Partner hat sich verbal nicht im Griff

Hallo an Alle,

zu folgender Angelegenheit bitte ich Euch um eine Einschätzung und Rückmeldung- gerne auch skrupellos ehrlich😌 !

Mein Partner ist 10 Jahre älter als ich (33) er hat eine sehr ungesunde Ehe mit vor allem seelischer Gewalt hinter sich (Beleidigungen, Herabwürdigungen , er isr rausgeworfen worden etc.)

Dementsprechend kann ich sein gelegentliches Verhalten mir gegenüber nicht verstehen und auch nicht mehr lange tolerieren.

Er wünscht sich eine liebevolle Partnerschaft auf Augenhöhe, ich auch .

Es ist nur so, dass wenn er wütend ist oder auch wenn über unangenehme Themen gesprochen werden muss ( das gehört meines Erachtens einfach zum Erwachsenen-Dasein dazu ) er auf einmal laut wird und mir kundtut, "dass er keine Lust auf Diskussionen hat".
Beispiel:
Ich wollte neulich nämlich mit ihm über konstruktives Verhalten/sachliche Kritik innerhalb einer Partnerschaft reden , er hat wie gesagt total abgeblockt und mir dann noch an den Kopf geknallt, dass ich ja wie -Zitat- elne Klugscheißerin rede und er manchmal das Gefühl hat, neben ihn würde "eine Studierte " sitzen (ich habe "nur" eine Lehre gemacht und arbeite seit 12 Jahren im ÖD ,dort muss ich mich des Berufs wegen sehr gut ausdrücken können, es gibt viel Korrespondenz mlt Bürgern und anderen Behörden...).

Wenn es meinem Partner ganz zu bunt wird, kommen auch Aussagen wie "Ich hab die Schnauze voll "/ "mir reicht es" / "ich gehe " .

Oder, wenn ihm meine Aussagen nicht so gefallen "sag mal ,geht's noch?" "Du hast wohl nen Vogel offen!!?? "

Zu mir und seiner Omi (elne hellwache und liebenwerte Frau von 86 Jahren, die ich sehr schätze )kam neulich aus Wiut von ihm "wenn Euch dies nicht passt, dann verpisst Euch aus meinem Leben " (🥺🤦🏻‍♀️!!!) .

Wir waren super schockiert.

Auch wenn ich ihm mitteile, dass mich die aktuelle gereizte Stimmung super traurig macht kommt nur die Antwort "ja mmh ,mich machen auch so viele Sachen traurig "

Ich sagte dann nach einiger Zeit, er möge bedenken, was seine Aussagen auslösen und dass er Menschen von sich wegstößt ,die nur das Beste für ihn wollen .
Und dass ich von ihm erwarte, als Erwachsener- gerade innerhalb einer Partnerschaft- seine Wut im Griff hat und solche Sachen nicht sagt , ich miss meine Zunge ja auch hüten, wenn ich wütend bin, da ich genau weiß, dass es dann jemand sehr verletzen könnte.
Wie seht ihr das?
Ich bin prinzipiell mehr vom Lager "an der Beziehung arbeiten" statt "ich haue ab ,sobald nicht mehr alles rosarot ist "

Danke Euch schon einmal 🩷😺LG

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Mein Partner ist 10 Jahre älter als ich (33) er hat eine sehr ungesunde Ehe mit vor allem seelischer Gewalt hinter sich (Beleidigungen, Herabwürdigungen , er isr rausgeworfen worden etc.)

Du stellst deinen Partner hier als Opfer da. Ich denke, er trägt auch sein Päckchen. Wahrscheinlich ist er wegen Beleidigung und Herabwürdigung von seiner letzten Partnerin rausgeworfen worden. Denk mal darüber nach. Er ist wesentlich älter als du und müsste auch reifer sein. Ich würde mir das gut überlegen. Du wirst ihn und sein Verhalten nicht mehr ändern können.

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Hallo Liebes! Wieso tust du dir das an??
Er scheint doch sich nicht im Griff zu haben und lässt seine schlechte Laune an dir und sogar deiner Oma aus. Dass er in seiner Ehe Probleme hatte - das ist SEINE Baustelle, nicht deine. Damit kann man auch nicht jegliches Verhalten entschuldigen. Und, Hand aufs 💓, es wundert mich nicht, dass er rausgeschmissen wurde. Dazu 10 Jahre älter - tue es dir nicht an.
Und das "Ich bin prinzipiell mehr vom Lager "an der Beziehung arbeiten" statt "ich haue ab ,sobald nicht mehr alles rosarot ist" ist ein Riesenfehler. An der Beziehung arbeiten heißt nicht, einen Menschen mit massig Problemen ans Land ziehen und es versuchen gerade so noch Recht zu bügeln. Es wird wohl nicht funktionieren.

Bearbeitet von Inaktiv
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Also ganz ehrlich, ich kann beide Seiten verstehen.
Mein Partner ist leider auch jemand, der sehr schnell an die Decke geht bzw. Kritik absolut nicht abkann.
Ich dagegen bin immer diejenige, die über alles reden und diskutieren will - ist aber auch nicht immer gut.

Ich weiß, wie sehr es meinen Partner genervt hat, wenn ich während einer seiner "Wutanfälle" mit ihm konstruktiv reden wollte. Und ab und zu, wenn ich ihn dann früher darüber aufklären wollte, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist, bekam ich auch zu hören, dass ich mich belehrend oder lehrerhaft verhalten würde. Wie gesagt, ich kann das mittlerweile zu einem gewissen Teil verstehen.
Mittlerweile mach ich das auch nicht mehr, weil es in der Situation selbst nix bringt.

Deshalb mein Rat: Lass ihn spinnen und ja, es ist seine Art und die wirst du nicht ändern können. Du musst dir halt darüber im Klaren sein, ob du das auf Dauer aushalten möchtest oder nicht.

Ich hab für mich inzwischen einen recht guten Weg gefunden mit den verbalen Ausbrüchen meines Partner umzugehen. Wobei ich dazusagen muss, dass er nie mich persönlich verbal angreift, sondern es ist dann eben der "verf*te" PC oder die beschissene Politik oder was auch sonst immer. Und soweit ich das von dir lesen kann, beschimpft auch dein Partner dich nicht persönlich.

Ob du wie gesagt mit diesen Eigenschaften umgehen kannst und ob dein Partner dann für dich "der Richtige" ist, musst du ganz alleine entscheiden.

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"Er wünscht sich eine liebevolle Partnerschaft auf Augenhöhe, ich auch." Ist ihm denn bewusst, dass er das gerade kaputt macht? Bereut er das nachher dich angepflaumt zu haben?

Du hast bisher nur Beispiele gebracht, die danach klingen, als wenn ihr gar nicht auf Augenhöhe reden könnt. Ist das immer so?

"Beleidigungen, Herabwürdigungen , er isr rausgeworfen worden etc" Das klingt dann aber so, als wenn die mindestens zweiseitig waren, weil exakt das lebt er doch gerade wieder genauso. Ist ihm das bewusst? Will er denn überhaupt daran arbeiten? Oder bist du dann die Doofe, wenn du das äußerst?

Ich bin ja grundliegend auch vom Lager "an der Beziehung arbeiten", aber das geht nicht einseitig. Wenn der Partner dazu absolut ungewillt ist und das dann auch noch in Beleidigungen und Herabwürdigungen für mich endet, dann ist da meiner Ansicht nach, nicht viel zu retten.

Dass er nicht immer für Problemgespräche empfänglich ist oder ggf erstmal Zeit zum runterkommen braucht, das ist das eine. Wenn man die aber gar niemals führen kann, das wäre nichts für mich.

Bearbeitet von Neeeeeee
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Er hat sehr offensichtlich ein psychisches Problem. Entweder schon immer oder durch deine vorangegangene Ehe.
Macht er eine Therapie? Denn er scheint ja keine Strategie zu haben, in einer Diskussion oder einem Streit Kritik zu verkraften.
Zweitens frage ich mich, wie lange seine Flucht "dann geht er eben" oder das Thema zu beenden noch hilft. Du möchtest ja (zu Recht!) Antworten und eine Klärung. Irgendwann sucht er eine neue Strategie und die kann Gewalt lauten.

Ohne Therapie -wenn du das mit ihm durchziehen willst- wird er nichts ändern. Denn er sieht sein Verhalten ja nicht als problematisch an.

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ich würde mir das auch noch 35 Jahren Ehe nicht gefallen lassen, hat mit Respekt zu tun

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Hey!

Klingt für mich so, als hätte er auch seinen Anteil an der damaligen Beziehung gehabt und seine Ex wäre nicht DIE Böse gewesen.

Genau das bekommst du gerade ab.

"und auch nicht mehr lange tolerieren" das würde ich auch nicht.

"Wie seht ihr das?
Ich bin prinzipiell mehr vom Lager "an der Beziehung arbeiten" statt "ich haue ab ,sobald nicht mehr alles rosarot ist ""

Ich bin vom Lager "Realität". Es ist sinnvoll, an der Beziehung zu arbeiten. Klar. Wenn er allerdings deine Versuche abwehrt, dich beleidigt und niedermacht, dann darfst du guten Gewissens deine Sachen packen und gehen.
Sonst landest du in derselben Beziehung wie seine Ex und seine Next wiederum hört dann noch die Geschichte über dich und deine unverschämte Oma.

Liebe Grüße
Schoko

"Auch wenn ich ihm mitteile, dass mich die aktuelle gereizte Stimmung super traurig macht kommt nur die Antwort "ja mmh ,mich machen auch so viele Sachen traurig "

Wenn das seine Haltung ist, wirst du mit ihm an nichts arbeiten können. Dann laufen alle Interventionen und Versuche ins Leere.

Bearbeitet von schokofrosch
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"Ich bin prinzipiell mehr vom Lager "an der Beziehung arbeiten" statt "ich haue ab ,sobald nicht mehr alles rosarot ist"

Ja, in dem Lager bin ich auch. Aber zwischen "nicht mehr rosarot" und verbalen Entgleisungen/konfliktunfähig liegt ja bisschen Raum. Es ist das Eine, dass einem nach einer Zeit auch Dinge auffallen, die einen stören. Dass man über unterschiedliche Ansichten ins Gespräch kommen muss, um Kompromisse zu finden. Das wäre "an der Beziehung arbeiten". Da bin ich dabei.

Aber genau solche Gespräche sind ja bei euch gar nicht möglich. Er hat keine Konfliktkultur, es sind keine konstruktiven Gespräche über Unterschiede möglich, auch keine Kritik, selbst wenn sie angebracht wäre. Und wenn er dann noch so herablassend wird, oder sich hinter Stammtischgequatsche versteckt, dann wird es hart. Mit dem Argument du würdest klingen wie eine Klugscheißerin entwertet er alles was du sagst oder möchtest, weil du es falsch sagst. Dein Anliegen hat also keine Berechtigung, weil er sich unwohl fühlt wenn du es ansprichst. Er blockt es ab und macht dich klein. Mega übel.

Niemand reagiert immer optimal auf Gespräche und Kritik/Anregungen, und eine gemeinsame Gesprächskultur muss man als Paar erstmal etablieren. Aber so geht das ja gar nicht. Und wie ein liebevolle Partnerschaft, vor allem auf Augenhöhe, so möglich sein soll, erschließt sich mir nicht. Ich würde behaupten, dass dein Partner zu einer solchen gar nicht fähig ist.

Ist es nun also ein positives "nicht gleich aufgeben, wenns mal schwierig wird" wenn du an ihm festhältst? Kommt drauf an. Wenn er dein Feedback annimmt, mit dir darüber redet, sein Problem aufarbeitet - ja, dann kann das gut werden. Ist aber nicht so, nehme ich an. Wenn er stattdessen alles abblockt und du es immer weiter versuchst, dann verwandelt sich das schnell in ein "nicht loslassen können, obwohl man doch merkt dass es nichts wird". Und das finde ich eher ungesund.

Was der da macht ist weder liebevoll noch auf Augenhöhe. Und ich würde echt bezweifeln, dass er dieses Verhalten jetzt erst bei dir zeigt und vorher das arme Opfer der gemeinen Exfrau war. Du kennst ja nur seine Seite.

Ganz ehrlich, ich bin nicht zart besaitet und es darf im Streit auch mal hitzig werden. Aber wer mich abwertet, null komma null bereit zu normalen Gesprächen ist und das nicht mal reflektieren kann, der ist doch nicht mein Partner. Kommunikation ist für mich fast das Wichtigeste, ohne geht es nicht.

Bearbeitet von Laniluna