Sind es Kleinigkeiten oder doch mehr?

Hmmm etwas knifflig die Situation. Aus meiner Erfahrung würde ich sagen dass nach 2 Jahren klar ist was man mit dem anderen hat und es fällt nach der Verliebtheitsphase auf wo es nicht passt.
Die wichtigste Frage für dich in der Situation ist: wie groß ist dein Leidensdruck. Wenn dich die Situation viel beschäftigt und bedrückt und du mehr und mehr darunter leidest musst du irgendwann einen Schlussstrich ziehen.
Verändern kannst du ihn nicht. So wie du ihn beschreibst ist er und wenn das nicht die Beziehung ist die dich glücklich macht dann solltest du nicht länger leiden. Aber wie gesagt es kommt auf den Leidensdruck an.
Wie stellst du dir denn deine Zukunft mit ihm vor? Glaubst du das wird gut harmonieren?

Puh, Menschen sind halt unterschiedlich. Früher als ich jünger war, brauchte ich auch diese ständige Bestätigung und wollte am liebsten 24/7 in Kontakt sein. Ich habe sicherlich den ein oder anderen Mann damit in die Flucht geschlagen.

Irgendwann kam aber so ne Findungsphase, das war so mit Ende 20 bei mir, wo ich gelernt habe meine eigene Gesellschaft zu genießen. Und es hat mir absolut gefallen. Ich war früher wirklich extrovertiert und sehr viel unterwegs. Heute bin ich eher das Gegenteil, eher introvertiert und bin gerne alleine, oder mit angenehmen Menschen zusammen. Ich muss nicht mehr zu allem was sagen oder eine Meinung zu allem haben. Und vor allem muss ich nicht alles zu einem oder besser gesagt, meinem Problem machen.

Dasselbe gilt für diesen ständigen Kontakt. Mit meinem Mann schreibe ich so gut wie nie, wir telefonieren einfach wenn gerade Zeit ist. Er ist oft unterwegs im Auto und ruft mich dann meist an. Ich hätte da ehrlich gesagt aber auch keine Lust und Zeit zu, gezwungenermaßen täglich 2-3 mal per WhatsApp Kontakt zu haben.

Mit meiner Schwester bin ich sehr eng, wir schreiben und telefonieren manchmal den halben Tag miteinander, aber wir haben Kinder im selben Alter und haben jetzt fast gleichzeitig ein Baby bekommen und somit immer was zu quatschen. Das ist aber absolut ungezwungen, manchmal hören wir uns dann halt auch 2 Tage gar nicht. Da wäre niemals jemand sauer.

Also ich kann deinen Freund da schon verstehen, mich würde das auch nerven.

Aber ich weiß auch wie es dir geht und kann dir nur raten, mach dein wohlbefinden nicht davon abhängig wie oft ihr euch täglich hört. Denn dann kannst du nur enttäuscht werden. Nimm ihn so wie er ist und genieß die Zeit die du alleine hast mit dir selbst!

Es hilft nichts, wenn ihr die gleichen Vorstellungen von der Zukunft habt, wenn es im Hier und Jetzt aber so gar nicht passt!
Dein Partner möchte viel arbeiten - du möchtest viel Zeit zusammen.
Du hängst viel am Handy und brauchst Status von ihm - er kann und will das gar nicht leisten.
Du bist nicht kritikfähig und brichst schnell in Tränen aus - dein Partner muss dir aber sagen können, was ihn stört, damit man eine Lösung finden kann.
Ihr könnt leider beide nicht aufeinander zugehen und verbringt den Tag mit Schweigen. Das ist keine gesunde Streitkultur!

Nein, du erwartest nicht zu viel (ausser mit WA), aber dein aktueller Partner kann dir leider nicht geben, was du willst und dir wünschst. Daher überdenke, wenn du mit ihm zusammen bleiben willst, ob du dir nicht besser Hobbys suchst, mit Freundinnen/Freunden alleine ausgehst/was unternimmst usw., damit du nicht in der Warteposition deine Lebenszeit verschwendest. Das bringt dir ja nichts. Trefft klare Termine und an den Terminen ohne ihn, machst du was anderes. Und du darfst auch mal keine Zeit haben, wenn es dem Herren aber ausnahmsweise passen würde.

Du solltest dir aber auch jetzt schon klar darüber sein, dass ihr euch nach einem Zusammenzug und auch bei Familiengründung nicht häufiger sehen werdet. Du wirst viel Zeit alleine haben - ist es das, was du willst?

P.S.: WA nervt tierisch in der Arbeit, weil es dich aus deinen Gedanken rausbringt. Geht es um Leben und Tot, dann ja. Blabla muss bis Feierabend warten.

Du klingst wie ein Teenager. Niemand hat normalerweise Zeit tagsüber WhatsApp zu schreiben. Du machst das also während der Arbeitszeit? Dann hätten wir zwei (bin Arbeitgeber) aber Spaß miteinander.

Als ich Angestellte war, war das schon ein no Go. Und es gibt mittlerweile immer mehr Firmen, die genau wegen so einem Kinderquatsch, Handys am Empfang „einsacken“. Man ist ja telefonisch erreichbar für Notfälle.

Also dieses „bitte melde dich alle 10 Minuten“ funktioniert maximal zu Schulzeiten, aber spätestens als erwachsener ist das unrealistisch. Ist dir langweilig in deinem Job?
In den Pausen mag das ja noch gehen, aber man pflegt ja nun auch Kontakt zu seinen Kollegen.

Sich erst abends sehen oder telefonieren ist total normal.

Tip: vergleichen ist immer doof. Entweder bist du mit dem hier und jetzt zufrieden, oder nicht. Aber vergleiche, die dann auch noch wegen verklärtem Blick hinken (man ist ja nicht umsonst getrennt) sind sowas von falsch.

Keine Ahnung um welche Verbesserungen es geht, und wie oft. Aber da wäre ich raus. Was will er denn an dir anders?

In Tränen ausbrechen ist für mich ein no Go.
Ach herrje, und Emojis sind ja nun wirklich Kinderquatsch.

Ob das normal ist?

Also zu erwarten, dass sich jemand erwachsenes mehrfach am Tag während der Arbeitszeit meldet, ist nicht normal.
Emojis wichtig zu finden, als erwachsener, ist nicht normal.
Wegen Kleinkram zu weinen, ist absolut nicht normal (außer in der Trotzphase mit 2/3 Jahren).

Bei den Verbesserungen ist das so eine Sache. Ich finde da kommt es auf die Häufigkeit an, und auf die Gründe.
Sagt er dir, deine Haare sähen blond aber besser aus als schwarz, fände ich das unverschämt. Bittet er darum die Zahnpastatube zu schließen, oder auch mal den Müll raus zu bringen, dann ist es wieder anders.

Ist die vielleicht zu langweilig? Hast du Freunde und Hobbies, oder wartest du jeden Tag nur auf ihn? Erfüllt dich dein Job? Und wieso kannst du überhaupt so oft schreiben? Welcher Arbeitgeber macht das denn mit? Mein Cousin hat wegen solcher Dinge schon Abmahnungen bekommen - zurecht.

Wenn du wegen jedem Pups gleich weinst, würde ich mich auch abwenden. Das kann ich gar nicht leiden. Machst du das bei Freunden, Familie und Chef auch? Da kann und muss man sich doch mal zusammenreißen.

Du klingst nicht wirklich reif und nicht im Leben angekommen und gefestigt. Arbeite an dir. Wenn du glücklich und zufrieden bist (mit DIR) ist das schonmal die halbe Miete. Dein Partner ist nicht für dein Glück verantwortlich.

Liebe Luisa,

da Du nicht geschrieben hast, was Dein Partner beruflich macht, ist gar nicht abzuschätzen, ob er sich überhaupt via whatsapp melden kann bzw. darf.
Ich arbeite bspw im medizinischen Bereich und außerhalb der Mittagspause liegen alle Handys auf stumm geschaltet in den Spinten der Mitarbeiter. Niemand hat Zeit, Gelegenheit oder den Kopf frei, das Handy zu nutzen, während er Patienten behandelt oder versorgt.
Mein Mann arbeitet als Lehrer und auch er kann während des Unterrichtens nicht auf sein Handy schauen, geschweigedenn darf er es nutzen.
Vielleicht gibt es Jobs, in denen die Handynutzung frei nach Gusto möglich ist, ich schätze aber, in den meisten ist es das nicht. Und auch in den anderen ablenkungstechnisch nicht empfohlen oder gar gestattet.

Ich weiß nicht, ob ihr zusammen lebt. Wenn Dein Partner wirklich sehr früh geht und sehr spät kommt und Du einem klassischen 9 to 5 Job nachgehst, ist es vermutlich schwierig für Dich, ihn nur abends kurz zu sehen.
Aber das geht vielen Paaren so durch Schichtdienst, unterschiedliche Arbeitszeiten, Firmen-, Geschäfts- oder Praxisöffnungszeiten, Montagen oder Geschäftsreisen etc.
Da muss man sich irgendwie arrangieren und die wertvolle Zeit, die man gemeinsam hat, schön gestalten.

Eure Diskussions- oder Streitkultur klingt nicht gesund. Man muss Kritik am Partner fair und sachlich und in freundlichem, konstruktivem Ton äußern dürfen, ohne dass der Partner weint.
Vielleicht musst Du untersuchen, woher es kommt, dass Du so schbell verletzt bist oder viel Bestätigung (whatsapp) brauchst. Vielleicht kommen da alte Kindheitsmuster zum Tragen.
Und vielleicht kann Dein Partner auf seine Art der Kritikäußerung achten und schauen, ob er seine Freizeit wirklich paargerecht gestaltet.

Alles Liebe

Guten Morgen,

ich kann dich verstehen. Hatte in meiner jetzigen Beziehung auch das "Problem", ständig ein positives Feedback bekommen zu wollen - whatsapp macht das ja (leider) möglich, dass der Partner zumindest theoretisch "verfügbar" ist.

In meiner Therapie hab ich verstanden, dass dies seine Wurzeln - natürlich - in der Kindheit hat. Dass man sich bei Vertrauenspersonen nie sicher sein konnte, ob sie für einen da sein werden, wiederkommen werden.

Wir sind jetzt auch knapp 2 Jahre zusammen. Allein das gibt mir die Sicherheit, dass er es doch wohl etwas ernster meint *lach

Brust raus, Kopf hoch: Du bist toll genug, dass er mit Dir zusammen ist. Und überhaupt kann er froh sein, solch eine Frau an seiner Seite zu haben

Es klingt so, als ob Eure Beziehung im Großen und Ganzen recht glücklich ist. Klingt abgedroschen, aber: Nimm ihn wie er ist. Sabotiere eine nette Beziehung nicht durch Kontrollzwang - dann gehts irgendwann in die Binsen, Dein Hirn lernst "Siehste! Ich wusste es doch gleich!" und bei der nächsten Beziehung wirst du genauso schlimm reagieren - Teufelskreis.

Deshalb tief durchatmen. Sich Deiner bewusst sein und dass du auch geliebt wirst, wenn Du nicht alle Stunde darüber informiert wirst

Hmmm. Klar kannst du reflektieren, warum du viel Bestätigung brauchst, schnell in Tränen ausbrichst etc. Das solltest du sogar, denn solche unbewussten Muster können einem das Leben echt schwer machen. Gedanken dazu gabs ja weiter oben schon.

Irgendwie scheint es mir aber trotzdem so, dass ihr beide recht unterschiedlich seid in euren Beziehungsbedürfnissen. Unterm Strich scheinen dir Paarzeit, gemeinsam verbrachte Zeit, den anderen im Alltag zu spüren etc. wichtiger zu sein. Brauchst du generell mehr Nähe als er? Also sich sehen, telefonieren, was zusammen machen anstatt allein oder mir Freunden, kuscheln etc. Das ändert sich ja erstmal nicht. Auch wenn du schreibst du hast aktuell mehr Zeit und merkst deshalb mehr dass er dir tagsüber fehlt/dass da wenig Kontakt ist - auch wenn du selber wieder eingespannter bist ändert sich an eurer grundsätzlichen Einstellung nichts.

Er wird immer jemand sein der viel arbeitet und den Fokus darauf legt. Wenn er weniger Nähe braucht und so wie es gerade ist zufrieden ist, dann wird das immer so bleiben. Auch wenn ihr zusammenlebt muss das nicht automatisch heißen dass ihr dann jeden Abend zusammen verbringt, wenn er nicht der Typ dazu ist.

Ich würde also in Bezug auf die Zukunft nicht nur darauf schauen ob die harten Fakten stimmen (wollen beide ein Haus oder Kinder oder im Ausland leben) sondern viel mehr darauf achten ob eure Vorstellungen von Alltag und Beziehung übereinstimmen. Auch wenn ihr beide anscheinend das Gleiche wollt in der Zukunft (zusammenleben, ein Haus bauen, ein Kind bekommen, beide arbeiten, whatever) dann kann die Vorstellung davon WIE genau das dann ist und sich anfühlt weit auseinander gehen.

Ich bin immer dafür sich zu reflektieren. Aber du darfst auch ein bisschen so sein, wie du nunmal bist. Viel Kontakt mit dem Partner zu wollen ist ok und nicht per se unreif. Ich kenne Menschen die auch tagsüber Whatsappen, ich bin einer davon. Emojis kann man kindisch finden, oder man kann einfach überlegen, dass du vielleicht emotionaler kommunierst als er (was sich dann im Gebrauch von Emojis äußert) und er dir oft zu sachlich schreibt/ist, um dich geborgen zu fühlen. All das kann man mal reflektieren, aber am Ende sind die Menschen unterschiedlich. Man darf auch ein großes Kontaktbedürfnis haben, man braucht dann einfach den passenden Partner. Und wenn deine Bedürfnisse an eine Beziehung aktuell zu kurz kommen während dein Partner voll zufrieden ist, dann passt ihr vielleicht nicht so gut.

Ob das so sein könnte, oder ob du echt erstmal an deinen Verhaltensmustern arbeiten musst und dann alles gut ist (oder beides?), dass musst du wissen.