13

Ihr müsst ganz dringend reden so wird das auf Dauer nicht laufen.

Er kann nicht die ganze Woche außer Haus und dann am Wochenende fertig sein, dass ist mit Familienleben nicht vereinbar.

Warum muss er denn im Job permanent anwesend sein? Er muss mindestens zweimal die Woche um 18 Uhr daheim sein das wäre mal meine erste Forderung an deiner Stelle - und das ist schon sehr wenig.

Wie soll das denn laufen wenn du wieder arbeiten willst?

"Tollpatsch" daheim aber dann im Job alles geben? Sorry das passt nicht zusammen. Er weiß genau dass du daheim alles wuppst und schaltet deswegen sein Hirn ab. Mutti macht schon.

Ich war lange Vollzeit arbeiten und mein Mann war daheim in Elternzeit. Nie hätte ich ihn so hängen lassen.

14

Ich glaube, das kennen viele von uns sehr gut.

Ich hab auch so ein Exemplar, der selbst total unorganisiert ist und sich leicht stressen lässt, lange arbeitet. Er fängt auch gerne Dinge an und bringt sie dann nicht zu Ende und dann liegt alles irgendwo rum, wo es nicht hingehört. Am liebsten "müllt" er die Flurgaderobe mit allem möglichen Scheiß zu, der da überhaupt nicht hingehört. Darüber könnte ich mich bis zum Mond ärgern. Aber ich habe mit der Zeit gelernt, dass ich an ihn einfach nicht meine Maßstäbe ansetzen kann, weil er ist nunmal er und nicht ich. Wenn ich möchte, dass er was im Haushalt macht (MACHT, nicht hilft - denn das würde suggerieren, dass das alleine meine Aufgabe wäre), dann muss ich das auch so hinnehmen, dass es dann eben so gemacht ist, wie er es macht und nicht so ist, wie wenn ich es gemacht hätte. Und ich halte ihm das dann auch (nicht mehr) vor. Denn das würde ja nur dazu führen, dass er erst recht nichts mehr macht.

Aber, um diese Fallstricke zu umschiffen, dafür kann man an vielen Stellen auch echt simple Lösungen finden, die die Nerven auf beiden Seiten schonen. Man muss nur ein bisschen kreativ werden. Zum Beispiel:
a) Wäschewaschen: JEDER hat einen eigenen Wäschekorb plus einen Wäschekorb für Handtücher/Bettwäsche und einen für alles andere (Tischwäsche, Dinge, die nur Handwäsche dürfen, etc.). Nur weiße Wäsche wird zusammengeschmissen, damit die Waschmaschine voll wird. Gewaschen wird nach Körben. Das bekommt auch mein Mann problemlos hin. Einräumen übernehme dann entweder ich oder er fragt, wenn er nicht weiß, wo etwas hingehört. Seine Falttechnik ist - gelinde gesagt - speziell. Aber da schau ich drüber weg, so lange es in den Schrank passt und nicht total geknufft ist, dass man dann beim Anziehen aussieht, als wäre das Teil fünf Wochen in der Ecke gelegen. Bei Handtüchern muss ich tatsächlich auch oft neu falten, weil die sonst eben einfach nicht reinpassen. Aber ganz ehrlich. Ich muss sie dann nur falten und nicht erst noch waschen, dann in den Trockner stecken. Von daher sehe ich das trotzdem als Arbeitserleichterung.

b) Spülmaschine: Wenn er die Spülmaschine ausräumt und nicht weiß, wo jetzt wieder die Tupperdosen oder ein besonderes Kochbesteck hingehört, was nicht oft benutzt wird, dann legt er mir das auf ein Geschirrtuch auf den Herd und dann weiß ich, dass das gespült ist und nur weggeräumt werden muss. Das ist mir lieber, als wenn er es irgendwo hinstellt und ich es wochenlang nicht mehr wiederfinde.

c) Katzenklos und -futter: Ist beides ganz alleine sein Revier. Ich mache das nur in Ausnahmefällen. Wahrscheinlich dann auch nicht so, wie er es immer macht - da ist er schließlich der Routinier. Aber er hält mir das dann auch nicht vor, sondern sagt einfach nur danke, dass ich mich drum gekümmert habe.

d) Müll raus bringen: War eigentlich immer seine Aufgabe, weil er abends sowieso nochmal spazieren geht, wenn unser Sohn im Bett ist. Vergisst er aber auch ganz gerne, auch wenn ich ihm vorher nochmal sage, er soll den Müll mitnehmen. Ich glaub er ist dann auch schon so halb im Schlafmodus, wenn er von der Einschlafbegleitung aus dem Zimmer kommt :D So geht es mir zumindest, wenn ich die Einschlafbegleitung mal übernehme. In der Zeit, wo er den Kleinen ins Bett bringt, mache ich die Küche sauber. Ich habe mir jetzt einfach angewöhnt, dass ich in dem Zuge den Mülleimer kontrolliere und wenn der voll ist oder mal wieder eklig riecht (wegen Katzenfutterresten), stell ich den an die Haustür. Dann nimmt er ihn auf jeden Fall mit und ich muss mich nicht drüber ärgern, dass er immer noch in der Küche rumsteht.

Und so kann man das noch ewig fortspinnen. Entweder man legt eben Bereiche fest, die dann nur bei einer Person liegen und dann macht diese Person das auch so, wie er oder sie das für richtig hält. Oder man macht sich das Leben einfacher, indem man sich "Systeme" schafft, mit denen beide klarkommen, auch wenn es dann nicht 100%ig so ist, wie man selbst das gerne hätte. Ich glaube, manchmal machen wir Frauen uns das Leben auch selbst zu kompliziert.

Auf der einen Seite jammern, dass er nichts macht und auf der anderen Seite aber drüber meckern, wenn er etwas macht, was er aber eben dann auf seine Weise macht, das finde ich nicht in Ordnung. Er hat das sicherlich nicht gemacht, um dir noch zusätzliche Arbeit aufzuhalsen, auch wenn das am Ende das Ergebnis war. Aber das zeugt meiner Meinung nach auch davon, dass er es einfach a) viel zu selten macht und b) du ihn da auch nicht einbeziehst/einbeziehen willst, weil er es ja sowieso "falsch" macht.

Bezüglich der anderen Thematik: Das finde ich tatsächlich nicht in Ordnung, dass er dir da nicht die Zeit für dich einräumt, besonders, wo er sich selbst ja anscheinend schon immer wieder Zeit für sich rausnimmt. Insbesondere bei Themen, wo es ja auch um dein Wohlbefinden und deine Gesundheit geht.
Mein Mann kommt auch oft spät nach Hause, da sitzen wir gerade beim Abendbrot. Aber er weiß, dass ich Dienstagabend um 19 Uhr Sport habe und, dass ich da auch hingehe. Also ist er Dienstag in der Regel früher oder zumindest pünktlich zuhause. Da bin ich auch nicht kompromissbereit und das weiß er. Wenn er um 18.45 Uhr erst auf der Matte steht (was ganz selten vorkommt und da ruft er mich dann auch vorher an und gibt Bescheid, dass es knapp wird), dann ist ihm aber auch klar, dass ich ihm nur noch die Klinke in die Hand gebe und dann weg bin. Dann muss er sehen, wie er mit Sohnemann klarkommt. Dann hat er eben keine Info, was über den Tag war, wie der Kleine drauf ist oder was auch immer. Es ist einmal vorgekommen, dass er unpünktlich war und mich nicht vorher angerufen hat. Da hab ich ihm um 18.30 Uhr hinterher telefoniert, wo er bleibt. Er hat sich entschuldigt, dass er kurzfristig noch zu seinem Chef musste und jetzt gleich unterwegs ist. Also Sohnemann mit Spielzeug eingepackt und ab zum Sport. Er musste den Kleinen dann beim Sport abholen und hatte danach ganz viel "Spaß" bei der Einschlafbegleitung, weil der natürlich dann total überdreht war durch die Aktion ;-) Das war dann aber sein Problem und nicht meins. Da bin ich dann tatsächlich auch egoistisch. Er hätte sich ja auch einfach an die Absprache halten können (dann wäre er zu dem Zeitpunkt, wo sein Chef noch was von ihm wollte, nämlich schon gar nicht mehr da gewesen). Das hat er auch eingesehen, dass er das selbst Schuld war.
Ich glaube, wenn du da auch aktiv immer zurücksteckst und absagst, dann zeigt ihm das ja nur, dass dir das eh nicht wichtig ist. Also warum sollte er dann darauf Rücksicht nehmen.

Seit ich wieder ab und zu auf Dienstreisen gehe, ist es bei uns auch übrigens deutlich besser geworden, was das Verständnis von Haushalt und Kinderbetreuung angeht. Er hat vorher auch gedacht, sie ist ja zuhause, hat "nur" das Kind und arbeitet ja im Home Office und Teilzeit, da kann sie ja alles schön nebenbei erledigen und ich brauch mich um nichts zu kümmern. Wenn er dann mal 3-4 Tage alleine mit dem Kleinen ist, da merkt er jetzt, dass das doch nicht alles so einfach ist und dass er das viel zu selbstverständlich genommen hat. Er bekommt zwar nur die Hälfte von dem erledigt, was ich sonst in der gleichen Zeit erledige. Aber das ist doch ok. Hauptsache er macht was und lässt mir nicht alles liegen, bis ich dann von der Reise zurück bin. Weil da hab ich dann auch keine Lust, mich direkt in die nächste Arbeit zu stürzen. Also vielleicht würde es auch mal helfen, wenn dein Mann ein paar Tage mit den Kindern alleine zuhause ist.

Vielleicht würde euch fürs Wochenende auch eine Regelung helfen. Bspw. einen Vormittag nur für ihn, einen Vormittag nur für dich. Und die Nachmittage dann Familienzeit. Also Partner A macht dann an dem Vormittag die Kinder und Mittagessen während Partner B Zeit für sich hat und sich auch zurückziehen darf. Am nächsten Tag dann umgekehrt. Das funktioniert bei uns ganz gut, wobei wir das jetzt auch nicht strikt an jedem Wochenende so machen, sondern nur, wenn wir merken, wir sind grad beide ziemlich ausgepowert und könnten etwas Zeit für uns gebrauchen.

Insgesamt solltet ihr glaube ich mal ein bzw. mehrere klärende Gespräche führen. Ich habe den Eindruck, ihr habt ein massives Kommunikations- und Verständnisproblem.

24

Wie soll die Familie an der 1. Stelle sein, wenn er nie daheim ist und wenn er da ist, dann seine ruhe haben will?
Er zieht sich raus (hat freie Zeit für sich, will aufs Kind nicht aufpassen) und "hilft" dir indem er dir noch mehr Arbeit macht.
Das ist doch alles aber nicht liebevoll.
Wenn das so für dich in Ordnung ist, dann fein. Aber liebe und Zuneigung zeigen tut man indem man diese auch zeigt und nicht nur davon redet.

Ach ja, es gibt Menschen, die stellen sich absichtlich dumm, um weniger machen zu müssen. 😉

26

Ich stells mir mal so vor der Mann sagt " Schatz ich geh am Wochenende mit Bruder zum Ski fahren". Die TE sagt da ja scheinbar " okay". Dann geht doch der Mann davon aus ( und das ist auch sein gutes Recht) dass das auch in Ordnung für die Frau ist. Gibt ja auch Frauen die damit kein Problem haben. Woher soll er das also wissen dass ihr das nicht passt. Finde ich definitiv Fehler der TE, das man nicht gleich sagt "ne schatz, das ist jetzt kein guter Zeitpunkt " oder so

27

Ich bin so. Ich komme meinem Mann entgegen. Aber er macht genau das gleiche für mich, ohne dass ich ihn ansprechen muss, ob es in Ordnung wäre, dass er mal aufs Kind aufpasst. Wir sprechen uns nur ab, damit es keine Überschneidungen gibt.

Ich brauch Entspannung und mein Mann genau so. Selbstständiges denken sollte nicht so schwer sein.

Vor allem TE schreibt, dass sie ein Gefühl hatte, dass er sie bestrafen wollte mit der Wäsche, weil sie was mit einer freundin gemacht hat. Das hätte ich zb nicht so stehen lassen.

25

Meine Eltern sind selbstständig mit einem Restaurant und mein Mann ist mittlerweile Geschäftsführer und somit 15 Stunden im Schnitt am Tag außer Haus… Er kommt Mittags für 1,5 Stunden nach Hause und das war’s dann auch … Ich muss aber sagen, dass mein Mann mir in der wenigen Zeit mit allem hilft wo er kann. Er hat nur ein Tag die Woche frei und die widmet er uns komplett!! Wir verbringen den Tag immer im vollen Zuge zusammen und erledigen Dinge zusammen.
Wir haben eine 3 und halb Monate alte Tochter und er unterstützt mich in allem!

Ich kann dich vollkommen verstehen, dass du müde und erschöpft bist und auch einfach Zeit für DICH brauchst, denn das ist super wichtig!! Denn nur wenn es der Mama gut geht, geht es den Kindern gut, weil sich die Mama dann auch einfach anders und mit anderem Elan den Kindern widmen kann.

Ich würde dir ganz dringend raten mit ihm zu reden, denn es sind auch SEINE Kinder und SEINE Frau, um die er sich kümmern und sorgen sollte…

Ich drücke dich ganz fest!

28

Also wir haben nur ein Kind, aber es erinnert mich ein bisschen an uns. Mein Freund hat mich am Anfang nach seiner 1 monatigen Elternzeit auch einfach "sitzen" lassen, komplett überfordert mit dem Baby, und ist um 7.30 Uhr abgehauen und war erst um 18 Uhr oder später von der Arbeit zurück. Das habe ich mir etwa 7 Monate lang angeschaut bzw. mitgemacht. Es ist dann letztlich eskaliert, als er eine Woche auf Geschäftsreise war und dann richtig erkältet zurückgekommen ist. Da ist mir die Hutschnur geplatzt und ich war wirklich ganz kurz davor, mich von ihm zu trennen.

Nach dieser Eskalation hat er sich sehr verändert. Er kommt früher nach Hause, nimmt mir den Kleinen oft ab und gibt sich auch Mühe, mir Freiraum zu ermöglichen.

Ich würde dir deswegen raten in aller Härte mit deinem Mann ins Gespräch zu gehen, nur so wird er verstehen und nur so gibt es eine Chsnce zur Besserung.