Familiensituation

Guten Morgen Zusammen, ich hätte gen mal eure Meinungen zu folgendem Sachverhalt, bevor ich langsam durchdrehe: Mein Mann und ich sind schon sehr lange zusammen und haben gemeinsam einen Pubertier zu Hause. Grundsätzlich läuft es gut. Es läuft jedoch weniger gut, wenn ich z.B. nicht vor Ort bin ( Fortbildung/ länger arbeiten etc.) Mein Mann ist nicht in der Lage sich gegen unseren Sohn durchzusetzen oder er hat auch manchmal keine Lust. Er lässt es aus meiner Sicht einfach laufen. Folge: zu hoher Medienkonsum, miserable Ernährung, nicht für die Schule gelernt, zu spät ins Bett etc. Unser Sohn nutzt natürlich aus, dass mein Mann ihm wenig entgegenzusetzen hat. Grundsätzlich ist mein Mann erwachsen und muss sein handeln oder nicht handeln selbst verantworten. Jetzt kommt aber die Krux. Er berichtet mir dann, wie etwas gelaufen oder nicht gelaufen ist und wie er da manchmal auch frustriert ist, weil unser Sohn dann schlecht auf ihn hört und das er dann keine Lust mehr hat. Er herrscht dann zwischen den beiden Eiszeit, weil wenn er sich dann mal durchsetzt, mein Mann richtig sauer wird und unseren Sohn lang macht. Nur was habe ich damit zu tun? Eigentlich nichts und trotzdem endet es dann damit, dass wir in Streit geraten, weil er dann anfängt sein Verhalten zu rechtfertigen, in dem er dann mein Verhalten mit ins Spiel bringt. „Ich habe ja dies und das auch bei dir beobachtet. Da hat er ja auch nicht gehört.“ Versteht ihr, was mein Problem ist? Sein nicht handeln oder sein handeln ( dann übertrieben) wird dann damit gerechtfertigt, dass es bei mir auch nicht geklappt hätte. Bei mir kommen die Probleme im Zusammenleben mit unserem Sohn gar nicht auf, weil die Regeln klar sind und unser Sohn sich daran hält. Jetzt ist es so lang geworden. Entschuldigt bitte. Ich bin mittlerweile so richtig gefrustet. Es endet dann meistens so, dass er mich dann am Telefon ignoriert, indem er dann nach einem Gespräch nicht mehr ran geht, einfach auflegt oder sich beleidigt ins Schlafzimmer zurück zieht und ich dann gefrustet zurück bleibe und mich mies fühle, obwohl ich mit der Situation gar nichts zu tun habe.

Bearbeitet von Was tun
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Hier ein guter Buchtipp wie man elterliche Autorität ohne Machtkämpfe hinbekommt.
Derzeit scheint die Autorität alleine bei dir zu liegen, das ist erstens nicht fair und zweitens nicht gut da sich der Sohn natürlich auch mit dem Vater misst.

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Danke für den Tipp. Ich werde mir das Buch bestellen.

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Wie alt ist denn bitte das Pubertier?

Klar ist hier dein Mann ein großes Problem, aber je nach Alter finde ich das Verhalten eures Sohnes ebenfalls grenzwertig. Wieso nimmt der seinen Vater nicht ernst? Wieso liest er die Regeln anders bzw. scheint neue zu erfinden?
Habt ihr mit ihm schon mal gesprochen.

Wir haben hier drei Pubertiere, die ganz klar wissen, dass wir uns nicht ausspielen lassen. Wieso ist die Ernährung anders wenn du länger arbeitest?

Je nach Alter finde ich (und das wir hier von einem Pubertier und nicht einem Kleinkind sprechen), sollte es selbstständig ins Bett gehen können und lernen wenn es nötig ist. Vor allem letzteres ist doch nicht eure Aufgabe.

Ja, mich würde das Gejammer des Mannes, der sich bei dir ausheult auch nerven. Aber irgendwo habt ihr da einen Sohn, der euch veräppelt. Da solltet ihr ansetzen. Was macht denn dein Mann anders als du, dass das Kind ihn nicht ernst nimmt?

Wieso muss dein Mann sich durchsetzen, wenn dein Sohn angeblich die Regeln kennt? Was macht er denn anders?

Bearbeitet von Erziehenistarbeit
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Hat der Mann denn überhaupt (von klein auf) eine gute Bindung und Beziehung zum Kind?

Wie war das im Kleinkindalter? Im Grundschulalter? Konnte er auch da schon keine Grenzen setzen?

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?

Bearbeitet von Steff318
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Er hat sogar eine sehr gute Bindung zu ihm.Doch konnte er.

Bearbeitet von Keine Ahnung
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Du schreibst "Eigentlich nichts und trotzdem endet es dann damit, dass wir in Streit geraten, weil er dann anfängt sein Verhalten zu rechtfertigen, in dem er dann mein Verhalten mit ins Spiel bringt. „Ich habe ja dies und das auch bei dir beobachtet. Da hat er ja auch nicht gehört.“ " -> was passiert denn genau, dass es zu dem Streit kommt? Wieso muss er sein Verhalten rechtfertigen, nachdem er dir davon erzählt hat bzw. wieso fühlt er sich als müsse er das? Ich weiß jetzt nicht wie dein Mann das rüber bringt, aber zu sagen, dass er ein bestimmtes Benehmen des Sohnes auch bei dir sieht, ist doch nicht schlimm, oder?

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Guten Morgen,

also zunächst ist es für wirklich viele Eltern schwierig, sich gegenüber Jugendlichen durchzusetzen. "Früher" gab es für Kinder schon früh Grenzen durch fiese Strafen, und die Kinder lernten schnell durch Angst. Erwachsene waren per Erwachsenendefinition Autorität, und da überall bestraft wurde (Eltern, Schule, Sportverein, Großeltern usw.), haben die meisten Kinder kapituliert. Heute ist das Gottseidank nicht mehr so, und Eltern sind darauf angewiesen, dass Jugendliche von sich aus in ihren Eltern eine natürliche Autorität sehen.

Das ist toll, dass du das schaffst, herzlichen Glückwunsch. Und normal, dass dein Mann es nicht schafft. Du kannst deinen Mann unterstützen. Oben gabs einen tollen Buchtipp. Guckt Podcasts o.ä.

Dein Mann muss erst mal verstehen, warum euer Sohn ihn nicht respektiert. Und vor allem, wie er seine Bindung stärken könnte und sein Verhalten ändern könnte, damit euer Sohn (freiwillig) kooperiert. Womöglich hat er als Kind nicht genug über echten Respekt gelernt.

Die meisten Jugendlichen kooperieren heute aus Einsicht, Sympathie oder weil sie eine starke Bindung entwickelt haben und die Eltern nicht enttäuschen wollen, nicht mehr aus Angst. Darum erreicht man einen "renitenten" Jugendlichen auch nur mit wirklich ehrlichen Gesprächen, mit guten Argumenten, natürlich mit Konsequenz und vor allem mit gutem Beispiel und eigenem Vorangehen. Aber vor allem auch mit Humor. Und das hat nicht jede/r gelernt.

Gib deinem Mann doch eine Chance zu lernen und sein Verhältnis zum Sohn zu verbessern. Wenn du ihn stark kritisierst, schwächst du ihn automatisch in der Sicht des Sohnes. Vor deinem Sohn solltet ihr eine Einheit sein, solltet ihr euch total respektvoll behandeln. Tut ihr das nicht, ist eure ganze "Autorität" sofort futsch.

Zur Not könnt ihr auch ein paar Termine in einer Erziehungsberatung machen. Die Kunst ist ja auch manchmal, sich bei dem Ehepartner (fair) durchzusetzen 😉.

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Vielen Dank für Deine tolle Antwort. Sie haben sogar eine sehr gute Bindung. Wenn ich darüber gerade nachdenke, kritisiere ich ihn manchmal schon. ( auch vor unserem Sohn) Das werde ich ändern. Danke. Vielleicht ist er deshalb so respektlos und hört schlecht, wenn ich nicht da bin.

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👍

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Hallo, ich kenne das in Teilen und bei uns liegt es daran, dass einerseits mein Mann irgendwie früher der Gute war, der Spielepapa, der viel Quatsch gemacht hat und der wenig " erzogen" hat. Grenzen setzen, Regeln und unangenehme Dinge wie Lernen waren eher immer meine Rolle. Auch bin ich mehr Zuhause gewesen.
Wenn sich da was ändern soll, dann muss Dein Mann seine Rolle eventuell überdenken.

Was ich aber gelernt habe und das ist viel wichtiger: Kontrolle abgeben. Dein Sohn ist kein Baby, das Dauerbetreuung braucht. Er weiss doch selbst, dass er lernen muss, dass er Schlaf braucht... Mir scheint, Du kontrollierst sehr viel und klar, wenn du dann weg bist, dann nutzt der Sohn das aus.

Mein Jüngster ist 15. Weder kontrolliere ich was er lernt (ich erwarte aber dass er die Schule schafft) noch schaue ich wann er ins Bett geht(er hat aber um 6 aufzustehen). Auch Essen kann er alles, was Zuhause ist. Er hat einen eigenen PC und ein Handy, dauerhaft ohne Beschränkung. In den Ferien jetzt hat er trotzdem 6 Bücher gelesen.

Ich würde überdenken, den Sohn grundsätzlich mehr in die Selbstverantwortung zu entlassen und als ersten Schritt mich zurücknehmen, wenn ich nicht Zuhause bin. was Mann und Sohn tun wenn du weg bist, ist doch dann absolut nicht deine Verantwortung. Und dem Vater würde ich das genau so sagen. Helfen tut euch am besten, wenn der Junge selbständiger wird.