Also, mein Schatz und ich wollen am Wochenende seinen Eltern bekannt geben, daß wir vorhaben, nächstes Jahr im April zu heiraten 
Jetzt hab ich aber total Schiß, das es Streß gibt... ich meine, ist nicht so, das seine Eltern mich schlecht behandeln oder unfreundlich sind zu mir.
Hab nur einfach das Gefühl, die haben sich was "besseres" vorgestellt. Hab zwar Abitur, aber arbeite halt in nem Dienstleistungsberuf (Gastronomie - jetzt zwar als Ausbilderin an ner privaten Berufsfachschule - aber ich hab halt logischerweise auch schon gekellnert etc... Keine Mißverständnisse: ich hab das gerne gemacht, fand den engen Kontakt zu den Gästen toll!!!), war auch schon kurzzeitig arbeitslos... Hab auch völlig andere Ansichten als die beiden - sind absolut neoliberal, der Markt wirds schon richten, wer arbeitslos ist, strengt sich halt nicht genug an oder hat eben den falschen Beruf... so was eben...
Muß dazu sagen, Schwiegi-Papa ist Bankdirektor - Geld spielt dort keine Rolle, kenn ich von zu Hause auch nicht, ich meine ich komm nicht aus ner armen Familie, aber aufs Geld mußte doch schon ein wenig geachtet werden.
Auch kulturell kann ich nicht mithalten... klar, war ich schon in der Oper (sogar Wagner!) nd im Theater, aber ich laber da halt nicht so intellektuell drüber - das Stück gefällt mir oder eben nicht! (Ich sitze sonst NICHT die ganze Zeit vorm TV, ich lese SEHR viel - mein Traum wäre ein eigenes Bücherzimmer... 
eh mich hier jemand für nen Kulturbanausen hält!)
Beim Essen geht die Sache weiter - sogar wenn dort nur die engste Familie (Mama, Papa und Kinder) abends belegte Brote gegessen haben, dann mit Messer und Gabel! Kenn das nur, wenn Besuch da ist... ansonsten wird Schnitte in die Hand genommen und abgebissen... alles ist portionsweise abgezählt! Da gibt es beim Mittagessen drei Kartoffel, sieben Spargelstangen, vier Karotten für jeden... etc. Bei mir zu Hause wurde reichlich gekocht, und wenn mal was über blieb, hat es schon irgendjemand am nächsten Tag sich warm gemacht. Meine Schwiegis scheinen panische angst zu haben, das Reste bleiben...
Ich weiß, das klingt total albern alles, aber ich hab tierisch die Komplexe meinen zukünftigen Schwiegis gegenüber. Und Angst, das sie mit der Hochzeit nicht einverstanden sind.
Mein Schatz sagt nur, das würde nicht stimmen, seine Eltern mögen mich und ich soll mir keine Sorgen machen... fühl mich nicht wirklich ernst genommen. Allerdings wäre es ihm auch egal, wenn seine Eltern was gegen die Heirat haben, er will mich trotzdem!
Wie soll ich es bis zum WE nur überstehen, ich wünschte, es wäre Sonntag oder ich wäre tot! ("Nur Geduld und beides wird wahr!", pflegte mein Großvater da immer zu sagen!)
Das Wollschaf
Heiratsabsichten und Schwiegis in spe - SEHR lang!
Du hast das Gefühl...ob es letztendlich auch so IST, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Man kann sich auch viel einreden
Warte doch erstmal die Reaktion seiner Eltern ab...vielleicht kommt ja alles anders, als Du denkst. Vorher schon verrückt machen solltest Du Dich wirklich nicht.
Hallo,
ich denke, du solltest etwas mehr Selbstvertrauen an den Tag legen! Du solltest stolz auf das sein, was du bist, was du kannst und wer du bist. Schulbildung etc. sollte dabei keine Rolle spielen.
Wichtig ist, dass der Mensch zählt!
Ich erzähle dir mal etwas: Mein Vater war Schulleiter einer der größten Schulen Europas. Ich dachte auch immer, er hat sich etwas "besseres" an meiner Seite gewünscht. Mein Mann ist ein einfacher Handwerker mit Hauptschulabschluss und er liebt ihn abgöttisch, weil er einfach ein toller Mensch ist! Er ist in seinem Beruf ein Genie und baut gerade unser Haus aus! Er macht mich glücklich, das macht auch meinen Vater glücklich!
Selbst wenn mal irgendetwas in dieser Richtung fallen sollte, solltest du wissen, was du geleistet hast. Bankleiter sind auch nur Menschen, sagt nichts über ihren Charakter aus. Geschweige denn über ihren Bildungsstand!
Nimms locker, entspann dich!
Grüße
Christina
Ach du. Lass dich mal drücken.
Ich komm aus einer Akademikerfamilie (Lehrers Kinder, Müller Vieh .. )
Meinen Eltern war auch nie einer recht. Nun und? Es ist doch mein Leben.
ich habs ihnen auch nie Recht gemacht. Bin nicht das nach dem Studium geworden, was sie erhofft haben. Ich bin meinen Weg gegangen. Er war lang und schmerzhaft. Und ich bin an dem Punkt, an den ich immer kommen wollte.
Mit acht Jahren habe ich gesagt: ich will ... werden. Alle haben gelacht.
Nun bin ich es und es ERFÜLLT mich.
Und meine Eltern erkennen das.
Meine Partner waren ihnen auch nie recht. Undß Es sind doch meine Partner.
Dein Freund steht zu dir, er liebt dich.
Ich hab eine Weile in der Gastronomie gearbeitet. Meine Tochter wird wohl auf Grund einiger Schwierigkeiten nur den Realschulabschluss schaffen und wird dann hoffentlich in die Gastronomie gehen. denn das ist ihre Welt. Menschen, Kochen, Essen, Gestalten.
Sie wird ihren Weg gehen, da bin ich mir sicher, ein Abitur und ein Studium braucht sie nicht. Sie ist ein liebenswerter Mensch. Das wirst du auch sein und ein Schulabschluss macht dich nicht besser oder schlechter.
Kopf hoch.
Leb dein Leben. Liebe deinen Freund.
LG
Ulli
Hast ja recht... seufz.
Ist ja auch klasse, das mein Schatz zu mir steht, ich bin so ein grauenhaft netter Mensch, ich will nicht, das er sich dann vielleicht mit seiner Familie zerstreitet....
Wird mir wohl doch nix anderes übrig bleiben als abzuwarten...
Mehr als mich rausschmeißen können sie eh nicht... und das wäre dann wenigstens DIE Gelegenheit, alles rauszulassen, wo ich mir bei politischen Gesprächen und Gesellschaftsdiskussionen bald die Zunge abgebissen habe...
Hab da zwar schon was gesagt, aber war halt seeeehr zurückhaltend für meine Verhältnisse...
Und wenn es wider Erwarten unproblematisch abgehen sollte... dann fang ich an, mir zu überlegen, wie ich bei der Hochzeit die Sitzordnung so gestalte, das meine Tante (Mitglied bei den Linken, arbeitet ehrenamtlich bei Der Tafel) von dem Rest der neoliberalen Sippschaft von meinem
Schatz weeeiiiit weg ist... sonst fliegen irgendwann Torten oder Besteckteile! 
Oh, setz sie doch nebeneinander. Dann wird es bestimmt nicht langweilig!
Hallo Wollschaf,
ich schliesse mich jetzt mal deinem Grossvater an ...
Manchmal macht man sich auch einfach selber verrueckt, kenne ich von mir selber
:
Ich war mit meinem Mann gerade mal 3 Monate zusammen, da bat er mich ihn auf die Hochzeitsfeier seines Bruders zu begleiten
(hatte ich Lust nach so kurzer Zeit Tanten & Onkels Rede & Antwort zu stehen, wann denn unsere Heirat waere - nein), was ein ganzes WE und 1. Treffen bei seinen Eltern bedeutete zu allem Ueberfluss gut situierte Englische Familie. Gott war ich nervoes und wie kams:
Eltern liessen vor ab durch "kleine" Schwester fragen, ob wir 1 oder 2 Zimmer braeuchten (wobei eines ja praktischer waere, weil sie das (zwar nicht zu kleine) Haus voll haetten)
und uns dann netter Weise noch das Gaeste-Zimmer mit en suite Badezi gegeben haben.
SchwieMu holte uns am Bahnhof ab und nahm mich voellig unbuerokratisch in den Arm "Hallo ich bin Angela, wilkommen in LB"
Tante Ethel die noch im Haus wohnte, war mal abgesehen von meiner Lieblingstante Wilma (die mit 80 noch "hausfrauen"volleyball spielt und jeden im Doppelkopf und Black Jack an die Wand spielt) der fantastischste Oldie, den ich jemals kennengelernt habe ... Wir waren quasi sofort ein Herz und eine Seele
Warte einfach mal ab wie das WE laeuft. Wer weiss, wenn Du "richtig" zur Familie gehoerst, fangen die womoeglich noch an vor Dir die Spare Ribs & Huehnchen Schenkel mit der Hand zu essen
LG Tina
Ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an: Denk nicht so viel darüber nach und sei so wie du bist.
Bei mir ist es auch so. Ich komme aus einem gutbürgerlichen Elternhaus und kannte das auch nicht so wie die "besser gestellten" Eltern meines Mannes ihre Tischsitten pflegen. Hab mir auch immer einen Kopf darum gemacht, bis ich mir irgendwann sagte was soll´s! So verkehrt kann es auch nicht sein was meine Eltern mir bei gebracht haben und ob ich das Gebäck jetzt fälschlicherweise mit der Hand esse, oder wie sie mit Messer und Gabel, egal!
Viele Grüße Alexandra
Also, ich finde Deine Einstellung völlig okay und das Du viel liest und nicht soviel in die Glotze schaust, sogar einen echten Pluspunkt in Deiner Generation......
Ich kenne das insofern aus meiner eigenen Familie, mein Vater war immer sehr laisse-faire und meine Mutter extrem étepetéte. Wenn ich als Kind "ficken" gesagt habe oder "Kacke" wurde mir der Mund mit Seife ausgewaschen. ich durfte auch nicht "Slang" sprechen oder "platt", da gab es auch Mecker, von sonstigen Benimmregeln will ich gar nicht reden......War nicht toll.......Vor allem, manche regeln sind sogar sinnvoll aber ich hab dann aus Trotz mich mehr auf den Tisch gelegt als das ich gesessen habe und geschmatzt und gerülpst....Mein vater fand das dann immer witzig und meine Mutter bekam 'ne Krise.
Mittlerweile ist meine Mutter zwar sehr viel lockerer aber ich bin stark geprägt durch meine Kindheit.....
Auch bei all meinen Freundinnen konnte ich es meiner Mutter nicht immer recht machen. Die eine war zu ungebildet, die andere zu ordinär, die Dritte war zu schüchtern, die Vierte hatte keinen Busen etc bla bla......
Na ja irgendwann ist es einem scheissegal......
Solange Dir Dein Partner beisteht ist alles roger......
Hi,
lass´ dich nicht unterkriegen, du heiratest IHN nicht seine Eltern!!!
Gruß
Venus
Hallo Wollschaf,
ich denke, wenn Deine Schwiegis so von sich selbst überzeugt sind, werden sie sicher nicht an ihrer Erziehung zweifeln. Denn wenn sie ihren Sohn soooo gut erzogen haben, müssen sie darauf vertrauen, dass er sich die "Beste" raussucht.
Mach dir mal keine Sorgen, ER will DICH !!!! 
Du musst nicht die Schwiegereltern heiraten
alles liebe und gute für eure Ehe
Tatu