Krise wegen WhatsApp Profilphoto

Hallo,
ich treffe mich regelmäßig mit jemandem seit Oktober letzten Jahres, wir haben sehr schöne Dates, es passt alles wie Arsch auf Eimer, nur eine Sache nicht: die politische Einstellung. Wir wollten trotzdem schauen wohin das ganze führt und haben uns beiden eingestanden zu Silvester, dass da Gefühle im Spiel sind. Es könnte so schön sein.
Nun hält er mit seiner politischen Meinung nicht hinterm Berg und postet regelmäßig Statuse in Whatsapp oder auf Insta, die seine Meinung widerspiegeln. Da ich das absolute Gegenteil bin, habe ich dies bisher ignoriert. Es war auch abgesprochen, dass die Politik in der Zwischenmenschlichkeit nichts zu suchen hat. Nun hat er sein Profilphoto geändert, in die nette blaue Dame. Ich habe ihm mitgeteilt, dass es mir schwer fällt, weiterhin über whatsapp zu kommunizieren, wenn ich ihr Bild dabei sehen muss. Seine Antwort: Sehr sehr schade, aber das Bild bleibt mindestens bis zur Wahl. Nun habe ich ihm gesagt, dass ich mich zurückziehe und alles überdenken muss. Was denkt ihr darüber?

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Jemand, der diese Partei wählt, Werbung für sie macht, wäre ein absolutes No-Go für mich. Ich könnte mich da auch gar nicht verlieben. Hoffe ich jedenfalls. Wenn, würde ich versuchen tatsächlich auf Abstand zu gehen. Gefühle, die nicht genährt werden, gehen irgendwann ja auch wieder vorbei.

Und ich glaube, auf Dauer kann man in einer Beziehung politische Differenzen auch nicht ignorieren. Wenn es tatsächlich nicht zum Thema würde, okay, dann vielleicht. Allerdings ist es bei Euch ja Thema, alleine, weil er diese Bilder postet/nutzt. Und seine Einstellung wird sicher auch nach der Wahl offensichtlich sein.

Ich finde deinen Rückzug nur gesund.

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Schwierig.. aber Politik spielt eben eine größere Rolle in unserem Alltag / Beziehungen, als wir denken. Ich respektiere (fast) alle Meinungen, mehr bleibt mir ja nicht übrig. Aber in emotionalen Beziehungen braucht es meiner Meinung nach mehr als „nur respektieren“. Die Erfahrung habe ich auch machen müssen, nach einem Jahr kam dann die Trennung. Wir kamen so gut wie nie auf einen Nenner, die Meinung können wir dem gegenüber ja auch nicht absprechen oder verbieten. Also muss man sich Gedanken darüber machen, ob man das auf Dauer ignorieren kann oder eben nicht. Scheinbar hast du ja bereits Probleme damit. Ich könnte es nicht (mehr).

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Sowas ist meistens auch eine innere Einstellung mit erlebtem.
Das wird sich nie ändern.
Und es wird immer zum differenz Punkt werden.

Du musst für dich selbst entscheiden ob du damit leben kannst.

Aber aus Erfahrung raus kann ich sagen das verschiedene Wertvorstellungen auf jeden Fall auf Dauer unglücklich machen.

Ich würde es von Anfang an nicht weiter drauf an kommen lassen. Und lieber jemanden suchen der ähnliche Ansichten und Wertvorstellungen hat.

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Bearbeitet von Tasa
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Ich würde keine Beziehung haben wollen mit jemandem der so eine egozentrische und menschenverachtende Denkweise hat. Das Profilfoto wäre mir da noch das kleinste Problem.

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Ich habe die gleiche Situation vor kurzem bei einer Freundin miterlebt. Bei ihr hat es auch nicht funktioniert. Ich verstehe auch nicht, wie man Politik ganz aus der Partnerschaft raushalten soll. Da geht es ja auch um Werte, Menschenbild, Moralvorstellungen. Wenn ein Mann nicht nur in Deutschland rechts wählt, sondern (so war es bei der Freundin), Fan von Trump und Musk ist, dann sagt das ja z.B. auch einiges über das Frauenbild dieses Menschen aus.

Also ich könnte das nicht ausklammern. Im Gegenteil, ich würde ganz viel diskutieren wollen und versuchen wollen die Werte des anderen zu verstehen und entweder herauszufinden, wie jemand akzeptable Werte und diese politischen Einstellungen unter einen Hut bekommt (vielleicht liegen Denkfehler vor oder er ist auf Fake News hereingefallen?), oder ich würde dabei feststellen, dass ich die Werte des Mannes nicht akzeptieren kann und die Partnerschaft deshalb nicht funktionieren wird.

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Ja, er ist auch ein Fan von Trump und Musk.
Er wünscht sich ja einen politischen Austausch mit mir, aber wenn ich alleine sehe, welche Quellen er benutzt (nius-Julian Reichelt) sagt mir das alles und ich möchte keine Kraft rein geben.
Aber abgesehen von diesem einen Thema, ist er perfekt. Mir fällt es grade wahnsinnig schwer hier meine Grenze zu ziehen, da er mir an sich sehr wichtig geworden ist.
Vielleicht suche ich auch daher hier nach antworten.

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Geb ich unumwunden zu, dass ich nicht ganz nachvollziehen kann, wie einem jemand, der eine solche Wertevorstellung teilt und vertritt, so doll ans Herz wachsen kann.

Ehrlich? Für mich sind das keine guten Menschen.

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Ich finde, manche Einstellungen (oder eher Gesinnungen) lassen sich nicht ignorieren.

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Die politische Einstellung ist keine Kleinigkeit, weil sie sehr viel über den Menschen aussagt. Das ist nicht nur "Ich setze bei der nächsten Wahl mein Kreuz bei der AfD". Und im Gegensatz zu vielen anderen Wählern, die aus Gewohnheit oder Mangel an Alternativen irgendeine der anderen Parteien wählen, wissen die Truppen der AfD sehr genau, wofür Alice und Co. stehen. Es ist ja nicht so, dass sie es nicht offen sagen würden. Und gerade wenn jemand im Status oder Profil tatsächlich Bilder hat, weiß man: Das, wofür die AfD steht, findet er gut und unterstützt es gezielt. Und man kann da auch nicht sagen: "Hey, das stand im Parteiprogramm irgendwo ganz, ganz klein, das wusste ich nicht!" - bei keiner Partei weiß man so genau, was sie alles will und denkt. Und natürlich werden die Menschen in deinem Umfeld auch denken, dass du mit diesen Dingen nicht so große Probleme hast, sie vielleicht sogar ebenfalls gut findest. Das lässt sich gar nicht vermeiden.

Ich würde es an deiner Stelle umgehend beenden. Der Punkt wird kommen, wo seine Haltung Konflikte hervorruft, denn sie wirkt sich ja auf viele Lebensbereiche aus. Du siehst ja auch, was ihm wichtiger ist, wenn du dein Unbehagen kundtust. Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, mit einem überzeugten AfD-Wähler liiert zu sein. Das würde mich wirklich wahnsinnig machen, ich müsste haufenweise Themen ausblenden. Mein Vater hat mal in so einer Debatte über verschiedene Einstellungen in einer Partnerschaft gesagt: "Stell dir den schlimmsten Fall vor: Du stirbst und dein Partner ist alleine für die komplette Erziehung deiner Kinder zuständig. Was für Gefühle hast du? Abgesehen von der Panik, dass es nur noch Pizza und Ravioli gibt, weil er nicht kochen kann?" Damit wäre das Thema für mich eigentlich schon durch. Der Gedanke, dass meine Kinder im Geiste der AfD erzogen werden, würde mich aus dem Grab kommen lassen, echt.

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„würde mich aus dem Grab kommen lassen“ 😆
Volle Zustimmung!

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Nein, nein, nein. OK, ich bin da auch immer richt raus, jemand der blau wählt sollte besser mit einer Person zusammen sein, die es ihm gleich tut. Das ist nicht nur eine politische Einstellung, sondern - zumindest für mich - eine gesamte Weltanschauung.

Wer weiss, was er da auch an Freundeskreis in petto hat und plötzlich hast Du ein lustiges rechtes Stelldichein in Deinen/Euren 4 Wänden. So gut könnte es für mich nie und nimmer passen..

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Sehr eindeutig: Mit einem Menschen der diese Partei wählt führe ich weder eine Beziehung noch teile ich einen Freundeskreis. Hier reden alle möglichen über "die Partei" oder verklausulieren es. Nennt mal Ross und Reiter:
Wer will mit jemandem zusammen sein, der die rechtsextreme Partei AfD wählt? Die Partei, die Menschen deportieren will. Die Partei, die die Meinungsfreiheit einschränken und später aushebeln will?
Höcke sagte (nicht wortgetreu) "Wir müssen uns bis zur Machtergreifung etwas zurücknehmen!". Oder auch "Wir müssen mit eisernem Besen auskehren!" (das war ein Zitat aus der Kaiserzeit und später von Göbbels) oder auch "Nach der Machtübernahme werden wir um die ein- oder andere wohldosierte Grausamkeit nicht umhinkommen!".
Mir geht es reichlich auf den Keks, dass zu wenige etwas gegen diese Partei sagen. In sozialen Medien werden Kommentare von AfD Nazis unkommentiert stehenlassen. Und genau so hat es damals angefangen. 1921 wurde Hitler Vorsitzender der dann in NSDAP umbenannten Partei. Er hat auf unzähligen Terminen im ganzen Land seine Thesen ausgesprochen. Meist unwidersprochen. Die falsche Annahme, die auch die demokratischen Parteien heute an den Tag legen, "man müsse nur abwarten, das erledige sich von allein" hat damals nicht geklappt und ist heute auch gescheitert.
Als Hitler dann 1933 Reichskanzler wurde, ging es offen weiter, was vorher begonnen hatte. Die SA beseitigte unerwünschte Politiker, schüchterte weitere ein, gingen gegen Juden vor. Heute? Bürgermeister werden von Rechtsextremen bedroght, "Deomos" finden mit Fackeln vor deren Häusern statt. Rücktritte von Politiker, die in ihren kleinen Gemeinden etwas bewegen wollten, treten zurück. Der Hass gegen Juden ist heute der Hass gegen Ausländer allgemein.
Hitler versprach damals den wirtschaftlichen Aufschwung. Was er nicht sagte: mit Rüstungsprojekten und Wehrdienst. Heute verspricht die AfD den wirtschaftlichen Aufschwung durch den EU Austritt und Abkehr vom Euro. Was den exakten gegenteiligen Effekt haben wird: Wir hätten dann wieder Zölle mit vielen Ländern, unsere Wirtschaft wäre eine kleine von vielen. Wir ständen allein da und müssten Handelsabkommen mit jedem Land verhandeln. Das sind etwa 190 Länder dieser Welt. Großbritannien hat nach ihrem EU Autritt noch bei keinem Viertel dieser Länder ein Handelsabkommen erzielt.
Aber die dummen AfD Wähler glauben das.

Leute, sagte etwas gegen diese rechtsextremen! Steht auf!

Sagte ganz deutlich im großen und im kleinen: Wir wollen keine Rechten!

Rechts hatten wir schonmal. Das führte zu 60-65 Millionen Toten und einem verwüsteten Europa.

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