An der Ehe/Familie arbeiten - einseitig :(

Ich bin gerade ein bisschen geknickt und nachdenklich.
Mein Mann und ich sind seit 5 Jahren ein Paar, davon drei verheiratet, wir haben zwei Kinder (Kleinkind und Baby).
In letzter Zeit gibt es vieles, was mich an der Ehe oder meinem Mann stört.
Er ist unzuverlässig und denkt häufig nicht mit bzw nur an sich. Ich habe das Baby heute ins Bett gebracht und bin gleich da geblieben. Etwas später höre ich das andere Kimd weinen und schreien. Als ich gucken war, hat mein Mann schon halb geschlafen, während das Kind ohne Kleidung und übermüdet auf dem Bett saß. Es passiert öfter, dass er solche Dinge "vergisst" (Windel anziehen, schlafsachen anziehen, Abendbrot fürs Kind, Mütze, wenn es kalt ist etc). Ich mache es dann eben doch alles selbst. Wenn ich ihn bitte mir zu helfen oder Dinge zu tun, dann macht er nichts und mault nur rum.
Auch den Haushalt mache ich zum größten Teil obwohl er gerade auch in Elternzeit ist.

Dazu kommt, dass er mich gar nicht mehr sieht, es sei denn er möchte Sex. Dann ist er sehr lieb zu mir. Ansonsten werde ich nie gefragt wie es mir geht, wenn ich Weine, weil ich gestresst bin, wird das ignoriert oder herablassend kommentiert. Ich Frage ihn tatsächlich jeden Tag nach dem befinden, da es mir wichtig ist, dass es allen gut geht und es auch einfach meime Gewohnheit ist
Meine Erziehung wird oft als zu weich bewertet, er hingegen macht sich wenig Gedanken darüber, sondern regt sich nur über das Kind auf. Ich Versuche dann Lösungen zu finden, damit er sich nicht mehr über das Kind aufregt (Bsp. Er will, dass das Kind nicht mehr in die Windel macht, regt sich darüber auf, ich bin diejenige, die dann toilettensitz, Hocker usw besorgt, damit es keinen Frust deswegen gibt.)

Er nimmt sich auch einfach Zeit für sich, während ich in den letzten Wochen nur an das Baby gebunden war und nichts für mich tun konnte.
Ich habe einfach andere Vorstellungen vom Familienleben, gegenseitige Unterstützung eben und Wertschätzung, kuscheln ohne dass es gleich mehrere werden muss und warme Umarmungen.
Reden bringt leider nicht viel, es endet damit, dass ich Schuld bin, dass es so ist, weil ich zu wenig Sex mit ihm habe (ca 2-3 mal die Woche).
Ich bin ja gewillt etwas für die Familie und ehe zu machen, hab auch schon Ideen eingebracht wie zB die Kinder früher ins Bett und mal wieder paar Zeit am Abend, gegenseitig Freiräume einräumen, damit jeder auf seine Kosten kommt etc.
Leider wirkt meine Initiative sehr einseitig, zu einer ehe gehören schließlich zwei..
Ich weiß nicht, ob es noch einen Sinn hat da weiter Kraft und Zeit zu investieren. Vielleicht ist ja das Familienleben auch einfach nichts für ihn, ich würde mir nur wünschen, dass er es ehrlich sagt.

Sorry, ist sehr lang geworden. Danke fürs lesen!

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Hi,
ich kann mir nicht vorstellen, dass aus ihm eines Tages ein passabler Ehemann werden soll. Er ist wohl einfach ein Idiot.
Ich würde jetzt erstmal nichts machen, die Dienste an ihm einstellen und dabei die Trennung vorbereiten. Gehaltsabrechnungen und andere wichtige Informationen sichern, eine Wohnung suchen. Er will nicht und ja, das Familienleben scheint nichts für ihn zu sein.

vlg tina

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Ich finde solche Ratschläge in Foren sehr unbedacht. Ich meine es wird Gründe gegeben haben das sich die TE und ihr Ehemann auf eine gemeinsame Zukunft eingelassen haben. Selbstverständlich ist die Situation vorsichtig ausgedrückt bescheiden und absolut nicht Tragbar. Allerdings steht dort eine gesamte Beziehungsdynmaik hinter diesem Post, wo wir bis auf die Schilderung der TE, die diese halt aus ihrem emotionalen Jetzt berichtet ( höchst wahrscheinlich aus berechtigten Gründen). Ratschläge zur Konfliktbewältigung sind eher angebracht( beispielsweise das Die TE klare Grenzen zieht und bestimmtes Verhalten nicht toleriert ), als sofort die Planung einer Trennung anzustoßen, wo man selber nicht die gesamte Situation kennt. Sowas sollte Menschen überlassen werden, welche diesen Einblick auch haben.

Zur TE: Du solltest wirklich den Mut haben auf den Tisch zu hauen und für dein Wohl und deine Gefühle einzustehen. Sollte dein Mann wirklich etwas für dich empfinden wird er mit dir daran Arbeiten wollen.vielleicht holt ihr euch auch eine Objektive Hilfe( Erzeihungs und Familenberstung etc). Sollte dann keine Besserung eintreten solltest du dir Ernsthafte Gedanken machen wie es weitergeht. Denn wenn deine Schilderungen stimmen und davon gehe ich aus, ist die Situation für dich und die Kinder absolut nicht Tragbar.

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Mag sein, da das aber ein Laienforum ist und es sich hier nicht um eine professionelle Familienberatung handelt, bleibt es ja jedem User unbenommen, die Meinungen anderer anzunehmen oder auch nicht. Wenn man sich aber schon an ein Forum wendet, vermute ich tatsächlich, dass zu Hause sehr wohl in irgendeiner Form schon „auf den Tisch gehauen und für die Gefühle eingestanden“ wurde.

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Man sagt ja immer das erste Jahr ist das schwierigste, wenn ein Kind auf die Welt kommt. Allerdings habt ihr ja bereits ein zweites Kind und solltest das kennen.
Ist sein Verhalten schon immer so gewesen? Wenn nein, wann hat er sich geändert?
Was sagt er denn dazu, das er sich so verhält? War er beim ersten Kind auch so?
Denn so gehts ja auch nicht. Du bist am Limit und ja das kann immer passieren, aber Unterstützung statt Vorwürfe wären dann sicherlich angebracht von seiner Seite aus. Aber wie verständnisvoll war er sonst?
Ganz viele Frage die es sicherlich ausmachen wie man diesen Mann sehen sollte.

Ela

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Zurückblickend war er schon immer so, nur hat es mich damals nicht so sehr gestört. Auch um das erste kimd habe ich mich zu 90% alleine gekümmert, das war aber auch sehr pflegeleicht und daher war es in Ordnung. Das jetzige Baby ist ein schreibaby und fordert eben mehr.
Wenn ich sowas anspreche kann er leider nicht einfach zu hören und die Situation neutral beurteilen/reflektieren damit wir eine Lösung finden. Für ihn sind meistens die anderen (also ich) an allem Schuld oder er nimmt moch nicht ernst und spielt die Situation herunter. Manchmal habe ich auch das Gefühl aus so einem Gespräch wird eine Art Wettkampf. Wenn ich ihn um etwas bitte zählt er plötzlich auf, was er alles leistet und was ich alles nicht habe (zB einen besser bezahlten Job) obwohl diese Dinge nichts mit dem Thema/ der Bitte zu tun haben.

Dadurch fühle ich mich leider gar nicht verstanden und ein Gespräch ist echt schwierig. Es geht mir schließlich nicht darum, wer wie viel macht, sondern dass man sich in einer Familie auch umeinander kümmert und Interesse hat

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Ok, wenn du selbst schreibst das er eigentlich schon immer so war, ist es diese Reaktion von ihm somit nicht wirklich neu.
Nur erst jetzt stört es dich, aber dann war das fast schon zu erwarten. Ist jetzt nicht als Vorwurf gemeint. Denn anfangs stören einen Dinge oft nicht oder man kommt besser damit klar und mit der Zeit sieht die Sache doch anders aus.
Da hätte man vielleicht schon viel früher ansetzen sollen, vielleicht hätte....
Aber dennoch finde ich seine Reaktion so nicht korrekt das er dir gleich immer aufzählt das er alles tut nur weil du ihn um etwas bittest. Denn ihr macht beide euren Job, keine Frage und ein Schreibaby fordert einfach auch mehr. Da kann man und darf auch mal verzweifelt sein. Und das ist dann sicherlich keine Ausnahme.
Nur gehts hier eben nicht um einen Wettbewerb, sondern du bittest ihn einfach um Hilfe. Wenn er damit mehr zu leisten scheint also du, so kommt es für mich rüber, scheint er auch nicht viel Bock zu haben.
Deine Wünsche und Bitten sind ja nachvollziehbar, aber wenn sich nichts ändern (davon geh ich fast mal aus) wird, dann wirst du dir deine eignen Gedanken machen müssen wie du damit umgehst.

Ela