Hallo ihr lieben ich schreibe hier weil ich einfach mal alles raus lassen muss. Falls jemand den Text vollständig liest und mir Tips geben möchte bin ich sehr dankbar dafür.
Mein Mann 40 und ich 34 sind seit 11 Jahren zusammen und davon 9 verheiratet. Wir haben ein gemeinsames Kind 9 Jahre und ich hab ein Kind 11 Jahre mit in die Beziehung gebracht.
Am Anfang hatten wir ganz klassische Rollenverteilung ich bleibe bei den Kindern zu Hause und er geht arbeiten. Hat super geklappt bis 2022. Da hab ich angefangen halbtags zu arbeiten. Hab aber auch klargestellt dass wenn ich jetzt arbeiten gehe das ich ein bisschen Unterstützung brauche.
Seine Aufgaben sind Müll raus bringen, Getränke aus dem Keller hochholen und die Spülmaschine ausräumen und ab und zu mal Hausaufgaben mit den Kindern erledigen.
Mehr hab ich echt nicht verlangt.
Diese Aufgaben erledigt er nur wenn ich ihn extra darauf hinweise ansonsten bleibt es liegen. Selbst wenn ich was sage kann es gerne mal zwei Tage dauern bis er den Müll dann raus bringt.
Es gab schon vorher Probleme in unsere Ehe aber irgendwie ist das jetzt so der letzte Tropfen der das Fass zum überlaufen bringt.
Körperliche nähe bekomme ich so gut wie gar nicht mehr nur wenn er betrunken ist. Und dann will ich natürlich nicht und bin die böse.
Er kümmert sich kaum noch um die Kinder er macht nur das was wirklich notwendig ist ansonsten macht er nichts mit den Kindern.
Kein Brettspiel, kein Ausflug nicht mal einen Film will er mit ihnen schauen. Wenn sie zu ihm gehen und was fragen sagt er immer "später" oder " nicht jetzt" aber später gibt es bei ihm dann auch nicht.
Er hat keinerlei Interesse ein Vater zu sein.
Er arbeitet Schichten und hat daher wenig Zeit unter der Woche. Am Wochenende wo er Zeit hätte für die Kinder macht er noch nicht einmal Frühstück. Er macht sich einen Kaffee und geht erstmal eine bis eineinhalb Stunden auf Toilette. Danach geht er entweder zu einem Kumpel oder ein Kumpel kommt zu ihm und dann betrinkt er sich. Am späten Nachmittag kommt er dann stark betrunken zu mir und fängt meistens Streit am weil ich ihn dann ablehne und die Kinder wollen dann auch nichts mit ihm zu tun haben.
Er hätte an den Wochenenden sehr wohl Zeit mit den Kindern oder mir etwas zu unternehmen oder zumindest mal etwas zu spielen.
Er zieht den Alkohol aber jedes mal vor.
Er hat immer einen Grund um zu trinken, die Arbeit, sein Opa ist gestorben, seine Mutter ist krank, mein Vater ist krank, die Welt geht bald unter, es regnet. Er meint er sei kein Alkoholiker weil er ja nur Bier trinkt. Ich sehe das anders.
Ich hab mit ihm mehrfach über dieses Thema gesprochen aber es ist immer das selbe wir reden er bessert sich für eine kurze Zeit und das ganze geht von vorne los.
Ich hab da keine Lust mehr drauf.
Ich liebe ihn aber ich kann das nicht mehr. Diese ständigen leeren Versprechungen und diese ständige Ignoranz.
Paartherapie lehnt er ab, einen Entzug lehnt er ab weil er ist ja seiner Meinung nach kein Alkoholiker. Therapie lehnt er ab. Er möchte keine Kur machen.
Er geht nicht zum Arzt um sich helfen zu lassen.
Ich denke er hat Burnout und Depressionen aber er möchte keine Hilfe und ich ertrage das nicht mehr.
Die Kinder kommen schon zu mir und fragen ob wir denn ohne den Papa Sachen machen können. Sie sagen mir wie schlimm es für sie ist ihn betrunken zu sehen.
Er ist auch ein unerträglicher Mensch wenn er betrunken ist, sucht Streit und provoziert die Kinder bis sie platzen und schimpft dann mit ihnen.
Ich habe mit seinen Eltern darüber gesprochen, ich habe mit meinen Eltern gesprochen und mit einer Freundin.
Sie alle helfen mir falls ich mich trennen sollte.
Ich halte nichts mehr geheim ich bin es leid zu schweigen.
Seine Eltern haben auch schon mit ihm darüber gesprochen das es so nicht weiter gehen kann. Aber es hat nichts gebracht außer das er ein Monat auf mich sauer war weil ich seinen Alkoholkonsum mit seinen Eltern besprochen hab.
Ich weiß das er Hilfe braucht und ich will ihn nicht einfach so im Stich lassen aber ich muss an meine Kinder und mich denken.
Hier gibt es nur noch Streit und Zorn.
Zu einer guten Ehe gehören zwei Menschen die sich jeden Tag aufs neue für ihre Ehe ins Zeug legen und nicht nur einer der nimmt und einer der nur gibt.
Falls ihr bis hierher gekommen seid, vielen Dank fürs lesen.
Vielleicht hat ja der ein oder andere einen Ratschlag was ich noch versuchen kann.
Gehen oder bleiben.
Du beschreibst da grade gefühlt meine Kindheit…. mein Vater ist da ganz ähnlich- die Aussage dass er ja kein Alkoholiker ist weil er ja nur Bier trinkt hat er wortwörtlich auch so gebracht. Meine Mutter ist noch immer bei ihm, obwohl sie schon ewig über Trennung redet.
Meine Schwester und Ich sind beide früh ausgezogen um dort weg zu kommen. Meine Schwester sogar direkt am 18. Geburtstag. Ich habs bis 19 ausgehalten. Hatte damals dann eig gehofft, wenn wir weg sind hat meine Mutter keinen Grund zu bleiben aber egal welche Hilfe man ihr anbietet, sie schafft den Absprung nicht.
Im Sinne deiner Kinder: Geh! Vorallem wenn du Unterstützung hast und es alleine wuppen kannst.
Ich habe bis heute ein sehr schwieriges Verhalten zum Thema Alkohol und vorallem zu betrunkenen Menschen (wenn auch nur leicht). Ich ertrage es schlichtweg nicht.
Ja, trennen. Ein Alkoholiker ohne Einsicht hat nichts in der Nähe deiner Kinder zu suchen. Tut mir sehr leid, dass es so gekommen ist 🙁
Aus eigener Erfahrung ein Rat...
Geh mit den Kindern!
Du tust keinem einen Gefallen, wenn ihr die Beziehung so weiterführt und alles beim Alten bleibt.
So eine Beziehung sollen doch deine Kinder später doch nicht auch führen, oder?
"Am Wochenende wo er Zeit hätte für die Kinder macht er noch nicht einmal Frühstück. Er macht sich einen Kaffee und geht erstmal eine bis eineinhalb Stunden auf Toilette. Danach geht er entweder zu einem Kumpel oder ein Kumpel kommt zu ihm und dann betrinkt er sich." - Da fällt mir nur noch die Kinnlade runter.
Die Sache ist eigentlich ganz klar: Dein Mann ist Alkoholiker, egal, wie er selbst das sieht. Solange dein Mann sich seiner Sucht nicht stellt, ist alles andere verlorene Liebesmühe.
Das Leben mit einem Alkoholiker ist für Kinder extrem belastend. Für dich natürlich auch, aber du kannst im Gegensatz zu den Kindern Entscheidungen treffen. Und so eine Entscheidung ist fällig. Da dein Mann sich seine Sucht nicht eingesteht, bleibt dir nur die Möglichkeit, ihn zu verlassen. Denn auch wenn dein Mann den Müll runterbringt, bleibt er ein Alkoholiker. Damit ist also nicht viel gewonnen. Alles was du beschreibst von seiner mangelnden Bereitschaft, sich im Haushalt einzubringen, ist letztlich völlig egal, denn das Hauptproblem ist: Er ist Alkoholiker, und solange er Alkoholiker ist, kann sich das Zusammenleben nicht wirklich bessern.
Dein Mann ist Alkoholiker. Er muss eine Therapie machen. Wenn er das nicht will, hat das eigentlich keinen Sinn.
Gehen!!
Du kannst überhaupt nichts tun, da er dich nicht will, euch nicht will, lieber Zeit mit Kumpels und Bier verbringt und du keine Eigenschaft nennen konntest, warum du diesen Menschen überhaupt liebst.
Daher such dir eine Wohnung mit den Kindern und beende dieses echt schlimme Leben. Die armen Kinder. Du hast doch da eine Verantwortung!! Noch dazu ist er von Kind 1 nicht mal der Vater und es wird diesem Menschen trotzdem ausgesetzt. Puh.
Hi,
du hättest deinen Thread so anfangen können: mein Mann ist Alkoholiker und der Alltag ist an seiner Seite kaum noch zu ertragen.
Gehen natürlich. Du hast ja null Mehrwert in deinem Leben durch ihn und perspektivisch wird der Alkohol ihn noch mehr negativ verändern.
Und damit, dass du so offen damit umgehst, bist du die ersten Schritte einer Trennung ja schon gegangen, denn du hast dir ein Unterstützungsnetz gewoben.
Alles Gute!
vlg tina
Bitte geh mit den Kindern.
Mein Vater war auch Alkoholiker , es gab nur Streit und Hass zuhause.
Wie oft saßen wir Kinder mit Mama im Frauenhaus , weil sie es mal wieder nicht geschafft hatte.
Geld wurde ihr ständig abgenommen.
Manchmal bekam sie was von ihren Eltern oder seinen zugesteckt, damit sie überhaupt was zu essen kaufen konnte.
Er kaufte sich oft ein Hähnchen mit Pommes und saß dann im Wohnzimmer, mal wieder besoffen und wir Kinder hatten unfassbar Hunger.
Er hat nie geschlagen , aber dennoch , es war unglaublich hart .
Wir haben als Kinder so oft unsere Mutter angebettelt, Bitte lass uns gehen. Aber sie hatte keine Kraft.
Und vorallem , was sollen die aus der Nachbarschaft denken.
Er ging auch normal zur Arbeit , war immer da , sber danach fing das saufen dann an.
Warum ich das schreibe ??
Ich hasse meine Eltern heute dafür.
Meinen Vater für seinen Alkohol ( auch wenn er mittlerweile trocken ist ) und meine Mutter weil sie nicht für uns stark sein konnte.
Ich kann sie tatsächlich ein Stück verstehen . Dennoch innerlich hasse ich sie dafür.
Tut das deinen Kindern nicht an. Sei stärker als meine Mama und holt euch euer Leben zurück .
Du kannst das schaffen. Heutzutage gibt es ja auch viel mehr Möglichkeiten, auch Hilfen zu beantragen etc.
Ich drücke dir für die Zukunft ganz feste die Daumen
Alles Gute