Zweifel, Ängste, Sorgen…

Während ich anfange zu schreiben, weiß ich gar nicht, was ich eigentlich fragen will… 😅 Es wird vermutlich etwas wirr.

Ich bin 40, Mama einer kerngesunden, pfiffigen Zweijährigen und stecke mitten in den Überlegungen für ein zweites Kind. Ich schreibe jetzt bewusst in der Ich-Form, weil es mein ur-eigenstes Kopfkarussell ist - mein Mann ist total für ein 2. Kund und hat derlei Gedanken, wie ich sie mit mir herumtrage, bislang nicht geäußert. 😅 Von daher nicht wundern, wenn hier die ganze Zeit nur von „ich, ich, ich“‘die Rede ist. 🙈

Bei der ersten Schwangerschaft war ich viel unbekümmerter, mein „fortgeschrittenes Alter“ hat mir 0,0 % was ausgemacht (problemlos schwanger mit 37 trotz Übergewicht, Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto, keine Komplikationen in der Schwangerschaft, schöne Geburt mit dann bereits 38).

Und jetzt steht die 4 vorne und es erwischt mich volle Breitseite mit dem Kopfkino, was alles passieren kann… 😰 Neben den üblichen Sorgen wie „kann ich einem zweiten Kind gerecht werden?“, „nehme ich meiner süßen Erstgeborenen etwas weg, wenn sie nicht mehr meine volle Aufmerksamkeit hat?“ kommen Gedanken der Reue auf, dass ich mich nicht doch schon früher im Leben für Kinder entschieden habe. Unerwarteterweise bin ich nämlich tatsächlich mit Leib und Seele Mama, und genieße die „neue Rolle“ in vollen Zügen. 🥰 Ob das vor 10 Jahren der Fall gewesen wäre, weiß ich natürlich nicht. Vielleicht war es „so spät“ einfach der richtige Zeitpunkt. Aber im jüngeren Alter ist man wahrscheinlich etwas unbeschwerter und die Risiken für Mutter und Kind werden nunmal niedriger eingeschätzt.

Womit wir dann beim größten Sorgen-Block wären… was wenn es diesmal nicht so glatt läuft? Kann man soviel Glück wirklich zweimal haben? Ich habe nach meinem eigenen Geburtserlebnis natürlich durch den folgenden Austausch mit anderen Mamas auch „Horrorgeschichten“ gehört oder von Komplikationen erfahren, von denen ich vorher nie geahnt hatte.

Mein Zyklus hat sich auf 26/27 Tage recht regelmäßig wieder eingependelt und ich fühle mich „fruchtbar“. 😅 Ich war in allem eine Spätzünderin - erste Periode mit 16, erster Freund mit 18, vielleicht ist mein biologisches Alter trotz der 4 vorne noch jut in Schuss und sowieso ein paar Jahre hinterher? 😂 Ok, Scherz. Aber was, wenn es sowieso gar nicht mehr klappt??

Auch dass man eine Fehlgeburt haben könnte, muss man ja immer in Betracht ziehen.

Oder: Was wenn das Kind eine Behinderung hat, könnte ich damit leben? Für mich aktuell die schlimmste Vorstellung. Mit der magischen 40, so scheint es, wird die Wahrscheinlichkeit z. B. einer Trisomie schlagartig vervielfacht. Als würde ein Schalter umgelegt. Ist das Eingehen eines solchen Risikos wirklich fair meiner Tochter gegenüber, die dann sicherlich extremst zurückstecken müsste? Nur weil Mama erst so spät in die Pötte gekommen ist und die Wahrscheinlichkeiten für Beeinträchtigungen auf Mama- und Kind-Seite steigen und steigen?? Sollte man das Schicksal wirklich in diesem Alter nochmal herausfordern, obwohl man vorher ja schon so viel Glück hatte?

Ihr seht, die Gedankenspirale dreht und dreht sich… Genausogut kann ja alles gutgehen und Töchterlein bekommt ein gesundes Geschwisterchen. 🤷🏻‍♀️ Und es gibt noch etliche Nuancen dazwischen. Seufz.

Habt ihr ähnliche Gedanken gehabt, als ihr über ein zweites Kind Ü40 nachgedacht habt? Ich fühle mich so gefangen in den Zweifeln… 😢

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Ich habe meine Kinder mit 39 und 42 bekommen. Beide Jungs verstehen sich großartig und schlafen mittlerweile sogar in einem Bett (4 und 1,5 Jahre alt). Weggenommen habe ich dem ersten gar nichts - eher im Gegenteil: auch unser erster hat einen tollen Menschen hinzugewonnen.

Bzgl der Angst vor Trisomie muss das jeder für sich selbst einschätzen. Uns war immer klar, wir nehmen unser Kind wie es ist und haben keine Tests gemacht. Die Möglichkeit besteht ja aber.

Insgesamt sind wir sehr dankbar. Ich hatte zwischen den beiden Jungs allerdings auch zwei Fehlgeburten (das Risiko steigt ja leider auch mit dem Alter).

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Und noch ein Nachtrag: ich wäre auch gerne schon 5-6 Jahre früher Mutter geworden, aber es fehlte mir einfach der richtige Mann dazu - den habe ich erst mit fast 35 kennengelernt, als ich meine eigene Familienplanung aufgrund des Alters und fehlenden Mannes schon angeschlossen hatte.

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Vielen lieben Dank für den schönen Gedanken - dass auch das erste Kind einen wertvollen Menschen dazugewinnt. 🥰 Das ist total schön, dass die beiden sich so gut verstehen. Genau solche Denkanstöße brauche ich wahrscheinlich, damit die Gedankenwelt nicht zu sehr ins worst case Szenario abdriftet. 😅

Es tut mir leid, dass Du zwei Fehlgeburten verkraften musstest. Darf ich fragen, wie lange Du brauchtest, Dich körperlich und mental wieder davon zu erholen (wohl wissend, dass das eine sehr individuelle Sache ist)? Wenn die Frage zu indiskret ist, einfach ignorieren. 🙈

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Guten Morgen,

all diese Gedanken habe ich aktuell auch!#schein Und wahrscheinlich auch noch eine Weile ...

Ich bin jetzt 39 und meine Maus ist 5 Monate. Für mich gibt es auf jeden Fall den Wunsch nach einem Geschwisterchen, aber gefühlt läuft die Zeit weg und die Gedanken werden nicht sorgenfreier.

Keine Ahnung wie man aus der Gedankenspirale rauskommt #augen