Schwanger,, Partner mag nicht mehr

Hey ihr Lieben und insbesondere liebe Schwangere 🤰,
wollte mal fragen, ob ihr einen Rat habt.

Ich bin nun im 5.Monat schwanger, wohne seit Herbst mit meinem Partner in meiner Wohnung, da wir beide einen großen Kinderwunsch hatten(zusammen sind wir schon länger und vor der Schwangerschaft liefs auch super bei uns).
Ich habe ein Kind aus einer früheren Beziehung, das lebt bei uns, mein Kind und mein Partner mögen sich sehr.

Er hat 3 Kinder aus erster Ehe, diese leben bei der Mama.

Nun, ich gestehe mir ein ,dass ich mit dem Hormonchaos jetzt in der Schwangerschaft nicht ganz so grandios klarkomme, die Stimmung schwqnkt sehr, ich lasse des Öfteren eine spitze Bemerkung in Richtung meines Partners ab und fühle mich dann als eine sehr schlechte Partnerin, die auch zuhause die Wäsche nicht mehr hinkriegt usw. 😓( ich arbeite noch reguläre 35 Stunden in der Woche )
Dementsprechend habe ich mir nun einen Termin bei einer Psychiaterin ausgemacht, auf dringenden Rat meiner Gynäkologin, der Verdacht auf eine Depression liegt vor , ich denke oft daran, mir aus "Strafe" selbst wehzutun(mache dies aber nicht aus Angst, nicht dass ich dann zwamgseingewiesen werde).

Mein Partner kommt momentan oft mit mir ins Gespräch und ärgert sich über meine rechthaberische Art.

Beispiel gestern:

Unsere Heizung funktioniert momentan nicht so gut, da muss nochmal ein Handwerker kommen, denn sie wird auch auf Stufe 3 nicht richtig warm.

Er hat sich beschwert, dass ihm kalt ist , ich dagegen entgegnete, dass man im Winter auch nicht erwarten kann, im Sommeroutfit im Homeoffice zu sitzen und dass einem dann warm ist, ein Pullover und warme Socken würde da sicher mehr Sinn ergeben als sich dunm und dämlich einzuheizen und dementsprechend auch ordentlich nachzuzahlen.

Er meinte daraufhin dass ihm meine Spitzzüngigkeit echt aufregt und er mich in der Schwangerschaft nicht mehr wieder erkennt, denn ständig "muss ich das letzte Wort haben" und so weiter, ich war früher sooo lieb.....

Es eskalierte dann , er wurde sehr laut und er drohte ernsthaft mit einer Trennung ....auch, weil ich ihn momentan oft an seine Exfrau erinnere , die ihn zuletzt überhaupt nicht gut getan hat und die sogar richtig ausgerastet ist (ich dagegen nie , ich laufe dann lieber ne Runde um den Block bevor ich jemanden verletze).
Nun, gestern ist mir nach seiner Trennungsdrohung rausgerutscht "Nun gut ,dann geh doch...Reisende soll man ja nicht aufhalten ".

Heute haben sich unsere Gemüter wieder beruhigt und er entschuldigte sich, bat mich aber, an mir zu arbeiten, er kommt mit meinen Schwankungen nicht mehr klar.
Er meint aber , dass er mich immer noch sehr liebt.

Wer hatte in der Schwangerschaft auch Partnerschaftsprobleme ?

Soll ich meinen Partner lieber mal komplett in Ruhe lassen und ein paar Wochen zu meinen Eltern gehen??

Dankeschön für Eure Meinungen 🥰🌷

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Eine Schwangerschaft ist halt kein Freifahrtschein, jemand anderen als emotionalen Fußabtreter zu benutzen und alles mit Hormonen zu entschuldigen.

Wenn er sagt, dass du dich sehr verändert hast, denk mal darüber nach ob er Recht hat.
Der Ton macht die Musik, da geht es weniger um den Inhalt, gerade wenn er nur noch solche Antworten von dir bekommt.

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Da bin ich voll bei Dir ,ich sehe meinen Anteil daran und werde mich ja psychologisch / psychatrisch beraten lassen.
Das mit dem Pulli und Socken habe ich ihm gestern allerdings ganz normal gesagt und ich bin mir sicher, viele sind bei der Aussage auf meiner Seite.
Finde es sehr egoistisch, dass man die Heizung hochdrehen muss ,weil man sich im Homeoffice nur mit Tshirt und kurzer Hose bekleiden möchte, aber die Kosten für die Heizung trage ich ja genauso mit.....

Ach und seine Zündschnur ist momentan eh sehr kurz, da es Ärger mit seiner Exfrau gibt. Dennoch gibt ihm das nicht das Recht, mich immer sofort anzuschreien, oder?

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Egoistisch finde ich es nicht. Ich sitze auch mit langer Hose und Pulli im HO und hab in dieser Jahreszeit oft kalte Hände, das ist unangenehm. Dann drehe ich die Heizung auch etwas hoch. Das wäre weder mir noch meinem Partner überhaupt ein Wort geschweige denn ein Streit wert.

Wahrscheinlich seid ihr beide sehr gestresst momentan. Noch nicht lange umgezogen, Kinder von beiden, jetzt ein gemeinsames etc.

Niemand muss sich so anfahren lassen, weder du noch er.

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Also wenn du nicht mehr sagen darfst, er könnte sich doch mehr anziehen im Winter wenn ihm kalt ist, ohne dass es eine Diskussion mit Trennungsdrohungen wird dann weiß ich auch nicht.
Kann es sein, dass du früher mehr ruhiges Mauerblümchen warst, das ihm alles recht machen wollte und jetzt der Alltag einkehrt und „Normalität“?
Wie war denn euer Umgang vorher? Ihr wohnt erst seit Herbst zusammen? Wielange seid ihr denn ein Paar?

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Hallo und danke für dein Feedback!

Wir sind seit Mai 23 zusammen und im Herbst zusammengezogen.

Der Umgang vorher war liebevoll und fürsorglich.

Das Baby war von uns beiden gewünscht.

Ein Mauerblümchen war ich früher, ja.

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Klingt fast so, als würde jetzt die rosa Brille wegfallen und der Alltag kehrt ein. Er sollte versuchen nicht jedes deiner Worte auf die Goldwaage zu legen und du versuchen weniger zu „nörgeln“. Wobei ich das mit der Heizung nicht als nörgeln empfinde aber gut… er offensichtlich schon. Aber man soll sich auch sicher fühlen und wegen sowas eine Trennung anzusprechen, finde ich von ihm schon sehr krass. Aber ja, nach 2 Jahren kennt man sich noch nicht komplett und dann so extrem viel Verpflichtungen.

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2

Mein Mann rennt auch gerne mit Shorts und Shirt im tiefsten Winter rum. Wenn er friert, sage ich genau das, was du auch gesagt hast.
Nun aber die Frage, WIE du es gesagt hast? War das vielleicht nur das i-Tüpfelchen, was ihn zum explodieren gebracht hat? Das hätte dann vermutlich auch etwas banaleres getan. Finde ich gerade schwierig einzuschätzen.

Bearbeitet von arsekil
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Vielleicht zeigst du ihm mal wieder, wie toll du ihn findest? Versorgst deine Tochter bei deinen Eltern (wenn möglich) und führst ihm schön aus - gutes Essen, ein spannendes Theater, eine coole Ausstellung, ein guter Film… etwas Quality time, die ihm zeigt, dass dir eure Beziehung wichtig ist, auch wenn du aktuell manchmal bissig drauf bist.

Und ja: vielleicht öfter mal überlegen: MUSS ich ihm das wirklich sagen? Oder lass ichs heute mal sein? Tendenziell nörgelt man schon oft unnötig am Partner rum, anstatt anzuerkennen, dass man halt einfach unterschiedlich tickt und das auch ok ist.

Alles Liebe und alles Gute für eure Familie
Meise

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Ich glaube, hier haben viele den entscheidenden Teil überlesen: Du befindest dich in einer psychischen Notsituation. Mit dem Gedanken an Selbstverletzung zu spielen ist ein massives Warnsignal. Ich finde es toll, dass du dir Hilfe suchst. Die ist nämlich dringend notwendig.

Kannst du für dich einordnen, woher diese Gefühle kommen? Du musst dich dafür übrigens überhaupt nicht schämen. Eine Schwangerschaft kann tatsächlich zu schweren psychischen Erkrankungen führen. Dafür kannst du nichts.

Weiß dein Partner von diesen Gedanken? Unterstützt er dich? Ich finde es ganz, ganz schwach von ihm, dich anzuschreien, mit der Trennung zu drohen und dich mit seiner Ex-Frau zu vergleichen. Wäre es so schon, aber zusätzlich bist du schwanger und depressiv, was es nochmal schlimmer macht.

Fühlst du dich bei deinem Partner sicher? Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, mal ein paar Tage Abstand zu nehmen und dich von deinen Eltern umsorgen zu lassen.

Außerdem kann ich dir nur raten, zu deinen Therapeuten und Ärzten wirklich ehrlich zu sein und offen deine Gedanken an Selbstverletzung auszusprechen. Nur so können sie dir bestmöglich helfen. Ich kann verstehen, dass die Möglichkeit eines stationären Aufenthaltes beängstigend ist, ich würde aber darüber nachdenken, ob es nicht trotzdem sinnvoll ist. Das ist bei weitem nicht so schlimm, wie es in den Medien dargestellt wird. Im Gegenteil, da kann dir gezielt geholfen werden und es gibt viele tolle Angebote. Außerdem kannst du dich mit anderen Menschen austauschen, denen es ganz ähnlich geht. Wenn du dich freiwillig dazu entscheidest, kannst du jederzeit gehen. Davor musst du keine Angst haben.

Ich bin sicher, dass du mit Hilfe der Psychiaterin bald eine Lösung findest und hoffe, dass sich auch deine Beziehung wieder einpendelt. Ich finde, du bist schon auf einem guten Weg, weil du dir Hilfe geholt hast.

Alles Gute ❤️‍🩹

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Hey Du ,

vielen lieben Dank für deine emphatische und klare Rückmeldung!

Ich habe lange gezögert, mir Hilfe zu holen, habe es aber nun endlich eingesehen, dass es anders nicht möglich ist, aus der Spirale wieder rauszufinden.
Ich denke da natürlich auch an mein ungeborenes Kind , es kriegt ja meinen seelischen Zustand mit und wird unter Stess gesetzt.

Mein Partner "entschuldigt" sein Verhalten stets damit, dass ich so kratzbürstig bin.

Gute Nacht 🌃 und liebe Grüße 💞😺

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du merkst selbst, dass die "Entschuldigung" mit deiner "Zickigkeit" einseitig ist.
Wie es mit euch läuft, weißt nur du.

Hast du dich schon mal selbst verletzt?
Wie ging es dir in der ersten Schwangerschaft, gab es da schon psychiatrische Erkrankungen?
Hattest du schon mal eine Depression?

Wie ging deine erste Partnerschaft auseinander?

Gab es zwischen der aktuellen und damaligen Beziehung Beziehungen?

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"Mir ist kalt!"
"Dann zieh dir was warmes an, sonst müssen wir nachzahlen."

Ist doch ein berechtigter Einwand.

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Ich lüfte momentan ständig, weil ich mich sonst übergeben muss. Natürlich sorge ich dafür, dass meine drei Kinder genug anhaben und mein Partner zieht sich auch entsprechend an. Ich bin nicht so empfindlich, ich kann auch oft im Shirt rum rennen, oder schlafe oben ohne, weil mich der Stoff stört. Aber wenn mir kalt wird, beschwere mich nicht, sondern ziehe mir was drüber.

Zu deinen Gedanken möchte ich noch sagen, dass ich diese zwar gut verstehen kann, aber es ganz wichtig ist, dass du dich nicht selbst verletzt. Ich hatte Zeiten im Leben, da war ich nahezu besessen davon. Mit 17/18 Jahren schnitt ich mich täglich um übergab mich absichtlich nach dem Essen. Ich hatte damals schon jahrelang Depressionen und war stationär in einer Klinik. Ich malte mir sogar aus, wie ich das im Betreuten Wohnen, in welches ich kommen sollte, weiterhin praktizieren könnte, weil es mir damals ziemlich egal war was irgendwelche Leute von mir denken.

Es war allerdings so, dass der Platz erst 3 Wochen nach meiner Entlassung aus der Psychiatrie frei werden sollte. In der Psychiatrie war ich 6 Monate und durfte nicht zurück nach Hause, weil dort zu viel vorgefallen war. Meine Mutter nahm sich mit mir eine Wohnung und ich sollte die 3 Wochen dort verbringen. Sie verband mir damals meine zerschnittenen Arme, weil ich mit Wunden entlassen wurde. Und schon da hatte ich wirklich ein schlechtes Gewissen, weil ich genau wusste, wie schlimm das für sie sein musste.

Ich habe mir dann von einem auf den anderen Tag vorgenommen mich weder zu ritzen, noch extra zu übergeben. Sie hätte das sonst alles ständig mitbekommen und das wollte ich auf keinen Fall. Ich entschied mich schließlich gegen das betreute Wohnen und in den Jahren danach verletzte ich mich vielleicht noch 2 Mal, als es mir sehr schlecht ging.

Ich wusste aber immer, dass egal was passiert, sobald ich Mama bin, werde ich mir niemals etwas antun. Mit 16 und 17 habe ich jeweils versucht mich umzubringen. Das erste Mal kam ich für 6 Wochen in eine Psychiatrie, das zweite Mal war ich freiwillig in einer und versuchte es dort. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass wenn man Kinder hat, man eine so große Verantwortung trägt, dass es für einen einfach absolut verboten sein sollte, sich zu verletzen oder schlimmeres zu tun.

Du bist Mama von einem, meiner Meinung nach schon von zwei Kindern. Denke immer daran, wie wichtig du als Mama für deine Kinder bist und sein wirst. Ich finde es super, dass du dir Hilfe holst, darauf kannst du stolz sein.

Ja eine Schwangerschaft ist kein Freifahrtschein für schlechte Laune. Aber vielleicht kannst du mal offen mit deinem Partner sprechen und ihm ohne Vorwürfe erzählen, wie es gerade in dir aussieht. Weiß er, dass du so leidest, dass du depressiv bist und an Selbstverletzung denkst??

Und noch etwas, wenn du dich tätigen selbst verletzt, dann wird das, was du dabei fühlst, doch in gewisser Weise auch an dein Baby weitergegeben. Nicht der Schmerz an sich, aber ich denke du verstehst was ich meine. Und das möchtest du bestimmt auf keinen Fall.

Ich wünsche dir nur das Beste. Versucht ein Team zu werden. Kritisiert einander nicht für alles, auch wenn man recht hat, aber weiß, der Partner ist gerade empfindlich, kann man sich bisschen zurückhalten. Das gilt für euch beide, denn ihr beide seid wichtig.

Ich bin selbst gerade in der 16. SSW und mir ist ständig schlecht, aber ich bemühe mich das nicht an meiner Familie auszulassen. Und wenn es doch mal passiert, dann entschuldige ich mich und erkläre es. So könntest du es auch versuchen. Aber es gibt keinen Grund dich für irgendwas zu bestrafen, denn das bringt weder dir etwas, noch möchte dein Partner das.