Hallo allesamt, vielleicht kann mir ja jemand Tipps geben, ich bin einfach ein bisschen down...
Die Eckdaten: mein Partner und ich (beide 34) wurden vor 5,5 Jahren Eltern einer wunderbaren Tochter. Es war ungeplant, er hatte (laut seiner Aussage) Angst vor der Verantwortung und in der 2. Schwangerschaftshälfte trennten wir uns. Nach einer doch recht harten Zeit am Anfang, fanden wir immer mehr zu einem guten Umgang miteinander, es war freundschaftlich und harmonisch. Kurz vor dem 4. Geburtstag unserer Tochter entschieden wir uns, es nochmal zu probieren, das ist jetzt wie gesagt 1,5 Jahre her. Es läuft gut, wir lieben uns, er ist ein zugewandter und liebevoller Papa. Allzu oft sehen wir uns nicht, uns trennen 500km, aber wenn wir mal beisammen sind (alle 2 Wochen) ist es der Himmel auf Erden.
Und trotzdem ist da keinerlei Perspektive, jegliche Gespräche von Zukunft verlaufen im Sand. Ich hätte letzten Sommer die Möglichkeit gehabt in seine Nähe zu ziehen, aber zusammenziehen fand er zu überstürzt. Zu uns in die Nähe ziehen wollte er auch nicht. Und ich steh da mit Mitte 30 und merke, wie sehr ich mich nach einem zweiten Kind sehne. Die erste Schwangerschaft war von Verzicht und Trauer geprägt und es will mir wirklich nicht in den Kopf gehen, dass ich all diese schönen Gefühle die mir entgangen sind niemals haben werde, weil er kein 2. will. Sein Argument: es wäre unfair unserer Tochter gegenüber, weil er ja beim 2. Kind dann viel präsenter wäre. Stattdessen möchte er jetzt nen Termin zur Vasektomie machen, damit die "Last der Verhütung" nicht alleinig bei mir liegt. Man könne ja, sollten wir irgendwann noch ein 2. wollen, adoptieren. Gespräche darüber, ob unsere Beziehung vielleicht irgendwann (irgendwann, Jahre) mal auch rechtlich anerkannt werden könnte fruchten auch nicht, weder Ehe noch eingetragene Partnerschaft sagt ihm zu.
Also irgendwie alles nichts konkretes. Ich akzeptiere seine Meinung durchaus, wenn er kein weiteres Kind will, dann werde ich ihm keins unterjubeln. Ich werde ihn nicht zu einer Ehe o.ä. zwingen, kann ich auch nicht. Und wenn er die Vasektomie will, Herr im Himmel, dann soll er halt. Ich stehe auch einer Adoption nicht komplett negativ gegenüber, gibt genug Kinder, die ein liebevolles zuhause brauchen - aber ich kann trotzdem nicht umhin, schrecklich traurig zu sein. Ich fühle mich hingehalten und so, als müsse ich wirklich auf alles verzichten, was ich mir jemals gewünscht habe, so kleinbürgerlich diese Wünsche auch sein mögen. Und irgendwo stellt sich mir auch die Frage, ob es sich lohnt, auf alles zu verzichten, ihm zuliebe, weil mir einfach nichts garantiert, dass er seine Meinung in 5 Jahren vielleicht doch ändert, oder aber wir trennen uns und der Ofen ist aus und ich falle trotzdem um all meine Wünsche um.
Und versteht mich nicht falsch, ich will keine Hauruck-Aktionen, sondern einfach nur eine Perspektive, ein Gespräch in dem geklärt wird, wollen wir doch irgendwann mal zusammen wohnen, wollen wir vielleicht doch was offizielles irgendwann, können wir uns darauf einigen, nachdem all diese Sachen passiert sind, dass wir vielleicht doch noch Platz für eine kleine Seele haben, egal ob leiblich oder nicht? Hab die biologische Uhr immer für Blödsinn gehalten, aber sie tickt sehr laut.
Und ich ertappe mich immer wieder bei dem Gedabken, ihm den Laufpass zu geben und mein Glück wo anders / allein zu suchen. Mir geht es wie gesagt nicht um die Erfüllung *meiner und nur meiner* Wünsche, sondern um einen Mittelweg, der aktuell nicht erreichbar scheint. Wir kennen uns seit 15 Jahren, es ist nicht so, dass wir uns grundsätzlich fremd wären.
Einseitiger Kinderwunsch
Hallo,
Ich fasse mal zusammen:
- er möchte nicht zusammenziehen
- er möchte nicht das du in der Nähe wohnst
- er möchte keine eingetragene Partnerschaft
- er möchte nicht heiraten
Es geht hier nur um seine Wünsche, nicht um deine.
Besuchen du und deine Tochter ihn oder ist er nur bei Euch?
Wie hat er sich um Eure Tochter gekümmert als ihr noch getrennt wart?
Hat er sie allein gehabt oder warst du immer dabei?
Wie soll bei Eurer Konstellation eine Adoption funktionieren?
Ich sehe die Situation folgendermaßen:
Er ist alle zwei Wochen bei Euch, spielt den tollen Papi und trägt null Verantwortung. Die restliche Zeit hat er für sich oder …
Du stehst mit allem allein da und das würdest du auch mit einem weiteren Kind.
Zieh einen Schlußstrich. Eine Adoption funktioniert so nicht und wie lange willst du dich noch hinhalten lassen?
Liebe Grüße
Tatsächlich, alles was du aufzählst, denke ich mir ja auch - ICH weiß, dass eine Adoption tatsächlich eine sehr schwierige Angelegenheit ist, zumal es echt nur der letzte Notnagel wäre. So ehrlich bin ich, ich hätte gern ein zweites biologisches. Ich weiß auch, dass das ohne vorherige rechtliche Zusammengehörigkeit nicht wirklich geht.
Wie gesagt, es muss ja nicht alles sofort sein, aber ich hätte halt gern ein Zugeständnis, dass das was ich mir vom Leben wünsche, nicht komplett egal ist. Und das ist es momentan. Kompromisse wären schõn. Und ganz ehrlich, ich bin 34, mit 40 mach ich den Scheiß mit Windeln und durchzechten Nächten nicht mehr, egal ob leibliches oder adoptiertes Kind. Ein Kind verdient es, liebevolle fitte Eltern zu haben, die mitspielen und alles was sonst so noch dazugehört. Das seh ich ab einem gewissen Alter nicht mehr passieren.
Er kümmert sich gut, da kann ich ihm keinen Vorwurf machen. Egal ob alle zusammen oder nur er mit der Kurzen - das klappt. Sie lieben sich heiß, genauso solls sein. Aber ja, der Hauptteil liegt natürlich bei mir, was auch OK ist, ich liebe mein Kind abgöttisch. Ich hätte hakt einfach noch Platz für mehr liebe, mal abgesehen davon, dass die Holde durchaus nicht abgeneigt wäre, ein Geschwisterchen zu haben.
Aktuell ist es wirklich so, dass ich keine Zukunft in dieser Beziehung sehe. Und zerplatzte Träume kann ich auch haben, ohne die Wünsche eines Mannes nonstop zu bedienen.
Klingt jetzt härter als ich will aber - das wird nichts mehr. Uhr kennt euch seit 15 Jahren, seid Eltern und er will nicht zusammen ziehen, nicht mal in die Nähe, keine Ehe, keine weiteren Kinder. Woher sollte ein Umdenken plötzlich kommen, nach all der Zeit
Du musst für dich entscheiden, ob du lieber einen nicht wirklich präsenten Partner (seid ihr zusammen?) behältst oder dich trennst.
Es hört sich für mich leider nicht danach an, als würde Dein Partner eine "echte" gemeinsame Familie wollen mit zusammenwohnen, gut verteilter Sorge für das Kind und einer Frau, mit der er sich sein Leben quasi 24/7 teilt.
Da scheint ein 2. Kind meilenweit entfernt zu sein, wenn er noch nicht mal seine Frau und sein 1. Kind in seinem Alltag haben möchte.
Warum möchte er nicht mit Dir zusammenleben?
Generell finde ich es okay und irgendwie sogar spannend, wenn Ehepartner bewusst nicht zusammenwohnen. Allerdings finde ich es befremdlich und auch egoistisch, wenn ein Paar mit Kind nicht zusammenlebt weil einer das halt nicht möchte.
Ich fürchte, in Euer Konstrukt passt ein 2. Kind überhaupt nicht rein.
Eine Adoption würde natürlich unter den Bedingungen nie zustande kommen.
Eingetragene Partnerschaft? Die gibt es in Deutschland meines Wissens nach schon seit etlichen Jahren nicht mehr.
In Deutschland nicht, kann sein. Wir wohnen allerdings in Österreich.
Ich habe mich glaub ich auch nicht komplett klar ausgedrückt, bzw was ausgelassen: ich hab ihm nicht die Pistole an die Brust gesetzt und gesagt ich will sofort ein zweites Kind.
Wir waren nur (beide) total frustriert wegen des mangelnden Gefühls beim GV mit Kondom und ich sagte zu ihm, dass wir uns da wohl was überlegen sollten - dachte an Pille, Spritzen, Spirale, sowas. Er kam mit der Vasektomie, ich meinte, ich hätte ja schon gern irgendwann Nummer 2. Da hat sich dann eine mords Diskussion aufgesponnen, dass er das überhaupt nicht will, siehe das Argument, mit der Fairness gegenüber dem ersten Kind. Der Rest ist nur ein Rattenschwanz der sich daraus entwickelt hat, teilweise so nebenher-Kommentare bei denen klar wurde, dass wir unterschiedliche Ziele verfolgen.
"Allzu oft sehen wir uns nicht, uns trennen 500km, aber wenn wir mal beisammen sind (alle 2 Wochen) ist es der Himmel auf Erden."
Das hat doch nichts mit einem normalen Familienleben zu tun.
Ich habe nicht den Eindruck, dass ihr in seinem Leben an erster Stelle steht. Von daher würde ich nicht über ein zweites Kind mit diesem Mann nachdenken.
Furchtbar solche Männer. Ich sag es dir wie es ist, such dir ein anderen. Des wird nichts mehr. Also irgendwann muss man an einem Punkt in seinem Leben sein, an dem man entweder bereit ist für Verantwortung oder nicht. Besser wird’s nicht mehr. Der hält dich hin. Das hast du nicht verdient.
Vergiss das Blabla von Adoption und Co. Das sind leere Worte, die Dich bei der Stange halten sollen. Als Paar Ende 30, kein Trauschein und in Fern-Beziehung kriegt ihr den Zuschlag eh nicht.
Schau was er (nicht) tut.
Zu euch in die Nähe wollte er nicht. Zusammenziehen ist "überstürzt".
Die Vasektomie ist der Endbahnhof für Kinder.
Da hast du die Antwort, wieviele Commitment du von ihm hast. Keines. Wenn dir das reicht, ohne Alltag, ohne Weiterentwicklung der Beziehung, fein. Aber nach dem was du von deinen Träumen schreibst kann er weg.
Liebe TraurigeKiwi,
ganz im Ernst: Was bedeutet dir dieser Mann? Ja, er hat mit dir zusammen eine wunderbare Tochter gezeugt. Was noch? Ihr habt einen guten Umgang... naja. Faktisch bist du alleinerziehend. Mit 500 km Entfernung kann man mal kurz liebevollen Papa geben. Reicht dir das wirklich? Wenn das Kind die Nacht durch kotzt, du selber mit Fieber durchhalten mußt und da niemand ist, der wirklich da ist? Es läuft gut, ihr liebt euch? Mit Abstand?
Manchmal muß man loslassen. Manchmal kann der Weg nur weiter gehen, wenn man die Stiefel aus den alten Mustern zieht und auf den nächsten Schritten erst mal merkt - schön kann auch anders schön sein.
Besser, als auf diesam Parkplatzzu verharren. Wissen, was du nicht hast und nicht bekommen wirst. Mach dir nichts vor.
Du wirst dich wohl entscheiden müssen. Ich wünsche dir allen Mut der Welt mehr, viel mehr zu hoffen! Es ist nichts daran verkehrt, nach deinen Wünschen zu streben. Sei es dir wert!
Ich kann mich da noch anschließen, er investiert überhaupt nichts in eure Zukunft - das wird nichts.
Reicht dir eine schöne Zeit, dann genieße es solange es schön ist.
Wenn es dein sehnlichster Wunsch ist ein 2. Kind zu bekommen dann würde ich meine Zeit nicht mit diesem Mann verschwenden.
Ich wollte noch kurz zum Thema Adoption etwas ergänzen. Du gehst davon aus, dass es genug Kinder gibt die ein liebevolles Zuhause brauchen. Das ist nach meiner Erfahrung wenn es um Babys geht nicht so. Ganz im Gegenteil, da kommt auf jedes Baby viele Paare die sehnlichst auf eine Adoption warten. Ich habe im Freundeskreis 2 kinderlose Pärchen, vom Jugendamt als Adoptiveltern anerkannt, aber ein Baby zum Adoptieren gab es nicht. Beide haben später Pflegekinder aufgenommen, aber das ist dann doch eine ganz andere Sache.... Und egal ob als Adoptiv- oder als Pflegeeltern schaut das Jugendamt sich die Lebensumstände sehr genau an. Auch das Alter der Bewerber spielt eine Rolle. Ich denke das ist kein Plan B der für euch funktionieren könnte. Ich denke er will dich mit so Aussagen einfach nur hinhalten.
Klar hält er mich hin, ich bin auch nicht Team Adoption in dieser ganzen Sache, das ist ein hartes Stück, was man da macht, ein ganz anderes Commitment als eine Schwangerschaft, bei der man 8-9 Monate hat um sich vorzubereiten. Dass es wenig Babies gibt weiß ich - ich sag ganz ehrlich, käme es dazu, es wäre mir egal. Auch größeren Kindern stünde meine Tür offen...
Ich merke, es ist sehr widersprüchlich, was ich sage, aber vielleicht verstehst du doch was ich meine: es wäre nicht meine erste Wahl, aber wenn es aus welchen Gründen auch immer die einzige Option wäre, ich könnte auch einem "fremden" Kind die gleiche Liebe geben, die mein leibliches Kind erfahren hat und immer noch erfährt.
Wahrscheinlich habe ich es einfach nötig gehabt, es schriftlich vor mir zu haben, weil ich eigentlich eh weiß, dass der Drops gelutscht ist. Eine Beziehung in der 2 Menschen unterschiedliche Sachen wollen hat ein Ablaufdatum und das ist wohl erreicht, egal wie sehr man sich liebt.
In 2 Wochen ist Weihnachten, da ist er bei uns und das Gespräch wird stattfinden. Wenn er mir zumindest in einem Punkt entgegenkommt, kann man wohl noch hoffen, aber ich bezweifle dass es so sein wird. Das klügste wird wohl ein Schlussstrich sein, bevor es eskaliert.