Seit drei Monaten sind mein Freund und ich weider ein Paar.
Wir waren vor sechs Jahren schon einmal für zwei jahre zusammen.
Vieles hatte damals gestimmt, doch das größte Problem waren seine starken Depressionen. Es gab Tage, da war er nicht in der Lage zur Arbeit zu gehen und wollte auch mit mir nirgendwo hin.
Er zog es dann vor, allein in seinem dunken Zimmer zu sitzen und vor sich hinzugrübeln.
Manchmal nervte mich seine Antriebslosigkeit, seine Trauer, sein Herumgejammer.
Doch in der Zeit nach der Trennung hat sich in meinem Leben vieles zum negativen verändert und ich habe jetzt auch Depressionen.
Es ist jetzt so, dass wir beide eine Therapie machen (getreent) und Psychophamaka schlucken.
Manchmal, wenn ich mit ihm über Probleme und Sorgen reden will, beklagt er so oft, er könne zur Zeit einfach nicht auf mich eingehen.
Für mich ist es schlimm, so oft festzustellen, dass er nur dasitzt und gar nicht richtig auffasst, was man sagt.
Manchmal wirkt er so depressiv, wenn er nur so gegen die wand starrt und sich nicht am Gespräch beteiligt.
Jetzt meine Frage:
Kann eine Beziehung, in der beide Partner depressiv sind, gutgehen?
Oder braucht der eine normalerweise einen anderen, der ihn wieder aufbauen könnte?
Wir sind beide psychisch krank- kann das gutgehen?
hi du,
mein mann ist auch depressiv, ich zum glück nicht!
ich versuche einfach mal die gedanken, die ich beim lesen deiner zeilen hatte, aufzuschreiben.
zuerst dachte ich: ach du sch***. zwei personen in einer beziehung, die so sind wie mein mann. kann das gut gehen?
ich kenne das, wenn der partner depressiv ist. ich weiß, wie es ist, wenn der partner keine lust hat - zu nichts. wenn er tagelang im bett liegt, nur zur toilette geht und sich sofort wieder hinlegt.
ob die beziehung gut geht?
ich weiß es nicht.
bei meiner beziehung würde ich sagen, dass sie nicht gut gehen würde. wenn ich auch depressiv wäre, würde mein mann irgendwann gar nicht mehr aufstehen, seinen job verlieren und irgendwann auf der straße stehen. ich bin diejenige, die antrieb hat und ihn auch öfter - nicht immer - aus dem bett bekommt, ihn zu etwas bewegen kann.
ich weiß (leider) nicht, wie man sich fühlt, wenn man depressiv ist. ich kann es nur am dasein meines mannes erahnen.
gut ist schon mal, dass ihr beide eine therapie macht! mein mann war auch in behandlung, hat diese aber eigenmächtig wieder abgebrochen! s
du und auch er, ihr scheint begriffen zu haben, dass eine therapie nötig ist - und das ist der erste schritt!
wenn du die beziehung zu ihm zu 100% möchte - wenn er die beziehung zu dir zu 100% möchte, dann denke ich, dass sie gut gehen kann!!! nirgends gibt es leider eine 100%-ige sicherheit, aber das muss nicht an der erkrankung liegen.
nur, wenn du merkst, dass du dabei viel zu kurz kommst und die depressionen bei dir schlimmer werden, dann würde ich überlegen, ob eine beziehung sinnvoll ist.
sry, dass ich alles klein geschrieben habe, aber bin schon ein bissel müde
hoffe, ich konnte dir zumindest ein kleines bißchen weiterhelfen.
wie lange macht ihr schon eine therapie und nehmt medikamente?
lg
"ich weiß (leider) nicht, wie man sich fühlt, wenn man depressiv ist."
Sei dankbar, das kann die Hölle auf Erden sein.
ich bin auch sehr dankbar.
sehe es an meinem mann, wie schlecht es ihm geht. er kriegt manchmal überhaupt nichts mehr mit, nimmt überhaupt nicht mehr am leben teil ein häufchen elend
((((((((((
aber vllt. wäre es einfacher für mich, ihn zu verstehen, wenn ich genau wüsste, wie man sich fühlt...
Hallo Du,
ich finde, sowas kann nicht wirklich gut gehen, ihr zieht euch beide gegenseitig nur runter...wie soll man da wieder auf die Beine kommen?
Also für mich (nicht depressiv) wäre ein Partner, der so ist wie du ihn beschreibst, einfach undenkbar. Ich glaube, da würd ich auch depressiv werden.
Er kann nicht für dich da sein weil er selbst mit seinen Gedanken und Problemen zu sehr beschäftigt ist, in seiner Depression versinkt...
Ich glaube kaum dass dir so ein Partner helfen kann, deine eigene Depression zu besiegen.
Wünsch euch alles Gute
Ich glaube nicht, dass das auf Dauer gutgeht...ist ja schon schwer genug, wenn nur EINER depressiv ist.
Man braucht unheimlich viel Kraft für die Beziehung mit einem depressiven Partner...wie soll es dann erst funktionieren, wenn man sich GEGENSEITIG runterzieht?
Hi du,
meine erfahrung ist , dass es sehr gut klappen kann! Ich selbst bin Borderliner mein Freund Angstpatient. sind super glücklich zusammen. Ich kenne mehrere Pärchen wo beide psyschisch etwas haben und bis jetzt klappt es prima. Uns geht es oft so, dass es wenn es dem einen schlecht geht dem anderen besser. Er versteht meine Ängste und Sorgen und ich seine. und das baut uns sehr auf. Also bis jetzt kann ich sagen ich könnte mit einem "Normalo" nie so glücklich sein! Euch beiden alles gute. Natürlich gibt es auch schlechte Zeiten aber die gibts auch in normalen Beziehungen. lg
Hallo !
Ich glaub schon, dass es gut gehen kann. jemand der ähnliche Probleme mit sich rumschleppt kann dich doch viel besser verstehen, denke ich. Stell dir vor du hättest einen Partner der immer sagen würde: stell dich nicht so an. Gleich und gleich gesellt sich gern.....
Und es gibt einen Grund, warum du gerade ihn als Partner gewählt hast, denke ich !
LG lina