Ich will umziehen, er nicht

Hallo Mädels,
Ich hab eine Frage da mir etwas seit sehr langem auf dem Herzen liegt.
Kurz zur Vorgeschichte:
Mein Verlobter und ich haben uns vor knapp 2 Jahren kennengelernt und sind recht früh (nach 4 Monaten) zusammengezogen. Bzw ich zu ihm in sein Heimatdorf (da er mir von vornherein klipp und klar gemacht hat, dass er dort nicht wegmöchte und meinte er hätte hier die Möglichkeit ein Haus zu kaufen).
Nun wohne ich seit etwas über einem Jahr hier und fühle mich jetzt nicht besonders wohl. Ziemlich alte Wohnung, keine besonders schöne Gegend und seine Familie wohnt quasi nebenan was jetzt für mich auch nicht gerade schön ist.
Nun ist es so dass ich mehrmals vorgeschlagen habe man könnte sich doch woanders eine Wohnung suchen und wieder zurückziehen wenn man ein Häuschen im Heimatdorf kaufen kann, da sind wir nämlich auch auf der Suche nach weil ich gerade schwanger bin.
Das ist aber leider überhaupt kein Kompromiss für ihn und es entfacht jedes Mal Streit.
Meine Frage wäre: ist es von mir zu viel verlangt? Muss ich mich jetzt fügen weil er mir von Anfang an seinen Standpunkt klar gemacht hat? Bin etwas traurig da ich eine schöne Wohnung hatte und es für mich erstmal kein Problem war mein Zuhause aufzugeben

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Ihr hattet die klare Absprache, dass er niemals wegziehen wird und sich sogar in seinem Ort was kaufen will. Daher bist du zu ihm gezogen. Daraus solltest du keine Forderungen ableiten.

Wenn du dich nicht wohl fühlst, ist es jetzt noch der ideale Zeitpunkt, dass ihr auseinander zieht. Das ist ja Nix schlimmes. Aber wenn das Kind auf der Welt ist, hat er Mitsprache beim Wohnen.

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Fände ich dann ehrlich gesagt aber sehr egoistisch. Er hat von Anfang an gesagt, dass er dort leben möchte sie wusste es. Nun bekommen BEIDE ein Kind, aber es soll vollkommen okay sein, dass sie nun weg zieht, weil er ja über das Kind noch nichts zu entscheiden hat? Und das Kind wächst dann mehr oder weniger ohne Vater auf, weil die TE nicht vor der Schwangerschaft mit ihrem Partner geklärt hat, dass sie dort nicht mehr leben möchte?

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Und er ist nicht egoistisch, wenn er die Bedürfnisse seiner Partnerin so vollends ignoriert?

Sie ist ihm zuliebe zu ihm gezogen und hat festgestellt, dass es ihr gar nicht taugt. So kann es halt laufen. 🤷🏻‍♀️
Dass er zu GAR keinem. Kompromiss bereit ist, macht ihn doch definitiv zum größeren Egoisten...?

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Tja, ihr gründet eine Familie, bevor ihr die Basics eures Zusammenlebens geklärt habt. Meine Tendenz: Du hast gehofft, dass er seine Meinung ändert, die er aber von Anfang an klar vertreten hat. Wenn er dort unbedingt bleiben will, du aber auf überhaupt gar kleinsten Fall, dann zieh um, bevor das Kind da ist. Nach der Geburt wird es u. U. schwierig, mit Kind wegzuziehen. Dann führt ihr eben eine Beziehung ohne zusammenzuleben, bis ihr etwas gefunden habt, das euch beiden gefällt.

LG, Kate

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Fände ich dann ehrlich gesagt aber sehr egoistisch. Er hat von Anfang an gesagt, dass er dort leben möchte, sie wusste es. Nun bekommen BEIDE ein Kind, aber es soll vollkommen okay sein, dass sie nun weg zieht (selbst wenn nur auf Zeit), weil er ja über das Kind noch nichts zu entscheiden hat? Und das Kind wächst dann mehr oder weniger ohne Vater auf, weil die TE nicht vor der Schwangerschaft mit ihrem Partner geklärt hat, dass sie dort nicht mehr leben möchte?

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Ein Neugeborenes gehört zur Mutter, da bin ich altmodisch und sehe das wie die Affenmutter und jedes andere Säugetier. Lieber jetzt den Stress mit dem Umzug als mit Neugeborenem und den Auseinandersetzungen.

Dass grundlegende Dinge der Partnerschaft nicht vor einer Schwangerschaft geklärt werden, sehe ich so kritisch wie du. Es gab nie mehr und sicherere Verhütungsmethoden als heute. Die Beliebigkeit, mit der Kinder in ungeklärte Umstände hinein gezeugt werden, erschreckt mich immer wieder.

LG, Kate

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Ich finde es schwierig. Er hat dir von Anfang an ganz klar gesagt, dass er dort leben möchte und da du zu ihm gezogen bist, ist er vermutlich davon ausgegangen, dass es für dich okay ist. Nun bekommt ihr ein Kind, bindet euch also noch mal mehr aneinander, obwohl ihr euch nicht einig darüber werdet, wo ihr leben wollt.

Ihr seid ja schon auf der Suche nach einem Haus, wäre es da nicht möglich bis dahin dort zu bleiben wo ihr nun wohnt? Okay seine Familie lebt sehr nah, das kann schwierig sein, muss es aber nicht. Gibt es da tatsächlich Probleme, oder fühlst du dich einfach etwas unwohl damit? Oder befürchtest du, dass sich deine Schwiegereltern in die Erziehung eures Kindes einmischen werden? Da müssten du und dein Partner dann natürlich an einem Strang ziehen, wenn ihr etwas nicht wollt oder euch zu viel wird. Ansonsten fände ich persönlich es schön, wenn meine Kinder ihre Familie (Oma, Opa usw) in der Nähe haben.

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Das Problem ist, das seine Familie ziemlich viel trinkt. Bei jeder Gelegenheit wird hier ein Bier aufgemacht und mein Verlobter wird dann auch mehr oder weniger dazu überredet bzw. will dann auch dabei sein. Was an sich nicht schlimm ist wenn es nicht jedes Wochenende wäre. Das finde ich so langsam abstoßend. Er hat mir jetzt versprochen dass es sich bessern wird aber ich denke dass ich bei seiner Familie auch zum Buhmann werde, da er weniger dabei ist wegen mir

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Vergiss es, das Bier im Dorf auf der Gartenmauer gehört dazu und ändert sich erst, wenn die Mittrinker so nach und nach die Führerscheine abgenommen kriegen oder an Leberzirrhose sterben.

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Meinst Du nicht, Du kannst es noch 1-2 Jahre "aushalten" in der nicht so schönen Wohnung zu leben, bis Ihr dann gemeinsam in ein gekauftes Haus zieht? Oder wäre Dir das ehrlicherweise auch nicht recht, weil Du das Dorf/die Gegend generell nicht magst?

Bearbeitet von Nessie24
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Ich mag das Dorf, die Gegend bzw die Ecke in der wir wohnen mag ich nicht, direkt gegenüber seine Tante und zwei Häuser weiter meine Schwägerin und direkt da gegenüber seine Eltern. Ich finde das so nah aufeinander einfach sehr schwierig weil man sich dann über manche Dinge aufregt und das Verhältnis so auch schlechter wird

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Ich bin da ganz bei dir. Aber warum bist du dann da hin gezogen und hast nach so kurzer Zeit bereits ein Kind gezeugt?

Bearbeitet von Madlaina
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Das ist natürlich schwierig. Ihr kennt euch erst seit kurzem, wohnt erst seit kurzem zusammen und du bist schon schwanger. Das ging offenbar alles ein bisschen schnell, nicht?
Du wusstest, dass er nicht aus seinem Heimatort weg will. Trotzdem hast du ein Kind mit ihm gezeugt. Wieso sollte er sich jetzt plötzlich umentscheiden wollen?

Es wäre wahrscheinlich leider besser gewesen wenn du etwas länger überlegt hättest bevor du deine schöne Wohnung aufgegeben und dich jetzt auf ewig durch das Kind an diesen Mann gebunden hast.

Ich denke eure einzige Möglichkeit wäre eine schöne Wohnung/Haus in seinem Heimatort zu finden, du musst vor Ort Kontakte knüpfen und bis dahin musst du in den sauren Apfel beissen.

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"Muss ich mich jetzt fügen weil er mir von Anfang an seinen Standpunkt klar gemacht hat?"
So leid es mir tut, aber ja.
Er hat dir von Anfang an gesagt was er möchte und du hast eingewilligt.

Du sagst er habe dir von vornherein klipp und klar gemacht, dass er dort nicht wegmöchte.
Wieso genau hoffst du dass sich das geändert hat?
Und macht es nicht wenig Sinn jetzt wo ein Kind unterwegs ist und ihr ein Haus sucht noch in eine andere Wohnung zu ziehen?

Ich habe mich auch dafür entschieden zurück zu stecken und zu einem festgelegten Zeitpunkt aufs Heimatdorf meines Partners zu ziehen, in die obere Wohnung im Haus seiner Eltern. Wenn ich das meinen 20-Jährigen ich erzählen müsste, würde sie mich erwürgen damit es nicht dazu kommt aber da sind wir nun.

Unser Kompromiss ist das Leben in der Großstadt bis unser Kind in die Schule kommt.
Im Frühjahr vor der Einschulung ziehen wir um, in der Zwischenzeit bringen wir die Wohnung so auf Vordermann und richten sie schön ein, dass ich mich dort wenigstens wohl fühle. Das habe ich aber mit ihm geklärt bevor ich meine schöne "Mädchenhöhle" aufgegeben habe. Die damals toll eingerichtete und gut gelegene und geschnittene 1-Zimmer Wohnung habe ich also erst gekündigt als wir eine Kompromisslösung gefunden hatten mir der sich beide arrangieren können.
(Falls es mir viel zu bunt wird mit den Schwiegereltern in einem Haus haben wir das angrenzende Grundstück gekauft auf dem wir noch bauen könnten, es bleibt aber eben auch das Nachbargrundstück)

Ich weiß dass es nicht super ist, wenn man mit seinem Wohnort unzufrieden ist, aber er hat die nie Hoffnung gemacht, dass er sich anders entschieden könnte.
Mein Partner tut das auch nicht und ich weiß was auf mich zukommt und genieße meine Kompromiss-Zeit. Deshalb gibt es, wenn du mit ihm zusammen eine Familie bleiben möchtest nicht wirklich Alternativen.

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Danke erstmal für deine Antwort.
Ich weiß nicht ob das doof klingt, aber dadurch dass er ja so überhaupt nicht Kompromissbereit ist fühle ich mich irgendwie nicht so geliebt wie ich ihn liebe. Dadurch dass ich aufgeben konnte und er kann es nicht. Noch nicht mal auf Zeit.
Ihr habt schon alle recht dass ich es ja wusste, nur leider wusste ich nicht dass es dann doch ziemlich unschön wird und man sich eben nicht so wohl fühlt wie gedacht oder zu Anfang

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Naja ihr sucht ja aber ein Haus, oder nicht?

Das wird ja dann wohl kaum auch in der gleichen Dorfecke sein.

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Ui das hättet ich unbedingt vor dem Kind geklärt haben wollen macht es jetzt natürlich um so schwieriger . Du wusstest zwar das er auf keinen Fall wegziehen will aus seinem Heimatdorf aber hattest indirekt vermutlich gehofft das er zumindest ein bisschen kompromissbereit ist immerhin wärest du ja anscheinend bereit dort mit ihm in ein eigenes Haus zu ziehen . Ich lese bei euch aber neben dem Wohnproblem noch andere Probleme raus dein Verlobter scheint das Dorfleben zu leben auch mit seinen Bräuchen , Feiern und dem trinken auch das wird sich ganz sicher nicht ändern wenn das Baby da ist . Überleg dir gut ob du das wirklich mitmachen willst eigentlich hättest du das vor dem Kind tuen sollen aber dafür ist es jetzt schon zu spät . Wenn du dich da auf dem Dorf nicht so wohl fühlst ist es fraglich ob du da überhaupt richtig ankommen wirst ob du die Frau sein willst die die ersten Jahre mit Kind abends und am Wochenende zu Hause sitzt während dein Mann sein geselliges Dorfleben lebt und mehr als einmal volltrunken nach Hause kommt . Ich könnte das nicht akzeptieren so ein ewiges Jungesellenleben hört sich auch nicht so an als wenn das Deine Vorstellung von Familienleben ist . Was will man dir raten wenn dein Verlobter an seinem Standpunkt festhält bleibt für dich nur aushalten oder sich trennen . Tut mir leid aber selbst wenn ihr euch nicht jetzt trennt glaube ich nicht das das eure Beziehung als Familie den unterschiedlichen Vorstellungen dauerhaft gewachsen sein wird .

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Ich frage mich, wie die Antworten ausfallen würden, wäre die Konstellation anders herum. Die Frau wohnt auf dem Land, ist sehr eng mit der Familie und hat klar kommuniziert, dass sie niemals wegziehen will und wird. Nun ist sie schwanger, der Partner kommt mit dem Landleben und Umfeld nicht klar und will wegziehen, entweder mit ihr oder ohne sie. Da wäre der Aufschrei bestimmt groß, was für ein fieser Typ er ist.

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Nö!
Jeder ist erwachsen und trifft seine Entscheidungen. Unabhängig vom Geschlecht. Man hat doch nur ein Leben. Wenn ein Weg nicht passt, muss es nie eine Einbahnstrasse bleiben. Man kann immer was ändern.

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Das Problem scheint ja nicht das Dorf sondern der Alkohol zu sein. Und dem Problem solltest du dein Kind nicht aussetzen. Deswegen mein Tipp, geh erstmal schwanger zurück in deinen Heimatort. Nach der Geburt darfst du das nicht mehr einfach so. Mit ein bisschen Abstand und Perspektive wird dein Partner schnell merken, ob ihm seine eigene kleine Familie wichtig ist oder die Dorfgemeinschaft und der Alkohol. Wenn du bleibst, bist du mit dem Baby alleine während er „nur kurz“ bei den Nachbarn/der Familie ist.