Wie soll es nur weitergehen?

Hallo Zusammen,
Ich bin gerade in einer verflixten Situation und komme nicht mehr raus.
Wir sind seit 10 Jahren verheiratet, 15 Jahre zusammen. Haben Zwillinge, aktuell 3,5 Jahre alt.
Unsere Ehe geht glaub in die Brüche. Wir sind zwei unterschiedliche Charaktere. Mein Mann ist ein Drama-King und kann jeden Streit in die Länge ziehen und ich bin ursprünglich eher die, die sich gleich vergragen möchte. Immer schon war ich diejenige, die sich entschuldigt hat, auch wenn ich nicht „Schuld“ war, Hauptsache wir reden wieder… jetzt aber bin ich doch um ein paar Jahre älter und klüger geworden und ich bemerke, was er mit mir eigentlich angerichtet hat. Seit die Kinder da sind, merke ich, dass ich mich gar nicht mehr versöhnen möchte, ich renne ihm nicht mehr hinterher, denn ich hab keine Zeit mehr für so Kinderkram. Dann kann es eben schnell mal vorkommen, dass wir Wochenlang nicht miteinander reden bzw. nur über die Kinder. Im Bett läuft dann natürlich auch nichts…
Aktuell sprechen wir seit vier Wochen nicht mehr miteinander. Ich kann ihn nicht leiden, am Liebsten würde ich mich wirklich trennen, doch ich trau mich nicht, da ich es mit den Kindern alleine niemals schaffen würde. Zudem habe ich im September eine Stelle als Team-Lehrerin bekommen, muss aber nebenbei einen Lehrgang machen, oft am Samstag oder unter der Woche abends. Im Falle einer Trennung würde das Ganze niemals funktionieren. Und diese Stelle ist meine Rettung für die Zukunft, da ich mir niemals Gedanken über die Ferien machen muss.
Er hilft kaum im Haushalt, kümmert sich abends jedoch immer um die Kinder und wir bringen sie im Wechsel ins Bett. Dennoch bin ich einfach sehr überlastet, ich arbeite Teilzeit, muss am Morgen alles mit den Kindern erledigen, mich selber fertig machen, Frühstück, anziehen etc. Muss mich total beeilen, damit wir um 7 in der Kita sein können und dieser Mann schläft einfach bis 06:45 und würde nicht auf die Idee kommen, mir bei den Kindern zu helfen. Vor den Kindern hatte er mir immer geholfen. In der Elternzeit hat er mit allem aufgehört - die Frau ist ja zuhause… jetzt bin ich wieder berufstätig, aber weil es ja nur eine Teilzeitstelle ist, nimmt er das gar nicht ernst. Ich renne den ganzen Tag: Kita-Arbeit-Kita-Haus-kochen-putzen-Kinder bespaßen-Spielplatz-aufräumen-lernen-Ergotherapie-Logopädie-Kinderarzt-etc. Wenn die Kids im Bett sind, kann ich erst mal die ganze Bude aufräumen….
Obwohl er sieht, dass ich am Limit bin, ändert er nichts an der Situation. Kein Gespräch hilft, kein Kompromiss hilft, Paartherapie verweigert er.
Jeder Streit geht von meiner Überlastung aus. Ich bin wie eine Furie manchmal, das gebe ich auch zu.

In seinen Augen bin ich die, die ständig meckert, schreit, stresst und am Abend immet schläft (wir haben kaum Paar-Zeit, weil ich tot ins Bett falle oder bei jedem Film nach 3 Minuten einschlafe - ihm fehlt die Paar-Zeit wohl….) er hat sicher auch Recht, ich bin auch nicht die friedlichste, ruhige, Schnucki-Ehefrau, die sich jeder Mann wünschen würde.

Ende der Geschichte: er ist unglücklich, ich bin unglücklich… eine Trennung würde mich aber auchnicht glücklicher machen :(

Ich weß echt nicht mehr weiter.

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Im Gegensatz zu den anderen hier würde ich mich auf keinen Fall jetzt trennen. Bis du nicht den Lehrgang abgeschlossen hast und dich in die neue Stelle eingelebt hast. Du machst dir nur eine weitere Baustelle auf, das gleicht an Selbstsabotage. Du brauchst jetzt Kraft für deine nächsten Schritte und dein berufliches Etablieren.

Ich würde die Beziehung innerlich auf Eis legen und so friedlich und selbstumsorgend wie möglich agieren. Nichts erwarten von ihm, Fokus auf dich und die Kids.

Auf jeden Fall eine Haushaltshilfe und wenn geht Entlastung durch Umfeld. Nimm das Positive und eures Zusammenlebens und verzichte darauf, das Negative ändern zu wollen. Sieh euch als Familienunternehmen. Finanziell und betreuungstechnisch scheint es derzeit so günstiger zu sein für dich. Später siehst du weiter.

Konzentriere dich auf deine Ziele und erwarte nichts. Du wirst erstaunt sein, was das alles verändert. Praxiserprobt!

Ich drück dir die Daumen.

Bearbeitet von -Lil-
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Und wer soll die Hh bezahlen?

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Sie arbeiten doch beide!!

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Im Grunde hast du zwei Möglichkeiten: an der Beziehung arbeiten (Paartherapie?), oder dich trennen.

Sich nur aus Angst, wie du das Ganze schaffen sollst, nicht zu trennen, halte ich für keine gute Einstellung.
Im Falle einer Trennung müsste er sich ja trotzdem auch um die Kinder kümmern - sogar zu festen Zeiten, die du dann einplanen könntest.

Die Frage ist: willst du überhaupt noch versuchen, die Beziehung zu retten, oder ist der Zug abgefahren?

Wenn du sagst, du willst nicht mehr und dich eigentlich innerlich schon getrennt hast, dann würde ich die Trennung auch aussprechen.

Wie lange geht denn deine Schulung noch?
Auch wenn das vielleicht nicht die feine Art ist - du könntest natürlich für die Dauer der Schulung auch noch abwarten, sehen, ob etwas besser wird - wenn zum Ende der Schulung nichts besser geworden ist - dann Trennung.
Sollte sich die Beziehung verbessern ist es auch ein Erfolg.

Aber frage dich: würdest du bei ihm bleiben, wenn ihr keine Kinder hättet?

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Paartherapie lehnt er komplett ab. Im Rahmen eines Reha-Aufenthalts hatten wir sogar mal die kostenlose Möglichkeit zur „Elterntherapie“. Auch da waren wir so unter Strom, dass es dann in Richtung Paartherapie gelaufen ist. Er hat mich nur beschuldigt, hat immer wieder alte Streitthemem genannt, eben dass ich ständig auf 180 sei und dass ich immer meckere, etc.
Obwohl ich immer betont habe, dass ich überlastet bin und er mir nichts abnimmt, war die Psychologin der Meinung, dass ich Hilfe holen muss (Mama, Freunde, etc.) leichter gesagt, als getan… sie war so auf seiner Seite, sie hat ihm nicht gesagt, dass er auch seinen Beitrag leisten muss, lächerlich……..

Ich wollte die Paartherapie hier bei uns weiterführen, doch er lehnt sie komplett ab..

Ja, ohne Kinder, wäre ich jetzt weg!

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Man kann ihn aber nicht zwingen, sich zu kümmern.

Das Meiste würde trotzdem an ihr hängen bleiben.

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4 Wochen nicht reden? Geht gar nicht. Und sowas ständig.
Du lässt dir das schon zu lange gefallen und jetzt willst du es zurecht nicht mehr.

Wenn du doch sowieso für alles verantwortlich bist, dann schaffst du es auch alleine! Es gibt keinen Grund mit so jemandem weiter zusammen zu bleiben.
Du wärst wahrscheinlich sehr befreit.
Ich rede aus Erfahrung mit so jemandem und bin gegangen mit 2 Kindern.

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Hattest du familiäre Unterstützung? Wie alt waren sie?
Die ist bei mir etwas schwierig, daher habe ich so Angst.

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Nein, aber hätte diesen Mist um keinen Preis länger mitgemacht. und hab mich irgendwann gefragt: wäre ich noch da wenn die Kinder nicht wären?
Die Antwort war ganz klar NEIN.

Die Kinder waren da 2 und 6.

Der Tag an dem ich mit den Kindern alleine zu Hause angekommen bin, ja es war chaotisch, Kisten auspacken, noch einiges besorgen, aber es war ein extrem befreiendes Gefühl.

Du hast dich innerlich schon lange getrennt! Du schaffst das auch. Für Samstags vielleicht ein Babysitter?
Man wächst in alles rein.

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Es wirkt ja so als ob du ohnehin alles alleine machst. Was genau wäre für dich nicht stemmbar wenn die Kinder zeitweise ganz bei dir und oder beim Vater sind? Wenn du Samstags arbeitest zum Beispiel, dann können die Kinder ja am Wochenende bei ihm sein.

Er wäre ja nicht plötzlich weg sondern weiter als Vater für die Kinder verantwortlich. Nur eben getrennt.

Bearbeitet von Madlaina
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Einerseits eben die Zeit während meiner Ausbildung - wenn er an den Tagen „Nein“ sagt, hab ich ein Problem. Andererseits das Finanzielle, das ist natürlich auch ein großer Aspekt. Wir haben eine Eigentumswohnung, die ich alleine niemals stemmen könnte… ich müsste sie verkaufen und ihn auszahlen oder er müsste mich auszahlen und er bleibt drin.
Und ehrlich, auch dass er am Abend mit den Kindern hilft, darf ich glaub nicht unterschätzen

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Dann könntest du ja genauso so an seinen Arbeitstagen "Nein" sagen.

Und nur wegen einer Wohnung würde ich den Kindern diesen Zustand nicht weiter antun. Kein Kind würde jemals in 10 Jahren sagen "hätten wir doch die Wohnung behalten und dafür die Eltern weiterhin dauernd Streit gehabt."

Bearbeitet von Madlaina
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Ich würde mein Netzwerk abklopfen, falls vorhanden. Wer kann dich Samstags unterstützen, wer in der Woche Abends? Noch hast du die Möglichkeit anders zu leben. Du machst doch das Meiste so oder so allein. Nicht miteinander zu reden ist Folter. Soll er doch so weiter leben. Du hast die Wahl zu entscheiden. Er unterstützt dich nicht, macht nichts im Haushalt und redet nicht mit dir. Was hält dich noch? Die Kinder haben eine glückliche Mutter verdient.

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Was mich hält? Ganz ehrlich, die Kinder. Sie freuen sich soooo, wenn Papa abends zuhause ist. Und grundsätzlich ist er ein sehr lieber Papa. Er spielt die ganze Zeit mit ihnen, dafür hab ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich mit ihnen zu wenig spiele.
Der Gedanke, dass er dann abends nicht kommt tut mir unfassbar weh.

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Mein Mann ist auch nachtragend und eine Entschuldigung fällt ihm schwer, aber 4 Wochen hält er nicht durch. Nach 4 Tagen kommt er gekrochen. Ich habe früher auch oft den Fehler gemacht mich einfach der Harmonie wegen zu entschuldigen. Heute mache ich es nicht mehr.
Er braucht einfach länger als ich zum runter kommen. Ich finde man muss sich gegenseitig die Zeit lassen. Aber wochenlang ist für mich eine emotionale Erpressung. Dafür hätte ich klare Worte für ihn.
Sag ihm was das mit dir macht und wie weit du schon denkst. Das kannst du allerdings nur machen, wenn du eine Trennung ernst meinst.
Sonst nimmt er dich nicht ernst.

Morgens die Kinder übernehmen wäre für mich in Ordnung, wenn er es abends macht. Das wäre ein guter Kompromiss und es würde dich etwas entlasten.
Zwillinge sind schon eine Nummer für sich. Dazu noch im besten Trotzalter. Eine Familie ist für mich ein Team. Das bedeutet jeder packt mit an.
Einzelne Tage weniger zu machen weil man keinen Bock /guten Tag hatte ist für mich völlig in Ordnung. Das sollte aber auf Gegenseitigkeit beruhen.
Ist dein Mann völlig beratungsresistent, hilft es dir auch nicht wegen deinem Job mit ihm zusammen zu bleiben. Die Bombe tickt weiter, ihr tretet auf der Stelle.

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Tja, dem ist objektiv betrachtet glaub nichts mehr hinzuzufügen.
Ich vermeide im Moment jedes Gespräch, genau darum, weil ich mir noch nicht sicher bin.
Es ist sehr belastend, nicht zu reden, nicht erzählen zu können aber auch nicht mal aufgefangen zu werden. Ich würde mich manchmal echt gern bei ihm ausheulen, aber er interessiert sich scheinbar gar nicht mehr für mich. Ihm fehlt offensichtlich auch nichts mehr, was Sex und Zärtlichkeit betrifft. Weil spätestens dann ist er normalerweise angekrochen.
Das Schlimme ist, mir ist es mittlerweile gleichgültig.

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Was denkst du denn, wenn du morgens neben ihm aufwachst?

"Der schon wieder" oder "schön, dass du da bist"

Das ist manchmal ein Indiz für die vorhandenen Gefühle für oder gegen den Partner.

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Ich bin froh, dass er mit im Bett liegt und nicht irgendwo auf der Couch. Und es gibt einem einfach ein Gefühl der Geborgenheit…
Manchmal umarmt er mich nachts im Bett, am Morgen redet er dann trotzdem nicht mehr mit mir. Wahrscheinlich erwartet er in dem Moment, dass ich ihn anhüpfe….
Ich weiß echt nicht, was er will!

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Naja, anscheinend ist er zwiegespalten.
Da ist das Gefühl wohl in ihm und dann sein Ego, das anscheinend schon immer Recht behalten und die Verantwortung für Negatives dir geben musste. Du schreibst ja, es klappte immer, weil du die Verantwortung für euren Streit auf dich genommen hast.

Dieses blöde Ego kann ja riesengroß sein. Und nachts ist halt das Gefühl größer als sein Ego.

Dein Mann ist ein Idiot (sorry😉).

Ich könnte auch nicht mit so jemandem auf Dauer zusammen sein, da könnte ich noch so genau wissen, dass er tief drinnen eigentlich liebt.

Könntest du jetzt ganz rational an die Sache rangehen? Deine Ausbildung zu Ende machen und versuchen, dich von deinem Mann emotional unabhängig zu machen? Ihn als Babysitter zu betrachten?

Soll er dich doch wochenlang links liegenlassen. Er mag es leugnen, aber er ist erwachsen und seine Taten haben einen Preis. Nämlich den, dass dein Gefühl davon kaputt geht. Er mag ja davon ausgehen, dass du dein Leben lang die Erwachsenenrolle übernimmst. Aber Zwillinge sind eine solche Belastung, dass sie auch bei euch die Wahrheit ans Licht bringen.

Gibt es eine Aussicht, dass du dann als Lehrerin, wenn die Kinder in eine ausreichende Betreuung kommen, alleinerziehend mit Co-Papa arbeiten kannst?

Schaffst du es noch, wenige Jahre, so 1 oder 2 durchzuhalten? Und ihn einfach bocken zu lassen? Einfach emotional auszusteigen aus den Machtkämpfen deines Mannes? Zur Not mit Profi-Unterstützung?

Ja, Zwillinge sind eine Mega-Belastung, ich war zeitweise so was wie Ersatz-Mutter von Zwillingen. Aber sie bringen dich auch zu dir als starker, unabhängiger Frau. Ältere Zwillinge können dann viel unabhängiger sein als Einzelkinder. Zukünftig können die dir viel, viel Freude machen und eine tolle Inspiration sein. Sie tragen sich hoffentlich gegenseitig und helfen sich in der Regel selbst.
Die Zukunft sieht besser aus, du mit tollem kindgerechten Job (morgens und in den Ferien) und tollen Kindern. Soll dein Mann doch selber sehen, was er mit seinem Leben macht und noch will. Alles Gute!

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Ahja er meckert rum das du nur gestresst und müde bist tut aber alles dafür das sich das auch ja nicht ändert.
Toller Typ.
Klar meckern und nichts tun ist ja auch einfacher als sich damit auseinander zu setzen wie es denn wieder besser werden könnte zudem das ja mehr Arbeit für ihn bedeutet...
Ohne Worte ehrlich

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Ich kann dich (leider) gut verstehen,mir geht es oft ähnlich mit meinem Mann, ich kann dich auch vollkommen verstehen, dass du dich in der Situation eigentlich nicht trenne kannst. Ja er müsste, könnte, aber du kennst ihn ja, wird wahrscheinlich nichts.
Hast du ihn schonmal vor ein Ultimatum gesetzt, so nach dem Motto "du hilfst mir jetzt gefälligst, mach das und das oder ich bin weg." Aber ich weiss leider wie es ist, wenn Frau einfach gar keine Lust mehr auf den Partner hat und sich hat nicht mehr vertragen will.
An deiner Stelle würde ich glaube ich noch etwas abwarten, bis du mit deiner Ausbildung fertig bist, wenn du dich dann immer noch trennen willst zieh es durch. Hab t ihr vielleicht eine Oma oder irgendwenn der dir ein bisschen was abnehmen kann, vllt mal die Kinder abholen?
Oder eine Haushaltshilfe einstellen?
Alles gut!