Erkenne meinen Mann seit Schwangerschaft nicht wieder

Guten Abend alle Zusammen,

ich bin am Ende. Ich bin mit unserem Wunschkind schwanger. ET ist der 14.12.

Es ist mein zweites Kind und sein erstes Leibliches. Meine große Tochter hat mein Mann adoptiert.

Die Schwangerschaft lief für uns beide emotional schlecht. Ich habe mich nie unterstützt gefühlt. Wir haben viel geredet, nun wohl aber eher aneinander vorbei. Wir wussten beide, dass wir unter diesem "Umstand" gerade nicht auf einen Nenner kommen. Aber er hat mir immer gesagt, dass wir das schaffen, es ist ja bald vorbei. Ich habe nie an den Gefühlen zu ihm gezweifelt.

Vor knapp zwei Wochen hat er mir "mit dem Hammer vor den Kopf geschlagen" und meinte er fühlt keine Paarbeziehung mehr. Von jetzt auf gleich. Ich habe nicht damit gerechnet. Mir hat es den Boden unter den Füßen weg gerissen. Eltern bleiben wir ja aber trotzdem gemeinsam, meint er. Er meinte er liebt mich, aber gerade liebt er mich nicht. Er hat sich komplett entfernt von mir. Wir sehen uns nur noch wenn unsere Tochter dabei ist, sobald sie im Bett liegt, ist er im Schlafzimmer verschwunden und ich sitze alleine im Wohnzimmer.

Er hatte eine schwere Kindheit und ich habe die Vermutung, dass er im Moment extrem Muffensausen vor der Veränderung hat. Denn er kann mir auch nicht sagen, warum er plötzlich so fühlt und was in der Schwangerschaft "falsch" gelaufen ist.. er will einfach gerade nichts mit mir zu tun haben.

Ich fühle mich natürlich extrem im Stich gelassen und weiß auch nicht wie die Entbindung so entspannt starten soll.. Ich liebe ihn so sehr und möchte definitiv an der Beziehung festhalten. Ausziehen kann niemand von uns, da sich unser Haus niemand allein leisten kann und wir den Wert nie bei einem Verkauf reinbekommen würden. Wir sind im Moment also einfach aneinander gebunden...

Tut mir leid für den langen Text, aber ich musste das einfach mal loswerden.

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Hallo!

Du schreibst etwas hochdramatisches ganz schön rational runter.
Ich möchte dem Rechnung tragen und dir einfach sagen, wie leid es mir für dich tut, dass es dir so geht!
Egal ob dein Mann Muffensausen hat - er hat ein Kind adoptiert und er bekommt bald ein zweites! Sich hier rauszunehmen und einen auf einer "Wir bleiben ja Eltern"-Geschäftsbeziehung auszuruhen ist einfach mal schäbig!

Aha. Ihr bleibt noch Eltern.

Wer kümmert sich nachts? Er nicht, denn er schläft ja nicht bei dir, weil er dich nicht mehr liebt. Und sorry: Babys gehören nun mal zur Mama - kann man nichts machen...
Wer ist abends da um dich zu entlasten? Er nicht, denn er liebt dich ja nicht mehr und braucht abends seinen Freiraum.

Wer kocht? Du. Wenn du eh gekocht hast, kann er ja mitessen, schließlich steuert er ja was zum Haushalt bei.
Wer wäscht? Du. Es wäre ja Energieverschwendung, wenn die Maschine nur mit seinen paar Klamotten läuft. Außerdem steht die Wäschespinne ja eh auf dem gemeinsamen Grund.
Wer putzt? Du. Du bist einfach da, ihr seid drei, er ist ja nur einer und er macht ja bei weitem nicht so viel dreckig wie ihr.

Es tut mir ehrlich leid, in eine gerade gerissene Wunde Salz zu streuen. Aber dein Rationalisieren eines hochdramatischen Ereignisses, ist keine Hilfe für dich. Es zögert die notwendigen Entwicklungen nur heraus!
Du tust mir leid!

Wen hast du? Freunde? Eltern? Wie ist die Geburt geplant?

Bearbeitet von Chipstuete
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💯% Zustimmung!

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Das ist soooo brutal. Hast du Menschen, die dich unterstützen? Dann kick ihn aus deinem Leben! Völlig egal, was er für eine Kindheit hatte oder was er grad empfindet: So geht man mit einer Frau unmittelbar vor der Entbindung nicht um!

Nimm ihn bloß nicht mit in den Kreißsaal! Frag eine Freundin oder deine Mutter/Schwester, ob sie mitkommt. Notfalls ist jede Hebamme empathischer als dieses Ar***. Kannst du dein Wochenbett woanders verbringen? Eltern? Freundin? Ich würde mich wirklich nicht auf diesen Typ verlassen müssen.

Hast du noch andere Netzwerke? Kirche? Andere Gruppen, mit denen du Zeit verbringst?

Es tut mir so wahnsinnig leid! Ich hoffe, du findest auf die Schnelle noch eine Lösung.

Alles, alles Gute!

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*dass. Bitte geh deine Deutschhausaufgaben machen, sonst musst du wieder nachsitzen.

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Mieser Charakter, dein Mann. Und viel zu emotional. Vergiss ihn.

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Ich sehe das anders.

Im Schwangerschaftsforum gibt es ständig Posts von Frauen, die ihre Partner plötzlich nicht mehr lieben, nicht mehr ertragen können und am liebsten rausschmeißen würden. Dann gibt es immer emphatische Antworten: das sind die Hormone, gib dir Zeit etc.

Auch für Männer bedeutet die Schwangerschaft der Frau hormonelle Veränderungen, von den psychischen Belastungen ganz abgesehen. Mach einer steckt das besser weg, andere schlechter.

Der Mann der TE hat sie nicht sitzen lassen oder betrogen. Er hat ihr seine Gefühle mitgeteilt, nämlich dass er derzeit keine romantische Liebe mehr für sie empfindet. Ich weiß nicht welchen Grund es geben könnte ihn hier dafür zu beschimpfen und runterzumachen. Gefühle können sich ändern und sie können auch wiederkommen. Vielleicht gibt es auch viel mehr (bisher unausgesprochene) Probleme, die Kommunikation zwischen der TE und ihrem Mann scheint nicht besonders gut zu sein. Dass der Zeitpunkt dafür gerade ungünstig ist, wird niemand bestreiten.

Ich würde im nächsten Jahr ganz stark eine Paartherapie anstreben, sobald das mit Baby möglich ist.

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Darum geht es ja doch. Um den Zeitpunkt.
Dass sich Gefühle ändern können, ist doch jedem bewusst, aber so eine Aktion kurz vor der Entbindung ist unterste Schublade.

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Ich finds auch nicht okay den Mann so zu verteufeln. Für seine Gefühle kann man nichts, wahrscheinlich hat die Frau immer wieder nachgebohrt was los ist und da hat er es halt gesagt, sich wieder zu entlieben ist blöd aber ist doch nicht unmenschlich und ich lese ja dass er für alle 3 da sein möchte.
Ich glaube allerdings nicht dass es einfach "Muffensausen" und schlechte Kindheit ist, wahrscheinlich ist in den letzten Jahren doch mehr vorgefallen. Vielleicht könntet ihr nach der Geburt mal zur Paartherapie um zu verstehen was genau der Auslöser war.

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Also selbst wenn er ne schwere Kindheit hatte, für die kann er natürlich nichts, keine Frage und zu beneiden ist er auch nicht. Aber er merkt ja schon das hier was im Argen liegt. Und wenn es euch massiv beeinflußt dann hat er die moralische Pflicht sich helfen zu lassen. Denn einfach weggehen das geht so auch nicht. Einfach ausweichen und sagen er liebt dich nicht mehr ist zuviel, du brauchst auch Halt immerhin war das Kind gewollt. Und wenn es ihn jetzt auf einmal überfordert, fällt ihm das seeeeeeeeeeeehr früh ein. Aber wenn er nun Ängste entwickelt die vielleicht auch nicht abzusehen waren weil er vorher noch immer der Realität ausgewichen ist dann muss er sich Hilfe holen. Sonst ist auch er verantwortlich wenn es den Bach hinunter geht und nicht du. Und das Kind kann auch am Allerwenigsten dazu. Ich würde ihm klar sagen das dieser Zustand so nicht hinzunehmen ist. Er soll sich nun bis morgen in Ruhe überlegen was er will und sich helfen lassen, sonst ist die Belastung einfach untragbar.

Ela

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Boahhhhhh immer wenn es ernst wird ziehen die Männer ihren schwan.. ein so nervig eh.

Denk erst mal nur über die Geburt nach er ist es nicht wert.