Guten Morgen,
ich habe einen Mann kennengelernt. Wir sind mittlerweile fast 1 Jahr zusammen.
Ich bin erwachsen, lebe mit meinem fast erwachsenen Kinde zusammen und wir haben eine Fernbeziehung.
Es läuft gut, sehr gut sogar. Aber ich stehe offensichtlich nicht auf "normale" Typen. Das fällt mir immer wieder auf. Ich bin therapieerfahren und aufgrund meiner Kindheit (wurde viel hin und hergeschoben, Mutter war emotional nicht greifbar..) also mir fehlt dieses Urvertrauen. Weiterhin hatte ich dann in der Schule eine beste Freundin, die wirklich ungesund für mich war. Das war sie nicht absichtlich aber sie konnte es nicht allen recht machen.
Sie hatte eine weitere Freundin, welche sie für sich alleine wollte und das führte dazu, dass sie irgendwann 1 Woche mich und eine Woche sie traf. Am Anfang verstand ich das nicht, hab gewartet.. bis es irgendwann ganz auseinander ging. Soviel zu meinen stabilen Beziehungen in der Kindheit. Meine Beziehungen waren dadurch geprägt, dass ich mich schwer einlassen kann, distanziert bleibe um nicht verletzt zu werden. Tests veranstalte usw. Soweit bin ich schon in der Reflexion.
Mein Männerschema, unterbewußt, nicht verfügbare Männer. Ich bin übrigens weiterhin in Therapie.
So, nun zurück zu meiner aktuellen Beziehug. Dieser Mann, ebenfalls therapieerfahren und reflektiert aber auch traumatisiert ist für mich verfügbar, er lässt mich nicht im Unklaren und spricht seine Gefühle offen aus. Aber schon als wir uns kennenlernten fiel mir auf das er gerne mal trinkt. Jetzt könnte man sagen, warum habe ich mich auf ihn eingelassen?
Nun, ich wollte erstmal gar nichts Festes. Und ich konnte nicht einschätzen wie stark dies eine Beziehung beeinträchtigt.
Hinzufügen möchte ich auch, dass nachdem wir uns kennenlernten, also nach einigen Monaten, er sagte, dass er viel weniger trinkt seit er mich kennt. Er will sein Leben in den Griff bekommen (auch in anderen Dingen, aber das führt hier zu weit, es sind private Angelegenheiten). Vielleicht denkt ihr nun, ich hätte ein ausgeprägtes Helfersyndrom. Abstreiten will ich das nicht, aber ausgeprägt würde ich auch nicht sagen. Ich habe soviel Therapieerfahrung das ich weiß, ich muss auf MICH achten und MIR helfen.
Meine Therapeutin weiß über seine Themen bescheid. Sie hat von Anfang an bejaht, ich solle die Beziehung eingehen, er würde mich weiterbringen und auch nachdem ich Bedenken äußerste sagte sie, "sie werden an jedem Partner etwas finden" und einmal "ich bin erstaunt, dass sie schon so lange zusammen sind, ich hätte gedacht, dass sie ganz schnell wieder raus sind, beim ersten Punkt der nicht passt, in diesem Fall Alkohol". Sie findet, dass unsere Beziehung gut läuft und sie sagt zudem, dass sich mein Schema nicht ändern wird und Akzeptanz was mein Schema angeht der erste Schritt ist.
Was mich aktuell belastet, er trinkt wieder mehr, die Gründe kenne ich und sie sind verständlich, aufgrund eines Schicksalsschlags. Er war auch schon beim Arzt und hat sich Medikamente verschreiben lassen. Ehrlich gesagt bin ich verwundert, nach allem was ich über ihn weiß, dass er sein Leben dennoch "im Griff" hat. Er hat eine starke Persönlichkeit und er hat auch ein nach außen normales Leben mit Arbeit, Freunden etc.
Also letztlich, ich bin eigentlich glücklich bis auf ein paar Kleinigkeiten und die gibts ja überall. Aber ich merke zunehmend dass meine Toleranz was seinen Konsum angeht schwindet und ich möchte das er seiner Gesundheit zuliebe weniger trinkt oder aufhört. Ich weiß auch, dass das von ihm kommen muss.
Ich bin auch froh ihn erst jetzt kennengelernt zu haben. Wir haben keine Kinder zusammen und ich will ihn nicht ändern. Er mich auch nicht. Er hat sehr viel Verständnis für meine Eigenheiten und liebt mich wie ich bin, aber er liebt etwas anderes mehr, da mache ich mir nichts vor.
Ich würde mich über Austausch freuen. Vielleicht kann mir jemand auch sagen, wo ich mit meinem Anliegen passende Hilfe finde. Ich bitte davon abzusehen unsachliche oder beleidigende Kommentare zu hinterlassen.
Ich weiß nicht ob ich das so will
Alleine der Absatz, dass Du verstehst, dass er trinkt, weil es einen schlimmen Schicksalsschlag gab, lässt mich aufhorchen.
Schonmal was von Co-Abhängigkeit gehört?
Stell Dir vor, jeder der einen Schicksalsschlag erlebt, würde volltrunken durch die Welt marschieren.
Jeder hat mal einen Familienangehörigen, ein Haustier oder seinen Job verloren. Doch die wenigsten kompensieren das mit Alkohol. Bringt ja auch nix. Der Verlust ist trotzdem da.
Ich würde Deinem Partner nahelegen, sein Alkohol-Problem mittels Therapie in den Griff zu bekommen, dann kann man über eine Beziehung reden.
Wobei Alkoholiker, wie andere Suchtkranke auch, eben nie geheilt sind. Die Gefahr, dass bei dem nächsten "Schicksalsschlag" wieder zur Flasche gegriffen wird, ist halt einfach sehr sehr hoch und dann fängt das Theater von vorne an.
Für mich wäre das kein Lebenskonzept. Aber um mich geht es hier ja auch nicht.
Danke auch deine Antwort habe ich zur Kenntnis genommen. Und ja wie ich schon unten schrieb, nicht jeder greift zur Flasche. Was mich an Deiner Antwort ein bisschen störte sind die folgenden Satzanfänge wenn ich das sagen darf.
Schonmal was von .. gehört?
und
Stell Dir vor..
Das klingt ein bisschen überheblich und nicht besonders freundlich. Trotzdem auch Dir danke für Deinen Beitrag ich arbeite an meinen Empfindlichkeiten.
ich wollte nicht überheblich rüberkommen, wenn das der Fall war, tut es mir leid.
Ich finde für mich du bist schon ein wenig Co-abhängig. Denn sicherlich ist es gut das du zu deinem Partner stehst und mit ihm die Sachen gemeinsam meisterst. Aaaaaaaaber du findest für ihn offenbar immer nachvollziehbare Gründe fürs Trinken. Da fängt für mich persönlich die Co-abhängigkeit an. Denn es gibt KEINEN Grund zu trinken. Natürlich ist es keine einfache Zeit, wenn man Schicksalsschläge ertragen muss und möglicherweise rutscht man dann auch leichter in die Richtung weil man glaubt hier etwas ausschalten zu können. Aber genau dieses Muster müsste er versuchen zu durchbrechen. Sonst wird er letztendlich bei ziemlich allem an Problemen gleich zur Flasche greifen. Aber das verstehst du ja sicherlich, denn er hat es ja nicht einfach. Merkst du was? Nein, trinken um Probleme zu lösen ist nie gut. Und hier stellt sich die Frage wie das für ihn dann weitergehen soll. Du solltest dir die Sachen aber nicht schön reden.
Ela
Danke, ich habe Deine Antwort zur Kenntnis genommen und kann damit arbeiten.
Und ja, Du hat REcht, die meisten schaffen es aus solchen Tiefen alleine rauszukrabbeln oder haben ein stabiles Netz das sie auffängt in solchen Situationen. Manche haben das aber auch nicht. Ich z.B. Ich trinke zwar nicht, habe aber immer wieder schwere Angszustände und muss regelmäßig in Therapie. Auch nicht toll.
Ich lerne immer mehr bei mir zu bleiben auch durch diesen Mann. Deswegen war er zumindest bis hierhin ein Gewinn und Lernfaktor für mich. Wie es weitergeht wird sich zeigen.
Was du hier schreibst ist alarmierend.
Deine Therapeutin ist da offensichtlich nicht so berauschend in ihrem Job.
Deine Worte sind zwar streckenweise gut gewählt. Klingt ein wenig nach Lehrbuch.
Aber mir fehlt da einiges an Reflexion.
Bitte such dir eine ordentliche Therapieform.
Die gibt es.
Ist dies erfolgreich erkennst du selbst, dass dieser Mann nicht gut für dich ist.
Du weißt um deine Probleme und solltest diese erst einmal ordentlich in Angriff nehmen.
So kann man keine gute Beziehung auf Augenhöhe führen.
Hallo,
was meine Therapeutin betrifft, sie hat Psychologie studiert (Master) und jahrelang in einer Suchtklinik gearbeitet. Ich denke schon, dass sie weiß was sie tut. Vielleicht ist der Ansatz trotzdem merkwürdig. Ja als Außenstehende würde ich sicher denken, das ist doch völliger Quatsch.
Meine Worte sind streckenweise gut gewählt und Lehrbuch, hier hätte ich mich gefreut, wenn du die Stellen gekennzeichnet hättest also mit " zum Beispiel.
Auch was an Reflexion noch fehlt. Und das ist überhaupt nicht ironisch gemeint sondern mein Ernst. Ich entwickle mich bewußt und immer gerne weiter.
Ich erkenne, dass ich mir Sorgen mache, aber deswegen ist die Beziehung nciht schlecht Ich habe mich in wenigen Beziehungen wohl und angenommen gefühlt. Das heißt, ich empfinde uns durchaus auf Augenhöhe.
Wast stimmt ist, dass ich den aktuellen Konsum für problematisch halte. Zu Beginn war es in (für mich) tolerierbarem Rahmen. Wir reden darüber. Ich kommuniziere meine Sorgen. Es geht nicht von heute auf morgen.
Aber.. ich weiß auch, er wird niemals ganz aufhören können, selbst wenn er trocken werden sollte wird es Rückfälle geben. Ich bin da schon realistisch. Aber ich habe mich für ihn entschieden. Ob ich das weiterhin tue, wird sich zeigen.
Ich verstehe deine Posts nicht, ehrlich gesagt. Du bist doch die, die bereits geschrieben hat. Mit dem Mann, der immer so viel schläft am Wochenende, und dem Alkoholkonsum der dich nun doch stört.
Einerseits schilderst du ganz deutlich deine Probleme mit seinem Verhalten. Wenn dann Menschen antworten und sein Verhalten ebenfalls problematisch bewerten, dann springst du für ihn in die Bresche, erklärst, rechtfertigst, bagatellisierst. Und vor allem schreibst du wiederholt, wie reflektiert du bist, dass du in Therapie bist, dir deiner Baustellen bewusst bist, und dass die Tatsache dass du mit einem Alkoholiker zusammenbist nichts mit deiner Vergangenheit zu tun hat.
Also was genau ist dein Anliegen? Ich versteh es nicht. Du wirkst sehr bissig, du wolltest Meinungen hören, aber jetzt doch nicht so wirklich. Was hättest du dir denn gewünscht zu hören? Was stört dich an den Antworten so sehr, dass du noch einen zweiten Thread aufmachen musstest? Wo dir jetzt wieder die Antworten nicht gefallen.... Warum verteidigst du deinen Partner so sehr, obwohl du sein Verhalten doch selber problematisch findest? Warum bist du generell so in der Defensive?
oh, ich zitiere mal das sind viele Fragen auf einmal und nein es geht mir nicht um "Meinungen" sondern um Austausch und das verstsehen hier viele nicht. Ich suche eher gleichgesinnte als Außenstehende, die entweder diese Erfahrung nicht gemacht haben, also aus der Theorie antworten oder eben sehr schwarz-weiß im Denken sind.
Empfindlich bin ich, keine Frage. Und bissig? Naja, kommt eben auch drauf an, wie man mir entgegentritt. Meist versuche ich doch sachlich zu bleiben, was hier bei Urbia doch nicht immer leicht fällt. Bestenfalls igoriere ich unsachliche Antworten.
Also:
Absätze die irrelevant sind lasse ich weg.
-Einerseits schilderst du ganz deutlich deine Probleme mit seinem Verhalten. Wenn dann Menschen antworten und sein Verhalten ebenfalls problematisch bewerten, dann springst du für ihn in die Bresche, erklärst, rechtfertigst, bagatellisierst.
Ich empfinde die Antworten bei denen ich in die Bresche springe nicht sachlich oder wohlwollend, ich glaube da liegt der Unterschied.
-Und vor allem schreibst du wiederholt, wie reflektiert du bist, dass du in Therapie bist, dir deiner Baustellen bewusst bist, und dass die Tatsache dass du mit einem Alkoholiker zusammenbist nichts mit deiner Vergangenheit zu tun hat.
Ich weiß jetzt nicht wo ich geschrieben habe, dass meine Vergangenheit nichts damit zu tun hat. Ich schrieb doch ganz deutlich dass ich mir meinem Schema bewußt bin?! Also meine Muster mit bekannt sind. Was auch meine Therapeutin sagt, man erkennt sich unbewußt. Sie sagt das müsse man nunmal akzeptieren alternativ kann ich eben alleine mein dasein fristen oder in einer Beziehung die mich nicht erfüllt. Und, mich erfühllt diese Beziehung aber es gibt Punkte die mich stören. Ja. Die gab es bislang in jeder Beziehung die länger andauerte. Man hat eben Ecken und Kanten und mit den einen kann man besser umgehen mit den anderen weniger gut.
-Also was genau ist dein Anliegen? Ich versteh es nicht. Du wirkst sehr bissig, du wolltest Meinungen hören, aber jetzt doch nicht so wirklich.
Das hatte ich ja oben schon geshrieben. Ich suche Austausch.
-Was hättest du dir denn gewünscht zu hören?
Ob und welche Möglichkeiten es gibt damit umzugehen, dass man mit einem Menschen trotzdem zusammen bleiben kann.
-Wo dir jetzt die Antworten nicht gefallen....
Es geht nicht um gefallen, es geht um Wortwahl und Bewertung. subjektive Meinungen. Es geht um Austausch, den Wünsche ich mir. Keine Belehrungen. Gibt es hier niemanden der eventuell ähnliche Erfahrungen macht oder gemacht hat.
So wie du das schreibst klingt es natürlich sachlich. Am Ende darfst du selbst entscheiden, warum du hier bist und was du mitnimmst. Ist ja keiner gezwungen zu antworten.
Ich hab trotzdem das Gefühl dass du da blinde Flecken hast. Und da bin ich nicht die Einzige. Deshalb antworte ich dir. Nicht um dich zu belehren, ich meine das gar nicht böse. Niemand hier, so vermute ich.
Du suchst Austausch, keine Meinungen. Für mich geht eins ohne das andere gar nicht. Austausch braucht doch auch unterschiedliche Meinungen. An denen kann ich meine eigene Meinung prüfen und ggf. überdenken. Für dich sind Meinungen aber belehrend, und Austausch kann nur stattfinden wenn jemand in der gleichen Situation ist. Darfst du so sehen. Andere denken vielleicht, dass Menschen in so einer Situation vielleicht die schlechtesten Austauschpartner für dich wären. Darfst du anders sehen. Da du aber so empfindlich bist gegenüber gefühlten Belehrungen und dem Tonfall hier: Zu schreiben, es kämen viele Beiträge mit schwarz-weiß Denken, nur weil viele sich sehr klar positionieren beim Thema Alkohol, das finde ich wiederum nicht sehr nett. Hier geben sich viele Mühe, differenzierte Antworten zu geben.
So, und du springst also für deinen Partner in die Bresche wenn die Antworten hier nicht "wohlwollend" sind. Das bringt mich wieder zur gleichen Frage: Warum? Warum ist es schlimm, wenn manche hier ihn negativ wahrnehmen? Warum fühlst du dich dann bemüßigt, sein Verhalten zu erklären? Musst du hier gar nicht beantworten. Ich möchte dir einfach spiegeln, dass das nicht die Durchschnittsreaktion ist. Es ist dir sehr wichtig, dass alle sein Verhalten im Kontext sehen und nicht übermäßig negativ bewerten. Und das ist genau das, was mich so wundert. Du findest sein Verhalten doch genauso negativ. Und wenn ich dir jetzt ehrlich sage, dass ich mit einem Alkoholiker niemals zusammen sein könnte, egal welche tollen Eigenschaften er noch hat, wenn ich sage dass ich keinen Partner wollte der am Wochenende aufgrund seines Konsums den ganzen Tag schläft - was dann? Ist meine Meinung. Du hast nicht explizit darum gebeten das zu wissen, aber du schreibst in einem Forum und musst doch eigentlich - reflektiert und erwachsen wie du bist - locker damit leben können. Mich wundert einfach wie sehr du ihn verteidigst, mir fällt das auf, deshalb spiegel ich es dir. Und viele andere hier auch. Das meint niemand böse, wenn das Wort Co-Abhängigkeit fällt. Das ist ein Hinweis, da mal hinzuschauen. Mehr nicht. Und je mehr du das abwehrst desto stärker wird der Eindruck.
Dein Wunsch "Ob und welche Möglichkeiten es gibt damit umzugehen, dass man mit einem Menschen trotzdem zusammen bleiben kann." sagt doch eigentlich genau das, was viele hier ausdrücken. Du willst lernen die Augen zu verschließen. Darfst du. Aber dafür Ratgeber zu finden wird vielleicht schwierig.
"Ich schrieb doch ganz deutlich dass ich mir meinem Schema bewußt bin?! Also meine Muster mit bekannt sind."
Ja. Und manche hier schreiben dir: Achtung, dein Muster wiederholt sich vielleicht trotzdem, obwohl du denkst du bist dir dessen bewusst." Und du antwortest "Neeeiiin, das kann mir nicht passieren, ich WEIß doch was mein Muster ist, und meine Therapeutin sagt auch dass es ok ist". Von außen wirkt es halt anders, und das wird dir hier gespiegelt. Ebenfalls weitgehend wohlmeinend.
Am Ende bleibt es dir überlassen was du mit all dem machst. Aber wenn du in ein Forum schreibst, dass dein neuer Freund Alkoholiker ist und dich trotz schöner Beziehung der Konsum mehr und mehr stört, dann wirst du sehr deutliche Antworten bekommen. Dass du die als bewertend empfindest, ja mei. Alkoholismus IST halt auch negativ, und nicht einfach eine nervige Angewohnheit.
Und jetzt wünsche ich dir einen schönen Tag und alles Gute. Rechtfertigen oder erklären musst du dich nicht, du bist hier zum Zuhören und Mitnehmen und musst nichts drauf geben was die Menschen hier denken.
Du suchst nach Hilfe für dein Anliegen - was genau ist dein Anliegen?
Wie man mit einem Süchtigen glücklich wird?
Wie man einen erwachsenen Menschen ändern kann?
Wie man sich selbst ein bisschen was wert ist und seine Energie lieber auf sein eigenes Ich konzentriert?
Wie man sich von einem Süchtigen trennt?
Ich kann das leider nicht rauslesen.
Oh, ja natürlich es ist nicht immer einfach Texte richtig einzuschätzen.. Ich werde die Punkte kennzeichnen und beantworten.
-Wie man mit einem Süchtigen glücklich wird?
Nun ich bin ja glücklich. Ich möchte es aber auch bleiben und dazu sollte sich sein Konsum wieder etwas reduzieren auf des Maß von Beginn der Beziehung. Das war für mich okay. Auch wenn ich weiß, grundsätzlich ist Alkoholismus nicht ok.
-Wie man einen erwachsenen Menschen ändern kann?
Vielleicht anders. Wie kann man einen Menschen dort hinleiten zu verstehen das der Alkohol einen kaputt macht, keine Lösung ist und bestenfalls seinen eigenen Willen anspricht. Ich weiß, dass man Menschen nicht ändern kann, es sei denn sie wollen es von sich aus.
-Wie man sich selbst ein bisschen was wert ist und seine Energie lieber auf sein eigenes Ich konzentriert?
Oh, ich bin mir was wert. Ich würde z.b. niemals eine gemeinsame Wohnung in Erwägung ziehen in dieser Situation. Ich lebe mein Leben in den Zeiten die wir getrennt voneinander sind und es geht mir gut dabei. Von ungesunden Menschen trenne ich mich sobald ich merke dass sie mir nicht gut tun. Manchmal tut das ein bisschen weh, aber ich weiß inzwischen wie ich mit mir umgehen muss um gut leben zu können. Das war nicht immer so und mit dem Vergleich zu früher, sehe ich auch eine enorme Veränderung auf die ich sehr stolz bin.
Hier würde mich dennoch interessieren, was Du mir geraten hättest würde ich die Frage bejahren..
-Wie man sich von einem Süchtigen trennt?
Also ich weiß ja wie man sich trennt, das wäre nicht das erste Mal in meinem Leben. Und ich könnte das auch völlig vor mir selbst rechtfertigen. Ich glaube sogar, dass der Schmerz erträglich und absehbar wäre, denn ich denke tatsächlich darüber nach wie das wäre und es macht mir keine Angst im Sinne von Panik. Ich weiß ich würde es mir zuliebe tun. und wenn ein Punkt überschritten ist, ich also merke, jetzt tut mir das nicht mehr gut (siehe vorheriger Punkt), dann werde ich gehen. Da bin ich mir ganz nein tausend prozentig sicher. Der Trennungsprozess wird sich nicht von anderen unterscheiden, oder doch?
Erstmal eine kurze Nachfrage. Wieviel trinkt er denn? Es belastet Dich und es ist ein Thema das zwischen Euch steht..
Zwischendurch trinkt er wieder nicht und dann doch wieder. Aus einer Spirale von schlimmen Ereignissen wird dann oft die Ausrede für das Trinken kommen. Aus einer Fernbeziehung heraus ist sicherlich das Thema noch schwieriger zu beurteilen, weil es wahrscheinlich im "Nebel" und so nicht ganz eindeutig herauskommt. Tatsache ist Offenheit, aber ob ie immer wahrheitsgemäß kommuniziert wird, es wäre dann sicherlich ein neues Problem. Bei einem gemeinsamen Urlaub wäre es leichter herauszufinden.
Ja der Urlaub, den werden wir bald zusammen verbringen, aber er ist ja ein Wochenende und Urlaubsttrinker. Gehört wohl zum abschalten.. Aber dann kann ich die Menge auch besser abschätzen.
Wie viel trinkt er denn? Nur mal zum Verständnis..
Was meinst Du denn? Die Zyklen oder wieviel von welchem Alkohol?
Meine Antwort wäre. Zu viel, aber das denke ich bei sehr vielen Menschen auch meine Schwester trinkt jeden Abend eine halbe Flasche Wein, für viele tolerabel.. Ich finde es zu viel. Mein Partner trinkt mehr, am Wochenende. Aber betrunken ist er selten.
Ehrlich gesagt bekomme ich als erstes ein sehr ungütes Gefühl, wenn ich die Kommentare Deiner Therapeutin lese. Wo ist da Neutralität? "Sie werden an jedem etwas finden" wenn als Thema Alkoholismus im Raum steht, finde ich schon fast bagatellisierend. Und wieso sollte Dich Dein Schema nicht ändern? Das ist doch mit das Ziel von Therapie, durch Zugewinn an Erkenntnis und Wissen, eine Veränderung zu bewirken.
Ich habe auch mein Paket mit PTBS, aber ich muss sagen, zu der Zeit, in der ich an meinen Baustellen massiv arbeiten musste, hätte ich nicht jemand mittragen können, der selbst so fragil ist. und so wirkt es. Zuerst musst Du für Dich gut sorgen können, dann für Dein Kind ... und dann, dann jemand anderes. Ich würde mir da auch eher jemand als Partner suchen, der nicht solche Pakete mit sich trägt, wenn Du an Deinen so trägst. Aber natürlich basiert das auf meinen Erfahrungen. Ich hatte ein sehr ungutes Bindungsverhalten, weil mir da auch gute Erfahrungen fehlten. Mein Partner ist da anders und sehr klar. Mir hat das geholfen und wenn ich mir vorstelle, dass ich mich versucht hätte an jemanden zu binden, der ähnlich problembeladen ist ... oh je ...
Nun sie kennt mich und meine Themen und abgesehen davon, hat sie genug Erfahrung um zu wissen, rosarot ist erstmal nichts. Aber machen wir uns nichts vor, auch ich habe Baustellen. Ich bin zwar nicht toxisch aber entwickle gerne mal einen Fehlerzoom aus einem Schutzmechanismus heraus. Heißt, wenn mir etwas nicht gefällt wird das so groß, dass ich gehe.
Verhaltenstherapie ist was ich aktuell mache und diese hat mir in vielen Punkten schon geholfen. Z. B. meine Bedürfnisse erkennen, formulieren und einfordern. Klappt. Ein Erfolg und ich sage bewußt nicht das ich fertig therapiert bin, ich glaube das ist man nie. Das Leben ist Erfahrung, Veränderung und Innenschau. Ohne das wäre ein Leben sehr eintönig und für mich auch glaube ich zu öde.
Muster erkennen gehört dazu, mit ihnen umzugehen (das hätte ich jetzt gerne fett abgesezt) auch. Aber, andere Menschen ändern, das funktioniert nicht. Es sei denn sie wollen es. Und einen Charakter zu verändern geht noch weniger. Verhaltensweisen (also auch Konsum von Substanzen kann man ändern, vom Besserwisser zum entspannten 5-gerade-sein-lasser geht kaum).
Man sagt doch immer, man sucht sich seinen gegengeschlechtlichen Elternteil als Partner:in. Oder genau das Gegenteil. Heißt hier ist die Anlage und man kann nicht unbedingt steuern was einen anzieht. Das ist wie ein Naturgesetz. Was ich ändern kann ist mein Umgang mit diesem Muster, also in dem Fall mit den Menschen. Meinen eigenen Stellenwert hoch zu halten und die Notbremse zu ziehen wenn es sein muss z. B. Ich kann aber nicht steuern in wen ich mich verliebe und in wen nicht.
Da meine Th. in einer Suchtklinik tätig war, hat sie sicherlich alle möglichen Ausprägungen und Süchte kennengelernt, wie auch den Ausgang wenn Menschen den Entzug durch hatten und Langzeitergebnisse, sind sie trocken geblieben oder nicht. Für sie sind Alkoholiker nicht per se das Böse. Sie haben eine Schwäche. Ein Mensch mit ADHS hat auch Schwächen, und bringt seine Mitmenschen oft an den Rand des Wahnsinns. Weil es schwer zu verstehen ist, dass sie eben bestimmte Dinge nicht können. Trotzdem wird auf ADHS nicht so rumgehackt wie auf Alkohol, vielleicht weil Alkohol viele Gesichter haben kann, eben auch Gewalt etc. Außerdem kann man für ADHS nur wenig, für Alkohol hat man sich ja bewußt entschieden (Pardon Ironie). Alkoholiker sind krank. Es ist eine Krankheit. Und ich hoffe, er wird sie überwinden. Für sich, in allererster Linie.
Was ich also gelernt habe und weiß. Mein Beuteschema ist angelegt, ich werde niemals den "normalen" Mann von nebenan in irgendeiner Weise ansprechend finden, ich werde ihn übersehen und wenn er sich mir vor die Füße wirft, werde ich mich entweder fremd mit ihm fühlen oder langweilen oder.. es klappt einfach nicht. Das ist wie angeboren. Was ich ebenfalls weiß, ich muss genau das akzeptieren. Das ich Anziehung verspüre wenn etwas mich an meine Kindheit erinnert. Wie gesagt, bei mir ist das "Gegenteil" wie ich oben erwähnte nicht durchgekommen. Da müsste ich mich selbst verge.. Verstehst Du das.
Ich finde es aber auch anmaßend aufgrund einer Äußerung die Fähigkeiten meiner Therapeutin in Frage zu stellen. Sie ist kritisch und sicher hätte sie gerne einen anderen Mann an meiner Seite. Aber nochmal, sie hat viel gesehen, viel mehr als wir alle. Ich glaube dieser Job ist mega hart und man braucht eine große Resilienz um mit all diesen Schicksalen und Charakteren irgendwie selbst positiv zu bleiben und ich glaube, durch meine positiven Erzählungen und alles drumherum ist sie nunmal der Meinung das wir gut zueinander passen und uns "helfen" können. Gegenseitig. Er hilft mir mit meinen Themen sehr, indem er mich auffängt, festhält, versteht, dran bleibt auch wenn ich dabei bin mich abzukapseln usw. Sie sieht das er reflektiert ist, was nicht selbstverständlich ist und das er mir gut tut. Das ist der Punkt um den es ihr geht. Nicht um ein Stigmata. Und natürlich, kann es auseinandergehen.
Dann kann man es doch am Ende so zusammenfassen: Dein Thread heißt: ich weiß nicht, ob ich das so will.
Antwort: ja, Du möchtest es so.
Sobald irgendjemand hier etwas schreibt, was irgendwie negativ ausgelegt werden könnte, wird dargestellt, dass es normal, nachvollziehbar und schon o.k. ist. Von daher scheinst Du Deine Antwort gefunden zu haben.
Und nein, nichts ist nur rosarot, aber ja, ich (!) finde solche Äußerungen tatsächlich für eine Therapeutin schwierig. Das ist meine Meinung und gerade im Hinblick darauf, dass man bei den Patienten oft auch Unsicherheiten hat und diese nach Orientierung suchen, vielleicht auch nicht hilfreich. Patienten haben öfter sicherlich die Tendenz, Meinungen zu übernehmen, anstatt ihre eigenen zu finden. Das ist oft verständlich, weil man so kämpfen muss. und gerade deshalb finde ich es schwierig, wenn solche verallgemeinernden Aussagen getroffen werden. Das heißt nicht, dass ich ihre komplette Kompetenz abspreche oder sie nicht für empathisch halte. Es ist einfach nur meine Meinung.
Und bei der Partnerwahl ... ich bin da durchaus anderer Meinung. Ich hatte - wie gesagt - aufgrund meiner Vergangenheit ein ungünstiges Muster. Kann man sich wahrscheinlich vorstellen, was Missbrauch durch Familienmitglieder bei einem diesbezüglich macht. Aber ja, auch so was kann sich drehen. Davon bin ich nun wieder fest überzeugt. Denn ein ungünstiges Muster ist eben nicht angeboren, sondern Ergebnis von schlechten Erfahrungen, fehlender Bezugspersonen etc..
Aber wie gesagt: Du scheinst Deine Antwort auf die initale Antwort ja gefunden zu haben.