Mein Mann und ich…

Hallo ihr lieben,
ich habe eine Frage, beziehungsweise weiß ich noch ob ich übertreibe und zu sensibel bin, Kritik nicht ab kann oder mein Mann tatsächlich den Bogen überspannt hat.

Deutsch ist nicht meine Muttersprache, die Fehler bitter ignorieren. :)

Kurz zu uns: wir 2 sind seit vielen Jahren (>10) ein paar und haben 2023. (gewünscht und geplant) ein Kind bekommen. Finanziell gehören wir zu der Mittelklasse. Im Jahr können wir uns mindestens 2x Urlaub leisten, haben Ersparnisse und wohnen gut. Wir haben sozusagen alles, wir sind gesund, haben alles was wir brauchen und uns geht es einfach gut.

Es geht um meinem Mann… Er ist toller und sehr engagierter Vater, im Haushalt macht er auch viel, das schon mal vorab. Ich möchte mich nicht von ihm trennen, denn wir sind durch dick und dünn zusammen und ich hoffe dass wir wieder zueinander finden können.

Mein Mann ist aber nur am meckern, er war schon früher jemand der sich oft beschwert hat aber seit dem wir Eltern geworden sind ist das noch viel häufiger geworden. Ich merke dass er oft eifersüchtig ist auf Menschen die mehr als wir haben obwohl wir schon ziemlich viel haben.
Rechnet immer wie viel was kostet was die anderen haben und frag sich wie sie sich das leisten können. Dadurch ist er ständig schlecht gelaunt und verbreitet einfach schlechte Energie. Er lacht kaum und hat neulich gesagt dass er depressiv ist. Ich habe die Aussage erst genommen und habe ihm vorgeschlagen eine Therapie zu machen aber davon will er nichts hören.

Ich bin an sich sehr positiv und sehr dankbar und zufrieden. Ich weiß durch meine Arbeit wie schnell, von heute auf morgen man einfach sterben kann oder schwer krank werden kann. Deswegen schätze ich alles was wir haben und ich gönne den anderen einfach alles was sie sich selber wünschen.

Was eigentlich dazu gekommen ist seit dem wir Eltern geworden sind, zieht mich total runter und ich habe Angst so zu werden wie er. Negativ, unsicher und traurig.

Mein Mann kritisiert mich jeden Tag. Heute als ich mir die Haare gemacht hatte, fragte wr ob ich keine Produkte für Haarplege habe? Damit meinte wr meine Haare sehen nicht gesund aus.
Dann kritisiert er mein Kleidungsstil immer, ich soll doch mal was elegantes anziehen und nicht nur sportlich und casual. Ich kaufe mir eine Trinkflasche, er sagt was ist das denn, wer kauft sowas. Gabs nicht andere Farbe?
Er kritisiert mein Umgang mit dem Kind, ich soll das doch anders machen. Andere Mamas schaffen alles und ich nicht. Ich habe per Kaiserschnitt entbunden und soll doch nicht sagen das ich geboren habe. Das Kind konnte heute nicht einschlafen obwohl es sehr müde war und dan gab mein Mann mir die Schuld, ich hätte länger singen sollen oder oder oder…
Wenn ich zu seine Kritik nichts sage dann flipt er aus und sagt ich ignoriere ihn und damit hab ich jetzt sein ganzen Tag ruiniert, das mache ich doch immer und und und.
Wenn ich sage dass mich das verletzt dann meint er ich wäre sofort beleidigst und kann Kritik nicht ab…
Wenn wir darüber reden und alles klären wollen dann hat er das komplett anders in Erinnerung.

Ich bin total verzweifelt und weiß nicht weiter. Was ist aus ihm geworden? Was soll ich machen? Ist das die Krankheit? Ich meine Depression…

Habt ihr ähnliches erlebt?
Danke schon mal im Voraus!

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3

Puh also zu allererst: ich finde überhaupt nicht dass du kritikunfähig bist. Ständig herumkommandiert zu werden und das auf so einer herablassenenden Art würde ich auf Dauer nicht aushalten! Es mag sein, dass es Depressionen sind aber dafür sollte er sich ärztlichen Rat einholen. Verstehe ich ganz und gar nicht warum er darauf nicht weiter eingehen möchte. Du solltest mit ihm ein ernstes Gespräch führen, und ihm klipp und klar sagen dass es so nicht weiter gehen kann. Entweder er holt sich Hilfe, oder er versucht selbst an seinem Verhalten was zu ändern. Das er wirklich wegen Kleinigkeiten so getriggert ist (eine trinkflasche?!?!) Ist meines Erachtens nicht in Ordnung. Solche negativen Vibes färben ja auch auf eurem Kind ab.

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Ja, du hast recht. Ich möchte auf keinen Fall dass unsere Kind so negativ wird und nur meckert.
Ich verstehe es auch nicht wie man wegen solchen Kleinigkeiten sich überhaupt ärgern kann. 😰

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Das ist durchaus möglich, dass es die Krankheit ist.
Hat er denn Einsicht, dass er krank ist und sich behandeln lässt?
Wenn nicht, ist es sehr schwer und vor allem ist so etwas tatsächlich ansteckend, es saugt dich auf Dauer aus und macht dich fertig. Dazu macht dein Mann dich fertig.

Sonnige Grüße und alles gute

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Er sagt selber dass er depressiv ist aber wenn ich sage wir suchen einen Therapieplatz für ihn, will er davon nichts hören.

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Hey!

War er denn früher anders? Liebevoller auch zu dir?
Irgendwas scheint nicht zu stimmen. Ja, er könnte in eine Depression gerutscht sein. Aber rechnet man dann auf, was andere haben und diskutiert darüber, ob sie sich das überhaupt leisten können? Putzt Mann dann die Partnerin runter und erniedrigt sie in ihrer Gänze, inklusive "Sag nicht, du hast ein Kind geboren- es war doch ein Kaiserschnitt!"?

Könnte auch in Richtung Persönlichkeitsstörung gehen, finde ich.
Du solltest dir Hilfe suchen, sondern wirst du selbst darunter leiden.

Liebe Grüße
Schoko

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Hey, ja er war früher liebevoll und hat mit viele Komplimente gemacht. Ich habe mich nicht gehen lassen und verstehe nicht was sich geändert hat.

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Selbst wenn du dich hättest gehen lassen, hast du so ein Verhalten nicht verdient. Das ist ja die völlig falsche Einstellung.

Naja, oder du bist an bspw einen Narzissten geraten, der dich erst aufwertet und umschwärmt und nun halt abwertet. Also die Kommentare über die Geburt und die Trinkflasche sind ja sowas von gestört. War mir bis gerade nicht klar, dass man sogar solche Anlässe, die eher positiv sind, nutzen kann, um Menschen abzuwerten und niederzumachen.

Bearbeitet von schokofrosch
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4

Ich habe meine Kinder auch per Kaiserschnitt zur Welt gebracht, und mich triggert die Aussage enorm, Du hättest kein Kind geboren. Wenn mein Mann das zu mir sagen würde, wäre Polen offen.

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da kann doch niemand was dafür

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Wo kann niemand was dafür? Dass mich die Aussage triggert?

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Tja, gute Frage. Einiges kann sicher von einer Depression kommen, gerade dieses negative Denken über das eigene Leben. Vor allem wenn er früher nicht so war, könnte man in der Hinsicht mal forschen. Vielleicht ist er aber auch einfach nur Neid und Unzufriedenheit.

Schwieriger finde ich persönlich den Drang, dich dauernd zu kritisieren und cholerisch zu reagieren, wenn du auf die Kritik nicht einsteigst. Du bist kein Kind, sondern eine erwachsene Frau. Du darfst dich anziehen, wie du möchtest. Man kann da auf den Partner etwas Rücksicht nehmen, wenn man z.B. weiß, dass ihm irgendwas besonders gefällt oder er etwas Bestimmtes total hasst - aber grundsätzlich würde ich mich da nicht verunsichern lassen. Wenn du etwas Elegantes tragen sollst, wäre meine Antwort vermutlich: "Liefere mir doch einen Anlass dafür!" :-D Ich finde überhaupt das Wort "Kritik" in Bezug auf Klamotten, Trinkflaschen und Haare blöd. Man ist doch kein Rezensionsobjekt - "Leider nur vier Sterne heute, Schatz, die Trinkflasche passt farblich so gar nicht zu deinen Augen und die Bluse tut wirklich nichts für deine Schultern. Aber sonst bin ich zufrieden." Hä?

Wie reagiert er denn, wenn du ihm ähnliche Sachen sagst? Wie nimmt er das auf?

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Ich bin eher jemand der unwichtige Dinge nicht kommentiert und lebe nach dem Motto leben und leben lassen. Jeder soll das tragen, machen, lieben und tun was er/sie will.

Was ich allerdings manchmal mache ist, sein Verhalten (wenn tagelang nur negativ) zu kommentieren und zu sagen dass es mich nervt. Ich sage auch was dazu wenn ich Erziehungstipps habe, ich achte aber sehr darauf wie ich das formuliere und versuche nicht zu kritisieren.

Das findet er nicht so toll, wartet dann den ganzen Tag bis ich was mache was er nicht gut findet und sagt dann sofort .

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Gut, das ist halt einfach kindisch - eine Retourkutsche um jeden Preis. Kann mir nicht vorstellen, dass ihm das Spaß macht...? Also so wirklich, innerlich? Habt ihr da mal in einer Minute, wo alles passt und man sich nicht gerade gestritten hat, drüber geredet?

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Liebe TE,

vielleicht steckt eine Krankheit dahinter. Aber dich für irgendwelche Nichtigkeiten kritisieren und zwar als Dauerbeduschung ist in meinem Augen nicht in Ordnung. Ich glaube, dafür hätte ich deinen Mann schon lange auf den Pott gesetzt und die Pistole auf die Brust gesetzt sich in ärztliche Behandlung zu geben. Nur ein Fachmann oder eine Fachfrau kann sagen was er hat.

LG Hinzwife

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Hey,
Ich kann mich den anderen nur anschließen und du bist nicht kritikunfähig. Krankheit hin oder her , wie dein Mann im Moment mit dir umgeht , geht gar nicht.

Und ich finde , nach den ganzen Sprüchen bist du noch ziemlich ruhig geblieben sowie es sich rausliest.. wie lange geht das denn schon so, dass er sich so dir gegenüber verhält ?



Also wenn er sich nicht ändert , wirst du auf Dauer echt ein Streifen mitmachen . Und dann würde ich Ihn vor die Wahl stellen.


Liebe Grüße

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Das geht jetzt genau ein Jahr so. Mal mehr mal weniger. Ich habe am Anfang diskutiert und versucht zu erklären dass mich das verletzt aber das bringt nichts, er dreht die Situation dann so als ob ich was falsches gesagt oder getan habe, er dreht mir die Worte im Mund. Wir haben auch sehr schöne Momente, die sind allerdings immer mit unserem Kind verbunden, selten nur wir 2 alleine. Und das vermisse ich total, früher war alles anders.

20

Ja dann hast du wohl nur zwei Möglichkeiten- Entweder er ändert sich oder du musst damit leben, falls du das kannst und möchtest.

Habt ihr jemand der euer Kind mal nehmen kann ? Damit ihr mal ein Date zu zweit habt ?

Das kenne ich gut mit den Wörtern im Mund umdrehen . Das hat meiner auch gemacht . Er war schuld und hat es am Ende so gedreht, dass er meinte ich wäre schuld . Nennt sich umgekehrte Psychologie

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Hi du
Ich sehe zwei Sachen. Seine Unzufriedenheit: Was bei mir im Alltag mit unzufriedenen Menschen hilft, ist im Gespräch auszusprechen für was man dankbar ist.
Beispiel: man sitzt bei Kaffee gemeinsam auf der Terrasse. In einer Gesprächspause über den sehr anstrengenden Job einwerfen "ich von so dankbar für die Möglichkeit hier mit dir zu sitzen und die Sonne zu genießen. Einfach wundervoll."
Das schult das Bewusstsein für Dankbarkeit und kann zur Zufriedenheit helfen.

Das andere ist das Meckern. Mein Mann hatte so eine Phase, als er selbst mit sich sehr unzufrieden war. Irgendwann habe ich ihm jegliche Kritik an mir untersagt. Denn mal im Ernst, das ist ja keine sinnvolle Kritik. Nichts wo Du Dich "weiterentwickelst", sondern sinnfreies Gemeckere. Natürlich darf er mir auch heute sagen, wenn es was zu kritisieren gibt. Aber als ersten Schritt damals, habe ich es ihm untersagt und ihn darauf aufmerksam gemacht, dass es unnötig ist.
Je nach Laune antwortete ich mit Spaß, mit einer Gegenfrage oder sagte nur, es soll lassen.
Beispiel Flasche:
*scherzhaft: Ich habe die Farbe gewählt, weil ich wusste, die ärgert dich am meisten.
Oder
*interessiert: Welches Problem hast du mit der Farbe?
Oder
*Verärgert: Warum kritisierst du meine Wahl? Kann ich nicht kaufen, was mir gefällt?
Oder
Angrenzend: Kritisiere mich nicht. Das war meine Wahl.

Natürlich haben wir viele Gespräche darüber geführt. Es dauerte, bis sich mein Mann dessen bewusst wurde, was er so sagt. Am Anfang hat er mich auch als empfindlich hingestellt. Ich meinte dann, ja dann bin ich eben empfindlich. Das ist kein Argument mich weiter zu kritisieren, sondern es erst recht sein zu lassen.

Es gibt eine Untersuchung, dass auf einen negativen Kommentar/Handlungen mindesten 6 positive Kommentare/Handlungen kommen müssen, damit man sich in einer Beziehung wohl fühlt. Das solltest du ihm sagen.
Und schau auch, ob du das beherzigst.

Alles Gute

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Danke dir. Freut mich zu hören dass sich bei dir die Lage gebessert hat. Das macht mir Hoffnung.

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Ja auf jeden Fall!
Es hat etwas gedauert.

Heute reagiere ich auch ganz anders. Wenn er jetzt mal meckert, weiß ich, dass gerade irgendwo was los ist. Ich frage, ob er einen anstrengenden Tag hatte.
Wenn er es vorher nicht gemerkt hat, dass er meckert, dann spätestens bei meiner Frage. Er entschuldigt sich mittlerweile auch direkt. Überhaupt schon, dass er es merkt und zurück rudert, ist für mich eine große Erleichterung.

Ich selbst habe auch an mir gearbeitet. Ich fühle mich nicht mehr so schnell Persönlich angesprochen. Meine Laune wird dadurch nicht mehr schlechter. Dadurch gibt es auch keinen Streit... Auch wenn nochmal einer meckert.

Trotzdem möchte ich nochmal anmerken, dass bei deinem Partner Sprüche dabei sind, die wirklich anstrengend sind. Ich hoffe sehr für euch, dass er Einsicht zeigt und sein Verhalten ändert.
Ich rate dir am Ball zu bleiben, solange du merkst, dass sich sein Verhalten bessert. Solltest du irgendwann in einer Sackgasse landen, hoffe ich, dass du den Absprung schaffst.

Ich drücke euch die Daumen!!

Bearbeitet von MareiK
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Oje...wie scheiße. Ihr seid so lange glücklich gewesen, nun kommt euer Baby, das, wie ihr vermutlich dachtet, I-Tüpfelchen des Glücks und nun so was.

Also, da du mit deinem Mann seit so vielen JAhren zusammen bist und er bisher ganz anders war würde ich erstmal nicht von iner Persönlichekeitsstörung ausgehen. Das hätte sich früher gezeigt.
Würde ein solches Verhalten über eine Frau geschildert "seit der Geburt verändert, schlecht gelaunt, sagt sie ist depressiv, mit nix mehr zufrieden...". würden vermutlich 95% an eine Wochenbettdepression denken...die sich unbehandelt ja auch chronifizieren kann. Bei Männern denkt man da nicht so oft dran, obwohl auch Männer von Wochenbettdepressionen betroffen sein können.

Das würde bei deinem Mann passen. Bei allem VErständnis für seine Not wäre ich aber mit seiner Einstellung sich keine Hilfe zu holen nciht einverstanden.
"Schatz ganz ehrlich..ja vermutlich bist du krank. Zumindest geht es dir nicht gut, das merke ich. Ich erkenne dich oft gar nicht wieder. Aber weißt du was, ich leide auch darunter und unsere Beziehung leidet und unser Kind. Ich sage nciht, dass du die Situation morgen geklärt haben sollst, aber ich verlange tatsächlich von dir, dass du Verantwortung übernimmst und zum Arzt gehst und etwas tust. Denn so wird unsere Familie kaputt gehen. Das will ich nciht und ich unterstütze dich daher auf deinem Weg...aber du musst den Weg gehen"

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Danke dir. Dein Vorschlag hört sich richtig gut an. ☺️