Umzug zu Partner gescheitert?

Hallo ihr Lieben,
ihr habt mir vor einigen Monaten bereits etwas weiterhelfen können, daher versuche ich es noch einmal.

Und zwar bin ich im Mai ca. 400km zu meinem Partner gezogen und habe mit 35 Jahren mein halbes Leben, nahe der Heimat zurück gelassen (Familie, Freunde, tollen Job).
Dadurch hatte ich sehr zu kämpfen und fing an alles in Frage zu stellen und zu denken, dass die Beziehung etwas in Schieflage geraten ist. Ich hatte das Gefühl meine eigenen Bedürfnisse (vor allem nach Familiennähe) zu sehr vernachlässigen. Mit dem Job und dass ich etwas weniger verdiene habe ich mich anfreunden können und die Freunde in der Heimat bleiben mir ja auch hoffentlich. Jedoch litt ich darunter, dass meine Familie so weit weg ist und ich hatte Angst, dass ich in der Zukunft den Umzug bereue und durch Familiengründung nicht weg kann. Deswegen würde ich gerne eine sichere Entscheidung treffen, wenn ich hierbleibe. Denn mein Partner gab mir zu verstehen, dass er sich in meiner Heimat nicht sieht. Und damit fühle ich mich total zurückgesetzt. Ich würde ja eine Weile/ einen Lebensabschnitt auch mit ihm hier verbringen. Aber die gefühlte Kompromisslosigkeit verunsichert mich total.
Jetzt stehe ich unmittelbar vor der Entscheidung wieder zurückzukehren. Mein alter Arbeitgeber hat sich sehr engagiert um mir einen Arbeitsvertrag zukommen zu lassen. Doch jetzt plagen mich Zweifel, weil mein Freund und ich schon noch liebe füreinander empfinden. Aber ich hatte mich einfach so zurückgesetzt gefühlt und leide darunter, dass die Beziehung scheinbar nur mit meiner Bereitschaft umzuziehen, funktioniert. Ist das unreif, dass ich möchte, dass er auch vielleicht irgendwann einige Zeit bei mir in meiner Heimat lebt bzw. ich auch mal am Zug sein darf, wenn es um die Entscheidung des Wohnorts geht?
Danke schonmal:)

1

Hallöchen,

ich lese heraus, dass Du Deine alte Heimat und Dein gewohntes Leben dort vermisst. Was ich nicht erkenne ist, wie sich die Beziehung zu Deinem Partner gestaltet. Du schreibst zwar, dass Liebe vorhanden ist, aber was genau ist Deiner Meinung nach in Schieflage geraten? Wie verhält sich Dein Partner Dir gegenüber? Verbringt ihr Zeit mieinander, könnt ihr reden und euch über euer Zusammenleben freuen? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, warum Du von ihm den Kompromiss haben möchtest, dass ihr nach einer gewissen Zeit auch mal in Deine Heimat ziehen solltet? Ich würde ehrlich gesagt auch nicht öfter eben mal 400km hin und her ziehen, nur so zum Ausgleich. Er hat gesagt, dass er nicht in Deiner Heimat leben möchte. Das war eine ehrliche Aussage. Ich würde es mit einem ehrlichen Kinderwunsch vergleichen. Wenn einer dafür und einer dagegen ist, kann man dem jeweils anderen auch keine Kompromisslosigkeit vorwerfen.

Wenn Dein Leidensdruck zu groß ist, egal in welchem Zusammenhang, dann muß man ehrlich zu sich selbst sein und die Konsequenzen ziehen.

2

Der Beitrag wurde ausgeblendet Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.

8

Tarzanfan? 😜

9

Der Beitrag wurde ausgeblendet Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.

3

Aber dein Freund kann doch nichts dafür dass er klare Grenzen ziehen kann und du nicht. Wenn er dann zu dir zieht, ist er der jenige der schrecklich unglücklich ist. Es ist ein schwieriges Thema aber ich finde es auch okay wenn es da keinen Kompromiss gibt. Manche sind halt eng verwurzelt mit ihrer Heimat. Andere sind flexibel, ihr seit es ja scheinbar beide nicht!

Bearbeitet von Samara
4

Ich kann dich verstehen. Für mich ist die äußere Umgebung wichtig für mein Wohlbefinden. Mit neuen Situationen kann ich nur schlecht umgehen und ich bin dann total im Ungleichgewicht, weine viel. Trotzdem sind wir letztes Jahr aufs Land gezogen und ich habe auch schon Jobs gewechselt. Es kostet mich immer Zeit und Kraft bis ich eingewöhnt bin 😬 meistens ein Jahr. Ich weiß aber auch rational, dass die Entscheidung richtig war, kann sie nur nicht immer fühlen.


Was mich bei dir stört: Du brichst dein ganzes Leben ab, er macht keine Kompromisse? Wenn ihr Familie gründet bist du total alleine da und hast keine familiäre Unterstützung? Rational ist doch ein Umzug dann nicht zu begründen. Irgendwie fühlt sich das für mich nach Abhängigkeit an. Ich glaube, dass ihr da keine gemeinsame Perspektive habt. Wenn er keine Kompromisse macht kann die Liebe ja nicht so groß sein 🫤

5

Ich habe schon ein bisschen Schwierigkeiten, diese Heimatverbundenheit nachzuvollziehen. Ich stamme aus einer damals mittelgroßen westfälischen Stadt. Nach dem Abi hieß es für uns alle nur: Weg! So weit wie möglich! - Aber Menschen sind verschieden, und das ist ja auch ok.

Aber wenn mein Partner von mir verlangen würde, dass ich mit ihm in seiner Heimat lebe, nur weil es seine Heimat ist und er ohne seine Familie nicht sein kann, dann würden wir wohl nicht zusammenkommen. Ein paar andere und bessere Argumente müsste es ja schon noch geben.

Leider schreibst du so gar nichts über den Ort, in dem du jetzt lebst. Hast du Leute kennengelernt? Macht dir der neue Job Freude? Wie sind die Freizeitmöglichkeiten? Habt ihr eine schöne Wohnung? Wie sehr ist dein Freund beruflich an diesen Ort gebunden?

Wenn du mit dem jetzigen Wohnort gar nicht warm werden kann, und wenn dir deine Familie letztlich wichtiger ist als das Leben mit deinem Freund, dann musst du dich eben trennen. In der Heimat wartet deine Familie, ein Job und vielleicht auch irgendwann ein Mann, der den Ort niemals verlassen möchte.

6

Mein Freund und ich haben uns unter anderem deswegen nach 6 Jahren getrennt - wir wollten nicht am gleichen Ort leben und uns beiden war die Beziehung weniger wert als dass einer hier einen Kompromiss eingeht. Damals konnte ich das gar nicht so einschätzen, heute weiß ich, dass das daran lag, dass die Basis nicht gestimmt hat. Ich bin heute sehr froh dass wir uns getrennt haben und jeder seinen Wunsch-Wohnort verwirklicht hat. War auch bei beiden die jeweilige Heimat.

7

Ich habe das Gleiche gemacht mit 30. und jetzt 5.5 Jahre später bricht mir die Distanz zur Familie immer nocv das Herz und auch ein Heimatgefühl habbich nicht. Ich fühle mich immer noch als Gast hier und nicht daheim. Mit dem kleinen Zusatz, dass ich nun seit 3 Monaten einen Job hab, der mich etwas auffängt. Er selber kann sich das Umsiedeln auch nicht vorstellen, trotz dass der Grund des Umsiedelns von mir unterdessen nichtig ist…

10

Der Beitrag wurde ausgeblendet Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.

11

Hey,

deine Eltern wirst du sehr vermissen, sobald Kinder folgen. Bei uns ging es nur um 15 Minuten mehr Fahrt und dennoch wollte ich näher zu meinen Eltern. Dies hat sich gelohnt. Ich war nie komplett alleine (als Mutter fühlt man sich oft so.) Ich besuchte meine Mutter oft. Als Kind zwei 1 Jahr wurde passte sie auf beide Kleinkinder auf damit ich arbeiten gehen konnte.

Wie bist du sonst vom Charakter? Ich knicke oft ein, hier war ich jedoch standhaft (zum Glück) denn mein 1. Kind mochte Autofahrten gar nicht. Das musst du auch bedenken.

Versuche es vll mit diesen Argumenten deinem Mann zusagen. Kinder werden alles durcheinander bringen, vor allem dein Leben (da du wahrscheinlich die Elternzeit übernimmst. Baby+Haushalt machen i-wann einen verrückt, wenn man neben dem Partner keine weiteren sozialen Kontakte täglich sieht.

18

Und dafür sollte der Mann dann ggf. auch seine Karriere aufgeben? Damit die Oma besser auf die Kinder aufpassen kann?

20

Hey,

wenn der Mann Karriere macht und sie auch arbeiten möchte, wo sollen die Kinder hin, wenn die gesetzlichen 30 Tage Kinderkrank verbraucht sind. Kein Arbeitgeber sieht es gerne, wenn Mitarbeiter wegen Kindern krank machen.
Die Aussage - Kinder sind in der Kita/Schule - ja, wenn sie gesund sind. Es sind auch mehr Ferien als Urlaubstage, das muss man auch beachten.

Mir geht es vorallem um dieses alleine sein. Dies kann einen tief sinken lassen. Mir ging es erst besser als ich wieder arbeiten gegangen bin, dabei hatte ich mit Kindern/Haushalt keine Schwierigkeiten. Ich habe einfach herausfordernde Aufgaben gebraucht, ohne ständig von Kindern unterbrochen zu werden.

weiteren Kommentar laden