Wir sind einfach nicht monogam...

Seit letzter Woche ist mir wieder klar geworden, dass der Mensch nicht dafür geschaffen ist, monogam zu sein.

Es geht um einen langjährigen Kollegen, der verheiratet ist, und, wie ich dachte, eine Musterehe führt. Er hat eine tolle Frau und zwei süße Kinder, ist seit 15 Jahren verheiratet.

Dass er mich attraktiv findet, sehe ich schon länger, und ich finde ihn auch sehr anziehend, aber für mich kommt das nicht in Frage, und ich dachte eigentlich, für ihn auch nicht.

Er ist nicht der Typ Schürzenjäger, aber letzte Woche waren wir geschäftlich unterwegs und zwei Tage im gleichen Hotel, und er hat mich die ganze Zeit so sehnsuchtsvoll angeguckt. Es hat förmlich geknistert zwischen uns, und er wollte, dass ich mit ihm auf sein Zimmer komme noch etwas trinken.

Ich musste ganz schön meinen Kopf einschalten, habe es nicht gemacht.

Ich bin aber umso mehr davon überzeugt, dass jeder, wirklich jeder Mensch in einer bestimmten Situation verführbar ist.

Nach langer Ehe oder Beziehung und dem täglichen Kampf mit dem Alltag, ist die Versuchung einfach zu groß, fremde Haut zu riechen, und davon kann sich meiner Meinung nach NIEMAND frei sprechen.

Das musste ich einfach mal los werden.

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Stimmt voll und ganz

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eigentlich sehe ich das genauso, nur denke ich, das uns frauen andere gründe dazu bringen, einen seitensprung zu riskieren.

wir haben das thema erst vor kurzem im kollegenkreis diskutiert, nach einem fernsehbericht über callboys, und waren einhellig der meinung:

wenn es bei männern in erster linie um sex geht (dieses, wie du schreibst, fremde haut riechen) bei einer affaire, wollen wir frauen einfach wieder mal aufmerksamkeit, zärtlichkeit, wahr genommen werden, ein paar komplimente, verständnis, usw/usf., halt alles, was das "herz" anspricht.
all das, was im täglichen alltagskampf allzu leicht verloren geht.

hätten wir das ständig von unserem partner, würden wir gar nicht auf den gedanken kommen, fremd zu gehen.

aber ich möchte da nicht verallgemeinern! kann mir nur vorstellen, das es bei den meisten frauen so ist.

viele grüße,
Lele

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Seh ich auch so.

Und. Der sex sollte zu hause auch stimmen ...grussb

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Hallo, Lele,

genauso sehe ich es auch...

... und das große Problem dabei ist dann, dass Frauen immer mit Kopf und Herz dabei sind und sich schnell in die Affaire verlieben, weil sie meinen, dass es mit dem Neuen jetzt viieel besser läuft.
Dabei ist das ja auch Quatsch (zumindest bei den Beziehungen, wo ganz normal der Alltag einkehrt)

Männer, die nur den Duft des Neuen reizt, sind mit ihren Gefühlen trotz Affaire immernoch bei der Frau/ Freundin...

In diesem Sinne,

Gruß, Emilie_Erdbeer

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nabend,

das ist ein heikles thema.

ich denke das der mensch einfach seine bedürfnisse zu stillen sucht. das mag bei den männern öfter der sex sein, bei frauen die aufmerksamkeit wie du auch schon geschrieben hast. und was gibt es schlimmeres, als seine ureigenen bedürfnisse nicht befriedigen zu können.

nur, und das ist das eigentlich entscheidende, wirst du einen fremdgeher in einer intakten beziehung nicht finden.
das heißt, wenn jeder sich gut aufgehoben, respektiert, und wahrgenommen fühlt passiert sowas nicht.

auch über viele jahre hinweg. das fängt beim alltäglichen miteinander an, und hört beim sex auf. nimmst du deinen gegenüber nicht wahr, verkümmert er irgendwann, und versucht auszubrechen.

ich finds gut, das du nicht mit ihm aufs zimmer gegangen bist.
wer weiß, was daraus geworden wär.......

liebe grüße

nicole

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Was verstehst Du unter einer "intakten" Beziehung?

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Das hast du schön geschrieben!!!!

Denn wenn man eine intakte Beziehung führt, sich nicht anschweigt, offen über seine Bedürfnisse spricht und für den Partner da ist, dann wird so etwas nicht passieren!!

Aber meine Meinung ist, das sich niemand davon freisprechen kann, das es Momente gibt wo man verführbar wäre! Doch dann sollte einem klar sein was man alles aufgeben und verlieren könnte!! Und ob es sich lohnt eine Stunde Spass und dann ewig ein schlechtes Gewissen zu haben!?

Aber es gibt ja auch diejenigen die gegen jegliche Skrupel geimpft sind, doch auf diese Menschen möchte ich nicht weiter eingehen, denn dort sind eh immer nur die *Anderen* Schuld und rechtfertigen sich damit!! Oder diejenigen wo der Alkohol die Sinne vernebelt hat!!!
Aber Schwamm drüber, hat eh jeder seine Meinung und das sollte auch so sein....denn das ist ja fast das Einzige was man wirklich noch für sich hat!!!

LG von Sascha;-)

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Du DACHTEST, er führt eine Musterehe.

War wohl ein Irrtum. ;-)

Ich glaube, Monogamie hat viel mit Glück zu tun. Wäre es tatsächlich eine Musterehe, wäre er tatsächlich glücklich, dann wäre das nie passiert.
In eine wirklich intakte Beziehung kann niemand dazwischen kommen. Bin ich felsenfest von überzeugt.

witch (Die einen Kollegen genommen hat, der vier Tage vorher seiner Frau gesagt hat, dass es aus ist, weil sie nicht seine Frau fürs Leben war)

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Das sehe ich anders! Ich glaube, dass es eine Musterehe über so viele Jahre nicht gibt.

Es gibt immer gute und weniger gute Phasen in einer Beziehung, und ich bin davon überzeugt, dass JEDER irgendwann mal in Versuchung kommt.

Ob er es dann wirklich tut, ist eine andere Sache.

Aber auch in einer gut funktionierenden Beziehung kann es passieren, dass man sich nach etwas Neuem, Aufregendem, nach fremder Haut sehnt. Das heisst nicht zwangsweise, dass man die Partnerschaft dafür aufgeben würde.

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Bei mir ist das anders gewesen bisher.. wenn ich in Versuchung kam, dann wusste ich, die Beziehung ist vorbei. Ich hatte aber wirklich bisher auch noch nie eine Musterbeziehung, die Jetzige ist meine Erste (und hoffentlich Letzte natürlich), die wirklich auf Seelenpartnerschaft basiert.

Wo wir auch beim Punkt sind: Man könnte mir den sexiest man alive auf den Bauch schnallen und es würd sich nichts regen, wenn er nicht auch meine Seele berührt. Just for Sex geht bei mir nichts. Vielleicht ist das der Unterschied?

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Stimme ich auch voll und ganz zu.

An Musterehen glaube ich schon lange nicht mehr. Auch ich kenne unzällige Fälle die mich teilweise schon geschockt haben. Nach Aussehen hin (eine Traumehe - super Ehe-Frau, wunderschöne/s Kinder/Kind, ein Traumhaus, tolle Karriere ) eine beneidenswerte-heile Welt und die Frau anhungslos...Und der Mann geht schön fremd betrügt und belügt seine Frau und hat eine "Geliebte" pardon, die Männer nennen sowas ja -->eine Dauerfreundin";-) Ein Doppelleben eben - es funktioniert..

Tja was soll man noch dazu groß sagen?
Ich denke, in der Ehe/ den Beziehungen macht man Höhen und Tiefen durch und die schweisen einen enorm zusammen. Wenn der Mann seiner Frau zu wenig Aufmerksamkeit schenkt, das Gefühl "hey ich begehre dich" vermittelt - ja dann ist man wohl sehr anfällig für solche Dinge. Jeder ist sicher eine Zeit lang bereit, um die Beziehung zu kämpfen...wenn es aber so ist, dass man mehrfach versucht hat, in der Partnerschaft was wieder ins Lot zu bringen, aber ständig auf taube Ohren stößt. Irgendwann fühlt man /die Frau sich dann sicher allein gelassen. Und genießt dann, wenn ein anderer Mensch einem das gibt, was man vermisst.

Bei den Männern (denke ich mal) ist es in erster Linie das sexuelle Bedürfnis, welches nach vielen Jahren der Ehe nicht mehr so erfüllt wird wie es am Anfang war. Sie können allerdings ganz klar die 2 Sachen trennen...naja zumind. für eine Weile....hachja..

So lange es so ist, dass Menschen zusammen leben, wird es so bleiben, dass es verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten gibt: Entweder zusammen in eine Richtung, oder weiter gemeinsam, oder jeder in eine andere Richtung, oder ganz, ganz anders. Die "Minus-Konstellation" (sei es mangelnde Aufmerksamkeit oder zuwenig Nähe/Sex/Kommunikation/Lob/Komplimente etc.) all das führt zu Seitensprüngen. Ich denke, sie sind ein gesellschaftliches Phänomen das auch noch forciert wird. Ich bewundere Ehen, die Ewig halten wie bei unseren Großeltern:-) Ich denke, es gibt aber ganz, ganz wenige, die das auf Grund einer super funktionierenden Kommunikation zwischen Männlein und Weiblein und ewiger Liebe vollbracht haben.

Jeder soll so leben wie er will...Wir sind doch alle eine eigenständige Persönlichkeit und schließlich hat man sich mit dem Eheversprechen "nicht verkauft". Also- warum sollte man seinen Anspruch auf Glücklichsein verschenken? Ist das Leben dafür nicht zu kurz?


autsch jetzt werden sich einige aufregen....ja mei...
Ich wollte aber nicht anonym schreiben...Damit habe ich mir mein gutes Recht genommen, meine Meinung auszusprechen, zu der ich stehe.


LG


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Ich denke, der Mensch ist von Natur aus nicht monogam. Wäre er es, würden wir uns nicht in andere verlieben, obwohl wir einen Partner hätten. Männer sind da vielleicht mehr belastet, da sie von Mutter Natur darauf geprägt sind, sich so oft als möglich fortzupflanzen. Während wir Frauen von Natur aus dazu neigen den Vater unserer Kinder festzuhalten, da er ja der Familienernährer ist.

Andererseits glaube ich auch an die Weisheit die besagt, daß der Mensch sich dadurch vom Tier unterscheidet, daß der Mensch seine Triebe kontrollieren kann.

Ein Seitensprung ist immer etwas Einschneidendes. Egal ob der Partner einem erwischt oder nicht ist es meiner Meinung nach auch der Punkt an dem man sagen muss: 'Ja, ich will', bzw. 'Nein, ich will nicht mehr'.

Wenn es eine Eintagsfliege war, sollte man dem Partner nichts darüber sagen, denn hier ist geteiltes Leid doppeltes Leid!

Ein Seitensprung muss auch nicht immer negativ sein. Er kann eine Bezihung beleben oder die Frage nach dem 'Soll ich bleiben oder gehen?' beantworten.

Egal welche Geschichten sich da abspielen: Der Mensch ist von Natur aus sicher nicht monogam!

PS: aber wenn er DEN richtigen findet, kann er monogam werden!

lg
Mia

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Ich glaube, dass in jedem von uns noch so eine Art früher Homo Sapiens steckt.

Heißt, wir Menschen haben zwar in den letzten 100.000 Jahren eine Menge gelernt. Nur unser genetisches Programm hat sich dem Fortschritt nicht angepasst und ist einfach nicht mehr zeitgemäss.

Also machen wir´s wie alle Tiere: wir tun alles zur Arterhaltung, und das auf eine Art wie vor 100.000 Jahren.

Wenn also das Männchen eine Möglichkeit sieht, seine Gene zu verbreiten, dann tut es das. Bevorzugt werden dabei natürlich Weibchen, die zur Arterhaltung besonders geeignet erscheinen: jung, frauliche Figur, schmale Taille, gebärfreudiges Becken, großer Busen.

Und wenn das Weibchen merkt, dass der ehemals kompatible Genspender für ihre Kinder ihrem Anspruch nicht mehr genügt, sucht es sich einen neuen. Auch hier werden genetisch vorteilhafte Männchen bevorzugt, die zur Erhaltung der Familie optimal beitragen können.

Damit nun das Männchen nach getaner Fortpflanzungsarbeit nicht gleich wieder zwecks Genverbreitung das Weite und die nächste potentielle Pratnerin sucht, entwickeln beide Geschlechter eine Zuneigung. Die sollte dann ausreichen, bis die Kinder erwachsen sind.

Eine jahrzehntelange Bindung ist gar nicht programmiert, da die Lebenserwartung viel geringer war und maximal bis zum Erwachsenwerden des letzten Nachwuches reichte.

Da der Homo Sapiens wie seine Vorfahren ein Herden"tier" ist, ist also Monogamie schon mal gar nicht im Programm.
Schließlich kann auch ein anderes männliches Mitgield der Herde weiterhin und vielleicht sogar besser zur Familiensicherung beitragen, während ein anderes Weibchen zur Fortpflanzung weitaus besser geeignet erscheit.

Außerdem beschert eine solche Genstreuung innerhalb der doch relativ kleinen Herde, dass Gendefekte durch Zeugung zu naher Verwandeter minimiert werden. Dadurch sind relativ wenige Exemplare einer natürlichen Auslese unterworfen und es gibt viele gesunde Nachkommen.


hm.... liest sich jetzt irgendwie wie Brehm's Tierleben.... :-D

aber erklärt doch vieles

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Heissa, das ist ja ne tolle Ausrede!

Leider hat die noch nie so richtig gezogen... "Schatz, sorry aber Du weisst ja: meine Gene!"

Ich glaube nicht, dass es "die" Erklärung gibt - genausowenig wie man sagen kann, dass alle Männer fremdgehen oder alle Frauen treu sind.

Ich glaube es stecken viel zu viele Faktoren dahinter, die jemanden dazu bringen können, fremdzugehen - oder es eben nicht zu tun.

- die Beziehung
- die Gelegenheit
- die eigenen sozialen, ethischen Werte
- gemachte Erfahrungen (Erlerntes/Erlebtes)
- und dann natürlich auch die eigenen Bedürfnisse (körperlich und geistig)

Ich glaube schon das es viele Gründe gibt, untreu zu sein und dass es schwerer ist, treu zu bleiben.

Letzten Endes gehört wohl eine gute Portion Glück dazu (wie vorher bereits angesprochen), dass all die genannten Faktoren "im grünen Bereich" sind und bleiben.

So long,
Errik