Wie reagiere ich gut auf die „Hilfe“ meines Mannes?

Ich weiß nicht wirklich, wie ich auf die „Hilfe“ meines Mannes reagieren soll. Irgendwie sind die Bereiche Kinderbetreuung, Haushalt, Wäsche, Müll, Schnee schieben, Steuererklärung etc. alle bei mir hängen geblieben, denn er macht es nicht. Er hat sich freiwillig gemeldet bei seiner Arbeit Schnee zu schieben und er mäht manchmal den Rasen seines Vaters, aber zu Hause tut er es nicht. Zum Thema Schnee schieben sagt er: „Wir sind versichert. Die Leute sollen aufpassen. Ich mache es nicht.“
Neulich war ich beim Wäsche falten und mein 4jähriger und 2jähriger helfen mit Freude mit, nur mein Mann sitzt daneben und guckt in sein Handy. Dann faltet er zwei seiner T-Shirts, während ich was für ihn erledige, und fragt: „Freust du dich, dass ich dir geholfen habe?“ Meine Antwort: „Es sind deine T-Shirts, also ist es eigentlich auch deine Arbeit.“
Nächste Situation: Ich wickle das 2jährige Kind, bei dem leider die Windel ausgelaufen ist. Also bin ich mit beiden Händen beschäftigt. Plötzlich hält mir mein Mann die Zahnbürsten der Kinder unter die Nase. Meine Reaktion: „Geht‘s noch?“, weil das letzte was ich gebrauchen kann, wenn meine Hände voller Sch*** sind, sind die Zahnbürsten. Seine Antwort: „Ich habe die Zahnbürsten schon für dich fertig gemacht. Freust du dich nicht über die Hilfe? Immer wenn ich dir helfe, meckerst du.“
Situation 3: Unser Keller stand unter Wasser und nachdem wir das Wasser ausgepumpt haben, habe ich die Sachen rausgetragen und abgewaschen. Irgendwann kommt mein Mann und fragt, ob er helfen soll. Ich freue mich schon. Doch er steht nur in der Tür und gibt Tipps, welches Möbelstück zuerst gewaschen werden soll und fragt, warum ich es nicht zuerst gewaschen habe. Meine Mann: „Ich brauche keine Tipps, wie ich abwaschen soll. Benutz bitte mal deine Hände.“ Seine Reaktion: „Wenn du keine Hilfe möchtest, gehe ich wieder rein.“
Ich glaube, dass meine Reaktion tatsächlich dazu beiträgt, dass er sich mehr zurück nimmt und eine positive Verstärkung würde wahrscheinlich besser helfen ihn in Aktion zu bringen, aber mir fällt leider in solchen Situationen keine dankbare Formulierung ein, da seine „Hilfe“ für mich nicht hilfreich ist. Habt ihr ein paar positive Formulierungen?

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Da braucht es keine positive Verstärkung sondern ein ernstes Gespräch.

Er benimmt sich komplett unfähig da er weiß, dass du es dann halt selbst machst.
Außerdem soll er nicht "helfen" sondern seinen Teil beitragen, das ist ein riesen Unterschied.

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Ein Kleinkind würde ich übertrieben loben, wenn es etwas gut gemacht und geholfen hat.
Dein Mann ist aber vermutlich schon ein großer Junge. Der ist so wie er ist, auch weil du bist wie du bist und es dann eben machst. Du bist seine Mutti.

Erfahrungsgemäß ändert sich so ein Verhalten nicht.
Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass er selber anpackt. Macht er aber nicht, tat er wahrscheinlich nie.
Irgendwann verliert man den Respekt vor solch großen Kindern.

Kannst ja mal versuchen mit ihm darüber zu reden oder macht euch mal die Mühe einen Haushaltsplan zu erstellen.
Aber ärger dich nicht zu sehr drüber, wenn du ihm trotzdem noch alles abnehmen musst.

3

Ich würde für Ihn einfach nichts mehr machen. Er ist doch dein Mann und nicht dein Kind, oder? Warum trägst du Ihm so den Arsch nach? Kein Wunder, dass er nichts macht. Wenn jemand für mich alles ohne Probleme machen würde, würde ich auch nichts tun.
Und nein, er würde von mit keinen Applaus bekommen, wenn er sich mal bewegt.

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Äh, ja. Statt über Dankbarkeit und Positive Formulierungen würde ich auch eher mal über Arbeitsteilung nachdenken.
An dem Punkt, an dem ihr seid, wird das allerdings unbequem.

Was ist denn das für eine bejubelnswerte Hilfe, einen Klecks Zahnpasta auf zwei Zahnbürsten zu drücken?

Am reibungslosesten funktionieren bei uns Abläufe, bei denen jeder eine klare Verantwortung hat. Bei kleinen Kindern muss die natürlich immer wieder neu angepasst werden.

Beispiel: am Wochenende stehe ich immer mit den Kindern auf und ziehe sie an etc., im Gegenzug übernimmt dann mein Mann die Kinder wenn er selbst aufgestanden ist und kocht auch meistens das Mittagessen für alle.

Oder Abends: ich wasche die Kinder, er putzt anschließend die Zähne. Wo die Zahnbürsten sind, ob einer wegrennen und nicht Zähne putzen mag oder am Ende alles wieder ausgespült wird, das ist komplett in seinem Verantwortungsbereich und ich trinke in den Minuten gemütlich Tee oder lese am Handy.

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So wie er sagt, dass ihr versichert seid und der Postbote sich doch gerne ein Bein brechen darf, würde ich ab jetzt seine Sachen auch nicht mehr anrühren. Was soll es dich denn stören, wenn er keine Socken mehr im Schrank hat?!

Also ich finde so ein Riesenbady maximal abturnend und unsexy. Er benimmt sich wie ein 3. Kind und ist dann auch noch stolz drauf. Peinlich!

Ich würde ebenfalls zu einer ernsten Aussprache raten und alternativ in den Raum stellen, dass er als Single auch div Aufgaben zu erledigen hätte. Warum benutzt er seine Frau als Putze und Köchin?! Lass das nicht mehr zu!

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Bei den T-Shirts hätte ich gesagt "mach den Rest auch noch, ich gehe kochen".

Und bei den Zahnbürsten "warum zeigst Du MIR die? Putz den Kindern halt die Zähne, ICH kann das allein."

Bei solchen einem Verhalten hätte ich keinerlei Lust auf "positive Botschaften", sondern darauf, dass er seinen Teil am Haushalt erledigt, ohne das ich ihn für jeden Handgriff loben muss.

Spiegel ihm das Verhalten doch mal!

Guck mal, Karl-Heinz, habe ich die Kartoffeln nicht schön geschält? Freust Du Dich, dass ich das Fleisch aus dem Kühlschrank geholt habe? Ist es nicht toll, wie ich die Schnitzel gewürzt habe? Guck, ich habe die Ölflasche aus dem Schrank geholt, uns jetzt gieße ich etwas davon in die Bratpfanne!

(Ich hatte eine Kollegin, die Montags gern stolz sowas wie "Mein Mann hat am Wochenende alle Fenster geputzt!" erzählte. Ich hab sie dann mal gefragt, was sie denn in der Zeit gemacht hat und ob sie eigentlich glaubt, dass er gerade auch seinen Kollegen erzählt, dass seine Frau am Wochenende das Bad geputzt habe? Die beiden hatten keine Kinder und er war regelmäßig mindestens 2 Stunden vor ihr zuhause. ER hat übrigens, wie ich glaube, völlig ohne Lob zu erwarten seinen Anteil getan, mich hat SIE genervt, die damit immer so angab)

Bearbeitet von Severina
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"Guck mal, Karl-Heinz, habe ich die Kartoffeln nicht schön geschält? Freust Du Dich, dass ich das Fleisch aus dem Kühlschrank geholt habe? Ist es nicht toll, wie ich die Schnitzel gewürzt habe? Guck, ich habe die Ölflasche aus dem Schrank geholt, uns jetzt gieße ich etwas davon in die Bratpfanne!"

LOL, ich liege am Boden vor Lachen!! :-D
Du hast so Recht - so sollte es die TE machen!

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War er denn schon so, als du ihn kennen gelernt hast?

Wenn die Antwort nein lautet, dann ist dein Mann unfassbar manipulativ dir gegenüber, dass du mittlerweile nachdenkst, ihn wie ein kleines Kind positiv zu bestätigen. Dabei gebührt ihm höchstens ein oder zwei Tritte in seinen Hintern!

Sei einfach rigoroser und sprich es mal klar und deutlich an, dass er dir keine Hilfe ist und er jetzt auch nicht die beleidigte Leberwurst spielen soll, sondern einfach mal mit anpacken muss! Und wenn dir das zu direkt ist, dann lass einfach mal die Sachen liegen, die ihm gehören.

Dann kann er seine Wäsche alleine waschen.

Google mal nach "weaponized incompetence". Ich denke, das trifft bei euch ganz gut zu. Ob du sein Verhalten dir gegenüber ändern kannst, hängt damit zusammen, ob er dich liebt oder ob er dich einfach als bequeme Haushälterin betrachtet, die alles macht.

Die aktuelle Situation würde ich jedenfalls nicht mehr beibehalten. Entweder du sprichst mal in Ruhe mit ihm darüber oder machst gleich Nägel mit Köpfen und teilst den Haushalt gerecht auf (nachdem du mit ihm gesprochen hast) und ignorierst künftig die Anteile, die er übernehmen muss. Auch mit der Konsequenz, dass er diese nicht machen wird, weil er denkt, dass du nach einiger Zeit einknickst und wieder brav alles machst.

Dann wird der Müll halt erst einmal nicht geleert. Das musst du jetzt aussitzen. Oder weiterhin die Hausfrau und Mutti von DREI Kindern spielen.

Bearbeitet von Kris7
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Nee, da hab ich keine positiven Formulierungen, weil das einfach komplett lächerlich ist. Er gibt dir beim Wickeln die Zahnbürsten und will Lob dafür? Warum putzt er den Kindern nicht die Zähne? Und warum geht es dauernd um "helfen"? Das suggeriert, dass alles dein Aufgabenbereich ist, und er dir großzügig etwas von deinen Aufgaben abnimmt. So ist es aber nicht. Er ist erwachsen und hat einen Haushalt. Wie ihr den aufteilt, wer wieviel Erwerbsarbeit nachgeht etc. darüber kann man sich austauschen. Aber dass einer sich so rauszieht, und dann auch noch ein Lob will für völlig nor ale Sachen, das ist total daneben.

Hält er das denn wirklich für Hilfe, wenn du die Möbel rausträgst und säuberst und er nur tolle Tipps hat? Ist ihm das nicht peinlich? Man packt doch zusammen an in so einer Situation.

Also: Er ist kein Kleinkind und es ist nicht dein Job, dir Formulierungen zu überlegen und ihn zu motivieren in seinem eigenrn Haushalt mit anzupacken. Stattdessen steht bei euch ein ernsthaftes Gespräch an, warum er seinen Beitrag nicht leistet.

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Ich hab jetzt nochmal den Rest gelesen, und auch ein paar deiner alten Beiträge. Manches kannte ich schon.

Liebe HiNev, ich kann verstehen dass du hoffst, dass der Mann zurückkommt, der er mal war. Aber wie wahrscheinlich ist das? Es mag sein, dass dein Mann Probleme hat, Depressionen, whatever. Fakt ist aber, er verdrängt dass sein Verhalten nicht ok und eine Belastung für die ganze Familie ist. Er sieht sich als Opfer, siehe Silvester. Wie widerlich ist das denn bitte? Wer lässt denn seine schlechte Laune so an seinen kleinen Kindern aus, ohne die geringste Einsicht?

Hast du ihm mal so klar gesagt, dass du nur noch mit ihm zusammen bist, weil er mal anders war und du hoffst dass das wiederkommt? Dass der Mann, zu dem er sich entwickelt hat, eine Zumutung ist? Denn das ist er. Dass du ständig unglücklich bist und über Trennung nachdenkst? Also ein wirklich endgültiges Gespräch, nicht über einzelne Situationen sondern über das Gesamtbild? Wenn er dann nicht einsichtig ist und sich sofort Hilfe sucht (denn allein scheint er das nicht hinzubekommen), dann ist vielleicht eine Trennung erstmal besser. Und zwar bald. Wer weiß, vielleicht wacht er dann auf und krempelt sein Leben um. Vielleicht ist er aber auch einfach so, wie du ihn jetzt kennst. Oder er hat sich nachhaltig verändert, ist krank und will sich nicht helfen lassen etc. Dann musst du dir das nicht länger geben. Und vor allem deine Kinder davor schützen, mit so einem - entschuldige - egoistischen Arschloch aufzuwachsen.

Ich verstehe die Hoffnung und die Sehnsucht nach dem Mann, der vielleicht mal da war. Aber die Realität ist einfach eine andere. Komm 2025 ins Handeln!

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Wenn du mal ehrlich bist, ist das eure kleinste Baustelle, oder?

Vielleicht solltet ihr mal ein ernstes Gespräch über eure Zukunft führen.

Nach all dem was du schreibst, ist er kein toller Ehemann und Vater. Dir wird nur bleiben: nimm ihn wie er ist…& leide leise. Oder gib dir eine Chance auf eine glückliche Zukunft.

Alles was du hier so schreibst ist ehrlich erschreckend! Das macht doch keiner so lange mit. Und du leidest doch schon lange darunter, oder nicht?

Nein, du musst ihm ganz und gar nicht das Köpfchen streichen wie einem Hund. Du musst ihm in den Hintern treten und endlich mal für dich einstehen.

Bearbeitet von Ich bitte dich