Hallo,
ich bin 39 Jahre alt und habe bereits 2 Kinder. Die Große ist gerade 14 geworden, der Kleine ist 5. Mein Lebenslauf ist alles andere als gerade. Ich hab mein erstes Kind mit 25 bekommen, da hatte ich noch nicht einmal einen erlernten Beruf. Danach waren wir lange in den USA, 8 Jahre um genau zu sein. Habe in der Zeit meinen Bachelorabschluss nachgeholt und danach in meinem Beruf gearbeitet.
Wir hatten zu dem Zeitpunkt Haus und Hof, sowie ein gutes Einkommen, also haben wir uns für ein zweites Kind entschieden. Ich war 33. Kaum hatten wir den Gedanken gefasst, da war ich schon schwanger. Mein Sohn kam im Februar 2015 zur Welt, fast 9 Jahre nach seiner Schwester.
Leider hatte ich 2 Monate vor der Entbindung meine Arbeitsstelle verloren (ja das geht leider in den USA). Danach haben wir alles verkauft und sind mit Sack und Pack und einem Neugeborenen wieder nach Deutschland umgezogen. Dort habe ich dann mit zwei Kindern noch einmal studiert und habe dann Ende 2017 meinen Master abgeschlossen. Seitdem bin ich komplett in meiner Karriere angekommen und verdiene den Lebensunterhalt. Mein Mann arbeitet Teilzeit und verdient das Zubrot.
Ich arbeite als Projektmanager und mein Arbeitsalltag ist sehr stressig. Ich verdiene gut und wir können uns auch mal was leisten. Derzeit steht bei uns die Überlegung uns endlich ein eigenes Haus zu kaufen. Nach Jahren der Turbulenzen bin ich mittlerweile auch wieder in meiner alten Heimat angekommen und könnte mir ein Haus ganz in der Nähe meiner Schwester kaufen. Meine Schwester hat selbst 3 Kinder und die Cousins könnten mehr oder weniger zusammen aufwachsen.
Mittlerweile bin ich 39 und dennoch lässt uns der Kinderwunsch nicht los. Das Haus ist groß und Platz hätten wir. Doch zwei entscheidende Faktoren spielen mit:
1. mein Alter: mit fast 40 ist man nicht mehr wirklich in dem Alter, um noch einmal das ganze Spiel von vorne zu spielen. Ich bin Karrieremensch und Hauptverdienerin, doch mein Mann wünscht sich sehr noch ein kleines Würmchen. Wir sind mittlerweile endlich in der Position auch mal ein "spießiges" Familienleben zu haben, mit Haus und Garten, aber die Jahre rennen uns davon. Ich sehe es realistisch erst wenn ich ca 41 wenn nicht sogar 42 bin.
2. Karriere und Muttersein ist auch im Jahr 2020 noch keine Selbstverständlichkeit. Ich eck schon jetzt oft mit meiner Lebensplanung an. Als Mutter hat die Gesellschaft bestimmte Anforderungen an mich und das beinhaltet u.a. dass ich nicht, wie geplant, nach 3 Monaten wieder voll arbeiten geh. Ich weiß nicht, ob ich dem Gegenwind noch einmal gewappnet bin.
Meine Frage: ist hier noch eine Karrierefrau, die Hauptverdienerin ist in meinem Alter, die sich in einem ähnlichen Dilemma befindet? Ich will Familie, ich will das 3. Kind, aber ich habe echt Angst, dass ich mir damit ein echtes Ei lege und am Ende daran scheitere.
Mitten in der Karriere und ein 3. Kind
Also ich an deiner Stelle würde es versuchen. Wenn man so deinen Werdegang liest kann man davon ausgehen das du stark genug bist um das zu schaffen.
Ich würde mir aber wahrscheinlich ein zeitliches Limit setzen. Ich werde bald 39 und habe mir gesagt wenn es bis zu meinem 40.,, nicht geklappt hat dann sollte es einfach nicht mehr sein. Habe auch schon 2 Kinder genau wie du.
Ich würde es später vielleicht auch bereuen es nicht wenigstens versucht zu haben.
LG
Danke für deinen Input. Ich glaube die Herangehensweise ist gut. Bis 40 werde ich es zwar nicht schaffen (werde nächstes Jahr im März bereits 40 ) aber ich glaube meine Schwelle ist 42.
Ich kann Dir zu Deiner Entscheidung keinen wirklichen Rat geben außer dass Du eher auf Dein Herz als auf den Kopf hören solltest.
Ich wollte Dir aber sagen, dass ich es ganz toll finde, dass Du nach 3 Monaten wieder arbeiten gehen willst. Das finde ich klasse v.a. wenn Dein Mann auch die Elternzeit übernimmt. Solche weiblichen Vorbilder braucht es in diesem Land.
Ich habe leider kein solches Vorbild in meinem Umfeld und noch keine Kinder und hoffe erst noch, dass es mit dem Schwangerwerden klappt. Wenn, dann möchte ich aber nach der Geburt schnell wieder arbeiten gehen. Auch wenn ich mich nicht als Karrierefrau bezeichne, habe ich viel in meine Ausbildung investiert und habe hart dafür gearbeitet, wo ich jetzt beruflich bin.
Ob Du mit Deiner Lebensplanung aneckst, sollte Dir egal sein. Wenn es für Euch als Familie passt, alles gut.
Viele Grüße
Zitronenfalterin
Vielen Dank für dein positives Feedback! Das freut mich echt, dass ich mit meinem Lebenskonzept nicht so ganz alleine dastehe. Ich kenne eine handvoll von Frauen, die das auch ziemlich zeitnah nach der Geburt beruflich wieder voll einsteigen, aber wir sind wirklich eine Minderheit und werden argwöhnisch beäugt. Man kann es als Frau irgendwie nie richtig machen.
Und ja, ich hab einen tollen Mann, der Kinder liebt und sich gerne mit ihnen beschäftigt. Er ist mit Herz dabei. Er macht vieles sogar besser als ich. Natürlich gibt es Dinge, in denen ich anders handeln würde, aber Männer packen das generell oft anders an als wir Frauen. Da müssen auch wir Frauen die Füße still halten und die Sache einfach auch komplett an den Mann übergeben.
Freu Dich, dass Du einen tollen Mann, einen tollen Job und zwei tolle Kinder hast. Dann lass Dich doch argwöhnisch beäugen; es geht ja nicht drum, dass Du allen gefällst.
Es gibt immer jemandem, dem irgendetwas was Du tust nicht passt. Die Gründe sind meist unbewusster Neid oder dass jemanden mit seinen eigenen Ängsten konfrontiert wird.
Dass mit dem Füße stillhalten und die Männer machen lassen, beobachte ich auch wie schwer das vielen Frauen fällt. Wenn das Kind schreit, rennen sie sofort, dann wird jedes Telefonat unterbrochen, weil es der Mann nicht schafft, das Kind zu beruhigen. Das mit dem Zurücklehnen und machen lassen ist wahrscheinlich einfacher gesagt als getan
Hast Du Dich nun schon entschieden oder überlegst Du noch? Halte uns gerne hier auf dem Laufenden
Es ist Dein Leben!
Es gibt so viele Lebensmodelle. Jeder möchte doch seines als das beste Modell verkaufen. Zwischen Hausfrauendasein und Karrieremutti gibt es auch noch viel dazwischen. Und Väter gibt es ja auch noch...
Egal, was andere sagen, mach Dein Ding.
Du bist im gebärfähigen Alter. Ggf. musst Du ins BV. Wer passt im ersten Jahr auf das Baby auf? Ist Dein Mann bereit, in Elternzeit zu gehen? Bereust Du später, auf das dritte Kind verzichtet zu haben? Übrigens es gibt Väter, die Karriere machen, 39 Jahre alt sind und bald drei Kinder haben. Du fällst ggf. nur für den Mutterschutz aus. Das schadet Deiner Karriere bestimmt nicht.
Mein Mann war auch schon bei unserem Kleinen daheim. Ich bin nach 6 Monaten wieder voll im Studium gewesen. Da wurde halt abgepumpt und dann erst abends das Kind von mir versorgt. Da macht sich mein Mann zum Glück keinen Hehl draus. Ohne ihn wäre das alles unmöglich
Ich glaube, ich würde den Verzicht eher bereuen, als den kleinen Karriereknick.
Hallo 👋🏼
ich bin 39 und wir üben grad an Nr.3 ☺️
Der Große wird 13 , der Kleine ist 3.
Mir kam beim lesen gleich der Gedanke , ob dein Mann nicht die Elternzeit nehmen kann ?
Dann gehst du nach dem Muschu wieder arbeiten und dein Mann hütet das Baby .
Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen .
Aber lange warten würde ich auch nicht mehr .
Lg Nadine
Das war so unser Plan. Meine Tochter und mein Sohn sind beide in den USA geboren. Ich kenne von daher das deutsche Erziehungs- und Elterngesetz nicht so gut, aber es scheint, trotz der doch noch recht traditionellen Handhabe in Deutschland, dem Mann die gleichen Rechte wie der Frau zu geben.
Wie lange ist der Mutterschutz insgesamt?
6 Wochen vorher und 8 Wochen nachher
Ich habe sogar erst 2018 nebenberuflich meinen Master gemacht und bin nun mit 38 das erste Mal mit dem absoluten Wunschkind schwanger. Ich arbeite im Prozessmanagement und habe mit meinem Chef schon besprochen, dass ich zunächst im Elternzeit plus gehe und wir dann schauen wie viel ich aus dem Home Office machen kann. Mein Mann ist selbstständig und flexibel, so dass auch er sich sehr gut um das Kleine kümmern kann. Ich könnte sicherlich gut einfach nur Elternzeit machen aber ich habe hart auf meinen jetzigen Job hingearbeitet, mag ihn sehr und möchte auch weiterhin involviert sein.
Wenn eurer Kinderwunsch groß ist und du dich mit deinem Mann gut absprechen kannst und auch er gern Elternzeit übernehmen möchte, warum dann nicht noch ein drittes Kind 😊 alles Gute für euch
Danke für deine Ermutigungen
Ja sehr gern, Kind und Karriere sollten sich nicht ausschließen, vor allem wenn man so viel dafür getan hat 😊
Ich geb da nix mehr drum.
Wir haben Ende 2016 mit der Planung begonnen. Voraussetzung für mich war, dass mein Mann zu Hause bleibt.
Jetzt 3,75 Jahre später haben wir immer noch nicht mal ein Kind.
Nach der ersten FG war ich zwei Jahre als Geschäftsführerin tätig und habe trotzdem versucht ein Kind zu bekommen. Dann bin ja da weg und hab jetzt ne Stabstelle im Management. Und versuche auch jetzt weiter SS zu werden.
Mein Mann verdient das gleiche wie ich.
Als wir mit der Planung starteten, sogar mehr und es war klar, das er zu Hause bleibt.
Sollte ich jemals doch noch ein Kind haben, werde ich-wenn möglich- bis zum Mutterschutz arbeiten und dann nach 8-12 Wochen wieder anfangen.
Was andere sagen interessiert mich an der Stelle nicht mehr.
Ich wünsch dir alles Gute und hoffe dass es bald klappt. Ich glaube wir Frauen müssen da einfach mit Volldampf durch die Wände laufen
Ich bin zwar deutlich jünger, und arbeite noch am ersten Kind, aber bei uns verdiene auch ich das Geld.
Wir werden dafür auch blöd angeguckt. Vor allem, da wir ansonsten sehr(!) traditionell eingestellt sind, was Rollen von Mann und Frau angeht 😉 wenn wir irgendwie drum rum kommen, erzählen wir meist gar nichts, wer von uns wann wo warum wie viel Geld verdient. Unser Bier.
Wenn es bei uns mit nem Kind klappt, werde ich max. ein Jahr Auszeit nehmen (je nachdem, wie viel die Kiwu-Behandlung vom dafür vorgesehenen Polster übrig lässt 🙄) Mein Mann macht danach quasi die Tagesmutter 😊
Wir handhaben das momentan auch mit den Hunden so. (Jaja, ich weiß, ein Hund ist kein Kind.) Hauptverantwortlich für die Tiere bin ich (z.B. was der kranke der beiden zum fressen kriegt, Arztbesuche etc. Usw.), aber "betreuen" tut mein Mann die tagsüber, geht Gassi etc. Usw. Wenn ein Kind dazukommt, darf/muss/soll mein Mann das halt auch noch mit rausnehmen und bespaßen bis ich Feierabend hab 😊 Durch Home Office (hatte das schon vor Corona so organisiert) bin ich ja trotzdem da falls was ist. Bei dir wird das ja mit zwei vorhandenen Kindern auch schon mehr oder weniger organisiert sein, wie die Kinder tagsüber betreut werden, während du arbeitest 😉
An deiner Stelle würde ich es einfach versuchen. In deinem Alter ist es ja nicht gesagt, ob es überhaupt nochmal klappt, und wenn du es erst mit 42 versuchst, wird es noch unwahrscheinlicher. Wenn dein Mann sich um das kleine kümmern würde, braucht es ja für deine Karriere nicht groß interessieren, oder? Ein paar Monate ausfallen dürfen(!) die Karriere nicht stören - das kann auch krankheitshalber jedem passieren. Aus dem Zeitalter wo ein Kind vernichtend für die Karriere ist sollten wir raus sein. Und wenn das bei deinem jetzigen Arbeitgeber nicht so ist, findest du mit Sicherheit einen besseren 😉
Man eckt gerne mit dem Lebensmodell an. Vielleicht liegt es auch an meiner Generation. Ich glaube wir sind da eindeutige Vorreiter
Mein Lebensweg, nein eher mein "Kinderweg" ist ähnlich. Erstes Kind mit Mitte zwanzig am Ende des Studiums, Tochter ist 14. 2013 zum Ende der Promotion der Wunsch nach einem Kind, da war ich Mitte 30. 2015 sind dann unsere Zwillinge geboren und ich nach der Elternzeit endlich nach der Promotion im Job angekommen. Pünktlich zu meinem 40. Geburtstag haben wir alle Babysachen verkauft, alles gut. Ich habe einen Schlussstrich unter die Familiengründung gezogen, denn soooo alt wollte ich nie noch einmal Mutter werden.
Dann habe ich nun mit 41 im April positiv getestet. Bin nun in der 17. ssw. Wie es sich auf den Job auswirkt kann ich noch nicht sagen. Wir werden uns die Elternzeit teilen, so dass ich nicht allzu lange raus bin. Mal schauen. Aber wir freuen uns riesig!!!
Es ist schön zu sehen, dass nicht alle so einen geraden Familienplanweg haben, wie auch ich. Um mich rum sind nur Leute, die ihre Kinder akribisch hintereinander im 2-Jahres-Takt hatten. Und wehe es gab noch nicht das Eigenheim bei der Geburt des ersten Kindes
Ich würde nur gerne den Abstand zu meinem Sohn, jetzt 5, nicht wieder so groß wie bei seiner Schwester (14) haben wollen
Hallo,
du bist nicht allein mit deinen Gedanken und Sorgen ;)
Bei mir ist es so dass ich durch viele berufliche Etappen gut aufgestellt bin.Ich bin mittlerweile auch schon 38 und habe mit meinem Mann bereits ein Kind (fast 3 J.)und bin nun wieder schwanger und wir warten schon sehnsüchtig auf unser 2. Baby.
Bei uns ist es auch so dass ich beruflich im Management Bereich gut aufgestellt bin und Alleinverdienerin bin und mein Mann das Zubrot verdient und die Kinderbetreuung übernimmt.
Der Gedanke und Wunsch nach einem dritten Kind kommt auch bei uns immer wieder zur Sprache. Ich weiß natürlich noch nicht wie es mit zwei kleinen Kindern wird aber die biologische Uhr fühle ich auch deutlich ticken, da ich mit 40 den Kinderwunsch abgeschlossen haben wollte.
Ich frage mich auch ob das nicht zuviel werden würde und ob man sich beruflich und privat (auch was die körperl.Energie betrifft) nicht überfordern würde.
Ich kann dir nur raten, hör auf dein Herz! Fühlt es sich gut und richtig an, dann probiert es ein drittes Kinde zu bekommen. Beruflich gibt es immer Lösungen.
Alles Gute für euch.
LG,
Kristin
Danke
Ich wünsch dir alles Gute für die Geburt