Ehe gescheitert ? Was tun ?

Hi zusammen.
So richtig weiß ich nicht was ich mir hier von dem Beitrag erhoffe aber leider habe ich auch sonst niemand mit dem ich darüber sprechen kann.
Ich glaube meine Ehe ist nach 15 Jahren Beziehung gescheitert.
Ich weiß gar nicht wo ich richtig anfangen soll. Mein Mann und ich kannten uns bereits 5 Jahre bevor wir zusammen kamen. Wir waren befreundet. Er war damals mit meiner Freundin zusammen, daher kannten wir uns. Ich war Recht früh verliebt in ihn aber hab's immer gür mich behalten. Nach 5 Jahren trennten sie sich und nach einiger Zeit kamen halt wir zusammen, völlig ungeplant.
Wir zogen auch schon r cht früh zusammen und waren seither nicht länger als ein paar Tage getrennt.
Nach 6 Jahren Beziehung haben wir uns dann verlobt und geheiratet. Wir sind jetzt 8 Jahre verheiratet. Kurz nach der Hochzeit wurde ich schwanger, absolutes Traumbund Wunschkind, genauso wie die beiden Kinder danach. (7, 5&2 Jahre)

Leider war nicht immer alles heiter. Mein Mann hatte ganz zu Beginn ein großes aggressives verhalten was er aber mittlerweile abgelegt hat, er war nie handgreiflich oder sowas aber anfangs sehr aufbrausend mir gegenüber. Er hat eine richtig beschissene Kindheit ( Vater Alkoholiker der ihn & Mutter misshandelt hat ) dementsprechend hinkt ihm diese Vergangenheit nach. Weswegen sein Verhalten oft ein Streitpunkt ist.
Einmal hatte er vorgehabt mich zu betrügen aber es kam vorher raus. Ich habe ihm verziehen und nochmal eine Chance gegeben.
Er lügt sehr oft auch bei banalen Sachen was super oft zum Streit führt. Dazu fühle ich mich einsam und mit allem alleine gelassen. Er hat sich nie groß um die Kinder gekümmert wie Nachts aufstehen oder sowas. Leider spielt er auch nur mit Wiederwillen mit ihnen. Unter der Woche geht es ja aber am Wochenende ist hier fast immer Streit und ärger. Der Mann zieht eine Schnute und hat miese Laune weil die Kinder halt auch mal aufdrehen oder eben die Papazeit einfordern. Er kommt selbst nicht auf die Idee Mal alleine raus zu gehen oder sich mit ihnen zu beschäftigen.

Ich mache so gut wie alles alleine, Haushalt ( er hilft nur nach viel bitten und auffordern) , kochen, Kinderbetreuung, Finanzen, Planung, Schule, Aktivitäten eigentlich alles. Und Abends wenn er von der Arbeit kommt helfe ich noch die Kinder ins Bett bringen und gehe dann auf meinen TZ Job. Ich hab keinerlei Zeit für mich aber irgendwie scheint er das nicht zu begreifen.
Wir streiten ständig deswegen wo ich ihm erkläre das ich langsam nicht mehr kann und nichtmal Wochenbett großartig hatte weil ich nach dem Geburten direkt wieder arbeiten bin. Ich bin erschöpft und irgendwie auch alleine und ihm ist alles zu viel.
Und wenn ich ihm das sagen dann flippt er immer aus mit Aussagen wie : ich geb mir ja Mühe, tut mir leid daß ich nicht der perfekte Ehemann bin. Etc. Dieser ganze Stress und ärger macht mich fertig und ehrlich gesagt bin ich nicht mehr glücklich so.

Gestern meinte ich dann im Streit zu ihm das ich nicht mehr weiter machen kann seit Jahren das gleiche Drama und seit Jahren fühle ich mich nicht wertgeschätzt. Es kommt kein Danke, es kommt nichts, keine Hilfe Null. Er kommt von der Arbeit heim und wenn das essen Mal nicht pünktlich fertig ist wird gemeckert.
Soll aber für ihn noch dies und das und jenes machen. Er findet immer ausreden wieso er gerade nicht kann. Wenn er sich dann Mal mit den Kindern hinsetzt hat er alle paar Minuten was anderes weswegen er aufstehen und raus muss. Sei es aufs Klo, was trinken, kurz was schauen, dann stört ihn das, er will nur kurz Nase putzen. Das geht in einer Tour.

Nachdem ich ihm sagte das ich nicht mehr kann meinte er nur wieso ich alles weg werfen will, wenn du das so willst dann bitte. Ich Pack meine Sachen und geh ( was er eh nie tut ). Und verhält sich dann wie ein kleines bockiges Kind.
Man kann null mit ihm reden er ist sofort eingeschnappt und sieht nicht was ich will oder meine. Ich will doch einfach nur mehr Hilfe und das er sich um die Kinder kümmert.
Aber so wird es wohl oder übel auf eine Trennung hinaus laufen, ich weiß nicht ob ich irgendwie schon abgeschlossen hab und nur noch die Angst vor dem was danach kommt. Wie können wir aus der Zwisckmühle nur raus ? Übertreibe ich ?

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Ich finde nicht, dass du übertreibst. Ich frage mich bei solchen Posts immer, wie man das so lange aushalten kann.

Mein Exmann war auch keine Leuchte im Haushalt, da blieb viel an mir hängen, Planung, Finanzen, ich kenn das. Aber er hat sich superviel mit unserer Tochter beschäftigt, ich hatte Me-Time wenn ich sie brauchte, konnte abends mal weg, er hat gekocht und sicher niemals gemeckert dass ich das Essen nicht auf dem Tisch stehen hatte, wenn er heim kam. Das hätte er aber auch nur einmal gemacht. Die Ehe ist dann aus anderen Gründen gescheitert, aber ganz ehrlich: Sowas wie du schilderst hätte ich niemals mitgemacht. Niemals würde ich diesem Mann auch noch Essen kochen und seine Wäsche waschen.

Ich finde auch immer schwierig wenn du von drei Wunsch- und Traumkindern schreibst, und dann klar wird dass dein Mann ab Tag 1 nichts mit den Kindern anfangen konnte. Du hast bewusst drei Kinder mit ihm bekommen, obwohl du wusstest wie er ist und dass das Kinderhaben scheinbar nicht SEIN Traum ist.

Wie oben schon total treffend beschrieben - dein Mann scheint aufgrund seiner Vergangenheit und seiner Art nicht in der Lage zu sein, eine Ehe und Familie zu haben wie du sie dir wünschst. Und ja, er ist ein grottenschlechter Ehemann. Wenn er wenigstens dankbar wäre und nicht noch meckern würde... aber so? Grauenvoll. Er sieht sich aber nicht in der Lage etwas zu ändern, er ist nicht belastbar und emotional nicht in der Lage zu sehen, was mit euch passiert und was er ändern müsste.

Dir bleibt wirklich nur der Schlussstrich wenn du so nicht weitermachen möchtest. Sag ihm nochmal ganz klar, dass du so nicht weitermachen wirst weil euer Leben und seine Art für dich nicht länger tragbar sind. Ich weiß nicht wie ihr alles geregelt habt, ob du ihn bitten kannst eine Wohnung zu nehmen. Anwaltliche Beratung würde sicher helfen, allein schon um dir die Angst vor den nächsten Schritten zu nehmen.

Wenn es ernst wird mag es sein, dass dein Mann aufwacht. Dann kann er sich Hilfe suchen. Beratung, Männergruppe, Therapie, da gibt es ja Angebote. Sollte er wirklich etwas ändern wollen, könnte euch auch eine Paartherapie helfen. Aber all das muss von IHM kommen. Das kannst du nicht allein lösen. Du darfst jetzt deine Grenze ziehen.

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Es hört sich nicht so an, als würdest Du übertreiben. War das denn schon nach dem 1. Kind so? Dass Du alles alleine machst und er "nur" der arbeitende Papa ist?

Eurer Modell klingt wie eine Ehe aus den 70ern - da würde ich wohl regelmäßig ausflippen. Man könnte jetzt natürlich sagen, dass eine Beratung für Euch gut wäre. Das er mal sieht, wie ein modernes und unterstützendes Familienleben auf Augenhöhe heutzutage in der Regel aussieht.
Ob das allerdings fruchtet? Sowas ist ja ein oftmals jahrelanger Prozess, bis da "alle Groschen gefallen sind." Zumal Dein Mann mit Eigeninitiative und Motivation ein Interesse an der Eheberatung haben müsste. Leider hört sich Dein Partner nicht so an, als wäre er modern und aufgeschlossen.

Mal ganz abgesehen davon, dass eine offenbar schwere Kindheit, wie er sie hatte, eines Tages professionell aufgearbeitet werden sollte. Sicherlich bildet diese Kindheit den Boden für ganz viele Dinge, mit denen Du nun als Ehefrau zu kämpfen hast. Das ist bitter, aber auch um das Thema anzugehen, müsste Dein Mann den Wunsch nach Therapie, nach Heilung und nach Besserung haben.

Bearbeitet von Nessie24
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Ja tatsächlich war das schon bei Kind 1 so. Da war es aber so das wir ganz lange vorher schon versucht haben ein Kind zu bekommen, was nie klappte. Er hatte dann eine neue Arbeitsstelle angefangen (wo er noch immer nun fest arbeitet) und dann kurz darauf wurde ich schwanger. Das heißt er musste nach der Geburt direkt weiter arbeiten und konnte nicht zuhause bleiben. Er hatte nur 2 Wochen Urlaub genommen, das wars dann. Und von da an war ich Tagsüber alleine mit dem Baby. Haushalt Kind und co blieb dann an mir hängen. Beim 2. Kind hatte er dann auch nur 3 Wochen Urlaub nach der Geburt, und beim 3. gar keinen. Die 3. Geburt war ein Kaiserschnitt, ich bin dann am nächsten tag direkt heim und hab gekocht und mich um die anderen beiden Kids gekümmert. Und eben nach den 8 Wochen bin ich wieder arbeiten. tagsüber alles und Abends noch 2-3 Stunden arbeiten. Er hat dann Abends im Grunde "frei" weil ich ja helfe die Kinder schlafen legen.
Manchmal räumt er die Spülmaschine ein und aus oder Kehrt mal durch, oder räumt mal den Tisch ab, aber halt nichts was jetzt massiv ins Gewicht fallen würde.

Therapie hatte er vor Kind 1 mal angefangen, eine Verhaltenstherapie, aber nicht weiter durchgezogen weil er das wohl alles nicht richtig Verarbeiten konnte und es halt ne kack arbeit ist das aufzuarbeiten. Weitere Therapie möchte er nicht. Er redet auch nicht viel über seine Kindheit, ich kann also nicht sagen wie viel da eventuell noch vorgefallen ist.

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Ich war Kind in den Siebzigern. So eine Familie war nicht normal!

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Hast du denn in den sechs Jahren ohne Kinder diese Tendenzen nicht bemerkt? Dass jemand keinen Bock auf Haushalt und Co. hat, sollte doch in der Zeit mal auffallen. Welche Vorstellungen hatte er denn von eurem Leben mit Kindern? Es ist logisch, dass man sich die Größe der Veränderungen nur unzureichend vorher ausmalen kann - sonst würde vermutlich kein Mensch mehr Kinder kriegen. Aber so eine gewisse rationale Einschätzung muss man doch gehabt haben, dass es nicht wie vorher weitergeht. Dass man eben nicht nach Hause kommt und sich dann, wie früher, entspannen kann.

Ausgehend von dem, was du schreibst, würde ich als Küchentischpsychologe vermuten: Er braucht Hilfe, weil er weder seine Kindheit verarbeitet hat noch ein gesundes Konfliktverhalten kennt. Es wirkt alles aggressiv bis unreif. Nur muss er eben selber an den Punkt kommen, dass er das will. Also vielleicht musst du wirklich die Bremse ziehen und sagen: "Klaus-Günther, ich kann nicht mehr. Wir brauchen Beratung. Ohne sehe ich für uns keine Perspektive mehr, dann trennen wir uns. Es ist mir Ernst." Die gemeinsame Beratung würde ich erstmal als Startpunkt sehen, denn wenn du mit "DU brauchst eine" kommst, macht er vermutlich gleich dicht. Das kann sich ja dann daraus entwickeln, je nachdem, wie es läuft. Alleine kommt ihr wahrscheinlich nicht weiter. Also ich würde die Flinte nicht sofort ins Korn werfen, Hoffnung besteht ja noch, aber ich würde es nicht endlos weiter so laufen lassen. Denn dann kommt der große Knall mit Sicherheit, und dann ist es eventuell zu spät.

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Also tatsächlich war er vor den Kindern nicht so. Da hat er super viel im haushalt gemacht geholfen. Gut kochen war nie seine Stärke, aber musste er auch nicht. Aber er hat von sich aus was gemacht ohne was zu sagen. Ich weiss nicht genau wann der Punkt kam an dem es sich so verändert hat. Vermutlich schleichend. Vielleicht wars für ihn auch so das er dachte okay sie hockt ja tagsüber mit Kind zuhause kann sie auch den rest machen. Aber mittlerweile ist es einfach so viel das ich nicht weiss wo mir der Kopf steht weil ich wirklich alles mache.
Ja er spielt auch mal mit den Kindern, und er verhält sich ihnen gegenüber Liebevoll und alles. Aber ich hab immer das Gefühl das er ständig genervt ist und halt lieber seine Rhe hätte. Was ich ja voll verstehe, aber es sind eben Kinder und die haben von ihm unter der Woche kaum was, da wollen sie halt am Wochenende die ganze Papazeit aufsaugen.

Therapie haben wir schon so oft angesprochen. Eben um die Vergangenheit aufzuarbeiten, aber er sträubt sich wehement dagegen. Er sagt er kann darüber halt nicht reden und es fällt ihm schwer und sowas, was ja voll verständlich ist, aber es würde halt eventuell helfen. Er hat vor Kind 1 eine Therapie mal angefangen aber eben nur 3-4 Sitzungen und dann abgebrochen weil er es nicht geschafft hat über die ganze Vergangenheit zu reden. Auch mit mir redet er nur sehr wenig darüber, daher weiss ich nicht was wirklich alles vorgefallen ist.

Eine gemeinsame Beratung macht vielleicht wirklich Sinn. Sofern er dazu bereit ist.

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Willst du denn so weiterleben? Mit einem Ehemann, der sich um die Kinder nicht kümmert, nichts im Haushalt macht, sich von dir bedienen lässt und dich anschreit?
Du hättest nach dem 1. Kind schon die Reißleine ziehen und dich trennen sollen, aber besser spät als nie.
Also Anwalt suchen, die räumliche Trennung einleiten, Unterhalt für dich und die Kinder einfordern und dann zusehen, dass du beruflich wieder vernünftig Fuß fassen kannst. Es war nämlich ebenfalls nicht gut, dass du dich in einen offenbar Aushilfsjob hast drängen lassen. Das erschwert dir jetzt, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Aber: es ist nicht unmöglich. Du darfst jetzt nur nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern solltest es durchziehen. Mit einem Mann, auf den du nicht zählen kannst, bist du nicht besser dran als ohne, eher umgekehrt.

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Ich raff es nicht.. Du verknallst dich, wartest fünf Jahre ab , ihr kommt dann "ungeplant" zusammen, er ist von Anfang an aggressiv, trotzdem habt ihr drei Kinder.

Er will dich betrügen, es wird ihm verziehen, er hilft null, hat keine Geduld mit den Kindern, er ist null kritikfähig, bockig..

Du meine Güte.. Was für ein Pracht Exemplar hast du dir da geangelt 🙈

Je eher du gehst umso leichter wirds für dich..

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Weshalb bekommt man zwei weitere Kinder mit jemandem, der bereits beim ersten klargemacht hat, dass er keinen Bock auf Kinder und die damit einhergehende Fürsorgepflicht und Verantwortung hat? Glaubst du, die findens toll, mit nem deadbeat dad, der deiner Beschreibung nach ständig irgendwo zwischen Cholerik, Gleichgültigkeit und Selbstmitleid pendelt, aufzuwachsen?
Trenn dich, du hast doch genug Zeit mit dem Mann verschwendet.