
Schoko