Hallo ihr Lieben,
ich (36) muss mal meinen Frust los werden.
Ich bin seit 9 Jahren mit meinem Partner in einer Beziehung und er hat mir schon des öfteren einen "korb" gegeben was das Thema heiraten betrifft.
Wenn ich mal so durch die Blume sagte wir könnten ja jetzt auch mal so langsam heiraten dann kommen solche Sprüche wie "es ändert nichts ob ich einen Ring am Finger trage oder nicht"
innerlich schmerzt es sehr und für mich persönlich ist es einfach das i-Tüpfelchen einer Beziehung irgendwann zu heiraten.
Zumal ich auch einen Kinderwunsch habe (er hätte auch gerne kinder) und mit 36, fast 37 habe ich nun mal auch nicht mehr soo viel Zeit. Ich wäre gerne verheiratet bevor ich Kinder bekomme.
Für manche mag es banal klingen, jedoch bedeutet heiraten mir echt sehr viel und es ist für mich einfach ein Schritt ins "offizielle" das man eine Familie ist und zueinander steht. Am meisten tut es weh wenn im Bekanntenkreis geheiratet wird, selbst mein 5 Jahre jüngerer Bruder hat kürzlich geheiratet. Ich konnte mich, so gemein es auch klingt, kaum freuen. Ich bin dann einfach so neidisch, ohne es böse zu meinen oder zu wollen.
Jedenfalls merke ich auch zunehmend wie mich seine Haltung zum Thema heiraten frustriert, manchmal bin ich sehr kalt zu ihm und lasse meinen Frust an ihm raus.
Jedoch möchte ich natürlich nicht aus Mitleid geheiratet werden.
Mir bleiben sogesehen nur 2 Optionen, trennen oder bei ihm bleiben, aber dann werde ich wahrscheinlich ewig traurig bleiben das er einfach nicht heiraten möchte.
Jedoch möchte ich auch 9 Jahre Beziehung nicht einfach wegwerfen...
An diejenigen die in der selben Situation sind.
Wie geht ihr damit um?
Habt ihr euch am Ende getrennt?
Danke für's "zuhören".
Zukunft - Freund möchte nicht heiraten
Ganz unromantisch: Heiraten, bevor man Kinder bekommt erspart einem eine Menge Papierkram. Alles, was man ansonsten einzeln regeln und bedenken muss, ist "inklusive". Und vor allem für Frauen, die ja oft beruflich zurück stecken zugunsten der Kinder finde ich es unheimlich wichtig, einigermaßen abgesichert zu sein.
Also Dein Freund hat vielleicht Recht, dass es nichts an seinen Gefühlen für Dich ändert und vielleicht auch nichts an Eurer Beziehung, aber es regelt im Außenverhältnis halt alles mögliche, das, sofern man gemeinsame Kinder möchte, geregelt werden sollte. Vielleicht kriegst Du ihn eher über "mit einer Unterschrift alles regeln" als mit "damit bekennst Du Dich zu mir und wir sind auch offiziell eine Familie".
Heiraten erspart überhaupt keinen Papierkram, denn es erzeugt selbst mehr Papierkram als das Sorgerecht zu teilen und die Vaterschaft anzuerkennen.
Huhu,
mein LG und ich sind nun fast 10 Jahre zusammen. Da wir beide vorher schon mal verheiratet waren und eigentlich immer gesagt haben, sowas brauchen wir nicht mehr, kenne ich das und bis vor einigen Jahren war es auch ok.
Nun wollen wir beide keine Kinder mehr (haben je eine Tochter), allerdings werden wir nicht jünger und so blöd wie das klingt, keiner von uns beiden hat, zB im Krankheitsfall etc irgendwelche Rechte. Keinen Anspruch auf Witwen/Witwerrente, keine Befugnisse dem anderen gegenüber.
Nach etwas längerem "Kampf" werden wir uns nun an unserem 10. Jahrestag das Ja - Wort geben. Klein, fein ohne viel Klimbim und drumherum.
Einfach, damit wir uns gegenseitig versorgt wissen und damit auch das rechtliche einfacher wird für den Fall der Fälle.
Ich drücke dir die Daumen.
LG
PS: eine Trennung wäre auch ohne Heirat für mich nicht infrage gekommen
Finde andere, sachliche Gründe und trag ihm diese mal vor.
Es ist ja nicht nur der Ring am Finger oder gefühlsmäßig eine "Familie" sein.
Hi,
ich bin seit 22 Jahren mit meinem Partner zusammen, unverheiratet.
Ich war aber die, für die Heiraten tatsächlich früher auch dazu gehört hatte. Ich dachte, es wäre die Krönung. Mein Freund fand das mega unwichtig und unbedeutend ... was ändert das schon, dass irgendein Typ auf dem Standesamt sagt: Ihr seid nun Mann und Frau. Keine Ahnung, wie lange wir das diskutiert haben. Er wollte Kinder, aber nicht heiraten. ich wollte heiraten, aber keine Kinder. So sind wir in eine Beziehung gestartet. Eigentlich hätte es nur schief gehen können.
Heute ist es nun so, dass wir immer noch nicht verheiratet sind. Meine Sichtweise hat sich stark verändert. Wir haben schlimme Zeiten durchgemacht, und er hätte gehen können. Ich wollte irgendwann doch mit ihm Kinder haben, aber wurde krank, Gebärmutter raus, keine Kinder. Er blieb. Er blieb, weil er es so wollte, weil er mit mir das Leben wollte, auch ohne Kinder. In dem Moment wurde mir das Heiraten sowas von egal. Dieser Moment, wo er mir das damals im Auto so deutlich sagte ... es bedeutet mir so viel. Irgendwann werden wir es tun, also heiraten wegen so wundervollen Themen wie Erbe und so weiter. Aber das ist genauso auch in Ordnung.
Ich weiß nicht, ob Ihr darüber richtige Gespräche (so ohne Blume) geführt habt. Ansonsten ist es am Ende wohl die Frage, wenn ansonsten alles passt: wie wichtig ist es Dir, wie wichtig wäre es ihm auf dem Standpunkt zu verharren.
aber auch in Hinblick auf Kinderwunsch und eben Euer Alter ist das kein Thema für in 10 Jahren, sondern ziemlich bald ... Was wollt Ihr jeweils, wann. Was ist vielleicht nicht ganz so wichtig und wo ist kein Kompromiss verhandelbar.
Hi,
blöde Frage, aber hat er auch einen Kinderwunsch? Vlt solltet ihr eure Zukunftswünsche nochmal besprechen. Ich würde da auch nicht zu sehr aufs heiraten pochen. Spätestens wenn Kinder unterwegs sind, wird er das Thema vlt nochmal überdenken. Ohne Heirat ist es sonst ne Menge Papierkram.
Überhaupt keine blöde Frage, sondern sehr wichtig, da die TE einen Kinderwunsch hat. Da müssen wirklich beide dahinter stehen.
Welche menge Papierkram meinst du denn ? Wir waren auch noch nicht verheiratet als unser Kind kam und es war eigentlich nur ein einziger Termin beim Jugendamt.
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Aus welchen Gründen möchtest du denn heiraten?
Ich selbst habe geheiratet, weil es für mich eine Geste war, die mir wichtig war und es rein romantische Gründe hatte. Durch das Forum hier, wurden mir die Augen geöffnet, dass viele die Ehe einfach nur als Versorgungsgemeinschaft und -zusicherung betrachten. Meine vorherige Einstellung mag naiv gewesen sein, aber ich hatte mir nie viele Gedanken ums Heiraten gemacht.
Ich weiß nicht, ob ich unter diesem Aspekt der Ehe damals so positiv gegenüber gestanden hätte. Meine Frau würde ich immer wieder heiraten, aber gäbe es sie nicht, würde ich es heute auch vermutlich nicht mehr wollen.
Vielleicht ist dein Partner einfach früher zu dieser Erkenntnis gelangt, die ich so spät hatte, und möchte deswegen im Allgemeinen einfach nicht heiraten?
Was ist denn an einer "Versorgungsgemeinschaft" so negativ?
Man lebt und wirtschaftet halt zusammen und sichert sich auch gegenseitig ab. Das ist auch nicht geschlechtsspezifisch.
Also das kann ich jetzt nicht nachvollziehen.
Da ist gar nichts negativ - aber negativ ist, wenn das Thema Hochzeit unheimlich emotional hochstilisiert wird und das als‚die emotionale Spitze der Beziehung‘ bezeichnet wird, es aber eigentlich nur um nüchterne, finanzielle Themen geht.
Weiß er denn wirklich, wie wichtig dir das ist? Und dass du deshalb sogar über Trennung nachdenkst? "Durch die Blume" klingt sehr unkonkret. Nach "könnte man machen" und nicht nach "gehört für mich zwingend dazu" Bleibst du so schwammig weil du Angst vor der Antwort hast? Oder weil du dir nicht die Chance auf einen "überraschenden", superromantischen Heiratsantrag nehmen willst?
Vielleicht nimmst du dir erstmal ein Wochenende allein, um wirklich reinzuspüren was genau dir wichtig ist und warum. Warum gehört heiraten für dich dazu? Was fehlt dir? Was sagt er dir, wenn er dich heiratet (und wenn er das nicht tut)? Und dann führt ein Gespräch.
Sag ihm ohne Vorwürfe, worum es dir geht. Eine Ehe hat ja zwei Komponenten. Einmal die Bekenntnis zueinander, zum Anderen aber auch (leider selbst heute noch) Aspekte wie Erbe, Absicherung, Ansprüche aneinander. Unverheiratet Kinder zu bekommen und zB eine Zeit lang jobmäßig zurückzustecken kann nach hinten losgehen.
Sprecht über beide Teile, ganz offen. Du musst ehrlich sagen was dir wichtig ist. Damit machst du dich verletzlich, und du riskierst eine Antwort zu bekommen die dir nicht gefällt. Aber da kommst du nicht drum herum. Und mit einem Mann, mit dem du Kinder bekommen willst, solltest du solche Gespräche führen können!
Frag ihn, warum er heiraten unwichtig findet. Tauscht euch aus, was ihr Negatives und Positives damit verbindet. Vielleicht ist er auch fein damit, verheiratet zu sein, aber hat keine Lust auf eine große Hochzeit? Oder andere Sorgen? Dir ist die Bekenntnis nach außen sehr wichtig, kann er das mitgehen?
Was ist mit der Absicherung - wie wollt ihr das alternativ machen, wenn ihr nicht heiratet? Vertrag beim Notar? Erbe, Rente, Befugnisse im Krankheitsfall, gerade bei Kindern, da gibt es viel zu bedenken.
Und redet über Kinder! Er will welche, aber will er die auch jetzt? Denn so arg viel Zeit ist ja nicht mehr! Da würde ich auf einem klaren Fahrplan bestehen, nicht um ihn zu zwingen, sondern damit du weißt woran du bist. "Lass uns nächstes Jahr mal schauen" ist mit 36 nicht mehr so cool.
Sprecht offen über alles. Und dann wirst du sehen, ob es da Kompromisse gibt, oder ob er nicht nur nicht heiraten will, sondern eigentlich gar keine so feste Lebenspartnerschat mit allen Konsequenzen will, wie du sie dir wünschst. Und dann kannst du Konsequenzen ziehen, trotz der 9 Jahre. Denn für die Zukunft ist egal, ob es in der Vergangenheit gepasst hat. Da zählt nur der Ist-Zustand und die Perspektive.
Danke dir für deine Antwort.
Ich habe Angst vor der Wahrheit, ich habe Angst das er es einfach sowas von überhaupt nicht will, weil ich es mir eben so sehr wünsche.
Ich werde mich aber nochmal mit ihm zusammensetzen und ihm offen und ehrlich meine Wünsche mitteilen, dann werde ich es ja hören was er zu sagen hat.
🙏
Mach das, und alles Liebe dafür! Es bleibt dir nicht erspart, sonst wartest du ewig und das vergiftet irgendwann eure Beziehung, und er versteht vielleicht nichtmal wieso...