Hallo zusammen
Gibt es hier eine Frau, die schon Erfahrung mit PID hat oder Zahlen kennt?
Wieviel Prozent der blastozysten „sterben“ bei der Zellentnahme?
Und wieviel Prozent beim Auftauvorgang?
Ich überlege das machen zu lassen….
Habe aber auch Angst, dass nichts übrig bleibt nach so einem Prozedere….
Viele liebe Grüße
🙏
Präimplantationsdiagnostik im Ausland -Erfahrungen
Ich plane eine ICSI mit PID in Österreich. Warum sollen die Blastozysten bei der Zellentnahme sterben? Von diesem Risiko lese ich zum ersten Mal. :(
Das ist halt ein Risiko.
Außerdem ist umstritten, ob die Implantationsfähigkeit dadurch schlechter wird.
Und dann besteht noch das Risiko von Mosaikblastozysten, die dann verworfen werden.
Deswegen macht mich die Entscheidung voll verrückt.
Aber die ganze USA machen PID…. Dann wird’s schon ne Berechtigung haben !
Ich finds so schwer sowas zu entscheiden.
Warum gehst du nach Österreich und planst PID?
Hi Josy1,
diese Antwort hier hat mich soeben erst erreicht, nach unserem sehr schönen direkten Austausch :)
Ich antworte darauf gerne einmal hier, um eventuell hier doch noch eine Diskussion mit anderen anzukurbeln. Das Risiko, dass eine Blastozyste durch die PID stirbt, halte ich persönlich für sehr gering und es will sich mir nicht erschließen, warum eine geübte Embryologin hier die embryonale Masse verletzen soll. (Nach meinen REcherchen ist es nämlich nur dann der Fall - wenn man beim Entnehmen der Zellmasse die falsche "Schicht" erwischt). Aber es muss ein expliziter menschlicher Fehler passieren, und genau so könnte es bei allen anderen Schritten der Kultivierung passieren: beim Hatching, beim Transfer usw..
Zu Mosaikblastozysten: wenn ich richtig verstehe, geht es dabei um Blastozysten, die sozusagen teilweise genetisch nicht in Ordnung sind. Es besteht wohl eine Chance, dass sie zu einem gesunden Kind führen, aber es besteht auch ganz klar die Gefahr, dass es nicht der Fall ist. Für mich persönlich (auch) hier: Ganz klar, im Zweifel würde ich mich gegen den Transfer entscheiden.Aber das ist natürlich nur meine persönliche Sicht der Dinge.
Zu schlechteren Einnistungsfähigkeit kann ich persönlich nichts sagen, außer dass ich es bis jetzt nicht gehört habe und dass es sich für mich so nicht erschließt. Gibt es hierzu Studien bzw. konkrete Anhaltspunkte, warum das so sein soll?..
Also, das Gefühl, wie einen eine derartige Entscheidung komplett verrückt machen kann, versteh ich sooooooo gut. Bei diesem Thema bin ich allerdings sehr klar positioniert. Ich sehr darin tatsächlich eine Chance auf eine intakte Schwangerschaft bzw. eine Chance, mir noch mehr Leiden durch FG und Enttäuschungen zu ersparen. Einen (weiteren) aussichtslosen Transfer möchte ich nicht erleben :(
Hallo Josy1,
beziehst du dich auf diesen Artikel?: https://www.wunschkinder.net/aktuell/wissenschaft/pid/chromosomenuntersuchung-des-embryos-bei-ivf-werden-zu-viele-embryonen-aussortiert-9241/
Aus meiner Sicht sollte man für eine PID einen sehr guten Grund haben und sich bewusst, sein, dass man die Zeitspanne bis zu einem lebend geborenen, möglichst gesunden Kind damit vermutlich eher verlängert als verkürzt. Je nach Alter und Grund der PID könnte sich dadurch auch die Wahrscheinlichkeit verringern, dass es überhaupt zur Geburt eines solchen Kindes kommt. Man kann allerdings darauf hoffen, dass man durch die PID evtl. weniger Fehlgeburten (bzw. Schwangerschaftsabbrüche) erlebt. Am Ende ist es eine Abwägungsfrage und man sollte sich von der Aussagekraft der PID nicht allzu viel erwarten.
Die Reproduktionsmedizin ist - besonders in den USA - auch ein kommerzieller Markt und mit der PID kann man sehr gut Geld verdienen.
LG, Barbara
Hallo leu,
Auf genau diesen Artikel beziehe ich mich nicht…aber auf das inhaltliche ja.
sowohl mein Reproduktionsmediziner hier in D, als auch die Ärztin in Österreich (die das ja im Prinzip auch verkaufen könnte)
haben das auch so ähnlich wie in dem Artikel beschrieben.
Also garnicht vollumfänglich pro PID….
Und im Verhältnis zu den ganzen anderen Behandlungen ist PID auch nicht soooo teuer find ich. 300-500 Euro pro blastozyst.
Und man hat jetzt ja nicht unendlich viele Blastozysten im Normalfall.
Wenn es wirklich was bringen würde wäre das finde ich voll ok.
Aber es ist - so wie ich es verstehe - umstritten…..
Allerdings gibt es ja in der Medizin wie auch in anderen Bereichen einfach unterschiedliche Methoden, Ansätze, Ansichten.
Hallo, Josy,
eben: DASS die PID mehr Erfolg bringt als das gleiche Vorgehen ohne PID, ist schon seit vielen Jahren umstritten. In der Theorie klingt der Ansatz PID schlüssig, aber in der Praxis konnte der Erfolg nie belegt werden. In der Mehrheit der vergleichenden Studien wurden ohne PID eher mehr gesunde Kinder geboren als mit PID.
LG, Barbara