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Mit diesem Mann würde ich weder zusammen ziehen noch eine Familie gründen.

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Ja, dein Partner ist für mich eindeutig geizig. Dein Bauchgefühl ist meiner Meinung nach genau richtig. Ich würde zumindest nicht mit ihm zusammen ziehen, heiraten und Kinder bekommen. Alles andere ist machbar, so lange du nicht von ihm abhängig wirst. Ist die Frage, wie lange deine positiven Gefühle für ihn überwiegen.

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Bist Du mit meinem Ex zusammen? der war sehr sparsam hat aber auch nie nein gesagt wenn ich oder meine Familie es übernommen hat. ZB hatte er kein Auto fuhr selbstverständlich oft mit meinem ohne einmal zu tanken. Inzwischen ist er, auch weil er über die Jahre so sparsam gelebt hat, schon im Vorruhestand. Rückblickend würde ich mir das nicht mehr gefallen lasssen.

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Erinnert ich irgendwie an einen Artikel, den ich neulich gelesen habe. Dass jemand mit 50 (? so in der Richtung, ich weiß das Alter nciht mehr genau) in den Ruhestand gehen konnte, weil er von seinem toll bezahlten Job so super viel angespart hatte.

Und im Text standen dann so Dinge drin wie, dass er lange bei Freunden kostenlos wohnen durfte, dass er Kabelfernsehen vom Nachbarn kostenlos mitnutzen darf, beim Bäcker nach Essen fragt, das weggeworfen werden würde, ihm Freunde und Familie öfter mal den Kühlschrank füllen, der Fahrdienste in Anspruch nimmt und selbst kein Auto hat usw.

Alles in allem maximal unsympathisch. Im Grunde sitzt er jetzt mit seinem reichen Geld irgendwo im Ruhestand, weil er sich jahrelang durchgeschnorrt und Dinge erbettelt hat.

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Das geht mit diesem Mann genau so lange gut, wie du nicht auf ihn angewiesen bist. Solltest du mal nicht mehr in der Lage sein zu 100% für dich selbst zu sorgen, trägt das nicht mehr.

Ich hatte auch mal so ein Exemplar. Das Dauerthema Geiz war dann auch einer der Trennungsgründe.

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War bei uns damals nicht anders.
Als ich meinen Mann vor gut 5 Jahren kennengelernt hab, war er ohne Führerschein, arbeitslos und musste sich zusätzlich finanziell um seine Mutter kümmern. Mich haben diese Tatsachen grundsätzlich nie gestört, da er tatsächlich mit anderen Qualitäten überzeugte. Anfangs hatte ich das Gefühl, dass das Bezahlen sich die Waage hielt, mit voranschreiten der Beziehung war das dann schon teilweise anders und ich hab mich auf oft fürchterlich darüber geärgert. Ich möchte ihn damit jetz nicht in Schutz nehmen, jedoch war für mich schnell klar, dass da einfach auch die Art des Aufwachsens mitreinspielt. Seine Eltern waren geschieden, seine Mutter gezwungenermaßen berufstätig und alleinerziehend mit 3 Kindern. Da blieb nie viel für Luxus und sie mussten auch als Kinder sehr auf ihr Geld achten. Ich hingegen bin behütet in glücklicher Ehe aufgewachsen und bis ich mit 20 nicht ausgezogen bin und alleine klarkommen musste, kannte ich familiäre Geldprobleme nicht. Ich denke, das prägt das Geldverhalten und -Management schon sehr. Ihm wurde Großzügigkeit eben nicht beigebracht.

Ich hab das aber klar kommuniziert - auch im Hinblick auf die Zukunft. Sollte diese Beziehung in Ernsthaftigkeit wachsen und in Richtung einer stabilen Partnerschaft gehen wollte ich ein gemeinsames Konto. Es wird kein "Mein" und "Dein" geben, sondern nur "Unser".
Nachdem wir dann zusammengezogen waren, war das dann tatsächlich auch so und er hatte damit nie ein Problem. Wobei ich auch dazu sagen muss, dass es erst auch dsmit besser geworden ist und die Streitigkeiten über das Geld damit wie erloschen waren.

Für mich war das nie ein Trennungsgrund, sondern etwas, an dem man eben mit Geduld und Verständnis arbeiten muss. In einer Beziehung treffen zwei Welten aufeinander, die es zu verschmelzen bedarf. Das ist wirklich nicht immer einfach und hier hilft auch wirklich nur, reden, reden, reden.

Solltet ihr dieses Problem nicht lösen können und er sich weigern an sich zu arbeiten, bezweifle ich, dass ihr auf Dauer andere, wirkliche Probleme lösen werdet. Das Leben schlägt skupellos zu, und wenn man da nicht als Einheit auftritt, wird es wirklich mühsam die Beziehung aufrecht zu erhalten.

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Das ist aber ja eine ganz andere Ausgangslage. Dein Mann hatte kein Geld und musste damit ja sparsam / geizig sein.
Der Freund der TE hingegen hat Geld und will geizig sein. Ob er dann so schnell umschwenkt, wenn sie zusammen wohnen, wage ich zu bezweifeln

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Ich finde auch, dass das bei deinem Mann etwas ganz anderes ist.
Ich würde auch nicht sagen, dass man Geiz durch Geldnot erlernt. Sparsamkeit - ja. Die lernt man notgedrungen. Aber Geiz ist doch etwas ganz anderes, wenn es auch manchmal dauert, die Grenze dazwischen zu erkennen.
Ich kenne übrigens mehr Menschen, die trotz bescheidener finanzieller Lage und / oder Herkunft eher großzügig sind. Dagegen einige, denen es finanziell sehr sehr gut geht (u.a. auch durch Erbe) und die auf ihrem Geld sitzen.

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Nur kurz ich glaube, dass könnte langfristig zum richtigen Problem werden, zb bei gemeinsamen Kindern und wenn di zb wegen elternzeit beruflich eine Zeit zurück steckst. Frag ihn doch mal wie er es sich dann vorstellt.
Alles Gute

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Danke für eure Antworten. Die haben mir sehr geholfen. Ich werde das Gespräch suchen und ihn fragen wie er sich das vorstellt, wenn wir zusammenwohnen und auch irgendwann mal Kinder haben. Sonst ist er ein sehr lieber Mensch und lernt in der Regel auch daraus wenn er Fehler macht.
Ich denke die starke Sparsamkeit kommt auch aus seiner Familie, wie er aufgewachsen ist. Ich glaube die hatten nicht viel Geld. Ich selbst hatte es da vermutlich besser, wobei mir auch beigebracht wurde nicht verschwenderisch mit dem Geld umzugehen.

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Stichwort: gemeinsames Konto. Wie läuft es mit dem Elterngeld, wie wird Miete gezahlt?
Einkäufe?

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Ich würde definitiv das Gespräch mit ihm suchen und ansprechen, dass dir Großzügigkeit wichtig ist und was du darunter verstehst. Und dann schauen, wie es sich entwickelt.

Wenn es sich nicht entwickelt, wäre es für mich eine Red Flag. Mein Vater war geizig und mein erster Freund war geizig. Beide wohl aus Angst und Mangeldenken, und beides war gar nicht schön.

Ich kann mich aus meiner Kindheit an völlig unnötige Streits zwischen meiner Mutter und meinem Vater erinnern wegen Dingen, die meine Mutter für mich gekauft hat. Völlig vernünftige Dinge, z.B. in der Volksschulzeit eine billige Uhr (war meine erste und sinnvoll, damit ich die Zeit ablesen kann) oder eine dritte Hose, nachdem ich nur zwei relativ abgewetzte hatte. Für solche Dinge hat er sie kritisiert, aus Geiz (und nein, es wäre wirtschaftlich nicht nötig gewesen, wir waren ansonsten recht gut situiert, waren jedes Jahr mehrere Wochen auf Sommerurlaub und im Winter eine Woche auf Skiurlaub und noch so einiges mehr). Solcher Geiz ist einfach eine innere Haltung, der hat mit Logik nichts zu tun.

Mein erster Freund war leider auch so. Da war ich jung und naiv und verliebt und habe es erst mit der Zeit gemerkt. Jeden gemeinsamen Supermarkteinkauf mussten wir genau finanziell auseinanderdividieren, haben über jeden einzelnen Posten diskutiert (z.B. "Musste genau dieses Müsli sein? Da hätte es auch ein billigeres getan. Dann zahlst das aber du alleine!"). Wenn wir miteinander auf Reisen waren, war auch nur das Billigste vom Billigen möglich, am liebsten hätte er mit mir gemeinsam statt im Doppelzimmer (eh schon ein billiges, ohne eigene Dusche und WC) im 12er-Schlafsaal geschlafen, weil billiger (und nein, auch das wäre finanziell nicht unbedingt dermaßen extrem nötig gewesen).

Ich kann dir sagen, ich bin jeden Tag froh und dankbar darüber, dass ich mit diesem Mann keine Kinder bekomme habe und dass mein jetziger Mann großzügig ist. Und nicht nur großzügig mir gegenüber - wie jemand oben kommentiert hat, dass das eine konservative Einstellung sei - ein großzügiger Mensch ist generell großzügig mit anderen. Meinem Mann ist es wichtig, dass Handwerker, die für uns arbeiten, fair bezahlt werden. Es ist ihm wichtig, seinen Eltern gegenüber großzügig zu sein. Großzügigkeit und faire Bezahlung sind für ihn wichtige Werte, das erwartet er sich von anderen und das gibt er auch (dabei ist er aber nicht verschwenderisch, das wäre das andere Extrem). Solche mühsamen Diskussionen über Kleinigkeiten, wie oben erwähnt meine Mutter mit meinem Vater hatte oder ich mit meinem Ex, die gibt es mit ihm nicht. Größere finanzielle Ausgaben besprechen wir natürlich gemeinsam und haben insgesamt einen vernünftigen Umgang mit Geld und uns damit - ohne Erbe oder sonstige Unterstützung - mittlerweile gemeinsam schon so einiges aufbauen können. Und gleichzeitig ist aber eine Freiheit und Großzügigkeit da, die nicht jeden letzten Cent zusammenhalten muss, und die auch anderen etwas gönnen darf, sowohl einander als auch Dritten. Das finde ich befreiend und schön.

Die Einstellung zu Geld ist eine der wichtigsten Fragen in einer festen Beziehung. Noch einmal mehr, wenn man Kinder plant. Hier sollte es keine großen Unterschiede in den Werten geben, sonst wird es sehr wahrscheinlich dauernd krachen, weil das so ein essentielles Thema ist. Schaut euch also gut an, ob ihr euch da noch annähern und auf Dauer einen guten gemeinsamen Nenner finden könnt, bevor ihr euch wirklich fester aneinander bindet und insbesondere, bevor ihr ein gemeinsames Kind in die Welt setzt.

Bearbeitet von Eternal-Hope
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Im Restaurant würde ich konsequent auf getrennte Rechnungen bestehen. Wieso darf der/die Kellner:in nicht wissen, dass er getrennt zahlen will? 🙃 lieb ich ja.

Wir hatten mal einen Freund, der ähnlich geizig war. Und tatsächlich gab es immer öfter Streit deswegen. Inzwischen haben wir fast keinen Kontakt mehr, niemand aus der damaligen Clique.

Mich würde das in einer Beziehung massiv stören, ein zusammenzug wäre so für mich nicht möglich.

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Boah, bist du mit meinem Ex zusammen? 😅

Nein, also mit jemandem der jeden Cent aufrechnet wäre ich niemals mehr zusammen. Das war dermaßen anstrengend und mühsam und er hat sich auch andernorts immer den Bauch vollgeschlagen und bei uns aber die Käsescheiben abgezählt damit nur ja jeder gleich viel hat. Puuuuh

Mit meinem Mann ist es ein Geben und Nehmen, das funktioniert bei uns beiden von selbst und intuitiv. Würde es nie mehr anders haben wollen.

Alles Gute 🍀