Hallo Ihr Lieben,
meine Elternzeit endet, unsere Kleine geht bald zur Tagesmutter und ich in den Job zurück. Da ich schon 34 bin und es sehr sehr schwer war überhaupt schwanger zu werden, ich eine Hochrisikoschwangerschaft mit 2 Klinikaufenthalten hatte und es insgesamt psychisch nicht leicht war, schreibe ich euch.
Ich habe einen zweiten Kinderwunsch, aber alles spricht dagegen. Mein Partner arbeitet 50 h die Woche und sieht unser Kind nur richtig am Wochenende. Ich werde bald 35 und hatte bereits eine schwere Schwangerschaft und eine 22h Geburt, die mich traumatisierte. Ich bin oft müde und gereizt von der alleinigen Verantwortung, denn unter der Woche bin ich irgendwie „alleinerziehend“
ABER: ich denke jeden Tag an ein zweites Kind! Was soll ich nur tun? Jeder sagt mir ich wäre unvernünftig und soll froh sein ein gesundes Kind zu haben… einen Job der gut mit einem Kind klappt von den Zeiten usw.
Mein Partner findet es auch unvernünftig, weil er mich eben kaum unterstützen könnte. Ich kann den Gedanken aber nicht vergessen.
Geht es jemandem auch so?
Vielen Dank an alle die das lesen und vielleicht mitfühlen.
2. Kinderwunsch aber alles spricht dagegen
Hallo,
Es muss ja nicht gleich ein zweites Kind sein. Die erste Zeit mit Kind ist sehr anstrengend und kostet viel Kraft. Ich persönlich wollte damals kein 2. Weil ich auch fix und fertig war und in einer schweren Beziehung. Inzwischen bin ich 36, habe ich einen wunderbaren neuen Partner (39), meine Tochter wird jetzt 7 und wir möchten noch ein kleines Wunder zusammen. Ja es wird körperlich nicht leichter schwanger zu werden. Aber psychisch geh ich jetzt viel entspannter ran und ich fühle mich vor allem bereit für diese neue Aufgabe. Aus deinen Erzählungen her habe ich nicht das Gefühl das du dich über ein zweites Kind wirklich freuen würdest. Du kannst dir doch immer noch Zeit lassen. Wachse in Ruhe rein in die Aufgabe mit Mutter, Arbeit, Haushalt etc.
Liebe Kitem! Vielen herzlichen Dank für deine Ansicht. Ich habe sehr oft das Gefühl, dass die Ärzte uns Frauen stark drängen zeitlich unter 35 mit dem Kinderwunsch fertig zu sein. Irgendwie ist das so die medizinische Grenze.
Aber ich höre auch öfters, dass es auch danach hervorragend klappt. Mein Arzt sagt eben: Fruchtbarkeit nimmt ab, und andere Risiken kommen dazu. Da ich eh eine schwere Schwangerschaft hatte, meint er wenn der Wunsch da ist, dann sofort. Tochter wird bald 2.
Ich fühle mich aber nicht wirklich zu 100% bereit, dennoch ist der Wunsch groß. Vielleicht warte ich wirklich einfach ab, bis es insgesamt mit den Gefühlen mehr stimmt und ich wieder Kraft und Mut dazu habe.
Hallo,
ich kann natürlich es aus medizinischer Sicht überhaupt nicht beurteilen, warum es bei dir so schwer war, schwanger zu werden und warum du eine beschwerliche Schwangerschaft hattest. Und daher kann ich es natürlich nicht beurteilen, ob es bei dir im speziellen mit über 35 noch mal schwieriger wäre.
Grundsätzlich bekommen heutzutage ja sehr viele Frauen über 35 Kinder. Ich habe beispielsweise mein erstes Kind mit 38 bekommen, wurde damals problemlos schwanger, und die Schwangerschaft war total unkompliziert. Mit 39/ 40 war es bei mir dann aber auch schwieriger, da hatte ich zwei Fehlgeburten.
Für mich klingt es so, als seist du aktuell einfach noch nicht wirklich bereit für ein zweites Kind.
Ich würde nun erstmal abwarten, wie sich alles einpendelt, wenn dein Kind zur Tagesmutter geht und du wieder arbeitest. Dann hast du vielleicht nicht mehr ganz das Gefühl, dass die Verantwortung komplett an dir hängen bleibt und vielleicht schöpfst du dann auch Kraft für ein zweites Kind.
Ich wünsche dir alles Gute!
Danke für deine ausführliche Nachricht! Also ich habe Hashimoto, Endometriose und eine Neigung zu Myomen. Ich habe immer noch eines welches aber nicht stört, wurde aber schon 2 mal operiert um überhaupt schwanger werden zu können. Meine Schilddrüse einzustellen ist auch ein Studium.
Ich habe daher momentan einen Versuch mit meinem Arzt, die Medikamente nochmal abzusetzen und zu sehen wie es mir damit geht. Denn mit war es nicht besser, außer dass mein TSH wert wohl top war.
In der Schwangerschaft hatte ich ab der 22. SSW Frühwehen und eine Verkürzung des Gebärmutterhalses. Keiner weiß aber bis heute wieso. Ich lag zweimal stationär, weil man dachte die Kleine kommt. Naja ich habe die letzten Monate dann liegend verbracht. Das alles war schlimm und total beängstigend. Ich konnte die Schwangerschaft kaum genießen, weil ich abgeschottet zuhause lag, die Familie und Freunde natürlich arbeiteten und ich mit meinen Ängsten so zu sagen alleine zuhause war.
Soviel zu den Hintergründen. Mein Gyn sagt eben, dass jetzt gerade kein Myom da ist, die Endometriose operiert ist und ich einmal schwanger war. Das ist eben eine gute Grundlage. Je länger ich warte desto größer ist die Wahrscheinlichkeit dass alles zurückkommt. Oder eben nicht. Das weiß man nicht.
Vielleicht wäre es tatsächlich besser das Vergangene auszublenden und zu warten.
Das klingt ja wirklich alles nicht schön, du arme
Aber auch wenn du jetzt dann nicht mehr deinen „Traumjob“ hast und „nur noch“ Teilzeit arbeitest, kann ich mir gut vorstellen, dass dir das arbeiten wieder gut tun wird!
Und deine Tochter lernt, auch mal ohne Mama gut klar zu kommen.
Ich kenne das Gefühl, sich überfordert zu fühlen mit „nur“ einem Kind, das hatte ich auch durchaus während meiner Elternzeit.
Und es hat sich bei mir wirklich gebessert, als ich wieder arbeiten gegangen bin. Obwohl man ja eigentlich dann insgesamt nicht weniger Stress hat, aber es ist irgendwie anders
Hi,
ich glaube zu dem Thema gibt es verschiedene Ansichten. Manche sagen du musst auf dein Herz hören, manche sagen das Umgeld etc muss passen.
Meine persönliche Meinung ist, dass beides da sein muss. Den richtigen Zeitpunkt gibt es ganz oft nicht, aber wenn dir die Vorstellung, fast noch Angst einjagt mit zwei so Kleinen Vieles allein zu wippen, dann lass es erstmal.
Vielleicht gönnst du dir/euch wirklich noch ein Jahr Bedenk- und Erfahrungszeit. Dann ist deine Kleine schon etwas selbstständiger, du kannst schauen, wie sehr dein Job wirklich mit einem oder dann ggf. zwei Kindern vereinbar ist und ob du es dir wirklich zutraust ein zweites Kind unter der Woche nahezu allein zu versorgen. Dieses eine Jahr wird wahrscheinlich bei deiner Fruchtbarkeit noch keinen soooo großen Unterschied machen.
Ich kenne tatsächlich leider inzwischen sehr viele, die, weil sie einen kleinen Abstand wollten, völlig überfordert nur irgendwie die Tage überstehen.
Du nennst zwar dein Alter als Grund warum du ggf. schneller wieder loslegen möchtest, aber die Gefahr, dass du genau auf das von mir beschriebene Szenario zusteuerst, sehe ich ganz klar.
Liebe Grüße
Das klingt vernünftig und gibt mir Hoffnung doch zu warten und das Alter erstmal auszublenden. Vielen Dank.
Im Freundeskreis bei uns sind alle an Kind #2 dran und das spielt vielleicht auch eine Rolle. 😕
Hallo nochmal,
in unserem Freundeskreis haben gerade viele das Zweite bekommen, daher auch meine Einschätzung was die teilweise sehr offensichtliche Überforderung angeht.
Unsere Maus ist gerade 4 geworden und wir fangen jetzt langsam an, an Nr 2 zu basteln, einfach weil wir jetzt tatsächlich soweit sind. Unsere Tochter ist schon sehr selbstständig, kann sich auch mal ne Weile allein beschäftigen und hat schon gelernt, dass sie eben nicht immer der Nabel der Welt ist, sondern auch mal warten muss.
Mein Mann und ich haben nach der Elternzeit unsere Position im Job gefestigt und uns in Ruhe eine Organisation im Alltag erarbeitet, die auch ein zweites Kind grundsätzlich erstmal nicht sprengen würde.
So fühlen wir uns jetzt wohl damit und dass ist das ausschlaggebende.
Alles Gute
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und dir raten euch noch etwas Bedenkzeit zu geben. Du bist noch nicht so alt, dass du das zweite Kind jetzt sofort angehen müsstest!
Da dein Mann so lange arbeitet, gehe ich mal davon aus, dass er in einer höheren Position tätig ist und daher gut verdient. Vielleicht könntet ihr quasi als Kompensation für seine Abwesenheit in der Woche eine Nanny, Haushaltshilfe etc. einstellen, die dich unterstützt, damit du nicht alles alleine machen musst und auch mal Zeit hast etwas ohne Kind(er) zu machen.
Mir geht es übrigens ähnlich wie dir. Ich bin oft "alleinerziehend" obwohl ich glücklich verheiratet bin und mein Mann auch gerne Zeit mit unserer Kleinen verbringt. Allerdings ist er regelmäßig auf Dienstreisen und verbringt nur ca. die Hälfte des Monats Zuhause. Ich fühle mich deswegen oft einsam und gestresst. Trotzdem möchten wir beide noch ein zweites Kind bekommen und auch nicht mehr ewig damit warten, weil wir unsere biologische Uhr ticken hören. Ich bin "erst" 33, aber mein Mann schon 44.
Es geht dir ähnlich und das macht mir Mut. Ja er ist in einer höheren Position tätig und verdient entsprechend. Es ist ein zweischneidiges Schwert. Zeit gegen finanzielle Sicherheit. Zeit ist und bleibt sehr kostbar.
Eine Haushaltshilfe wäre im Gespräch wenn ich wieder arbeite (und ein zweites Kind käme). Wir hatten immer eine bis ich in Elternzeit war und zuhause blieb. Nun muss und möchte ich meinen Platz im Beruf finden und freue mich auch darauf. Dennoch schwingt Wehmut mit.
Ich sitze oft hier im Chaos mit Kleinkind und Haus, Garten, Katze usw. und wünsche mir mal einen Nachmittag für mich. Gab es in 2 Jahren nie. Leider. Ich habe zu wenig Raum nur für mich alleine. Unsere Tochter klammert noch sehr, weil sie gerade in der Mama Phase. Omis sind da, aber noch nie alleine mit der kleinen gewesen. Beim zweiten Kind würde ich es tatsächlich etwas anders machen und die beiden direkt stärker einbinden. Ich tue mich nämlich sehr sehr schwer damit um Hilfe zu bitten.
Ich hatte vor der Schwangerschaft auch eine „Karriere“ kann man sagen. Ich habe sehr gut verdient, bin gereist usw.
…gesehnt habe ich mich aber immer nach einer Familie. Und bin auch daher den Schritt gegangen und habe eine Tätigkeit mit Bürozeiten halbtags gewählt um die Betreuung unserer Tochter sicherzustellen. OBWOHL es damals mein Traumjob war.
Manchmal sitze ich hier einfach und heule. Obwohl ich scheinbar „ALLES“ habe. Dann hasse ich mich dafür dass ich mit „nur“ einem Kind so überfordert bin. Und frage mich dann täglich wie zur Hölle ich darauf komme ein zweites zu wollen. Um mich herum sind die Muttis anscheinend so entspannt und wuppen 2-3 Kinder. Ich schaue zu und träume genau davon. Weiß aber im Herzen, dass es noch nicht so weit ist.
Es tut gut das mal jemandem zu schreiben. Danke 🙏🏻
Natürlich wäre es schöner wenn dein Mann mehr Zeit für die Familie hätte, aber ich gehe mal davon aus, dass eine Reduzierung der Arbeitszeiten nicht realistisch ist?
Wie alt ist eigentlich deine Tochter? Bei meiner Kleinen (jetzt 1,5 Jahre alt) war es auch so, dass sie extrem mamabezogen war und auch stark gefremdelt hat. Seitdem sie in die Kita geht, hat sich das geändert und sie ist sehr kontaktfreudig geworden. Deswegen könnte ich mir gut vorstellen, dass es von selber besser wird sobald sich die Kleine bei der Tagesmutter eingelebt hat. Dann kann sie bestimmt auch mal einen Omanachmittag machen. Oder spricht etwas dagegen sie mit den Omas alleine zu lassen?
Ich frage mich auch oft, warum ich mich eigentlich so gestresst fühle, obwohl ich "nur" ein Kind habe und auch "nur" Teilzeit arbeite. Mir ist es wirklich ein Rätsel, wie manche Frauen 3 oder sogar mehr Kinder haben und es dann noch schaffen Vollzeit zu arbeiten. Allerdings glaube ich, dass bei solchen Themen auch oft gelogen wird und Leute es nicht zugeben wollen, dass sie überfordert und gestresst sind. Einige Paare wuppen das vielleicht auch nur deswegen, weil sie viel Unterstützung von der Familie bekommen und/oder eine Haushaltshilfe haben.
Meine Umstände sind auch nicht ideal, aber ich habe nach zwei schweren Verlusten, not OP nach eileiterschwangerschaft, und Stille Geburt meines Sohnes in der 20.ssw.
Meine grossen sind bereits 23 und 20 Jahre alt.
Mein Partner hat keine eigenen Kinder ist 45 und ich werde im Oktober 43.
Kenne diese Aussagen, die du beschreibst aber ich habe auf mein Herz gehört.
Und jetzt habe ich positiv getestet.
Ideale Umstände gibt es so gut wie nie, und selbst wenn es sie gibt, können die sich auch ständig ändern, und nichts ist mehr ideal.
Wer kann den jetzt Zustand wenn er auch so perfekt ist schon festhalten, und wer weiss was die Zukunft bringt.
Glg Cappy.