Hallo!
Ich bin mit meinem Mann seit über 10 Jahren zusammen, seit fast 3 Jahren verheiratet. Wir haben eine Tochter und zur Zeit (seit März) eine Fernbeziehung. Er verdient sehr gut. Ich bin noch in der Referendarzit und schreibe im Juni mein zweites juristisches Staatsexamen. Nur mal zur Info in Hinblick auf meine Doppelbelastung - Kind, Ausbildung und Strohwitwe. Eigentlich habe ich kein Problem damit. Natürlich bringe ich nur "lächerliche" 630 € nach Hause. Mein Mann hat damit auch kein Problem.
Nun folgendes: Wir telefonieren und er sagt "Hab schon mein Gehalt aufs Konto gekriegt" ich: "ja, hab ich schon gesehen" - laaanges schweigen, weil ich genau wußte, dass er auf irgendein Satz der Anerkennung von mir wartete - mir fiel nichts ein. Irgendwas hab ich dann gesagt, er legte auf. Ich ihnwieder angerufen, um die Situation zu klären, hab ihm gesagt, dass ich weiß, dass er auf Anerkennung von mir wartet, ich das aber nicht in Worte fassen kann. Und schließlich leisten wir ja mindestens genausoviel für unsere Ehe, nur dass bei mir am Ende keine x Euros auf dem Konto stehen. Ja er meinte dann, dass er mir ständig Anerkennung zeigen würde, gestern zum Beispiel. ich hab mir verkniffen zu fragen, wann das denn gewesen sein soll und am Wochenende .
Er hat ein Problem damit, weil er um die Anerkennung seines Vaters immer kämpfen mußte und sie nur bekommen hat, wenn er wirklich was erreicht hat. Und das war eigentlich erst mit Abschluss des Studiums.
Was mach ich denn jetzt? Dass ich mit ihm noch telefonieren muss ist mir klar.
Er kennt mich nun seit 11 Jahren und mir ist es noch nie einfach gewesen, Gefühle in Worte zu fassen - ich kann das nicht fertig. Es gibt nun mal gefühlstolpatschige Menschen und so einer bin ich.
mein Mann fühlt von mir keine Anerkennung
Ach so, er schreibt gerade, er ist enttäuscht von mir und meiner Selbstverständlichkeit. Das wirkt sehr überheblich.
Jetzt fällt mir auch wieder ein, was ich gesagt habe: Ich finde es selbstverständlcih, wenn anständige Arbeit auch anständig bezahlt wird.
hm wenn ihr verheiratet seid und du 630 € hast, bekommst du dann was von ihm dazu? Das finde ich selbstverständlich. Dann würde er von mir die nötige Anerkennung bekommen
natürlich nicht. aber wir haben ein Gemeinschaftskonto und ich brauch keine Rechenschaft ablegen, wofür ich das Geld ausgebe
Ich glaub ich bin nicht normal.. irgendwie. Mir geht auch beim fünften Lesen Deines Postings nicht auf, wieso die Leistung im Beruf irgendwas mit der Partnerschaft zu tun hat.
Jeder tut doch das, was er gerne tut. Dafür gibts dann Geld. Dass es zum gemeinsamen Glück reicht, ist dann wünschenswert. Aber gäbe mein Mann seinen Job auf, um Schafzüchter in Schottland zu werden, weil ihn das glücklich macht, dann.. naja ich würde mich wundern, aber es akzeptieren. Auch wenn er dann nicht mehr viel verdient.
Anerkennung im Beruf möchte ich auch im Beruf. Anerkennung zuhause ist für mich, wenn ich für leckeres Essen gelobt werde.
Das ist jetzt übrigens keine Kritik, sondern wirklich nur meine absolute Verwunderung in Worte gefasst.
Ja eben. Du sagst es. Mein Mann will es aber in Worte gefasst haben, dass ich - ja ich weiß eben nicht was - auf das bin was er tut. Arbeiten und Geld verdienen.....
Vorhin hab ich extra mal meinen Freund dazu befragt, da mich das Thema nicht losgelassen hat.
Er sagte (ohne Dein Posting zu kennen, ich habs ihm nur aus dem Kopf wiedergegeben) dass es eben Männer gebe nach dem Motto: Mein Haus, mein Auto, mein Boot.
Also der Wert eines Menschen gemessen an seinem Verdienst/Vermögen.
Aber er sagte auch, dass es heute selten sei, im Job selbst Anerkennung zu bekommen, ausser, man fragt danach (Mitarbeitergespräche oder Jobänderung).
Ausserdem benannte er als Beispiel seine Exfrau, die einen Menschen dann höher schätzt, wenn er viel Geld verdient.
Ich meine, Du müsstest Deinem Mann mal ganz deutlich machen, wann Du ihn Wert schätzt und dass es Dir wichtiger ist, dass er glücklich im Job ist, als dass er tausende Euro heim schleift. Gerade weil er ja seinem eigenen Vater auch viel mehr Wert sein sollte, als ein schwerarbeitender und gutverdienender Sohn..
Hallo,
sorry...aber wenn hier einer 'ne Anerkennung verdient...dann wohl Du.
.
Das jeder seinem Job nachgeht, ist für mich selbstverständlich, das er damit Geld verdient..natürlich auch. Wieviel ist absolut irrelevant, dass kann er ja wahrscheinlich nicht steuern, es sei denn er ist selbständig. Das er dafür studiert hat, ist in Deinem Falle auch nicht von Belang....das hast Du ja auch!
Wenn er die Anerkennung seines Vater's vermisst, ist er bei Dir definitiv an der falschen Adresse und DAS würde ich ihm auch sagen.
Anerkennung gebe ich, wenn etwas Geleistes wird, was nicht im normalen Alltag vorkommt. ( Kinder ausgenommen..) Und dazu gehört ganz sicher eine studierende fast " alleinerziehende " Mutter !!
LG Antje
Ps. Warum muß Frau Mann immer den Bauch "salben", damit sie sich wohl fühlen...??Jeder trägt sein alltägliches Päckchen, damit es der Familie gut geht. Nicht mehr ..aber auch nicht weniger!
LG Antje
Danke.
Aber jedesmal bricht er einen Streit vom Zaun. Soga letztens, als er mal 3.000,00 € extra für Auslöse etc. bekommen hat. Ich bin halt der Meinung, dass ich dazu genauso meinen Teil beigetragen habe. Nämlich indem ich ihm zuspreche, Auslandseinsätze zu machen und er ist der Einzige in der Firma, der eine Frau hat, die absolut hinter ihm steht, wenn er für 8 Wochen ins Ausland geht um da an einem Projekt mitarbeitet. Die Anderen waren entweder single oder geschieden und ich glaube ein wenig neidisch, dass er ne Frau wie mich hat.
Aber Männer.... Müssen immer gesagt bekommen, wie toll sie sind.....Aber dafür finde ich eben nicht die Worte.
Hallo !
Gegenseitige Anerkennung, sprich Wertschätzung für die Leistung des jeweils anderen hat in der Partnerschaft noch nie geschadet, denke ich ! Menschen brauchen Lob. Es ist die Eitelkeit und kostet ja eigentlich auch nicht viel. Im Gegenteil: Mann gewinnt durch ein ehrliches Lob sehr viel.
Es gibt doch noch mehr Möglichkeiten danke zu sagen oder seine Anerkennung auszudrücken oder auch"schön das du da bist und dich so engagiert um uns kümmerst " zu sagen: z.B. liebe Karten, kleine Süssigkeiten, Aufmerksamkeiten....Find ich sehr wichtig innerhalb der Partnerschaft - hat halt was mit Wertschätzung zu tun.
Ich denke, dass das einer Partnerschaft gut tut, diejenigen die im Berufsleben wirklich viel Lob und Anerkennung (vom Chef) bekommen, werden immer seltener. Schließlich wird man ja für gute Arbeit auch bezahlt....das sollte reichen, denken sich viele Chefs. Vielleicht zu recht....
Lg Lina
Ja, du hast recht. Er macht gute Arbeit, dass weiß ich. Und die Anerkennung vom Chef bleibt aus, weil eben erwartet wird, dass er seine Sache gut war. Ne Bemerkung gibts erst, wenn was schief gelaufen ist.
Ich hab im Moment halt andere Sorgen. Mein Examen steht kurz bevor und ich fühle mich im Dauerstress. Und ich bin eben ein Mensch, dem so was echt schwer fällt. Ich hasse es auf Beerdigungen zu gehen oder zu Geburtstagen Pflichtanrufe machen zu müssen. Und seine Arbeit ist halt schon Standart. Am Anfang - kurz nach seinem Studium - zu seinem ersten Job - Klar war ich stolz auf ihn und hab ihm das auch gesagt. Im Moment glaube ich aber, dass meine ganze emotionale Energie in meine Tochter geht und ich durste nach emotionalem Aufbau am Wochenende. Und da kommt mein Schatz wohl ein wenig zu kurz bei.....
hättest du deinem Mann viel Lob und Anerkennung per Brief, Mail oder Telefon geben können. Hier zu posten hast du ja auch Zeit.
Kann es sein, dass du neidisch auf seinen beruflichen Erfolg bist? Trotz Studium und Staatsexamen.
Tut mir Leid, für deine "Sorgen" habe ich kein Verständnis, die sind hausgemacht. Du lebst wie die Made im Speck und bist immer noch nicht zufrieden. Deinen Mann kann ich gut verstehen...
(bin eine Frau!)
hallo lieber so,
bei uns gibt es ein ähnliches gehaltsgefälle. ich verdiene viel mehr als meine frau, obwohl sie in ihrer arbeit wenigstens genausogut ist, aber durch teilzeit nur schlecht bezahlte jobs bekommt. mir ist meine arbeit und die bestätigung dadurch sehr wichtig, es gibt mir einen wichtigen freiraum. je grösser die differenz der gehälter wurde, desto weniger konnte sich meine frau mit mir freuen, weil ihr wohl der eigene frust über die aktuelle lebensperspektive (kinder-küche-kirche) zu schaffen macht. ich finde es sehr schade, wenn der eigene frust auf den partner abgewälzt wird und man sich für etwas das gelingt nicht mehr freuen kann. sehr schade. andererseits sollte sich dein mann doch in deine lage hineinversetzen können. wenn du dich aber auf dauer nicht mit seinen erfolgen freuen kannst, macht er es eben für sich alleine.
lg. haiku
"wenn du dich aber auf dauer nicht mit seinen erfolgen freuen kannst, macht er es eben für sich alleine."
furchtbar... gemeinsam einsam mit seinem glück/unglück?
mit einem partner, der sich nicht FÜR UNS gemeinsam freuen kann (egal aus welchem grund), könnte ich nicht leben.
es ist und bleibt so..
geteiltes leid = halbes leid und
geteilte freude = doppelte freude!
sicher,
aber man kann ja niemanden zu anerkennung oder freude oder was-weiss-ich zwingen. hier ist es ja so, dass "lieber so" mit ihrem mann den frust nicht teilen kann und ihr mann seinen beruflichen erfolg nicht mit seiner frau. zumindest empfinden es beide so. manchmal frage ich mich wo der unterschied zwischen "nicht wollen" oder "nicht können" ("kann halt keine gefühle ausdrücken") liegt. ich glaube der einzige unterschied ist die bequeme ausrede.
lg, haiku
Er muss mit seinem Vater ins reine kommen. Nicht mit Dir. Das sitzt so tief, da ist es egal, wie Du Dich verhälst - er versteht dann immer: keine Anerkennung.
Sollte der Vater nicht zu einer Klärung bereit sein, hilft nur eine Psychotherapie (er, nicht Du).
Gruß
Manavgat
im grunde hast du recht (verhaltenstherapie).
vielleicht hat er auch mit seinem vater bereits seinen frieden gefunden, aber sie muß nicht in die fussstapfen des vaters treten.
wenn ein mensch nicht fähig ist seine gefühle auszudrücken, dann kann man es wenigstens etwas zeigen..
aber sich auszudrücken, geht auch auf sarkastische weise.. das muß der partner aber auch verstehen.
Hallo!
Mein Mann hat bereits eine Therapie gemacht, in der das halt raus gekommen ist. Der Therapeut meinte, dass jetzt nur noch Trauer darüber übrig ist und er lernen muss, damit umzugehen. Mit seinem Vater wird er nie ins Reine kommen. Der ist ein alter Stiesel. Mein Mann war halt ein Nachzügler, deshalb leben seine Eltern in einer komplett anderen Generation.
Wir kriegen das schon irgendwie in den Griff.